AT und Silvester

rb_Bettina
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AT und Silvester

Beitrag von rb_Bettina » Fr 6. Jan 2006, 16:53


Hi Susa,

das sehe ich auch so, daß man ggf. dem einen oder anderen Hund Unrecht tut, weil eben eine erworbene Schußangst vorliegt.

Mit Manipulation meinte ich den umgekehrten Fall. Daß man evtl. bei einer bekannten, heritablen Schußangst den Hund für die ZZP ruhig stellen könnte.

Also nochmal für mich zum Verständnis, da Laie: die Schußangst ist vererbbar, daher muß bei der Verpaarung darauf geachtet werden, wen man da zusammenbringt. Obwohl, die, die man zusammenbringt, haben ja die ZZP, sind somit schußgleichgültig. Um trotzdem vererbte Schußangst festzustellen, muß in der Prägephase schon dafür gesorgt werden, daß Knallereignisse toleriert werden, auch mit positiven Verknüpfungen = Futter.
Als Welpenkäufer/Besitzer, mit dem Wunsch später züchten zu wollen, habe ich dann die Verpflichtung, es zu keiner erworbenen Schußangst kommen zu lassen.

Hoffentlich habe ich mich klar ausdrücken können, aber so müßte es eigentlich sein,oder?

Um es auch gleich noch deutlich zu machen, ich plane nicht zu züchten, aber wissen tät ich's eben schon gern !

Liebe Grüße
Bettina

Sorry, hatte ich vorhin vergessen: Danke Lutz und kenzo für Eure Ausführungen.

[Dieser Beitrag wurde am 06.01.2006 - 16:50 von Bettina aktualisiert]



Um einander zu verstehen, brauchen die Menschen nur wenige Worte. Viele Worte brauchen sie nur, um sich nicht zu verstehen.

rb_vagelhusen
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AT und Silvester

Beitrag von rb_vagelhusen » Fr 6. Jan 2006, 20:16


Hallo alle zusammen,

obwohl das neue Jahr ja nun schon einige Tage alt ist, wollte ich auch noch kurz von unserem Silvester berichten - pass auch ganz gut zur momentanen Diskussion.

Butz, meine alte Hündin - früher Zuchthündin, war und ist jeglicher Art von Schüssen und Knallereien gegenüber völlig neutral. Sprich: Sie hat den Jahreswechsel voll verpennt.

Olympia, meine Kleine, ist erst mit 11 Monaten zu mir gekommen. Sie war, und ist in weiten Teilen immer noch, ein total verängstigter Hund. Eigentlich hat sie vor fast allem was sie nicht kennt erst einmal panische Angst (und ich meine wirklich panisch!). Für Silvester hatte ich mir also das Schlimmste ausgemalt. Doch es war überhaupt nicht schlimm (was die Angst vor der Knallerei angeht). Zwar hat sie mal geguckt, der Lärm hat sie jedoch nicht weiter gestört.
Was ihr allerdings zu schaffen machte waren die Lichteffekte! Nach Einbruch der Dunkelheit war sie noch einmal draußen als schon vereinzelt Raketen abgeschossen wurden. Die folgenden Tage hat sie jedesmal beim Rauslassen in den Himmel gestarrt und dann sofort die Rute eingeklemmt. Kurzzeitig hat sie sich selbst vor Schatten gefürchtet. Diese Phase haben wir nun aber mit viel Gleichmut und Ignoranz hinter uns gebracht. (Darum schreibe ich auch erst heute, wollte einfach mal die Entwicklung abwarten.)

Aber zurück zur Diskussion. Olympia ist das beste Beispiel dafür, dass ein durch falsche (oder fehlende) Prägung ängstlich gewordener Hund durchaus schussfest sein kann. Daher finde ich es auch extrem wichtig, dass weiterhin die Schussfestigkeit bei der ZZL überprüft wird. Die Alternative mit dem Klappbrett, finde ich, reicht da nicht aus.

Übrigens: Schwere Gewitter stören meine Kleine auch nicht (zu Butz' und meinem Leidwesen will sie da sogar spazieren gehen!:undecided. Viele schussscheue Hunde haben nämlich auch damit ein echtes Problem.

Nun haben wir alle aber erst einmal ein knappes Jahr Ruhe und können uns aufs nächste Silvester vorbereiten.
In diesem Sinne, alles Liebe,

Christa


rb_lutz
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AT und Silvester

Beitrag von rb_lutz » Sa 7. Jan 2006, 12:31


Hallo AT-Freunde,
gerade eben haben Joker und ich einen weiteren und auch echten Test auf Schußfestigkeit bestanden.
Wir sind nämlich in unserem Stadtpark mitten zwischen den Jägern gelandet. Außer das am Parkeingang ein Schild "Vorsicht Jagdbetrieb" aufgestellt war hatten wir vorher nichts gesehen und gehört,ich hatte Joker aber vorsichtshalber an die Leine genommen, was ich sonst (verbotenerweise) dort aber Sonnabends früh nicht mache weil kaum Leute da sind, wenn Frauchen dort in der Nähe eine Stunde einkauft und Joker und ich durch den Park stromern.
Jedenfalls waren wir mitten im Park als 7-8 Jäger in zwei Gruppen vor und hinter uns, die eine keine 20m entfernt, auf die Karnickel dort schossen und wirklich nicht sparsam mit ihrer Munition umgingen.
Joker war hell begeistert und hätte den beiden Deutsch Rauhaar nur zu gerne beim apportieren geholfen, die Knallerei hat er völlig ignoriert.
Mir war dabei aber etwas mulmig zumute und bin lieber verschwunden bevor die obligatorischen Flachmänner angesetzt wurden obwohl ich denke das dort verantwortungsvoll mit der nötigen Umsicht vorgegangen wurde denn ich habe unter den Waidmännern im Stadtpark die sonst häufigen roten "Frischluftgesichter" mit den leicht blaugeäderten Nasen nicht wahrnehmen können. Damit sie sich gegenseitig nicht aufs Korn nehmen konnten hatten sie sich im Jagdgrün auch gut mit orangenen Leuchtstreifen kenntlich gemacht, was im Stadtpark, der ja auch fürs Publikum offen war, für mich denn doch leicht "overdressed" aussah.

Mit freundlichen Grüßen lutz mit Joker

[Dieser Beitrag wurde am 07.01.2006 - 11:50 von lutz aktualisiert]



Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,

was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

A.R. Gurney

rb_Stripey
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AT und Silvester

Beitrag von rb_Stripey » Sa 7. Jan 2006, 13:50


...jaja, die warn- und Tarnjacken (heißen wirklich so), die insesondere bei der Kombination von Männern & Flachmännern nicht fehlen sollten (zumindest bei uns auf der herbstlichen Treibjagd nicht)...

Bemerkenswert, dass in einem Stadtpark (=Naherholungsgebiet) der Jagdbetrieb aufgenommen werden darf und Kaninchen geschossen werden, da sich dort i.d.R. keine Hochsitze befinden und eine Kugel ungebremst schon eine Reichweite von > 1 km hat.

Ich habe, um das Thema auf Silvester zurück zu führen, festgestellt, dass die Leuchtraketen meine Hunde auch sehr irritierten. Und das Heulen fanden sie gar nicht gut. Die einfachen Knallgeräusche gingen. Wir sind am Neujahrstag spazieren gegangen und hörten aus der Ferne, wie jemand seinen restlichen Bestand an Böllern vernichtete. Zuerst wollten unsere Hunde gar nicht spazieren gehen, wir konnten sie später doch an den Eiderwiesen frei laufen lassen, weil sie die Geräusche mit der Zeit ignorierten.

Insofern denke ich, dass die Kombination aus Heulen, Leuchtraketen, Knallgeräuschen und Böllern den ängstlichen Hunden zu schaffen macht. Da man leider nur wenige Tage im Jahr Zeit hat, ist es natürlich schwer, eine Silvester-Ignoranz mit den Hunden zu üben. Schussgeräusche allein sind zumindest bei unserer Kleinen nicht das Problem (und wenn´s das wäre, könnte man die Schussfestigkeit ja auch trainieren).

Daher freue ich mich jetzt einfach auf 364 (okay, bisschen weniger, will nicht nachrechnen) Tage Ruhe

Liebe Grüße aus dem Norden von Stripey und zwei sich auf eine Strandtoberei freuenden Hunden




Groovy greetings and have a nice day Stripey

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