Begegnung unter fremden Rüden

Antworten
rb_Gitti1507
Benutzer
Beiträge: 39
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Begegnung unter fremden Rüden

Beitrag von rb_Gitti1507 » Di 29. Dez 2009, 09:25


Hallo,


wie verhält man sich am besten bei der Begegnung bzw. dem Kennenlernen mit einem fremden Rüden ?


Habe selbst einen Rüden (5 J.) der an und für sich friedlich ist, also kein "Stänkerer". Wenn ihn jedoch der andere "angeht" dann "wehrt" er sich.


danke, lg Gitti



If there are no dogs in heaven, then when I die,

I want to go where they went.

rb_lutz
Benutzer
Beiträge: 1362
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Begegnung unter fremden Rüden

Beitrag von rb_lutz » Di 29. Dez 2009, 14:14


Hallo Gitti,


wenn man einen Welpen früh genug daran gewöhnt freilaufend zur Sozialisierung mit anderen Hunden Kontakt aufnehmen zu können, lernt der Welpe von anderen Hunden wie man sich bei Begegnungen zu verhalten hat. Der Hund bekommt schon als Welpe mit wie der begegnende Artgenosse drauf ist. Abweisend oder zu einem Spiel aufgelegt, streitsüchtig oder ängstlich, Respekt heischend oder sich untertänig hinlegend. Dass der Welpe bei diesem Lernprozess auch mal von den erwachsenen Hunden zurechtgewiesen wird ist nur normal.


Unser jetzt 6 1/2 jähriger AT-Rüde Joker hat auch früh in der Welpen- und Junghundschule den angemessenen Sozialkontakt erlernt. Von Natur aus sehr selbstbewußt läßt er sich heute grundsätzlich von Hündinnen alles gefallen und sogar ohne Gegenwehr beißen. Junghunde jeden Geschlechts bis ca. 1 1/2-2 Jahre haben bei Joker auch so ziemlich Narrenfreiheit. Alle Hunde hier in der Gegend mit denen er groß geworden ist kann er einordnen und es gibt keinen von ihm ausgehenden Streit, kleine Hunde die jiffeln werden einfach ignoriert, bei manchen Rüdenbegegnungen gleicher Größe geht dieses aber nur ohne Leine damit es beim gegenseitigen angrummeln bleibt. Generell muß es schon ziemlich hart kommen bis Joker bei einem ernsthaften Angriff zur Sache kommt und dann aber auch richtig zupackt. (Es ist also nicht so dass meine Haftpflichtversicherung noch keine Tierarztrechnung bezahlen mußte!)

Dieses passiert aber meist nur wenn sich fremde gleichaltrige Rüden die hier in Jokers Revier als "Zugezogene" ihm nicht die nötige Reverenz erweisen bzw. Respekt vor ihm zeigen und es auf einen Kampf ankommen lassen.

Kommt wirklich sehr selten vor aber wenn man die Hunde nicht immer für den Rest ihres Lebens an der Leine aneinander vorbeiziehen möchte sollte man es versuchen dass sich die Rüden ohne Leine beschnuppern können. Mit Joker geht dieses zu 98% gut. Wenn nicht bin ich aber auch vorbereitet hier herzhaft zuzupacken bevor es zu ernsthaften Verletzungen kommt.

In fremden Revieren und Urlaubsorten verhält sich Joker sehr zurückhaltend und versucht nicht den dicken Max zu machen.

Allerdings muß ich bei den kleinen kurzschnäuzigen und schnaufenden Hunden wie Möpse,engl. oder französische Bulldoggen usw. aufpassen weil Joker hier scheinbar annimmt dass dieses keine richtigen Artgenossen sind sondern eher in sein Beuteschema passen.


Jetzt weiß ich natürlich nicht welche Sozialisation Dein jetzt 5 Jahre alter Rüde bisher durchlaufen hat und wie er bisher mit anderen Hunden klar gekommen ist um Dir konkrete Ratschläge bei Rüdenbegegnungen geben zu können. Immerhin ist er im besten Mannesalter und wenn er in jedem anderen Rüden einen Konkurrenten wittert und evtl. nie dabei von der Leine kam, sollte man schon vorsichtig sein und nur mit anderen freilaufenden Rüden einen "Schnupperkurs" anfangen wenn eine gegenseitige Symphatie klar erkennbar ist.


Viele Grüße von lutz mit Joker

[Dieser Beitrag wurde am 29.12.2009 - 13:41 von lutz aktualisiert]



Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,

was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

A.R. Gurney

rb_Uschi
Benutzer
Beiträge: 2024
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Begegnung unter fremden Rüden

Beitrag von rb_Uschi » Di 29. Dez 2009, 14:23

Gitti1507 hat geschrieben:
Wenn ihn jedoch der andere "angeht" dann "wehrt" er sich.


Hallo Gitti,


das ist nicht rüdenspezifisch. Das macht Wijnta auch.


Weil wir auch schon einen üblen Beißvorfall hatten, selektiere ICH die Begegnungen.


Ist mir ein Hund nicht geheuer, will heißen, ich traue ihm zu, nicht friedlich zu sein, darf Wijnta einfach nicht hin.



Viele Grüße

Uschi


rb_Freddy
Benutzer
Beiträge: 1180
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Begegnung unter fremden Rüden

Beitrag von rb_Freddy » Di 29. Dez 2009, 14:48


Hallo Gitti,

wie verhält man sich am besten bei der Begegnung bzw. dem Kennenlernen mit einem fremden Rüden ?


Es kommt in erster Linie darauf an ob der fremde Rüde an der Leine ist oder nicht. Wird er an der Leine geführt, nehme ich Felix zunächst auch an die Leine oder lotse ihn um den fremden Rüden herum. Läuft der fremde Rüde frei, und machen die Hundehalter keine Anstalten ihn anzuleinen, lasse ich Felix ebenfalls frei laufen. Wirklich ernsthafte Beißereien sind bei Rüden relativ selten und ohne Leine kann Felix besser ausweichen und sich im Notfall auch wehren...

Sollte Felix von einem fremden Rüden z.B. an der Fährtenleine angegriffen werden und ich habe keine Zeit ihn freizugeben, gehe ich auch "zur Sache", und helfe ihm mit meinen Bergstiefeln aus....


Wie auch Lutz schon gesagt hat, halte ich eine frühe Sozialisation z.B. auf dem Hundeplatz für sehr wichtig. Ebenfalls wichtig ist es seinen Hund, insbesondere im Jugendalter, vor Beißattaken anderer Hunde zu schützen. Bei einem Vorgänger von Felix hat das dazu geführt, das er "von sich aus" auf bestimmte Hunderassen losgegangen ist.

Ich habe da Glück mit Felix. Er ist total souverän und lässt sich nicht so schnell in eine Beißerei mit anderen Rüden verwickeln.


LG

Freddy mit Felix



Die Treue eines Hundes ist ein kostbares Geschenk,

das nicht minder bindende moralische

Verpflichtungen auferlegt als die Freundschaft

eines Menschen.

(Konrad Lorenz)

rb_Vanja
Benutzer
Beiträge: 721
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Begegnung unter fremden Rüden

Beitrag von rb_Vanja » Di 29. Dez 2009, 15:03


Bei allen meinen Airedaleterrierhündinnen hat sich im Alter von 4 Jahren herauskristallisiert, daß sie wissen, wen sie meiden müssen.


Bei Una ist diese Phase gerade im Gange.


Klein Gini (2 Jahre) orientiert sich häufig an Una und hat das zum Teil schon übernommen.

Wen Una meidet, den meidet auch Gini.


Bisher hatten wir noch nie Beißangriffe von fremden Hunden.


Eine Sozialisation auf dem Hundeplatz halte ich für nicht so relevant. Wenn man denn bereit ist, überhaupt einen Hundeplatz zur Erziehung aufzusuchen. Man kann es, man muß es nicht.

Das kommt immer auf die Qualität des dort unterrichtenden Personals an.

Und darauf, was ich mit meinem Hund machen möchte.

Ein nur Familienhund kann auch ohne glücklich sein.

Wichtig ist Sozialisierung unter den anderen Hunden, die man tagtäglich auf den Spazierwegen trifft.

Manche Hunde beziehen Erziehung nur auf den Hundeplatz, wenn der Halter nicht auch regelmäßig

auf allen Wegen mit seinem Hund übt.


Und grundsätzlich werden die Hunde bei Leinenhunden angeleint und bei freilaufenden Hunden abgeleint. Das entspannt schon mal die Situation. Und wen mein Hund "treffen" darf und wen nicht, das bestimme ich und nicht mein Hund.


Damit bin ich seit über 20 Jahren gut gefahren.


Liebe Grüße Ilona


rb_Gitti1507
Benutzer
Beiträge: 39
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Begegnung unter fremden Rüden

Beitrag von rb_Gitti1507 » Mi 30. Dez 2009, 08:36


Hallo,


also mir geht es um den Freilauf. Ich handhabe es so, wenn wir einen nicht kennen, und der ist abgeleint, dann leine ich auch ab - z.B. Freilaufzone.


Bei Hündinnen und bei kleinen Rüden (Malteser, Pudel,...) ist es ihm absolut egal, die können ruhig bellen, knurren, hinzwicken - wenn es ihm reicht dreht er um und kommt zu mir. So nach dem Motto - Frauli bitte gemma jetzt, der Typ nervt mich )


Aber wenn ein "Grosser" kommt (Schäfer, Rottweiler,...) passiert wenn der nix tut auch nix, allerdings wenn der nicht so toll sozialisiert ist, was ich immer wieder sehe, und ihn anknurrt oder gar hinfährt, dann ist der "Palawatsch" beinander, weil wie gesagt, dann dreht er sich um und lässts sich`s eben nicht "gefallen".


lg Gitti



If there are no dogs in heaven, then when I die,

I want to go where they went.

rb_kenzo
Benutzer
Beiträge: 774
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Begegnung unter fremden Rüden

Beitrag von rb_kenzo » Mi 30. Dez 2009, 12:37

Gitti hat geschrieben:
Aber wenn ein "Grosser" kommt (Schäfer, Rottweiler,...) passiert wenn der nix tut auch nix, allerdings wenn der nicht so toll sozialisiert ist, was ich immer wieder sehe, und ihn anknurrt oder gar hinfährt, dann ist der "Palawatsch" beinander, weil wie gesagt, dann dreht er sich um und lässts sich`s eben nicht "gefallen

Und da hilft nur eines was Freddy schon oben aufgeführt hat. Den Hund zurückrufen und anleinen.

Wenn es zu spät ist, beide sind frei und es gibt ein Gerangel, so geht es ohne menschliche Einwirkung meist gut aus, wenn sich der schwächere Rüde unterwirft.


Ich würde an Deiner Stelle versuchen Deinen Rüden zu schützen, indem er zuverlässig zu Dir zurück kommt, wenn Du ihn rufst. Auch wenn der "Erzfeind" schon in Sicht ist! Falls das nicht gehen sollte, empfehle ich Dir den Ausbildungsstand Deines Hundes zu überprüfen und entsprechend Annettes und Freddys Empfehlungen zu handeln.


Gruß

Uli



Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird.
www.airedale-kenzo.de

rb_Freddy
Benutzer
Beiträge: 1180
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Begegnung unter fremden Rüden

Beitrag von rb_Freddy » Do 31. Dez 2009, 00:41


Hallo Gitti,


wer oder was bitte ist: der "Palawatsch"....


Den Ausdruck kenne ich noch nicht...hört sich aber lustig an


LG

Freddy



Die Treue eines Hundes ist ein kostbares Geschenk,

das nicht minder bindende moralische

Verpflichtungen auferlegt als die Freundschaft

eines Menschen.

(Konrad Lorenz)

rb_Gitti1507
Benutzer
Beiträge: 39
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Begegnung unter fremden Rüden

Beitrag von rb_Gitti1507 » Do 31. Dez 2009, 08:39


Hallo Freddy,


na ja Palawatsch ist ein Durcheinander, im Zusammenhang bei meinen Zeilen meinte ich damit eine Ranglerei, oder Rauferei.


Alles Gute wünsche ich allen hier im Forum und ein erfolgreiches und gesundes 2010


Gitti & Blue



If there are no dogs in heaven, then when I die,

I want to go where they went.

Antworten

Zurück zu „Erziehung und Verhalten“