Akbar & Wir

rb_kenzo
Benutzer
Beiträge: 774
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Akbar & Wir

Beitrag von rb_kenzo » So 16. Nov 2008, 13:21


Hallo Ralf,


um die Diskussion hier mal plastisch darzustellen, vergleiche ich die Aussage von Hundetrainerin Maddog mit dem subjektiven Geschmacksempfinden z.B. bei Kaffee. Dem einen ist er zu stark, dem anderen zu schwach, zu heiss, zu kalt, etc.


Ich masse es mir hier auch nicht an, ein Buch als nicht empfehlenswert darzustellen, nur weil es meiner eigenen Erziehungsmethodik nicht entspricht.


Die eine Methodik muss Teile einer anderen m.E. nach nicht ausschließen.


Ich habe es bei der Erziehung meines Hundes immer so gehalten, wie im echten Leben, dass ich mir mein Wissen aus verschiedenen Büchern und Ausbildungsmethoden angeeignet und auf dem Platz viel positives wie auch negatives von anderen Hundeführern abgeschaut habe. Und ich lerne, wie jeder, nicht überheblicher Mensch, täglich noch dazu.



Wenn Du 90 unabhängige und verschiedene Meinungen über dieses Buch lesen willst, dann klick mal hier:
http://www.amazon.de/review/product/354 … ewpoints=1


Einen schönen Sonntag wünschen

Uli und Kenzo



Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird.
www.airedale-kenzo.de

rb_MadDog
Benutzer
Beiträge: 125
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Akbar & Wir

Beitrag von rb_MadDog » So 16. Nov 2008, 19:43


Hoffentlich ist es nicht allzu enttäuschend, dass ich gar keine bestimmmte Erziehungsmethodik habe sondern aus vielen Methoden und Stilen das auswähle, was auf den jeweiligen Hund passt.


Kein Buch, das eine Methode verkauft, ist empfehlenswert, weil keine Methode auf JEDEN Hund dieser Welt passt. D.h. nicht, dass ein Buch uneingeschränkt schlecht ist. Jedes dieser Bücher hat gute und schlechte Seiten. Welche Seite überwiegt, hängt von dem Typ Hund ab, der mit dieser Methode erzogen wird. Bei einem läuft es hervorragend, beim nächsten schlecht und beim dritten so lalala.


Und wie will man beurteilen, ohne den betreffenden Hund zu kennen oder "therapierelevante" Hintergründe erfragt zu haben, ob Amichien Bonding (oder Teile davon) für diesen Hund empfehlenswert ist?


Also ist eine Empfehlung bzw. in diesem Falle eine Nichtempfehlung sicher angebracht. Bei Risiken und Nebenwirkungen kann man nämlich weder den Autor noch den Buchhändler dafür zur Verantwortung ziehen.


Und ich masse mir meine Meinung nicht an sondern ich habe sie. Eine Autorin, die Hunde und Wölfe in einen Topf wirft, hat wohl übersehen, dass sich wölfisches und hündisches Verhalten streckenweise stark unterscheidet. Desweiteren: Wir bilden immer noch kein Rudel mit unserem Hund, wir sind eine Symbiose. Und: Wir sind keine Wölfe und auch keine Hunde. Wir sind Menschen. Das sind grundlegende Dinge, die die Autorin jedoch wüst durcheinander würfelt.


Fennell sagt, dass sie die Methode des "Pferdeflüsterers" Monty Roberts für Hunde adaptiert hat. Sorry, aber da muss ich doch mal laut lachen. Sicherlich gibt es im Umgang mit Tieren Ähnlichkeiten, bespielsweise konsequenter Umgang, aber wenn es zwischen Wölfen und Hunden schon massive Unterschiede gibt, wie immens sind die Unterschiede zwischen einem Raub- und einem Fluchttier!


Als Monty Roberts in Europa populär wurde, gab es einen regelrechten Hype um seine Methode. Da war endlich der Mann, der einem bei allen Problemen mit Pferd hilft. Pustekuchen! Nichts war. Man bekam mehr und mehr die Möglichkeit hinter die Kulissen zu gucken, musste feststellen, dass vieles reine Show war und noch mehr Psychoterror der übelsten Sorte. Diesbezügl. stimmt Fennells Methode leider mit Roberts überein. Es ist Psychoterror, den sie verkauft und das unter dem Deckmäntelchen der zwanglosen Erziehung.


Was passsiert eigentlich bei dieser Art Terror? Zunächst einmal nicht unbedingt etwas offensichtlich schlechtes. Man hat den Eindruck, dass die Tiere verstehen. Im nächsten Schritt passiert jedoch erschreckendes. Viele sind innerlich so verstört, dass sie psychosomatische Beschwerden entwickeln. Andere mucken auf, hinterfragen ihre Halter, wollen endlich ein klares Bild haben und fordern dies auf gefährliche Art und Weise für den Menschen ein.


Mit ist bewusst, dass meine Aussagen für viele Menschen unbequem sind. Aber ich kann morgens immer noch in den Spiegel schauen, denn ich habe keinen Hund seelisch oder körperlich in einen Abgrund gestossen. Stattdessen habe ich Hunde "therapiert", die diesen Psychoterror durchlitten haben. Jüngstes Beispiel eine hochgradig verstörte Hündin, die monatelang ein Anti-Dominanz-Training nach ND durchlaufen hat. Nicht nur der Hund leidet, ihre Halterin leidet mit. Sie wollte für ihren Hund nur das beste und beide wurden bitterlichst enttäuscht. Immer noch Anmassung über gewisse Bücher dergestalt hart zu urteilen? Nein, traurige Gewissheit.



Das Genie lernt von allem und jedem,

der Wissende lernt vom Genie,

der Dumme weiss alles besser.

rb_kenzo
Benutzer
Beiträge: 774
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Akbar & Wir

Beitrag von rb_kenzo » So 16. Nov 2008, 22:11


Hallo Ralf, liebe Forumsleser,

Hallo Michèle,


ich schrieb in meinem Thread vom 14.11.:
Kenzo hat geschrieben:Ich kann Dir ein schönes Buch empfehlen.

Mit Hunden sprechen von Jan Fennel. Wie bei allen Ausbildungsbüchern, musst Du nicht mit allem was darin steht einverstanden sein, aber gerade wie man dem Hund Trennungsängste abgwöhnt ist darin sehr logisch und verständlich beschrieben.

und ich schrieb in meinem heutigen Thread:
Kenzo hat geschrieben: Ich habe es bei der Erziehung meines Hundes immer so gehalten, wie im echten Leben, dass ich mir mein Wissen aus verschiedenen Büchern und Ausbildungsmethoden angeeignet und auf dem Platz viel positives wie auch negatives von anderen Hundeführern abgeschaut habe. Und ich lerne, wie jeder, nicht überheblicher Mensch, täglich noch dazu
.
Maddog hat geschrieben:Hoffentlich ist es nicht allzu enttäuschend, dass ich gar keine bestimmmte Erziehungsmethodik habe sondern aus vielen Methoden und Stilen das auswähle, was auf den jeweiligen Hund passt.

Genau wie Michèle es in Ihrem Zitat beschrieben hat, habe ich es gemacht.


Ich habe heute einen wohlerzogenen Hund, den ich, wenn es sein muss, stundenlag alleine lassen könnte, den ich im Wald alleine laufen lassen kann, da er nicht wildert, der keinen Unrat aufnimmt, hervorragend fährtet und der mich sogar, wenn es sein müsste, verteidigen würde.


Kurzum ich bin mit dem was ich habe, sehr zufrieden. Und ich habe mich auf keine spezielle Erziehungsmethode eingelassen, sondern den meiner Meinung nach für uns beide richtigen Weg individuell gewählt.


Sicher ist Hundeerziehung eigentlich die Erziehung des Menschen im Umgang mit dem Hund, aber eine gewisse Mündigkeit im Umgang mit Medien, Büchern und Erziehungsmethoden, setze ich bei erwachsenen Menschen voraus.


Das Buch von Jan Fennell brachte vielen Hundebesitzern und auch mir viele neue Erkenntnisse und ich finde es von Michèle absolut intolerant, dass sie das, was ihr subjektiv nicht gefällt, öffentlich schlecht macht.


In diesem Sinne einen schönen Abend noch

Uli und Kenzo



Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird.
www.airedale-kenzo.de

rb_Cap
Benutzer
Beiträge: 742
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Akbar & Wir

Beitrag von rb_Cap » So 16. Nov 2008, 22:18


Hi Uli,

wenn ich die Rezessionen bei Amazon lese, sehe ich

die beiden konträren Meinungen von dir und Michele wiedergespiegelt.

Um mir eine Meinung zu erlauben , werd ich wohl in den sauren Apfel beissen müssen und 9,95 Euronen investieren.

Mit freundlichen Gruss Regine


rb_kenzo
Benutzer
Beiträge: 774
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Akbar & Wir

Beitrag von rb_kenzo » So 16. Nov 2008, 22:34


Hallo Regine,


wenn Du das Buch nicht kaufen willst, kann ich es Dir auch leihweise übergeben, falls Dich die von mir angebrachten mit Textmarker in leuchtgelb angebrachten Markierungen nicht stören.


Aber im Endeffekt, Porto hin- und zurück, wenn Du das Buch bei Deinem Buchhändler bestellst ist es in 24 Std. da. Ich hatte es auch bei meinem Regiohändler und nicht bei Amazon gekauft und es ist es die 9,95 wert, auch wenn man nicht mit allem einverstanden sein muss.


Gruss

Uli



Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird.
www.airedale-kenzo.de

rb_MadDog
Benutzer
Beiträge: 125
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Akbar & Wir

Beitrag von rb_MadDog » So 16. Nov 2008, 22:39


Nix gegen neue Erkenntnisse. Aber diese vermeintlichen Erkenntnisse sollten doch dem Stand der damaligen Wissenschaft entsprechen. Die 1. Auflage erschien 2003 und zu dem Zeitpunkt war in Fachkreisen schon längst bekannt, dass sich das Verhalten von Wölfen nicht eins zu eins auf Hunde übertragen lässt. Nicht mal auf freilebende Hunde, die in Meuten zusammenleben.


Aber genauso wie man bei körperlichem Zwang darüber spricht, was vor- und was nachteilig ist, sollte man es bei seelischem Zwang tun. Und bei diesem Buch sollte man darauf hinweisen, dass es selbst bei korrekter Anwendung beim falschen Hund bitterböse ins Auge gehen kann. Entweder der Hund ist Opfer oder der Mensch. Wenn der Mensch Opfer ist, ist es sein Pech. Er kann denken und frei entscheiden. Der Hund ist von uns abhängig, kann nicht wie wir denken und frei entscheiden. Der ist eine ganz arme Socke, wenn er sowas mitmachen muss, was wir denkenden und ach so intelligenten Primaten versaubeuteln.



Das Genie lernt von allem und jedem,

der Wissende lernt vom Genie,

der Dumme weiss alles besser.

rb_Cap
Benutzer
Beiträge: 742
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Akbar & Wir

Beitrag von rb_Cap » So 16. Nov 2008, 22:39


Hi Uli,

danke für dein Angebot! Wäre Quatsch es hin und her zu schicken, und ich bestell soviel bei Amazon, da wird das auch drin sein.!

Falls es mir nicht zusagt, kann ich es ja an einen hier im Forum weitergeben....

Mit freundlichem Gruss Regine


rb_sijuto
Benutzer
Beiträge: 1062
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Akbar & Wir

Beitrag von rb_sijuto » So 16. Nov 2008, 23:09


Hi Michéle und Uli, ggfs. auch Regine zu einem späteren Zeitpunkt, wenn sie das Buch gelesen hat :


Nur so eine Idee - was haltet Ihr davon, wenn Ihr diese Debatte im Bereich "Buchbesprechung" als kontroverse Diskussion weiter führt?


Ich habe den Eindruck, dass der Threadersteller an dieser Stelle nur noch wenig für sich und seinen Akbar mitnehmen kann.


Liebe Grüße

Silke

mit Jule und Tom

und mal als Moderatorin



BildLämmelein Jule und der moZ TomBild

rb_MadDog
Benutzer
Beiträge: 125
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Akbar & Wir

Beitrag von rb_MadDog » So 16. Nov 2008, 23:19


Gute Idee, sijuto! Es wäre gegenüber Akbar und seinen Haltern wirklich fair.


Vielleicht kann ein Mod das hier abtrennen und woanders hinschieben?



Das Genie lernt von allem und jedem,

der Wissende lernt vom Genie,

der Dumme weiss alles besser.

rb_kenzo
Benutzer
Beiträge: 774
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Akbar & Wir

Beitrag von rb_kenzo » So 16. Nov 2008, 23:25


Hallo Silke,


finde ich eine gute Idee.


Übrigens fand ich da noch einen Thread aus 2007.


Darin sieht man auch klar die verschiedenen Meinungen.

http://www.razyboard.com/system/morethr … 217-0.html


In diesem Sinne einen schönen Abend noch und für mich und Kenzo eine gute Nacht



Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird.
www.airedale-kenzo.de

Antworten

Zurück zu „Erziehung und Verhalten“