Waren Eure ATs in dem Alter immer abrufbar?

rb_dogkiki
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Waren Eure ATs in dem Alter immer abrufbar?

Beitrag von rb_dogkiki » Di 20. Jan 2009, 23:56


Eine Geschichte vom heutigen Tag:


Lotte und ich waren auf unserem alltäglichen Spaziergang unterwegs. Mein Hund lief frei. Und ich war wie jeden Tag nach Beendigung ihrer ersten Läufigkeit vor 2 Wochen seeeehr stolz auf mein Nasentier, dass sie so fein auf mich achtet und gar nicht so weit weg läuft wie früher.

Nach einer Weile kam uns ein älteres Ehepaar entgegen. Lotte sah die zwei und ist sofort schwanzwedeln auf die beiden zu. Die Dame hat sofort einen hysterischen Anfall (kein Witz!) bekommen. Sie schrie ganz fürchterlich und beschimpfte mich lauthals. Es fehlte nicht mehr viel und sie wäre in Tränen ausgebrochen. Lotte fand das natürlich höchst interessant und hat die Dame, bis ich sie dann an der Leine hatte (1 Minute später) , weiter abgeschnuffelt. Ich war ziemlich perplex über die seeehr emotionale Reaktion der Frau, da Lotte wirklich nur geschnuffelt hat und nicht hochgesprungen ist.

Nun meine Frage:

Wie waren Eure Hunde im Alter von 10 Monaten? Waren sie immer abrufbar aus solchen Situationen?

Ich sehe bei Lotte große Fortschritte. Besonders seit der Läufigkeit lässt sie sich viel sicherer abrufen.Aber manchmal habe ich da keine Chance.

Ich denke ja, dass das normal ist für so einen jungen aufgeweckten, interessierten Hund. Ich kann sie doch nicht immer, wenn am Horizont ein Spaziergänger auftaucht an die Leine nehmen.Aber wie erklärt man das "der Umwelt" ?


LG,

Kirsten



Lottes Homepage:

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rb_sijuto
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Waren Eure ATs in dem Alter immer abrufbar?

Beitrag von rb_sijuto » Mi 21. Jan 2009, 00:07


Hi Kirsten,

bei Jule war es so ähnlich, wie Du das beschreibst. Selbst bei Leuten mit Hund ist sie immer zuerst zu den Leuten gelaufen von denen sie sich dann auch immer die gewünschte Bewunderung abgeholt hat.


Ich glaube sie war so etwa 1 1/2 als sich das ein wenig gelegt hat. Ich denke in diesem Alter war sie sich dann 100% sicher, dass sie eh der tollste und schönste Hund der Welt ist und musste sich das nicht auch noch von fremden Leuten bestätigen lassen, jetzt interessieren sie fremde Leute nicht mehr.


Ich habe zumeist bei gutgekleideten Spaziergängern ohne Hund Jule an die Leine genommen und ansonsten Jule gewähren lassen.


Hysterische Leute, die sich schon durch ein interessiertes Anschauen lautstark bedroht fühlten, fand Jule auch immer äußerst interessant - da musste sie irgendwie nachhaken, warum die sie nicht toll fanden ...


LG

Silke

mit Jule und Tom


PS. Tom liebt immer noch alle fremden Leute, ich mag das - er lässt sich allerdings abrufen und ich lasse ihn nicht bei jedem Kontakt aufnehmen.



BildLämmelein Jule und der moZ TomBild

rb_Bettina
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Waren Eure ATs in dem Alter immer abrufbar?

Beitrag von rb_Bettina » Mi 21. Jan 2009, 11:25


Hallo Kirsten,


klare Antwort auf deine Einstiegsfrage: Nein - und in dem Alter schon gleich gar nicht - und nach überstandener Läufigkeit schon überhaupt nicht!!!


Gerade mit 10 Monaten bist Du an einem Punkt angelangt, wo Du des öfteren den Eindruck hast, Du hast in den vergangenen Monaten komplett versagt - alles bisher Erlernte hat sich vollkommen in Luft aufgelöst.

Und kurz zuvor warst Du Dir so sicher, sie reagierte so bilderbuchmässig.....


Bei einem Airedale kannst Du Dir eben NIE ganz sicher sein, was er in den nächsten Minuten anstellen wird.

Aber eigentlich ist es aber wiederum genau das, was diese Hunde für mich so dermassen liebenswert macht.


Was die Begegnungen mit unseren ängstlichen Mitmenschen anbelangt: tja...man erwartet von der Seite schon, daß wir Hundehalter Röntgenaugen haben und zusätzlich um die Ecke schauen können, damit wir vorsorglich agieren können.


Diese Diskussionen mit den lieben Mitmenschen sind nicht leicht, zumal sie unseren Argumenten ja wenig aufgeschlossen sind/zu sein scheinen.


Ich habe mir angewöhnt, falls mir Gehör geschenkt wird, meine Darstellung vorzutragen, daß wir uns bemühen, aber nun mal GsD keine Maschine an unsere Seite haben, sondern ein Lebewesen, das noch im Lernprozess ist und wenn mir keine Gehör geschenkt wird, mich zu trollen....


Liebe Grüße

Bettina



Um einander zu verstehen, brauchen die Menschen nur wenige Worte. Viele Worte brauchen sie nur, um sich nicht zu verstehen.

rb_Konny
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Beitrag von rb_Konny » Mi 21. Jan 2009, 12:01


Guten morgen


Ich handhabe es schon seit Urzeiten so, das ich wenn mir Leute entgegenkommen, mit/ohne HUnd, meine Hunde grundsätzlich zu mir rufe.

Es sind nun mal Tiere und keine Maschinen.

Nicht jeder mag Hunde.

Ich bin schon sovielen begegnet, die wirklich Panik vor Hunden hatten.

Als ich noch Hundelos war, fand ich es auch nicht so prickelnd von mir unbekannten Hunden besucht zu werden.

Selbst heute habe ich es nicht so gerne.

Ich finde als verantwortungsvoller Hundehalter sollte man darauf Rücksicht nehmen.


Zum 2. Ich kann von keinem meiner Hunde perfekten Gehorsam(naja erwarten tue ich das schon)verlangen, genauso wenig wie von Kindern

Deshalb habe ich im Gegensatz zu Dir Bettina(wahrscheinlich) Boyar bis zu ca. 1-1 1/4 Jahr stehen lassen, und dann erst mit Kommandos angefangen, vorher, war nur herkommen verlangt und vernünftiges an der Leine laufen.


Heute im Alter von fast 3 Jahren schaffe ich es endlich ihn auch vom Rabenjagen und vom Spurt auf fremde Hunde zurückzupfeiffen.


Liebe Grüsse Konny



Der Weg wächst im Gehen unter Deinen Füssen, auf wunderbare Weise entfaltet sich die Reise mit dem nächsten Schritt.


Frieder Gutscher

www.boyar-vom-drachenhort.de.tl

rb_dogkiki
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Beitrag von rb_dogkiki » Mi 21. Jan 2009, 12:18


Hallo Silke und Bettina,


danke für Eure Antworten. Das tut mir gut zu lesen, dass Lotte eben ein ganz normaler Terrier ist

Man darf sich wohl einfach nicht vergleichen mit Hunden anderer Rassen...

Lottes Wesen ist mir auch 1000 mal lieber, als wenn ich einen griesgrämigen Menschen- und Hundehasser an der Leine hätte.

Unsere Strubbelschnute freut sich einfach immer wenn sie andere Hunde und Menschen trifft. Das finde ich total schön und hoffe, dass sie so freundlich und fröhlich bleibt.

In manchen Situationen ist aber eben dieser Wesenszug "knigge-mäßig" daneben. Das muss Frauchen dann eben ausbaden für ihren Lieblingshund


LG,

Kirsten


PS.: Zum Thema:

Unsere Nachbarshündin (AT, heute 12 Jahre alt) ist wohl damals aus dem Junghundkurs in der Huschu geflogen, weil sie nur Blödsinn veranstaltet hatte. Sie ist bis heute, obwohl unterdessen taub und blind ein total freundlicher, verspielter Hund.



Lottes Homepage:

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Beitrag von rb_dogkiki » Mi 21. Jan 2009, 12:35


Hi Konny,


ich denke auch, dass wir als Hundebesitzer Rücksicht nehmen müsen auf unsere Mitmenschen. Ich verstehe das auch, wenn man das nicht so toll findet von einem wildfremden Hund angesprungen zu werden.

Solche Reaktionen wie von der Dame gestern, finde ich trotzdem übertrieben und bei solchen Beschimpfungen vergeht mir dann echt die Lust mich zu entschuldigen, was ich sonst immer tue.

Wir werden natürlich weiter mit Lotte üben, mit dem Ziel sie so zuverlässig wie eben möglich von Leuten abrufen zu können.

Meine Frage war, ob ich es von einem so jungen Hund erwarten kann. Also besser gesagt, ob ich da etwas bei der Erziehung versäumt habe.

Aber das scheint ja alles im normalen AT-Rahmen zu liegen



LG,

Kirsten



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rb_StefanK
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Beitrag von rb_StefanK » Mi 21. Jan 2009, 13:44


Hallo!


Auch ich hatte mit Benny (6Mon.) eine solche Begegnung. Eine Frau mit Kinderwagen und einem Vorschulkind kam und Benny zu denen hin. Das Kind im Kinderwagen hat schon geheult, bevor Benny es beschnuppert hatte. Die Mutter fuchtelte wie wild mit den Armen und schrie was in russisch. Das war natürlich Wasser auf Benny´s Mühle! Ich dahin, Benny angeleint und die Frau ist wortlos weiter gegangen.

Benny hört auf mich nicht mehr, wenn er andere Hunde sieht oder hört. Ab und los! Da hilft kein Rufen oder pfeifen. Radler, Jogger, die lassen ihn kalt! Aber Kinder und Hunde, da ist er wie ausgeschaltet!

Ich habe auch schon den 7. AT-Sinn! Ich sondiere auch erstmal die Lage und lasse ihn dann frei. Ich spüre es förmlich, wen andere Hunde in das Revier kommen. Einige Übungen, auf Rufzeichen zu kommen, sich absetzen und anleinen zulassen, funktionieren da auch, bis... Kinder und Hunde kommen!

Die Bewunderung von ca. 90% der Passanten ist dem Airedale Benny gewiss, denn in Leverkusen sind AT´s echte Ausnahmen im Paradies für spanische Fundhunde!


Gruß, Stefan & Benny

[Dieser Beitrag wurde am 21.01.2009 - 12:46 von StefanK aktualisiert]



Der Wille ist wie ein Leuchturm in der Nacht, er weist uns den Weg in der Nacht, vorausgesetzt, er ist eingeschaltet. Wer Stroh im Kopf hat, fürchtet den Funken der

Wahrheit!

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Beitrag von rb_Konny » Mi 21. Jan 2009, 15:35


Hy Kirsten


Ich denke Du erwartest da vielzuviel.

Selbst heute kann ich mich teilweise nicht 100% auf meine Hunde verlassen.

Wenn es in dem Alter zu 100% klappt, dann würde ich fragen:"Gabs den im Karstadt in der Spielwarenabteilung bzw. wie oft musst Du die Batterien wechseln


Aber glaube mir Du entwickelst auch noch den wie Stefan geschrieben hat 7. AT-Sinn.


Beobachte Deinen HUnd ganz genau und lerne seine Körpersprache kennen, dann bekommst Du ihn(VIELLEICHT ) abgerufen.


Ansonsten Augen zu und durch.

So eine Perücke und Sonnenbrille ist teilweise nicht schlecht, aber hilft selten, da man ja eh bekannt wie ein bunter Hund ist


LG

Konny



Der Weg wächst im Gehen unter Deinen Füssen, auf wunderbare Weise entfaltet sich die Reise mit dem nächsten Schritt.


Frieder Gutscher

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Beitrag von rb_redchili » Mi 21. Jan 2009, 16:51


Hallo Kirsten,


immer abrufbar - ein Traum! Aber ich glaube, einer von der Sorte, die Traum bleiben müssen, um schön zu sein - wir wollen ja alle unisono keine Computer


Ich fordere es natürlich von Luzie (8 Monate) ein, damit sie feste Regeln hat und das Abgerufenwerden lernen kann, ich kann mich aber nicht darauf verlassen. Szenen, wie Du und Stefan sie beschreibt, haben wir auch durch - z.B. mit der einzigen doofen Nachbarin, die wir haben, und da ist wirklich jeder dumme Zufall zusammengekommen, den man sich vorstellen kann. Das war auch so eine Situation, in der mir die Möglichkeit genommen wurde, mich zu entschuldigen (was für mich selbstverständlich ist), aber nachträglich zu Kreuze kriechen werde ich ganz sicher nicht.


Luzies "Schwächen" sind alle anderen Tiere und Menschen. Wir arbeiten mit Schleppleine, das zeigt erste zaghafte Erfolge. Als Kontrastpunkt schicke ich sie auch ausdrücklich mal von Weitem zu einem Hund hin (wenn Hund/Chef/Situation das zulassen), anstatt immer nur Geduld und Gehorsam einzufordern, halte es aber prinzipiell wie Konny: Luzie muss bei anderen Menschen und Tieren auf jeden Fall ein Kommando von mir abwarten (wobei natürlich trotz meines inzwischen ebenfalls gut entwickelten 7. Sinnes immer wieder "Unfälle" passieren, die die Erziehung böse zurückwerfen ...). So, wie ich nicht will, dass Fremde einfach so ungefragt meinen Hund anfassen/füttern etc. (wir versuchen gerade, ihr verlässlich das Anspringen abzugewöhnen), will ich auch umgekehrt nicht, dass sich Luzie ungebeten auf Fremde stürzt. Darauf haben m.E. beide Seiten ein Recht, und (Hunde-)Angst lässt sich schließlich durch logische Argumente nicht mal eben so beiseite schieben.


Ein größeres Problem bei Luzie ist momentan das Schnüffeln - Madam stecken in der Pubertät Sie scheint jetzt erst die ganze Welt der Hundedüfte wahrzunehmen, und wenn sie ausgiebigst schnüffelt, verbrauchen ihre paar Gehirnzellen wohl so viel Energie, dass das Gehör temporär abgeschaltet werden muss


Also, wir versuchen, ihrem sprunghaften Gehorsam mit Konsequenz, dem Abpassen des richtigen Kommandomoments, klarer Kommandotrennung und der Schleppleine zu begegnen, alles so ein bisschen à la "Zuckerbrot und Peitsche". Trotzdem finde ich es manchmal nicht einfach, Geduld und Humor nicht zu verlieren - vor allem, wenn man mal aus anderen Gründen grade im Stress steckt (und das am Hundi auszulassen wäre sowohl unfair als auch kontraproduktiv)


Liebe Grüße,

Antje mit Luzie



Airedales will try to eat anything that doesn't eat them first. Dorothy Miner || www.rotpunktuebersetzen.de/luzie.html

rb_Heidemarie
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Beitrag von rb_Heidemarie » Mi 21. Jan 2009, 17:31


Hallo Kirsten,


unsere Gina wird bald 4 und trotzdem sind andere Leute sehr interessant für sie, nicht mal so deren Hunde, wenn denn einer dabei ist. Heute hatten wir wieder so ein Fall, eine Frau kam mit einem Goldie, der gar nicht an anderen Hunden interessiert ist, entgegen. Gina dreht sich um, rennt der Frau nach und schnuffelt in deren Jackentasche. Die sagte dann, hab heut nix dabei, Gina dreht sich um und rennt mir nach. Also dadurch Gina so total verfressen ist, denkt sie, jeder hat was einstecken, so wie ich. Ich lasse sie auch nur gewähren, bei den Leuten, die ich kenne, obwohl mir das auch nicht so richtig recht ist, aber manchmal geht das so schnell.


Heute kam mir eine Frau, ohne Hund mit weißem Mantel, entgegen, hab ich Gina zu mir gerufen, ich locke sie dann mit einem Leckerchen an der Person vorbei, ohne sie an die Leine zu nehmen.


Aber ich denke Kirsten, das ist ganz normal für das Alter, wo Deiner ist.


Es gibt halt Leute, die mögen das nicht und da muß man sich dementsprechend verhalten und rechtzeitig reagieren, es gibt doch sehr Menschen, die Hunde nicht mögen.


Ich denke, man kennt ja so die meisten Leute,mehr oder weniger, die man beim gassi gehen trifft, da kann man schon vorausschauend entscheiden.


LG

Heidi



Natürlich kann man ohne Hund leben - es lohnt sich nur nicht.

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