Auf dem Feld hat sie keine Ohren

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rb_Maud
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Auf dem Feld hat sie keine Ohren

Beitrag von rb_Maud » Sa 5. Mär 2005, 01:41


Hei liebe Airedalefreunde,

meine Hündin Kaja ist jetzt 1 Jahr alt, hatte im letzten Forum schon einmal von ihr berichtet, ich wollte wissen wie groß sie wohl mal wird?
Nun ja sie hat jetzt 64 cm Schulterhöhe, also kein kleines Mädchen, einige haben mir das damals schon prophezeit. Sie ist trotzdem toll.

Aber momentan wohl in der Pubertät! Gehe mit ihr schon seit klein an in die Hundeschule, Sitz, Platz klappt gut, bei Fuß auch so, bleib müssen wir noch üben.

Das Problem ist auf dem Feld, ich mache sie los, sir rennt nicht weg aber läuft weit vor und wenn ich dann rufe, tut sie garnicht so als ob sie mich hört. Schlimm wird es wenn Menschen oder Kinder kommen, sie liebt Kinder und jeder Mensch wird stürmisch begrüßt, nur nicht jeder ist ein Hundefreund und weiße Jacken mögen keine schwarzen Pfoten! Ist sie näher bei mir schmeiße ich schonmal mit der Leine das wirkt manchmal, auch Leckerli habe ich immer dabei, aber das scheint sie garnicht richtig zu interessieren, obwohl sie sonst jeden Mülleimer leert den sie kriegen kann.

Ich habe mir nun heute eine Hundepfeife gekauft, hat mir eine Freundin gesagt, würde gerne Erfahrungswerte wissen, oder hat jemand einen anderen Tip, Trick bin für alles dankbar.

Nette Grüße
aus dem Harz


Maud


rb_Uschi
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Auf dem Feld hat sie keine Ohren

Beitrag von rb_Uschi » Sa 5. Mär 2005, 02:05


Hallo Maud,

das kenne ich alles auch. Ich habe Erfolg damit gehabt, dass ich unser Mädchen nicht so weit weg laufen ließ.
Nur ein paar Meter voraus. Ihr Einfluss auf den Hund schwindet mit zunehmender Distanz. Das klingt grausam, ich weiß, sie kann dann gar nicht so viel rennen, mir blutete damals das Herz, aber die Rehe und Hasen und deswegen der Förster mit dem Schießgewehr machten diese Maßnahme leider nötig. Die Alternative wäre gewesen, dass ich sie hätte anleinen müssen, und das wollte ich auf gar keinen Fall. Ich spielte mit ihr stattdessen alle möglichen Spiele. Oder ich suchte Gegenden auf, in denen ich sicher war, Hundespielkameraden für sie zu treffen.
Mit jeder Woche konnte unsere Hündin besser gehorchen und inzwischen, sie ist jetzt 1 1/2, kann ich sie wieder weiter laufen lassen.
Ich glaube, mit 1 Jahr kann sie einfach noch nicht bedingungslos gehorchen, sie ist ja noch ein Kind.

Viel Geduld wünscht
Uschi




rb_Susa
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Auf dem Feld hat sie keine Ohren

Beitrag von rb_Susa » Sa 5. Mär 2005, 12:03


Hallo Maud,

Dein Problem kommt mir doch sehr bekannt vor!

Ich denke, das erste Ziel muss in dieser Situtation sein, die Bindung des Hundefräuleins an Dich zu verstärken. Du solltest immer interessanter sein, als alle tollen Hasen-, Reh- und sonstigen Fährten, sowie Kinder und Spaziergänger, Jogger oder was sich sonst noch so auf verschlungenen Spazierwegen tummelt.

Wie schaffst Du das? Deinem Bericht habe ich entnommen, dass Deine Kaja genau wie meine Hündin dem Fressen nicht abgeneigt ist. Nutze das! Leinst Du sie ab, gilt Deine ganze Aufmerksamkeit der Hündin, die sich nur auf einen kurzen Abstand von Dir entfernen darf (allerhöchstens 10 m).Gehst Du in Begleitung spazieren und möchtest Dich unterhalten, lass sie lieber angeleint. Sobald sie sich Dir zuwendet, wird ausgiebig gelobt und belohnt. Am Besten geht das über das Clickertraining. Die Belohnung sollte auch nicht aus trockenen Hundeleckerlis bestehen, sondern darf was besonderes sein. Meine liebt Käse- und Fleischwurstwürfel. Übrigens - ohne Dir zu nahe treten zu wollen - Leinewerfen gehört sich nicht und wird in der Kategorie "überholte Erziehungsmethode" abgehakt! Der Hund bekommt nur einen Schrecken und Angst vor der Leine.

Eine Hundepfeife habe ich für brenzlige Situationen auch. Damit gebe ich das Supersignal. Indy weiß mittlerweile ganz genau, wenn der Pfiff ertönt, ist der Super-Leckerli-Jackpot angesagt: z. B. ein Ei, Reste vom letzten Mittagessen oder auch mal eine gehörige Portion Stinkefisch (lecker!). Wichtig ist dabei, dass sich die Portionsgröße deutlich von der normalen Belohnung unterscheidet, denn das doggy bilanziert: Was bringt mir mehr - der Spur zu folgen bzw. Spaziergänger zu belästigen oder der Leckerli-Jackpot. Ich kann Dir diese Methode nur wärmstens empfehlen, bei uns hat sie wunderbar funktioniert.

Liebe Grüße von Susanne und Indy




Der Herrgott hat nen großen Zoo!

rb_Andrea
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Auf dem Feld hat sie keine Ohren

Beitrag von rb_Andrea » Sa 5. Mär 2005, 21:59


Hallo Maud,
diese Situationen kennt wohl jeder.Ob mit großen oder kleinen Terrier.Unsere TÄ ist gleichzeitig die Leiterin der Welpenspielstunde in meinem Hundeverein.Durch sie kam ich auf eine 2(für Mensch und Tier laut hörbar) Tonpfeife,die ich seit her benutze.Das klappt relativ gut,denn 2 lange Pfiffe bedeutet herkommen und Futter fassen.Alle Hunde die mit uns spazieren kamen und kommen habe den Dreh raus und kommen ebenfalls.Wenn unser Großer allerdings eine Wildfährte oder der gleichen hat,wird aus 2x pfeifen auch mal mehr.Ansonsten muß ich halt warten bis er vollkommen abgehetzt zurück kommt.

Liebe Grüsse von Andrea und den Jungs


rb_TineE
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Beitrag von rb_TineE » Mo 7. Mär 2005, 22:00


Hallo Maud,
jaja, das kenne ich auch! Annie hat schon als Welpe trotz Leckerli-Angebot erst mal alles andere auf ihrer 'Liste' abgearbeitet, bis sie zu mir kam, wenn ich 'Hier!' gerufen habe! Auf Anraten unserer Hundetrainerin habe ich eine Schleppleine (5m) besorgt und sie eine ganze Weile nur mit der Leine dran laufen lassen. Ich habe so eher Zugriff d.h. kann sie manchmal noch erwischen, wenn sie abzischt (Kinder, Jogger, Walker mit leckeren Stöcken). Außerdem kann ich so wunderbar und zwingend 'Hier!' üben und Annie hat sich schnell an die Leine gewöhnt. Nur zum Spielen mit anderen Hunden nehme ich sie ab. Ich schreibe 'habe' und 'kann', weil Annie jetzt nach einer relativ kurzen 'braven' Phase in der Pubertät ist und genau die gleichen Spielchen wieder macht. Allerdings bin ich gerade dabei, mir eine stabilere Schleppleine zu besorgen, weil die dünne Ausführung doch inzwischen die Hände zu sehr strapaziert und sich leicht verheddert. Ich komme damit ganz gut zurecht. Im Notfall hilft auch nur noch umdrehen, wegrennen und 'Tschüssi!' schreien.
Viel Erfolg, schreib' mal, wie's klappt!
Christine



Wuff!

rb_Susan
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Beitrag von rb_Susan » Di 8. Mär 2005, 01:53


Hallo Maud,

ich denke, du mußt es hinkriegen interessanter zu sein als die Spaziergänger, die deine Annie unbedingt begrüßen muß.

Spielt sie mit dem Schleuderball oder einer Beuterolle aus Jute?? Dann würde ich sie für das Herankommen (zunächst mal ohne Ablenkung) mit einem herrlichen Ringkampf um den Ball, mit Gezerre und Gerangel, Gequietsche deinerseits (hohe Stimme) bestätigen. Du machst also richtig "Rambazamba", wenn sie nach deinem Rufen zu dir kommt. Später wird sie dann voller Erwartung angerast kommen, wenn du sie rufst.
Je verrückter du dich für andere Menschen benimmst, desto eher wird sie auf dich reagieren. Wenn Zuschauer denken, du wärst nicht ganz normal, dann ist es richtig!

Ein Leckerli ist für die meisten Hunde nicht so wichtig wie die aktive Unterwerfung, für die ich ihr Verhalten fremden Menschen gegeüber halte.

Sie handelt so nach dem Motto: Mit Mitgliedern eines fremden Rudels muß man sich gut stellen, wenn man noch jung ist. Deswegen das Anspringen und freudige Begrüßen, welches nichts Anderes als Maulwinkelleckenwollen und aktive Unterwerfung ist.

Ich drück dir die Daumen, daß du das klitzekleine Problemchen bald in den Griff kriegst. Kannst auch warten, bis sie älter ist. Dann läßt sie es von selbst, weil sie es nicht mehr nötig hat, alles und jeden zu begrüßen.

Viel Glück, Susan


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