Optimales Futter???

rb_Rainer
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Optimales Futter???

Beitrag von rb_Rainer » So 20. Jan 2008, 16:01




[Dieser Beitrag wurde am 21.12.2008 - 04:05 von Rainer aktualisiert]


rb_Uschi
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Optimales Futter???

Beitrag von rb_Uschi » So 20. Jan 2008, 18:02


Hallo Rainer,


ich gehe gar nicht mit dem Thema "Neosporose" um.


Unsere TÄ hat mir gesagt, dass sich Wijnta auch

beim Schnüffeln damit infizieren könnte.


Ich werde uns deshalb nicht einsperren oder nur noch im rinderfreien Stadtgebiet spazieren gehen.

Und es gibt Rindfleisch vom Metzger.



Was mich erstaunt in Deinem Beitrag ist, dass Du rohes Wildschweinfleisch fütterst.


Wie hältst Du es mit Aujetzky?


Viele Grüße

Uschi

[Dieser Beitrag wurde am 20.01.2008 - 17:03 von Uschi aktualisiert]


rb_Rainer
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Beitrag von rb_Rainer » So 20. Jan 2008, 19:31




[Dieser Beitrag wurde am 21.12.2008 - 04:06 von Rainer aktualisiert]


rb_Cap
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Beitrag von rb_Cap » So 20. Jan 2008, 19:37


Hallo Rainer,

um das Risiko einer Neospora Caninum-Erkrankung bzw. Ausscheidung beim Hund einwenig einschätzbarer zu machen,möchte ich ein paar Zusatzmaterialien liefern. In der Kürze der Zeit sind die vielleicht nicht vollständig, aber wenigstens eine Basis.


1. Das Fressen von(hauptsächlich)infiziertem Abortmaterial vom Rind(sprich :Fötus und Nachgeburt)kann bei einem Hund eine 1-3 wöchige Neospora Caninum-OOzyten -auscheidung hervorrufen,und über den Kot abgegeben werden(im Gegensatz zu Toxoplasmose,die dem Neospora Caninum sehr ähnlich ist,ist der Neospora Caninum nicht auf den Menschen übertragbar).Nachdem Verspeisen von infizierten Fleisch(hauptsächlich Nachgeburt und Fötus, aber auch infiziertes Fleisch)entwickelt sich im Darm innerhalb von 5-13 Tagen die Neospora Caninum und werden dann 1-3 Wochen ausgeschieden.


2.Eine Infektion erfolgt nur über rohes Fleisch(die Menge ist mir nicht bekannt- Rinder müssen mit 600 Oozyten infiziert werden um eine Infektion serol. nachweisen zu können und mit 41000 um einen Abort auszulösen).


3. Bei einer Studie (Schades)wurden 24089 Kotproben(von Hunden egal welcher Fütterungsart) untersucht. Davon waren 47 positiv dies entspricht0,19%Ausscheider von OOzyten, davon 7 Neospora Caninum-Ausscheider=0,03%.


4.Rinder die mit dem Neospora Caninum infiziert sind , bleiben dauerhaft infiziert und geben das an ihre Nachkommen weiter.


5.Weitere Tiere(die in die Nahrungskette desHundes kommen können) die durch Neospora Caninum infiziert werden können(und damit als Zwischenwirt fungieren) sind:Schafe, Ziegen, Pferde, Rehe,Hasen(Wildtiere),Rhinozeros und Kamele.


6.Übertragung auf den Hundefötus:

Durch die Weitergabe des Parasiten von der trächtigen Hündin auf die Föten können die Welpen als Zwischenwirte geboren werden.Problematisch sind nicht die Parasiten sondern die Entzündungen die sie hervorrufen.


7.Ist ein Hund Zwischenwirt(nicht Endwirt=Ausscheider):

Der Parasit lagert sich im Gewebe des Wirts ein, in Muskulatur, Gehirn oder anderen Organen. Die Infektion kann über die Plazenta vom weiblichen Tier an die Nachkommen weitergegeben werden (transplazentare Übertragung). Ein infiziertes Tier muss nicht erkranken, es kann lebenslang Träger sein, ohne Symptome zu zeigen. Es besteht jedoch die Möglichkeit, dass die Erkrankung bei einer auftretenden Schwächung des Immunsystems, beispielsweise als Folge von Stresssituationen oder medikamentösen Behandlungen, auftritt.


8.In Österreich wurden zwischen Ende 2001 und Ende 2002 1170 Hundeseren auf Antikörper getestet. 3,56 % wurden positiv getestet, das Geschlecht scheint für eine Infektion keine Rolle zu spielen, auch nicht, ob ein Tier kastriert ist oder nicht. Relevant für das Testergebnis kann aber der Wohnort des Hundes sein, aufgeteilt nach der Stadt Wien und den Bundesländern ergab sich für Wien ein Prozentsatz von nur 2,1 % gegenüber 5,31 % in den Bundesländern. Interessant ist, dass diese Studie eine mit dem Alter der Hunde zunehmende Durchseuchungsrate ergab, von den bis 6 Monate alten Tieren wurden nur 0.1% positiv getestet, bei den ein- bis vierjährigen 0,3 % und bei den vier- bis siebenjährigen Hunden lag der Wert bereits bei 0,8 %.

Ob diese 3,56% roh gefüttert wurden ist nicht bekannt, halte ich persönlich auch für unwahrscheinlich. Desweiteren ist auch nicht bekannt, ob eine Infektion durch die Aufnahme von Hundekot durch den Hund möglich ist.


Mein persönliches Resümee nach diesen kurzen Recherchen ist a) ich füttere meinen Hund weiterhin roh, meide aber Nachgeburten und Föten,da die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung meines Hundes doch als sehr gering betrachtet werden kann.(Übrigens tragen Hofhunde ein erhöhtes Risiko-Abortmaterial.

b) mein Hund nicht zur Zucht eingesetzt wird und somit keine infizierten Welpen bekommen kann.

Es als Nebeneffekt für mich auch recht unwahrscheinlich ist, dass sich Rinder durch hundekotverschmutze Grünflächen anstecken.

Quellen:
http://www.polarhunde-nothilfe.com/Wiss … porose.htm
www.fli.bund.de/uploads/media/RIBEW_HUND_050726.pdf

Liebe Grüsse Regine

[Dieser Beitrag wurde am 20.01.2008 - 18:53 von Cap aktualisiert]


rb_Susa
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Beitrag von rb_Susa » So 20. Jan 2008, 20:00


Hallo Rainer,


die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein gebarfter (schrecklicher Ausdruck!) Hund mit diesen Oozyten infiziert, ist ja wohl, wie Du selbst schreibst, eher gering. Deshalb lass ich mich momentan auch nicht verunsichern und füttere weiter roh. Absolute Sicherheit gibt es nicht und jede Art der Fütterung birgt ihre eigenen Risiken.


Ich weiß, dass roh gefütterte Hunde diese Dinger ausscheiden können, deshalb mache ich Indiras Hinterlassenschaften, sollten sie denn mal auf einer Weide landen, immer weg, damit die Milchkühe nicht damit in Kontakt kommen können.


Liebe Grüße von Susa

[Dieser Beitrag wurde am 20.01.2008 - 19:15 von Susa aktualisiert]



Der Herrgott hat nen großen Zoo!

rb_Freddy
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Beitrag von rb_Freddy » So 20. Jan 2008, 20:21


Hallo Rainer,

ich finde es gut das Du Dich in Richtung Rohfütterung bewegen willst. Natürlich muß man da auch die Risikofaktoren diskutieren.

Ich persöhnlich halte das Risiko einer Neospora- Infektion bei meiner Fütterungsmethode (nur Fleisch das -22Grad gefrohren war) für sehr gering.

Das Emil sich trotz dem Einfrieren des Fleisches infiziert hat spricht meiner Meinung gerade für einen anderen Infektionsweg als das Futterfleisch.

Das Institut für Parasitologie und Zoologie, Department für Pathobiologie schrieb dazu:


Unklar ist, wie viele Hunde unter natürlichen Bedingungen überhaupt Neospora-Oozysten ausscheiden. In einer zwischen 2001 - 2004 durchgeführten deutschen Studie wurde lediglich in 0,009 % von 11.586 Kotproben von Hunden Neospora gefunden. Nach Angaben der Besitzer wurden durchaus nicht alle positiven Hunde mit rohem Rindfleisch gefüttert bzw. hatten Zugang zu entsprechendem Material, so dass die Infektionsquellen für diese Tiere nicht zweifelsfrei ermittelt werden konnten. Ob eine natürliche Infektion des Hundes durch die orale Aufnahme von sporulierten Oozysten möglich ist, konnte bisher noch nicht nachgewiesen werden. Weitere epidemiologische Einflußfaktoren wie die Überlebensdauer der Oozysten in der Außenwelt und die Empfänglichkeit anderer Caniden als Endwirte sind noch nicht genau geklärt.


Man weiß also noch nicht so ganz viel.


Zum Risiko das Kühe durch Kundekot auf den Wiesen infiziert werden hab ich folgende Zahlen gefunden:


Das Friedrich-Loeffler-Institut hat während der letzten Weidesaison das Risiko eines Rinderaborts durch Hundekot bewertet: Ein geringes Risiko für einen einzelnen Fall eines Rinderaborts besteht danach erst, wenn sich mindestens 87 Hunde während der gesamten Weidesaison auf dem Gründlandareal aufhalten und dort ihren gesamten Kot absetzen.

Eine solche Zahl von Hunden, die regelmäßig ein Grünlandareal aufsuchen, wird nach Einschätzung des Instituts nur extrem selten erreicht. Die Risikobewertung geht außerdem in vielen Punkten von einem „worst-case Szenario“ aus. Das tatsächliche Abortrisiko ist deshalb eher noch geringer.


Also bitte keine Panik.


Und wer sein Futterfleisch auch noch ordentlich einfriert minimiert das Risiko noch mehr.

Über die Tenazität in der Umwelt, also die maximale Überlebensdauer der Zysten gibt es leider keine Angaben. Da sie aber in rohem Fleisch gefunden werden und dann noch pathogen sind, ist davon auszugehen, daß sie durchaus mehrere Tage bei Raumtemperatur und darunter überleben. Toxoplasmen, denen Sie eng verwandt sind, werden erst bei Kochen oder Frost unter -20° C abgetötet.

Nun mag für sich jeder errechnen welches Risiko er höher einschätzt.

Durch Rohfütterung(welche ja bekanntlich die Immunabwehr verbessert)sich bzw. seinem Hund eine Neospora-Infektion zuzuziehen , die im übrigen wohl auch ganz gut heilbar ist, oder vom Blitz erschlagen zu werden.

Will ich jedes Risiko auschließen (z.B. Fuchbandwurm) darf ich mein Haus gar nicht mehr verlassen.


Liebe Grüße

Freddy mit Fekix


PS.:Hier noch Links

http://www.fli.bund.de/1207+M54413c4b8dc.html
http://www.vu-wien.ac.at/i116/neospora/
http://www.zooplus.de/tierarzt/hund/inf … n/210041/0



Die Treue eines Hundes ist ein kostbares Geschenk,

das nicht minder bindende moralische

Verpflichtungen auferlegt als die Freundschaft

eines Menschen.

(Konrad Lorenz)

rb_Rainer
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Beitrag von rb_Rainer » So 20. Jan 2008, 21:19




[Dieser Beitrag wurde am 21.12.2008 - 04:06 von Rainer aktualisiert]


rb_Uschi
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Beitrag von rb_Uschi » So 20. Jan 2008, 22:35


Hallo Regine,


in Deinen beiden Links ist auch der Übertragungsweg über kontaminiertes Wasser erwähnt.


Die Infizierung kann also somit nicht nur über rohes Fleisch erfolgen.



@Rainer

ich habe auch nichts datüber gefunden.

Das ist die Aussage meiner TÄ. Wijnta wurde unter vielem anderen auch auf Neospora untersucht, als sie unerklärliche Lahmheiten zeigte (nach einer TW-Impfung übrigens). Damals fragte sie mich, ob ich öfter in einem bestimmten Gebiet mit ihr unterwegs sei. Dort würden auffällig viele Hunde Neosporose haben und die könnten sie sich einfach durch Rumschnüffeln oder Buddeln holen. Ich war aber nicht dort und Wijnta hat auch keine Neosporose, Toxoplasmose, Borreliose und was es da sonst noch alles Schrechliches gibt.


Da der Erreger aber scheinbar langlebig ist, könnte man sich doch vorstellen, dass es so ist wie beim Fuchsbandwurm. Wenn der kontaminierte Kot zu Staub zerfallen ist, wird er vom Winde verweht.

Nur mal so ein Gedanke.


Viele Grüße

Uschi

[Dieser Beitrag wurde am 20.01.2008 - 21:42 von Uschi aktualisiert]


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Beitrag von rb_Cap » Mo 21. Jan 2008, 00:25


Hey Uschi, Rainer ,Freddy und ....,


ich hab versucht auch ein paar Antworten auf eure Fragen zu finden.

Doch es ist recht schwer. Der Neospora Caninum kommt weltweit vor,vorallem in Nordamerika, Europa und Australien. Ein Nachweis in Kenia(Rainer ich hab die Quelle veschusselt, wenn ich sie wiederfinde wird sie nachgereicht) konnte nicht geführt werden.

Es gibt bis lang keine Studie zur Widerstandsfähigkeit von Neospora Caninum gegenüber möglichen schädigenden Umweltbedingungen (Frost,Kälte, Wärme, Austrocknung ,UV-Strahlen)

Bei den Überlegungen hierzu stützt man sich der weil auf Erkenntnisse über den Toxoplasma gondii, der dem Neospora Caninum sehr ähnlich ist.

Dieser ist sowohl in der Arktis als auch in den Tropen(horizontal übertragbar) nachweisbar.4CGrad

sind für ihn optimal. Die Lebenswahrscheinlichkeit sinkt mit steigender Temperatur . Bei 50CGrad über 1-3Tage ist kein lebender Toxoplasma gondii nachweisbar. Aber 40CGrad über 9 Tage wurde überlebt,genauso wie das einmalige Einfrieren von Kot un Wasser(hier fehlt leider die Angabe von Dauer und Temperatur)

Daher wird angenommen, dass alle Oozyten auf einem Grünlandareal die Vegetationsperiode überleben.

Ich möchte nocheinmal darauf hinweisen, dass es keine Studie zur Widerstandsfähigkeit von Neospora Canium gibt und dies nur Rückschlüsse aus der Widerstandsfähigkeit des Toxoplasma gondii sind.

Aus dieser Studie geht auch hervor, dass eine Grünlandfläche stark mit infiziertem Hundekot verschmutzt sein muss um einen Abort in einer Rinderherde auszulösen(41000 Oozyten pro Rind).

Das Hauptproblem bei der Übertragung scheint mir nun mehr die vertikale Übertragung(Kuh-Fötus oder Kuh -Milch /Kolostrum -Kalb zu sein, da dies über Generationen weitergegeben wird.


Uschi ,ich fand keinen Hinweis über die Übertragung via schnuppern(im übrigen sind die Forscher da in Punkto Fuchsbandwurm auch schwer zurückgerudert),genauso wenig wie ich eine Studie fand, die Aufschluss darüber bringt, wieviel kontaminiertes Fleisch(Oozyten) ein Hund fressen muss um sich anzustecken,bzw wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, das infizierte Hunde nicht nur Ausscheider werden sondern auch als Zwischenwirte erkranken.

Vielleicht kannst du ,Rainer, uns da Aufschluss geben.

In den Studien die ich las wurde von infiziertem Hirn oder Abortmaterial das den Hunden verfüttert wurde gesprochen,aber nicht wieviel und wie lang,um Oozyten nachweisen zu können.

Ich denke es wäre auch wichtig zu wissen wie stark einzelne Fleischpartien befallen sind. Ich las von Nachgeburten,Föten ,Hirn ,Herz und Muskel,welche aber prozentual am meisten befallen sind konnte ich nicht herausfinden.


Für mich sind Häufigkeit der Erkrankung(durch Rohfütterung-hier-),damit meine ich nicht den Befall von Neospora Canium sondern die Erkrankung als Zwischenwirt, und eine Studie über die Menge des kontaminierten Materials ,-wobei mich die am häufigsten infizierten Teile interessieren würden-,dass aufgenommen werden muss um zu erkranken.

Erst dann kann ich doch entscheiden, ob Neospora canium für meinen Hund ein Risiko ist.

Die jetzigen Erkenntnisse bleiben mir das schuldig.

Rainer ,es ist bestimmt tragisch wenn man einige erkrankte Fälle kennt, darauf aber Rückschlüsse auf eine Gefährdung durch Rohfütterung zu ziehen???

Zumal nicht jeder erkrankte Hund rohes Fleisch bekam....

Liebe Grüsse Regine

Quellen:
www.dissertationen.unizh.ch/2006/paganini/diss.pdf -
www.fli.bund.de/uploads/media/RIBEW_HUND_050726.pdf

[Dieser Beitrag wurde am 20.01.2008 - 23:50 von Cap aktualisiert]


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Beitrag von rb_Rainer » Mo 21. Jan 2008, 00:51




[Dieser Beitrag wurde am 21.12.2008 - 04:07 von Rainer aktualisiert]


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