Junghund auf dem Bauernhof

rb_casapilo
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Junghund auf dem Bauernhof

Beitrag von rb_casapilo » Mi 15. Apr 2009, 22:01


Liebe Ratgeber,


ich glaube einige Aussagen von mir sind falsch interpretiert worden:

1. Ich will keinen Hofhund, aber auch keinen streunenden Hund. Dazwischen muß es ja wohl auch noch etwas geben.

2. Unser idyllisches Landleben besteht aus harter Arbeit aus der wir teilweise unser Einkommen erwirtschaften.

3. Ich habe kein Problem mit dem INET sonst hätte ich mich ja nicht an euch gewandt.

4. Die bequemen Gegebenheiten (wobei mich das Wort bequem stört) waren ok bis Lucy kam.

5. Paula ist auch kein Hofhund sondern 7 Jahre älter als Lucy u. mittlerweile etwas ruhiger.


Die fehlende Einzeunung beruht darauf, daß ich die Einzeunung mit einem Zwinger verglichen habe und ich die Hunde da nicht wirklich glücklich gesehen habe. Nun wurden heute die ersten Schritte für die Einzeunung getätigt.

Wie ich schon erwähnte, ist Lucy unser vierter Hund. In der Stadt war das Leben mit Hund für uns klar definiert. Wir sind morgens arbeiten gegangen, der Hund war 4 Std. alleine, danach kamen die langen Spaziergänge und danach wußte jeder unserer Hunde das der Alltag im Haus anfängt. Hier in Italien verschwimmt alles und es gibt keine Abgrenzung zwischen Hund und Arbeit. Das habe ich sicherlich so nicht erkannt und mangels Erfahrung auch nicht erkennen können.

Christa hat erkannt wie sehr Lucy uns schon ans Herz gewachsen ist, weil wenn nicht,

ich sie schon längst zurückgegeben hätte und

ich mich dann auch nicht an euch gewandt hätte.


In diesem Sinne noch einen schönen Abend und ich halte euch, wenn ihr mich noch länger aushaltet, auf dem Laufenden.


Maggie



Maggie mit Paula

rb_Uschi
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Junghund auf dem Bauernhof

Beitrag von rb_Uschi » Do 16. Apr 2009, 01:16

ChristaS hat geschrieben:Jeder Hund, nicht nur der AT, hat einen eigenen Charakter.

Hallo,


genauso ist es.


Wahrscheinlich fällst Du, Maggie, jetzt genauso aus allen Wolken wie ich, die nach einem absolut niemals jagenden AT, eine passionierte Jägerin bekam und das lange nicht begreifen konnte.


Aber ich kann Dir versichern, dass man sich mit den Veränderungen sehr gut arrangieren kann, wenn man es geschafft hat, es einfach zu akzeptieren, dass es so ist.


Viele Grüße

Uschi


rb_Vanja
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Junghund auf dem Bauernhof

Beitrag von rb_Vanja » Do 16. Apr 2009, 13:59


Ich befürchte, daß ihr die Weichen gelegt habt, als ihr ihr den ganzen Hof gezeigt habt. Kein Welpe wird von seinen hündischen Eltern in die Umgebung eingewiesen.

Sie werden schrittweise weiter von zu Hause fortgehen und so langsam das Territorium kennen lernen.

Wenn du arbeiten machst, bei denen der Hund in der Nähe sein kann, so würde ich ihn an einer langen Leine anbinden, in deiner Nähe.


So lange, bis ihr sicher sein könnt, daß das ablegen klappt und der Hund immer zu euch kommt.

Dafür solltet ihr aber auch immer Leckerchen der besonderen Art dabei haben und ihn, sobald er zu euch kommt, belohnen.


Das weglaufen und woanders vollfressen ist selbstbelohnend. Ebenso wie das jagen.


Vielleicht ist das noch eine kleine Anregung für euch.


Ich mag auch keine Hunde im Zwinger haben wollen

[Dieser Beitrag wurde am 16.04.2009 - 13:00 von vanja aktualisiert]


rb_lutz
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Junghund auf dem Bauernhof

Beitrag von rb_lutz » Do 16. Apr 2009, 14:49


Hallo Maggie,


von Bekannten die auch ein größeres Anwesen im Osten Deutschlands, und seit vielen Jahren immer ein Pärchen Airedales dort haben, weiß ich dass sie den direkten Gutshof auf dem sie auch Pferde halten, aufgrund der Airedales ausbruchsicher einzäunen mußten. Selbst dieses war nicht sofort die Lösung weil die beiden AT immer noch einen Trick mehr drauf hatten um unter oder über den Zaun zum Wildern auszubüchsen und die Halter hierbei Blut und Wasser geschwitzt hatten dass die Hunde dabei von den Jägern erschossen wurden.

Heute hat sich die Sache eingependelt und beide Halter können ihrer Tätigkeit in einer gemeinsamen ärztlichen Praxis in der nächst größeren Stadt nachgehen während die Hunde frei im eingezäunten Bereich die Stallungen und den Hof bewachen, aber natürlich auch noch weitere Ausflüge in die Umgebung zusammen mit den Besitzern machen.

Auffällig war für mich dass hierbei immer wenn ein neuer AT auf den Hof kam weil ein Airedale des Pärchens verstorben war, der zurückgebliebene AT den Neuen gleich zum Wildern einwies. Hier also auch ein "learning by doing" stattfand.


Aber es ist schon so dass jeder Hund einen eigenen Charakter hat auch wenn rassetypische Eigenschaften des Airedales irgendwie überall drin vorkommen, und er ist sicher eher ein Jäger als ein Hofhund, auch wenn er ursprünglich dafür als "Jack of all trades, master of none" noch mit herhalten mußte, aber selbst wenn er sicher kein typischer Streuner ist, wird er einer selbstbelohnende Sache wie Futter in der Nachbarschaft abstauben zu können wohl schwerlich widerstehen können, wenn er mal auf den Geschmack gekommen ist.

Unseren ersten AT konnten wir bei offener Haustür auf den Bürgersteig lassen wo er sich gerne alles anschaute was an der Straße passierte. Er ging immer nur auf dem Bürgersteig bis zur Grundstücksgrenze. Die einzige Ausnahme waren läufige Hündinnen in der Nachbarschaft, dann mußte er vom eingezäunten Vorgarten aus die Vorgänge auf der Straße beobachten.

Ob unser Joker jetzt die Fliege machen würde wenn er unbeaufsichtigt draußen herumlaufen könnte, kann ich noch nicht einmal beurteilen,der Garten wurde von uns extra für Joker ausbruchssicher eingezäunt da hier in unserer jetzigen Wohngegend einfach zu viel Straßenverkehr in der Großstadt ist und er an der Haustür erst einmal an die Leine kommt bevor ich ihn in verkehrsarmer Umgebung von der Leine lasse. Dort käme er aber nicht auf die Idee mir auszubüchsen sondern behält mich immer im Auge und ist mir noch nie weggelaufen. Wobei ich allerdings sagen muß dass wir beide von 24 Stunden am Tag wohl meist 23 Std. zusammen sind und meine Frau mich öfter mit einer Glucke vergleicht. (Eifersucht!) Inzwischen kann ich auch nach jahrelangem Training seinen Jagdtrieb durch ein Abbruchsignal mit einer Hundepfeife stoppen.

Ansonsten bin ich mir schon darüber vor Anschaffung unseres jetzigen AT Joker darüber im Klaren gewesen dass ich auch dementsprechend seiner erst bei mir zum Vorschein kommenden Entwicklung keinen Wunschvorstellunge hinterhertrauern sollte sondern ich auch ihm entsprechend seinem Wesen entgegenzukommen habe, um eine stressfreie Erziehung und harmonisches Zusammenleben zu ermöglichen. Wenn ich das Gefühl gehabt hätte Joker würde ohne Hundesport nicht glücklich hätten wir den genau so gemacht wie jetzt unsere Excursionen ins Grüne oder ins Wasser.


Dieses schließt natürlich auch für beide Seiten Kompromisse ein dann wird es auch bei euch schon klappen.


Im Übrigen bin auch ich ein entschiedener Gegner der Einstellung dass man schon bei den geringsten Problemen in der Hundeerziehung und des Zusammenlebens gleich die Flinte ins Korn schmeißt und über eine Trennung nachdenkt anstatt sich intensiv damit zu beschäftigen sich einmal in den Partner Hund hineinzuversetzen um aus dessen Perspektive die aufgetretenen Schwierigkeiten zu sehen um diese beheben zu können.

Leider ist es eine Erscheinung der heutigen Zeit, wenn etwas nicht so richtig funktioniert wie man es sich vorgestellt hat, wird gleich viel zu leicht weggeworfen oder aufgegeben. Wir sollten uns in der Beziehung einmal ein Beispiel an der Beharrlichkeit und Standfestigkeit unserer Airedaleterrier nehmen. Wenn die sich etwas vorgenommen haben wird es durchgezogen und wenn es noch soviel Arbeit macht.

(Das würde auch wahrscheinlich bei uns sogar die Scheidungsquoten senken).


Viele Grüße von lutz mit Joker

[Dieser Beitrag wurde am 16.04.2009 - 20:42 von lutz aktualisiert]



Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,

was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

A.R. Gurney

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