Giftige Nahrungspflanzen für Hunde

rb_Freddy
Benutzer
Beiträge: 1180
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Giftige Nahrungspflanzen für Hunde

Beitrag von rb_Freddy » Di 3. Feb 2009, 20:52


Hallo zusammen,



ich habe mal die mir bekannten Nahrungskomponenten aus der menschlichen Ernährung die für Hunde:

- giftig oder schwach giftig sind

- unbekömmlich sind

- bei dauerhafter Einnahme gesundheitschädigend sind

- oder bei bestimmten Vorbedingungen gesundheitschädigend sind


ohne Anspruch auf Vollständigkeit zusammengestellt:

Gemüse:

Alfalfa - Sprossen (Phytoöstrogene/ Fruchtbarkeitsstörungen)

Avocados (eine schlecht ausschließbare Sorte enthält giftiges Persin)(Schädigung des Herzmuskels)


grüneBohnen,roh (Phasin,giftig bis tödlich giftig)

Erdnüsse(???) Erdnüsse sind keine Nüsse sondern Hülsenfrüchte und haben großes "allergisches Potential".Zuweilen werden auch epileptische Anfälle als mögliche Auswirkung genannt.

Gänsefußgewächse( Oxalsäure, Oxalate, Nitrate/ Gefahr von Nierensteinen, Calciumräuber ) :

Mangold

Spinat

Rote Bete

Ampfer-Sorten

Hülsenfrüchte (???)

Linsen,Bohnen


Kakao (z.B.in Schokolade/ Theobromin-reichert sich im Körper an)

Kohlgewächse(nicht giftig, aber evt. blähend. Nicht bei schwacher Schilddrüsenfunktion bzw. Unterfunktion, können den Schilddrüsenstoffwechsel

negativ beeinflussen)


Mais (nicht giftig. Oft Allergen.Sehr arm an Tryptophan,

wodurch mit einem ungünstigen Tryptophan/Tyrosin Verhältnis zu rechnen ist. Nicht bei schwacher Schilddrüsenfunktion bzw. Unterfunktion, kann den Schilddrüsenstoffwechsel negativ beeinflussen)


Nachtschattengewächse, insbesondere unreife, grüne Pflanzenteile(Solanin,giftig):

Auberginen

Kartoffeln(nur gekocht, ohne grüne Stellen,ohne Schalen)

Paprika ( nur reife Rote)

Tomaten (nur reife Rote, in kleinen Mengen)

Süßkartoffel (nicht giftig. Nicht bei schwacher Schilddrüsenfunktion bzw. Unterfunktion, kann den Schilddrüsenstoffwechsel

negativ beeinflussen)


Zwiebelgewächse (Alliin, zerstört die roten Blutkörperchen):


Bärlauch ( in kleinen Mengen, ok.)

Knoblauch ( in kleinen Mengen, ok)

Lauch ? ( in kleinen Mengen, ok)

Zwiebeln ( in kleinen Mengen, ok)


Obst:

Aprikosen (Blausäure im Kern) (Nicht bei schwacher Schilddrüsenfunktion bzw. Unterfunktion, können den Schilddrüsenstoffwechsel

negativ beeinflussen)

Kirschen (Blausäure im Kern) (Nicht bei schwacher Schilddrüsenfunktion bzw. Unterfunktion, können den Schilddrüsenstoffwechsel

negativ beeinflussen)

Pflaumen (Blausäure im Kern) (Nicht bei schwacher Schilddrüsenfunktion bzw. Unterfunktion, können den Schilddrüsenstoffwechsel

negativ beeinflussen)

Rhabarber ( Oxalsäure, Oxalate, Nitrate/ Gefahr von Nierensteinen, Calciumräuber )

Rosinen und Weintrauben (???)(Hyperkalzämie?)



Hoffentlich braucht man es nie, aber es passt hier so gut zum Thema:


Bei Vergiftungen :

1. Ruhe bewahren!

2. Tierarzt informieren

3. Erstmaßnahmen einleiten

4. Die giftige Substanz, Pflanze oder Verpackung sicherstellen

Giftnotruf:

Informationszentrale gegen Vergiftungen der Uni Bonn, rund um die Uhr: 0228-19240(falls nicht mehr aktuell, auf den Link unten gehen)


Erste Hilfe, Giftnotruf und weitere Informationen bei Vergiftungen und zu giftigen Pflanzen allgemein:

http://www.meb.uni-bonn.de/giftzentrale … php?id=279




Hier noch eine schöne Seite zum Thema "Giftig für Hunde" : Giftig für Hunde


Ich bitte alle Forumsmitglieder ihnen bekannte „Problempflanzen“,oder weitere Informationen die hier noch fehlen, zu posten. Man könnte die Liste dann noch vervollständigen.


LG

Freddy und Felix

[Dieser Beitrag wurde am 06.08.2009 - 15:31 von Freddy aktualisiert]



Die Treue eines Hundes ist ein kostbares Geschenk,

das nicht minder bindende moralische

Verpflichtungen auferlegt als die Freundschaft

eines Menschen.

(Konrad Lorenz)

rb_sijuto
Benutzer
Beiträge: 1062
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Giftige Nahrungspflanzen für Hunde

Beitrag von rb_sijuto » Di 3. Feb 2009, 21:16


Hi Freddy,

sehr gute Auflistung!


Zum Thema Mais möchte ich noch was ergänzen:


Mais ist in vielen Fertigfuttermitteln - da sehr preiswert - der Hauptgetreideanteil - zumeist aber a) genau das Getreide, auf das die meisten Allergie-Kandidaten reagieren und


b) sehr arm an Tryptophan,

wodurch mit einem ungünstigen Tryptophan/Tyrosin Verhältnis zu rechnen ist.


Tryptophan ist eine Vorstufe zum Serotonin. Auch bekannt als "Glücklichmacher" für den Körper.


Anzeichen für Serotoninmangel können u.a. Hyperaktivität, Konzentrationsmangel, Aggressivität (unangemessen), Ängstlichkeit, Stressanzeichen, wenig Selbstkontrolle (impulsives Verhalten) sein.


Ein Grund, warum viele Verhaltenstherapeuten bei Problemhunden zu Futter ohne Mais raten.


Da allerdings auch zu proteinreiche Ernährung zu Serotoninmangel führen kann (das wird jetzt ganz kompliziert - das ist dann kein Mangel an Tryptophan in der Nahrung, sondern durch den zu hohen Proteingehalt kann das Trypthophan an die Trägermoleküle nicht andocken - sorry, alles ganz laienhaft ausgedrückt!) sollte in diesen Fällen auch ein niedriger Proteingehalt im Futter bevorzugt werden.


Ich hoffe, ich hab jetzt nicht zu wirre geschrieben!


Es grüßen

Silke, Jule und Tom



BildLämmelein Jule und der moZ TomBild

rb_Uschi
Benutzer
Beiträge: 2024
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Giftige Nahrungspflanzen für Hunde

Beitrag von rb_Uschi » Di 3. Feb 2009, 21:37


Hallo,


ich möchte ergänzen, dass Solanin nicht nur für Hunde giftig ist, sondern auch für Menschen in gleichem Maße.


Aber wir essen trotzdem grüne Paprika, nicht?




Viele Grüße

Uschi


rb_Freddy
Benutzer
Beiträge: 1180
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Giftige Nahrungspflanzen für Hunde

Beitrag von rb_Freddy » Mi 4. Feb 2009, 00:20


Hallo zusammen,


@Silke: Ich bin generell kein Freund von ausgiebiger Getreidefütterung an Hunde, da sind deine Ausführungen nur ein Grund mehr, darauf weitgehend zu verzichten. Die von dir genannten Symtome wie z.B: "Ängstlichkeit" werden nicht nur durch die Minderproduktion an Serotonin beeinflusst, sondern auch durch die Flavonoide die im Mais vorhanden sind. Diese docken statt Thyroxin an Rezeptoren der Zellen an und blockieren sie, ohne die Wirkung von Thyroxin zu haben, verstärken also "Schildrüsenprobleme". Das ist jetzt sicher sehr stark verkürzt und auch nicht alles bewiesen, aber man ist auf eine Maisfütterung ja auch nicht zwingend angewiesen, es gibt genug bessere Alternativen...



@Uschi:

Solanin ist ein vielschichtiges Problem. Der Gehalt ist kaum vorherzusagen und abhängig von vielen Faktoren:

-Sorte

-Reifezustand

-Beschädigungen -z.B. Kartoffeln, die während der Ernte und auch dem Transport beschädigt wurden, weisen einen erhöhten Solaningehalt auf.

-Licht -

-Lagertemperaturen

u.A..


Solanin ist hitzestabil, dennoch wird z.b.beim Kochen von Kartoffeln ein Teil herausgelöst.


Paprika enthalten wohl generell nicht sehr viel Solanin, allerdings ist das auch wieder von den oben genannten Faktoren abhängig...


Da man nicht unbedingt auf die Fütterung von rohen oder unreifen Nachtschattengewächsen angewiesen ist sollte man diesen nach meiner Meinung weitgehend aus dem Wege gehen...


LG

Freddy


PS: Weiß jemand was zur Giftigkeit von Weintrauben bzw. Rosinen für Hunde?


PPS: Unter den Nachtschattengewächsen, die ihren Namen auch nicht ohne Grund haben, gibt es ein paar hochinteressante,giftige und psychoaktive "Vertreter": Stechapfel, Bilsenkraut, Tabak, Alraune, Tollkirsche....da ist nicht mit zu spaßen

[Dieser Beitrag wurde am 03.02.2009 - 23:23 von Freddy aktualisiert]



Die Treue eines Hundes ist ein kostbares Geschenk,

das nicht minder bindende moralische

Verpflichtungen auferlegt als die Freundschaft

eines Menschen.

(Konrad Lorenz)

rb_Uschi
Benutzer
Beiträge: 2024
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Giftige Nahrungspflanzen für Hunde

Beitrag von rb_Uschi » Mi 4. Feb 2009, 00:47


Hallo Freddy,


Du meinst die Todesfälle in USA, bei denen alle Hunde wohl vorher Weintrauben verspeist hatten?


Was ich gelesen habe (Quelle kann ich leider keine mehr nennen, vielleicht find ichs nochmal) sind die Wissenschaftler nicht dahinter gekommen, was an den Trauben evtl. den Tod herbeigeführt haben könnte.


Sie wissen nicht, ob es das Fruchtfleisch, der Kern, oder evtl. Spritzmittel an den Trauben war.


Oder ob überhaupt die Trauben für den Tod verantwortlich waren.


Es blieb unklar.


Die Warnung davor ist eine Vorsichtsmaßnahme.


Viele Grüße

Uschi

[Dieser Beitrag wurde am 03.02.2009 - 23:48 von Uschi aktualisiert]


rb_Freddy
Benutzer
Beiträge: 1180
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Giftige Nahrungspflanzen für Hunde

Beitrag von rb_Freddy » Mi 4. Feb 2009, 19:40


Hallo,

zur Giftigkeit von Weintrauben und Rosinen:

Süßes Gift Weintrauben


LG

Freddy



Die Treue eines Hundes ist ein kostbares Geschenk,

das nicht minder bindende moralische

Verpflichtungen auferlegt als die Freundschaft

eines Menschen.

(Konrad Lorenz)

rb_Uschi
Benutzer
Beiträge: 2024
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Giftige Nahrungspflanzen für Hunde

Beitrag von rb_Uschi » Mi 4. Feb 2009, 21:54


Hallo Freddy,


der Titel "Süßes Gift in Weintrauben"

ist irreführend.


Sie wissen es nicht

http://www.vetline.de/facharchiv/kleint … PHPSESSID=


http://www.vetpharm.uzh.ch/reloader.htm … halt_c.htm



Viele Grüße

Uschi

[Dieser Beitrag wurde am 04.02.2009 - 21:09 von Uschi aktualisiert]


rb_Freddy
Benutzer
Beiträge: 1180
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Giftige Nahrungspflanzen für Hunde

Beitrag von rb_Freddy » Mi 4. Feb 2009, 23:59


Hallo Uschi,


man ist sich uneinig was an den Rosinen /Weintrauben giftig für Hunde ist, aber wohl nicht darüber dass größere Mengen von Rosinen bzw. Weintrauben für Hunde sehr gefährlich werden können. Ich denke Vorsicht ist durchaus geboten, auch wenn noch nichts bewiesen ist.


LG

Freddy



Die Treue eines Hundes ist ein kostbares Geschenk,

das nicht minder bindende moralische

Verpflichtungen auferlegt als die Freundschaft

eines Menschen.

(Konrad Lorenz)

rb_Uschi
Benutzer
Beiträge: 2024
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Giftige Nahrungspflanzen für Hunde

Beitrag von rb_Uschi » Do 5. Feb 2009, 00:19


Hallo Freddy,


man ist sich nur einig, dass diese 43 Hunde, wohlgemerkt in einem Zeitraum von 15 Jahren, vorher wohl Weintrauben gefressen hätten.


Von Pestiziden oder nicht ist gar nicht die Rede.



Ich mach mir da echt keine Panik, wenn Wijnta Trauben aus unserem Teller erwischen sollte.


Viele Grüße

Uschi


rb_Freddy
Benutzer
Beiträge: 1180
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Giftige Nahrungspflanzen für Hunde

Beitrag von rb_Freddy » Do 5. Feb 2009, 13:02


Hi Uschi,


...Panik wegen ein paar Weintrauben oder Rosinen ist sicher nicht angebracht, da hast du Recht. Ich denke dass sie in kleinen Mengen , ich habe sie selber früher auch als "Leckerchen" gegeben, wohl auch nicht schaden. Trotzdem meine ich,solange Genaues nicht bekannt ist, dass eine gewisse Vorsicht nicht schaden kann...


Die 43 besagten Fälle der Literaturstudie sind aufgrund der strengen Ausschlusskriterien(um andere Ursachen für die "Vergiftungen" auszuschließen) von 132 gemeldeten Fällen ausgewählt worden. Die Dunkelziffer von Vergiftungen ist nicht bekannt.

Ich frage mich wieviel Hundehalter bringen wohl ein Nierenversagen bei ihren Hunden mit dem Verzehr von Weintrauben in Zusammenhang, und wenn ja, wo werden diese Fälle dokumentiert?


LG

Freddy mit Felix



Die Treue eines Hundes ist ein kostbares Geschenk,

das nicht minder bindende moralische

Verpflichtungen auferlegt als die Freundschaft

eines Menschen.

(Konrad Lorenz)

Antworten

Zurück zu „Ernährung“