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rb_Uschi
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Beitrag von rb_Uschi » Fr 31. Mär 2006, 21:06


Hallo Susanna,


wir haben bei diesen Beißereien mit einem energischen "Nein" den schnellsten Erfolg gehabt.

Die Kleine verstand das sehr schnell. Bei anderen Gelegenheiten muss man ja auch "Nein" sagen. Z.B. beim Buddeln im Blumenbeet, beim Benagen von Schuhen usw., vieles ist verboten.

Auf den Rücken legen bringt m.E. keinen Erfolg. Unsere ließ sich davon in keiner Situation beeindrucken. "Nein" war, und ist jetzt noch, für sie viel eindrucksvoller.


Viele Grüße

Uschi


rb_Susan
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Beitrag von rb_Susan » Sa 1. Apr 2006, 03:47


Nun muß ich mich nochmal zu Wort melden, denn einiges kann ich so nicht stehenlassen.



Zitat Susa:
Ob Du das glaubst oder nicht - Indira hat noch nie einen Backs bekommen und sie anzuknurren oder zu beißen - das habe ich als souveräne Chefin überhaupt nicht nötig.


Wie machst du das denn?? Erklär mir das bitte mal.



Zitat Susa:
Unser Prinzip ist nach wie vor: Erwünschtes Verhalten wird belohnt, unerwünschtes ignoriert. Und wenn Dein Henry meint, Dir auf der Nase herumtanzen zu müssen, solltest Du ihn schleunigst durch ignorieren wieder in die Spur bringen.


Und was machst du, wenn der Kleine deine Wohnung umräumt? Ignorieren?? Wenn er in die Finger beißt beim Kämmen? Hörst du dann auf und belohnst wenn er aufhört zu beißen? Wenn er dir in dem klamotten hängt? Ignorieren?? Wie denn??



Zitat Susa:
Mit "Nein" wird er in dem Alter wenig anfangen können und selbst wenn er kapiert, dass "Nein" so was wie aufhören bedeutet, weiß er noch lange nicht, was Du stattdessen von ihm erwartest.


Logischerweise muß man ihm klarmachen, was ein Nein bedeutet.

Beispiel: Der Welpe reißt an der Gardine - du sagst laut und mit einer gewissen Schärfe in der Stimme NEIN! Er stutzt, guckt dich kurz fragend an - reißt weiter. Sofort kommt wieder dein scharfes NEIN - er wird diesmal schon länger überlegen, ob er weitermachen soll. Macht er weiter, kommt wieder dieses für ihn vielleicht schon unangenehme NEIN. Ich persönlich bin beim dritten NEIN aber schon aufgestanden und hab meinen Welpen im Nacken gefaßt und "abgepflückt". Sinnvoller Weise kann man ihm dann ein Spielzeug geben und ihn animieren, damit zu spielen. Loben, wenn er das tut.



Zitat Susa:
Indira war anfänglich vom Kämmen auch nicht gerade begeistert und Augenauswischen - grässlich, auch heute noch. Sie lässt es sich aber mittlerweile gefallen, weil sie weiß, dass es anschließend Belohnung gibt.


Wie hast du das erreicht? Dich beißen lassen und dabei weiter gekämmt und ab und zu ein Leckerli gereicht? Das soll jetzt nicht albern klingen, ich wüßte es nur zu gerne genauer.


Ist dir schon einmal in den Kopf gekommen, daß es auch sehr unterschiedliche Airedales gibt? Solche, die man ähnlich wie die typischen Goldies erziehen kann und solche, die eben mehr Terriertyp verkörpern? Könnte es sein, daß der kleine Henry und auch andere Hunde vielleicht zu der derberen Sorte gehören könnte?



Zitat Susa:

Du siehst, mein Ansatz ist ein anderer als der von Susan und Bettina. Jeder muss seinen ganz eigenen Weg in der Hundeerziehung finden.


Damit hast du natürlich recht, das muß jeder mit sich selbst abmachen. Was mich nur erschreckt, sind Erziehungsmethoden, die ein Welpe oder Junghund nie so von Eltern und/oder anderen Rudelmitgliedern erfahren würde.


Eine Hundemutter geht schon recht forsch mit ihren Welpen um, erst recht, wenn sie ihr gegenüber frech werden. Sie verlangt absolute Unterwerfung ihr gegenüber und setzt die auch durch, das aber nicht mit Ignorieren von Frechheiten!! Ne, dafür benutzt sie schon ihre Zähne und die Welpen quietschen nicht schlecht, wenn sie gepackt, zu Boden gedrückt and angeknurrt werden. (Auch wenn sie ein bißchen schauspielern!)



Zitat Susa:
Wichtig ist, dass Dein doggy merkt, dass Du hinter Deinem Verhalten stehst, klare Befehle gibst und nicht mal so und mal so erziehst.


Klar daß man eine Linie fährt, das ist logisch. Nicht Härte, aber Konsequenz heißt das Zauberwort!

Wie kann aber ein Welpe glauben, deinen Befehlen folgen zu müssen, wenn er dich sowieso nicht für voll nimmt, weil du dir alles gefallen läßt?


Und übrigens, der "Backs", den Bettina meint, der hat sicher absolut nichts mit Schlagen zu tun. Ich bin schon ein bißchen verwundert, daß ihr das hier unterstellt wird. Dafür solltet ihr sie doch kennen.

Damit ist eher die Backpfeife gemeint, mit der man wunderbar ein Schnappen quittieren kann. Das kommt kurz und schnell und erschreckt den Hund eher, als daß es ihm weh tut. Ich mache das hier mit Trimmhunden auch nicht anders und es funktioniert wunderbar. Sie haben meist sofort begriffen, daß ich mich nicht ungestraft beißen lasse.

(Wenn ich mich täusche, Bettina, dann sag es bitte!)



Zitat Susanna:
aber bei den drei Kindern hat´s ja auch ohne körperliche Atacken geklappt - ich möchte dem Kleinen auf jeden Fall niemals weh tun müssen um "meinen Kopf" durch zu setzen


Menschenkinder funktionieren auch anders als Hundekinder. Ich verstehe dich gut, bin sicher, daß du deinen Kleinen sehr lieb hast. Das ist auch gut so, nur mit Liebe allein ist es in der Hundeerziehung nicht getan. Da sollst ihn ja um Gottes Willen nicht schlagen oder sonstwie malträtieren. Aber warum nimmst du nicht wirkliches Hundeverhalten zum Vorbild? Man behandelt doch jedes Tier seiner Art entsprechend, warum sollte das für einen Hund denn nicht gelten?


Liebe Grüße und gute Nacht, Susan


rb_Susa
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Beitrag von rb_Susa » Sa 1. Apr 2006, 05:51


Hallo Susan,


hab jetzt leider keine Zeit Dir zu antworten - hab Frühdienst. Antwort kommt aber, versprochen.


Hallo Bettina,


Du weißt, dass ich Dir nicht unterstelle, dass Du Amanda und Conrad schlägst, nicht wahr??


Gruß

Susa



Der Herrgott hat nen großen Zoo!

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Beitrag von rb_Konny » Sa 1. Apr 2006, 09:55


Hallo an alle


Ich gebe Susan vollkommen recht.

Ich habe ein Hundrudel von 3 Hunden ein zusammengewürfeltes:

Schaut euch mal an wie Hunde(Wölfe)ihren Streit schlichten. Da ist nichts von humanerer Erziehung dabei.

Das ist kein Frreibrief seinen Hund zu schlagen(will mal klarstellen).Aber mit solch einer Brutalität erzieht bestimmt keiner seinen Hund.

Es gibt auch öfters den Fall, das ein junger Welpe von einer Hündin speziell todgebissen wird.

Warum? Weil die Hündin drauf bedacht ist sich selber fortzupflanzen und ihr Rudel stark werden zu lassen.

Es darf bei aller humaner Erziehung nicht vergessen werden, der Hund ob Bernhardiener oder Mops, es sind Raubtiere,weil das Gebiss so angelegt ist(z.B. Wilde Hund im Süden oder in Australien).

Ich möchte gerne das Hunderudel sehen, w0 es vollkommen konfliktfrei nur durch ignorieren die Machtstrukturen geklärt werden.

Hunderudel bedeutet mind 2 unkastrierte Hündinen und ebenfalls 2 unkastrierte Rüden.

Das gibt es nicht.

Ich frage mich manchmal warum vermenschlichen wir die Tiere so und behandeln sie nicht so wie sie es verdienen.


Gruss Konny



Der Weg wächst im Gehen unter Deinen Füssen, auf wunderbare Weise entfaltet sich die Reise mit dem nächsten Schritt.


Frieder Gutscher

www.boyar-vom-drachenhort.de.tl

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Beitrag von rb_vagelhusen » Sa 1. Apr 2006, 21:24


Hallo zusammen,


eigentlich kann ich allen von euch Recht geben, am meisten aber Susan, denn es gibt wirklich ganz, ganz unterschiedliche AT-Exemplare.


Aber ich erzähl einfach mal von meinen "Verbrechern". Vorausschicken möchte ich aber, dass keiner meiner Hunde je geschlagen oder verhauen wurde (Klapps/Backs zähle ich hier nicht mit).

Butz, die älteste, fällt regelrecht in sich zusammen wenn man energisch spricht - und damit meine ich nicht Anschreien! Zwar kann an ihr ein Panzer vorbeirollen, aber meckern mag sie gar nicht!

Olympia, 1,5 Jahre, ist recht dominant, zickt gerne rum, kommt aber nicht auf die Idee mich zu beißen oder nach mir zu schnappen. Sie akzeptiert mich als "Rudelchefin".

Insa, mein 16monatiges derzeitiges Pflege"monster", ähnelt etwas Sir Henry. Sie ist zwar sehr brav und meist lieb und gehorsam, kommt aber immer wieder (meist draußen)auf die Idee zu schnapppen wenn ihr etwas nicht passt. Das ist nicht böse sondern spielerisch - tut aber genauso weh! Sie testet ständig ihre Grenzen aus und wenn ich sie anmecker fängt sie an rumzutanzen, zu bellen und zu schnappen ("will spielen!&quot. Wir haben das jetzt einige Wochen praktiziert mit meckern und ignorieren (wie ignoriere ich einen Hund der mir im Arm hängt???) - jetzt gibts zum Anmeckern einen Backs. Und siehe da: langsam kapiert sie was "Nein" bedeutet, nämlich aufhören - sonst Klapps auf die Nase.


Ich denke man muss wirklich gucken was zu welchem Hund passt - und natürlich was zu einem selbst passt. Als Chef muss ich immer glaubhaft und ernst zu nehmen sein, das heißt aber auch, in gleichen Situationen gleich konsequent zu reagieren. Und ganz ehrlich: je früher der Hund das lernt, desto angenehmer für alle Beteiligten.


Meine Freundin hat derzeit 11 Wochen alte Welpen, deren spitze Zähne mittlerweile höllisch weh tun, da die kleinen Biester ihre Kraft einfach nicht einschätzen können. Die lernen schon jetzt (allerdings durch ignorieren, nicht durch Klapps), dass sie nicht immer machen (beißen) können, was (wen) sie wollen. Die großen Hunde im Rudel haben ihnen das von Anfang an durch Knurren oder Schnappen gezeigt, wir Menschen müssen ihnen das auch klar machen.


Ich weiß nicht, ob Dir Susanna, das alles wirklich weiter hilft. Aber bleib konsequent - auch wenn die Terrieraugen noch so niedlich schauen.


Liebe Grüße,


Christa


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Beitrag von rb_Susa » Sa 1. Apr 2006, 21:38


Hallo Susan,


hier die versprochene Antwort.


Über einen Punkt sind wir uns ja wohl einig, nämlich, dass Hunde für die antiautoritäre Erziehung nicht geeignet sind und Klarheit und Konsequenz im Verhalten der Schlüssel zum Erfolg sind. Ich hoffe, das ist bei Susanna auch so angekommen!


Mir ging es in meinem Beitrag darum, Deiner Darstellung einer Erziehungsmethode meine gegenüberzustellen - einfach um das Spektrum für Susanna und Sir Henry zu erweitern.


Du unterstellst als These, dass Mensch und Hund ein Rudel bilden und der Hund in eben diesem Rudel seine Position durch bestimmte Erziehungsmaßnahmen zugewiesen bekommt. Sprich: Du versuchst, Dich hündisch zu verhalten und dass, wovon Du annimmst, dass eine Hundemutter es tun würde, nachzuahmen. Deine Hunde leben mir Dir im "Mensch-Hund-Rudel".


Meine These ist, dass es überhaupt nicht möglich ist, dass der Hund uns Menschen als seinesgleichen akzeptiert. Weder beherrschen wir seine Körpersprache, d. h. dauernd verstehen wir ihn falsch und verhalten uns in seinen Augen unverständlich, noch können wir mit ihm was die olfaktorischen Fähigkeiten angeht konkurrieren. Ganz zu schweigen davon, dass wir Artgenossen nicht beschnuppern oder unser Revier markieren. Das sind nur einige Beispiele für die menschliche Unzulänglichkeit aus Hundesicht.


Warum also sollten wir für ihn Rudelmitglied sein? Ob eine Hundemutter ihren Welpen erzieherisch korrigiert oder ich als Mensch sind m. E. zwei paar Schuhe.


In meine Augen bilden Mensch und Hund im günstigsten Fall ein Team, das vertrauensvoll miteinander arbeit/umgeht/sich verhält.


Du fragst, wie ich mich in Indiras Sturm- und Drangzeit verhalten habe. Gerne beschreibe ich nochmal, wie ich vorgegangen bin.


Ich habe erwünschtes Verhalten belohnt (Leckerli oder Clicker) und unerwünschtes Verhalten ignoriert. Es ist nun mal so und ich kann Dir leider nix anderes schreiben. Wenn die Situation brenzlig wurde, d. h., sie in die Gefahr kam, dumm Tüch (sagt man doch bei Euch so, oder?) zu machen, habe ich versucht, sie rechtzeitig abzulenken. Das ist, wie Du Dir vorstellen kannst, nicht immer gelungen, aber einen gewissen Schwund muss man mit einem Welpen m. E. eben einkalkulieren. Ich teile voll und ganz Lutz Meinung, dass sich das ein oder andere mit der Zeit durch Nichtbeachten von selbst erledigt.


Beim Kämmen und Bürsten bin ich genauso vorgegangen. Ein Hund (auch ein AT mit Terriergehabe) benimmt sich hin und wieder korrekt und dann habe ich belohnt. Der Clicker war mir dabei eine gute Hilfe.


Ein anderes Beispiel: Eine Zeitlang wollte Indira vorbeifahrende Autos jagen. Wenn ich nicht höllisch aufpasste, sprang sie von jetzt auf gleich auf die Straße, den Autos hinterher. Im örtlichen Hundesportverein bekam ich den Ratschlag, mit einem kräftigen Leinenruck entgegenzuwirken und "nein" sollte ich auch noch schreien. Hat natürlich nicht geklappt, Hundi drehte immer mehr auf und mich beschäftigte die Frage, was denn nun als nächste Maßnahme angeraten würde. (Würger, Stachel, neumodische Sprühapparatur - Du weißt, was ich meine!) Erst als ich anfing, immer wenn ein Auto nahte, und I. noch korrekt lief zu belohnen, ließ sie das Hinterherspringen sein. Genauso habe ich es mit Joggern, Spaziergängern und Radfahrern etc. gehandhabt. Das setzt natürlich voraus, dass bei jedem Spaziergang die Jackentasche mit Leckerchen gefüllt sind und ein entspanntes Spazierengehen hatte ich in dieser Zeit auch nicht.


Natürlich weiß ich, dass es beim AT unterschiedliche Temperamente gibt. Aber einen AT mit einem Goldi zu vergleichen, das ist meines Erachtens doch ein bißchen weit hergeholt. (Sie gehört zwar nicht zur "derberen Sorte" wie Du schreibst, aber eine Schlaftablette ist sie auch nicht. Da bin ich echt empfindlich!)


Und jetzt zum "Backs": Wenn der Backs von Herzen kommt, zum Beispiel, weil das Hundekind mich unverhofft zwickt und ich reflektorisch mit einem Backs reagiere, ist es doch in Ordnung. Ich lehne die Backpfeife als geplant eingesetztes Erziehungsmittel ab und zwar aus Gründen, die ich weiter oben erläutert habe.


Hier kommt auch wieder das Hinter-dem-eigenen-Verhalten-Stehen ins Spiel. Bricht Susanna das Herz, wenn sie den Kleinen bestrafen muss, ist ihr mit Deiner Methode nicht oder wenig geholfen, denn sie läuft anschließend mit einem schlechten Gewissen rum und das spürt der kleine Schlauberger hundertprozentig.


So, ich hoffe, ich habe alle Deine Fragen beantwortet. Erziehung ist ein weites Feld - nicht nur beim Hund.


Ich würde mich freuen, wenn die Diskussion noch weiterginge und sich weitere Forumsuser einklinkten.


Liebe Grüße von Susa (Wbfr, gell Susan?)



Der Herrgott hat nen großen Zoo!

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Beitrag von rb_Uschi » Sa 1. Apr 2006, 23:07


Hallo Susa,


wir haben beides gemischt. Natürlich wird sie belohnt, wenn sie etwas Richtiges macht, aber ich sage ihr deutlich, wenn ich was nicht haben will.

Beim Pfotenwaschen hat sie uns im Welpenalter immer mit den Zähnen traktiert. Nach mehrmaligem heftigem "Nein" hat sie sich dann darauf verlegt, lieber zu lecken. Dann wurde sie natürlich sehr gelobt (nur mit Worten).

Was soll ich einem Welpen als erwünschte Alternative anbieten? Ich will doch einfach, dass er n i c h t beißt.

Hat sie im Blumenbeet gebuddelt, gabs ein "Nein" und dann trug ich sie fort. 2-3 Tage hat es gedauert und das Wegtragen war nicht mehr nötig.


Wenn der Hund von unerwünschtem Verhalten abgelenkt wird, indem ich anfange mit ihm zu spielen, könnte er nicht zu einem anderen Schluss kommen? Nämlich, "sobald ich Jogger jagen will, macht sie was ganz tolles mit mir? Also, auf zum fröhlichen Jogger-Jagen?"

Müsstest Du nicht vorher klarstellen, dass das ganz und gar unerwünscht ist?


Fühlt sich der Hund durch das Nichtbeachten seiner Untaten nicht noch bestätigt? Es reagiert doch keiner, kann also nichts schlimmes sein.


(Du siehst, ich habe, was wir schon einmal "geredet" haben, immer noch nicht intus, es ist mir immer noch nicht klar.)


Viele Grüße

Uschi


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Beitrag von rb_Bettina » Sa 1. Apr 2006, 23:45


Hallo zusammen,


@ Uschi

Du brauchst auch gar nichts "intus" zu haben, weil es genau dieser goldene Mittelweg ist, den die meisten Hundehalter gehen. Ich kann Dich hier nur voll und ganz unterstützen, genau so mache ich es auch.


Es gibt gewisse Dinge, die muß der junge Hund lernen, sie nicht zu tun, und das bedeute ich ihm mit "Nein". Die Kommunikation mit einem Welpen beschränkt sich in der ersten Zeit auf einige wenige Wörter wie z.B. "Fein" (hochfrequent) und "Nein" (tieffrequent) und vor allem seinen Namen. Wieviele Leute sprechen ihren Hund nicht mit Namen an und wundern sich später, daß er nicht darauf hört bzw. kommunizieren überhaupt viel zu wenig mit ihm.

Und ich bin sehr wohl der Meinung, daß der kleine Hund das versteht. Mit dieser ersten Kommunikation kommt man sehr gut zurecht und ich verstehe auch nicht, was so verwerflich daran ist, zu meinem Hund "Nein" oder "Aus" zu sagen.


Der Backs, aus dem hier ja nun eine körperliche Attacke und Schläge für den Hund gemacht wurden, so daß jetzt jeder meint, als erstes sagen zu müssen, daß er seinen Hund nicht schlägt, kann auch ein Schnauzengriff sein, oder ein Zwicken, eine Maßnahme, die nicht auf Gewalt abzielt, sondern den Überraschungsmoment ausnutzt, wird bei mir nur eingesetzt, falls der Hund nach mir schnappen sollte. Meine Hunde haben aber noch nie nach mir geschnappt, vielleicht weil ich vorher im richtigen Moment "Nein" gesagt habe???


Liebe Grüße

Bettina



Um einander zu verstehen, brauchen die Menschen nur wenige Worte. Viele Worte brauchen sie nur, um sich nicht zu verstehen.

rb_Susa
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Beitrag von rb_Susa » So 2. Apr 2006, 12:36


Hallo Uschi,


Deine Befürchtungen kann ich nicht bestätigen.


Wenn Indira beim Spaziergang einen Jogger, Radfahrer usw. erblickt, ist es m e i s t e n s so, dass sie stehenbleibt und mich anschaut in Erwartung des Clicks bzw. der Belohnung. Sie hat gelernt: Immer wenn ein Jogger/Radfahrer/Spaziergänger kommt, lohnt es sich auf Frauchen zu achten, weil es was Leckeres gibt.


Liebe Grüße

Susa



Der Herrgott hat nen großen Zoo!

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Beitrag von rb_Uschi » So 2. Apr 2006, 23:32


Hallo Susa,


o.k., zum Thema Jogger, Radfahrer, Spaziergänger jagen kann ich nichts sagen, das Problem hatten wir nie.


Ich empfinde es aber überhaupt nicht als Strafe, wenn ich meinem Hund etwas verbiete.

Ein wirklich furchtbarer "Neeeiiin"-Schrei von mir hat meine erste Hündin einmal davor bewahrt,überfahren zu werden.

Hätte sie dieses "Nein" nicht gekannt, hätte sie keine Chance gehabt.


Ich weiß schon, was Du meinst, dass wenn ich dem Hund etwas verbiete, er noch lange nicht weiß, was er stattdessen tun soll. Statt an der Leine ziehen, soll er meinetwegen bei Fuß gehen etc.


Beim Beißen, finde ich, ist es etwas anderes.

Ich kann nicht akzeptieren, dass er mich beißt.

Das soll er einfach lassen.

Und er soll es lassen, o h n e dass er eine Belohnung in Form von Futter fürs Nichtbeißen erwartet.

Nicht beißen ist doch das "Normale", was wir brauchen, um überhaupt miteinander leben zu können. Durch das Belohnen mit Leckerli wird es doch zu etwas Besonderem?


Oder denke ich da jetzt zu verquer?


Viele Grüße

Uschi


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