AT und Silvester

rb_Uschi
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AT und Silvester

Beitrag von rb_Uschi » Mi 4. Jan 2006, 23:14


Hallo,

auch wir haben Silvester sehr gut überstanden. Bei der Spazierrunde am frühen Abend wurde schon überall geschossen, aber unsere Maus interessierte das nicht besonders.
Während der heftigen Knallerei um Mitternacht haben wir im Wohnzimmer zur Begrüßung des neuen Jahres wüste Zerrspiele gespielt. Dadurch wurde das, was da draußen stattfand noch uninteressanter.
Sie fand es keines Blickes würdig, obwohl die Rolläden und Vorhänge offen waren. Spielen war viel wichtiger.

Ich kenne aber auch die andere Seite durch unsere erste Hündin und kann somit allen gut nachfühlen, deren Hunde sich fürchten an Silvester. Sie lebte nur noch unter dem Tisch und wollte unter gar keinen Umständen nach draußen, tagelang nicht (das war schwierig mit den "Geschäften&quot.
In der Silvesternacht pinkelte sie sogar ins Haus vor lauter Angst.

Deshalb genieße ich es jetzt um so mehr, dass unsere Hündin so gleichmütig ist.

Uschi


rb_Bettina
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AT und Silvester

Beitrag von rb_Bettina » Mi 4. Jan 2006, 23:15


Hallo zusammen,

manchmal ist es eben unsere eigene Gedankenlosigkeit und manchmal die der anderen, die zu solchen gravierenden, langanhaltenden Verhaltensauffälligkeiten führen.

Und ich finde es gerade gut, daß das hier mal offen angesprochen wird, so haben doch einige die Chance, aus den Fehlern der anderen zu lernen.

Und ob ich nun dauerhaft gelassene Hunde haben werde, weiß ich heute auch noch nicht. Von meiner Seite will ich aber gerne alles dafür tun (wir knallen Silvester nicht)

Liebe Grüße
Bettina



Um einander zu verstehen, brauchen die Menschen nur wenige Worte. Viele Worte brauchen sie nur, um sich nicht zu verstehen.

rb_Uschi
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AT und Silvester

Beitrag von rb_Uschi » Mi 4. Jan 2006, 23:23


Hallo Bettina,

nein, ob die Hunde immer gelassen sein werden, weiß man tatsächlich nicht.
Einem Ausbilder im Hundeverein ist es so mit seinem Münsterländer ergangen. Der war schussfest, bis ihm irgendwelche dummen Menschen einen Böller zwischen die Beine geworfen haben.
Wie man sowas spaßig finden kann, verstehe ich nicht.
Und weil unsere erste Hündin solche Angst hatte, knallen wir auch nicht. Wir wissen, was das anrichten kann.

Uschi


rb_Kirsten
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AT und Silvester

Beitrag von rb_Kirsten » Do 5. Jan 2006, 02:23


Hallo!
Ich kenne beides: ängstlichen Airedale Terrier und total gleichgültigen Airedale. Mein voriger Airedale Terier "Falk" hatte eine erworbene Schußangst: bei einer Trümmereinsatzübung sollte Falk in einen dunklen Keller gehen, als in ca. 2m Abstand ein "schlauer" Mann mit 9mm Pistole auf Beton schoß. Falk wollte nicht mehr bei der Übung in dunkle Räume - das konnte ich recht schnell wieder abbauen, doch die Schußangst blieb. Die letzten Silvester bekam er vom Tierarzt ein leichtes Schlafmittel, weil er sonst die Wände hoch ging.
Mein jetztiger Hund "Meiko" ist bei Lärm sehr gelassen, er schaut eventuell nur kurz in die Richtung der Lärmquelle. Doch trotzdem muß er um Silvester an der Leine bleiben, besonders wenn Leute in der Nähe sind, die Knaller wegwerfen. Meiko apportiert alles sehr gerne und hätte vor 3 Jahren fast einen Böller apportiert und nur weil ich so laut "NEIN" gebrüllt hatte, ließ er es sein und schaute verdutzt zu mir - da machte es auch schon "rums!". Mir wird heute noch schlechtr, wenn ich daran denke, daß der Böller schon fast in seinem Maul gewesen war und was dann passiert wäre...
Tschüß Kirsten




rb_lutz
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AT und Silvester

Beitrag von rb_lutz » Do 5. Jan 2006, 12:19


Hallo AT-Freunde,
die Story von Kirsten mit dem Versuch schon angezündete und weggeworfene Feuerwerkskörper einzufangen hatten wir im letzten Jahr Sylvester sehr ähnlich.
Dieses Mal ist auf unserer letzten "Pullerrunde" ca. 0.30 Uhr noch eine verunglückte etwas verspätete Rakete schräg in etwa 3m Höhe genau über Joker hinweggezischt was er auch nicht gerade lustig fand. Er hat einen Riesensatz nach vorne gemacht, ist aber auf mein " Stopp" nach 5m stehengeblieben und hat nicht die volle Länge der vorsichtshalber benutzten 8m Flexileine ausgenutzt.
Die Rute war aber gleich wieder oben.
Ich kann mir aber sehr gut vorstellen dass wenn ein Hund von so einem Feuerwerkskörper getroffen wird oder so ein Ding direkt vor seiner Nase explodiert es mit der Schußfestigkeit ein für allemal vorbei ist.
Es brauchen aber nicht unbedingt nur schlechte Erfahrungen zu sein, da die Schußangst hoch heritabel, also vererbbar ist. Es kann also auch für einen AT der nicht jagdlich geführt oder als Diensthund arbeiten soll von Vorteil sein wenn auf der ZZP weiter auf Schußfestigkeit bestanden wird um möglicht vielen Airedales solche Ängste zu Sylvester zu ersparen.

Mit freundlichen Grüßen lutz mit Joker



Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,

was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

A.R. Gurney

rb_Heidemarie
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AT und Silvester

Beitrag von rb_Heidemarie » Do 5. Jan 2006, 16:52


Hallo zusammen,

unsere "Kleine" 9 Monate hat zum ersten Mal Silvester erlebt. Es hat sie eigentlich überhaupt nicht interessiert, sie ist jedoch auf die Terrasse gekommen um 12.00 Uhr und hat geschaut, was da draußen los ist. Unsere 7 jährige hat kurz den Kopf rausgestreckt und ist gleich wieder in die warme Stube rein. Wir selbst schießen nie an Silvester, wir haben uns jedoch das Feuerwerk über dem Odenwald angeschaut, was dieses Jahr überdimensional war. Letztes Jahr war es nicht so viel, anscheinend wegen dem Tsunami hatten viele gespendet.

Liebe Grüße
Heidi



Natürlich kann man ohne Hund leben - es lohnt sich nur nicht.

rb_Bettina
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AT und Silvester

Beitrag von rb_Bettina » Fr 6. Jan 2006, 11:35


Hallo zusammen,

über die Schußangst mache ich mir schon etwas länger meine Gedanken, deshalb meine Frage an Lutz:
Lutz hat geschrieben: Es brauchen aber nicht unbedingt nur schlechte Erfahrungen zu sein, da die Schußangst hoch heritabel, also vererbbar ist. Es kann also auch für einen AT der nicht jagdlich geführt oder als Diensthund arbeiten soll von Vorteil sein wenn auf der ZZP weiter auf Schußfestigkeit bestanden wird um möglichst vielen Airedales solche Ängste zu Sylvester zu ersparen.
Woran erkennt man denn eine vererbte bzw. erworbene Schußangst? Bei der ZZP wird doch nur der Ist-Zustand abgeprüft, es wird doch nicht erfragt, seit wann der Hund schußscheu ist.
Daß ein wiederum schußängstlicher Hund für eine ZZP "manipuliert" werden könnte, möchte ich niemandem unterstellen.

Könntest Du mir die Reglements erklären?

Liebe Grüße
Bettina



Um einander zu verstehen, brauchen die Menschen nur wenige Worte. Viele Worte brauchen sie nur, um sich nicht zu verstehen.

rb_lutz
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AT und Silvester

Beitrag von rb_lutz » Fr 6. Jan 2006, 12:43


Hallo Bettina und AT-Freunde,
auf der Zuchtzulassungsprüfung wird die Schußfestigkeit der AT,s mit der Abgabe von 2 Schüssen auf 15 Schritt Entfernung im zeitlichen Abstand von 5 Sekunden überprüft. Ersatzweise kann auch eine Holzklatsche mit vorgegebenen Maßen verwendet werden. Dagegen hat die Züchterversammlung allerdings Einspruch erhoben da diese nicht mit einer Schußabgabe gleichzusetzen ist. Am besten bewertet wird absolute Schußgleichgültigkeit.Die Hunde die leicht krawallig werden kommen auch noch durch wenn sie sich wieder beruhigen. Ängstliche Hunde fallen durch die ZZP.
Also wer das möchte und keine 6mm Schreckschußwaffe hat (äußerst selten im Handel meist Kaliber 8 oder 9mm die wesentlich lauter sind) kann eine ererbte oder auch erworbene Schußscheue mit einer selbst gebastelten Klatsche überprüfen. Da eine 6mm Schreckschußwaffe m.E.nur eine bessere Knallerbsenpistole ist müßten sich da eigentlich schon entsprechende Reaktionen zeigen.
Einige Jäger glauben durch Abgabe von Schüssen bereits in der Wurfkiste bei den Welpen Schußfestigkeit erzielen zu können.
Inge Hansen schreibt in ihrem Buch "Vererbung beim Hund":
"Die Schußscheuheit bei Hunden ist ebenfalls genau untersucht worden. Das Ergebnis: Sie ist hoch heritabel. Schußangst darf aber nicht als isoliertes Einzelmerkmal z.B. bei Jagd-und Gebrauchshunden betrachtet werden. Dieses Merkmal ist ein Symptom einer ÜBEREMPFINDLICHKEIT oder einer akustischen Sensibilität, die mit einer allgemeinen leichteren Erregbarkeit (niedrige Reizschwelle) einhergeht und in der heutigen Zeit (Sylvesterknallerei oder Fehlzündungen am Auspuff von Autos, Kinderpistolen u.s.w.) von allen Züchtern unbedingt beachtet werden muß."
Rein theoretisch sollte ja gerade der Airedale der als ehemaliger "Kriegshund" in beiden Weltkriegen als Sanitäts-und Meldehund durchs Feuer geschickt wurde genetisch die besten Voraussetzungen auf Schußfestigkeit haben wenn von diesen tapferen Hunden, die im zweiten Weltkrieg auch mit ferngezündeten Minen unter die Panzer geschickt und verheizt wurden, noch genug Genmaterial übrig geblieben ist.

Mit freundlichen Grüßen lutz mit Joker

P.S. Mit der Schußgleichgültigkeit scheint es aber auch in Polizeihundkreisen nicht überall gleich weit her zu sein.
Vor ca. einem halben Jahr hatte ich gelesen das ein Polizeihund bei der Fehlzündung eines vorbeifahrenden Autos so aus dem Häuschen geriet dass er an einem abgestellten Fahrzeug so in die Reifen biß dass es gleich zweimal Plattfuß gab.

[Dieser Beitrag wurde am 06.01.2006 - 13:13 von lutz aktualisiert]



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A.R. Gurney

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AT und Silvester

Beitrag von rb_kenzo » Fr 6. Jan 2006, 12:55


Hallo Bettina, liebe Forumsmitglieder,

wollte Lutz nicht vorgreifen, aber Du hast vollkommen Recht.

Bei einer ZZP oder bei einer VPG Prüfung kann nur der Ist-Zustand des Hundes an dem bestimmten Tag festgestellt werden.

Tatsächlich ist die Schussfestigkeit heritabel, wurde aber wie hier im Forum von mehreren Mitgliedern beschrieben oftmals durch Sorglosigkeit (egal aus welchen Linien die Hunde stammen)der Hundehalter erworben.


Der Leistungsrichter kann dies bei Prüfungen nicht unterscheiden. Deshalb können wir nur gut tun, wenn wir unsere Hunde vor unseren eigenen Dummheiten schützen.

Ein gutes neues Jahr aus dem Südwesten
Uli S. und Airedale Kenzo

P.S. Die Bestimmungen für die ZZP findest Du hier auf der HP unter Zucht.



Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird.
www.airedale-kenzo.de

rb_Susa
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AT und Silvester

Beitrag von rb_Susa » Fr 6. Jan 2006, 14:23


Aber dann ist es doch so, dass mit Hilfe der Schussfestigkeitsprüfung alle ängstlich reagierenden Hunde von der Zucht ausgeschlossen werden. Bestimmt tut man dem ein oder anderen Hund Unrecht (dem mit der erworbenen Schussangst), hätte aber dann sicher dafür gesorgt, dass alle Tiere, die in diesem Bereich (über)empfindlich reagieren, von der Zucht ausgeschlossen werden.

Das ist doch in Ordnung Bettina, oder?

Wie kann man einen Hund für die ZZP Deiner Meinung nach manipulieren?

Liebe Grüße von Susa, die null Ahnung von Hundezucht hat



Der Herrgott hat nen großen Zoo!

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