Hechtsuppe

rb_lazylion
Benutzer
Beiträge: 62
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Hechtsuppe

Beitrag von rb_lazylion » Fr 5. Jun 2009, 09:27


Guten Morgen

ich komme gerade mit meinem gut 4 Monate alten ATmädchen vom Spaziergang zurück.Der abendliche,gestern,war der reinste Horror:sie zieht wie Hechtsuppe.Ob es nun in der Ferne ein reizender alter Herr ist,der vor dem Haus fegt, oder eine Amsel in Sichtweite...Wie mir geraten,änderte ich die Richtung..2x...dann tanzte Bella plötzlich im Kreis um mich herum,bellend.Zuhause peste sie wie eine Irre im Garten hin und her...stand irgendwann vor mir und bellte mich an.Nein,sie musste nicht raus,ja,sie war satt,hatte Spielzeug..

Was kann ich noch gegen das Zerren und Ziehen machen.Sie trägt ein hübsches,normales Halsband.

Gestern war ich echt verzweifelt

Doris


rb_Konny
Benutzer
Beiträge: 1023
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Hechtsuppe

Beitrag von rb_Konny » Fr 5. Jun 2009, 10:03


Hallo Doris


Viele Wege führen nach Rom.

Ich beschreibe Dir mal einen davon. Vielleicht auch 2

Ich weiss nicht ob Du der Waldorftyp oder doch der etwas durchsetztungsfähiger Typ.


Wenn Du los läufst und sie zieht, bleibst Du einfach stehen und wartest. Es geht einfach nicht weiter, bis die Leine entspannt ist und sie bei Dir ist.

Es kann in der Anfangszeit sein, das Du für 20m 1/2 Std brauchst.


Die 2. Methode:

Sobald sie zieht, holst Du sie(mit etwas Kraftanstrengung) zu Dir und bringst sie indem du die Leine hochhälst neben Dir in Sitzposition.

Du musst sie dabei aber bitte nicht strangulieren

Anschliessend gehst Du weiter.

Hier kommst Du definitiv weiter wie 20m in einer 1/2 Std.

Das wird konsequent bei jedem ziehen gemacht.


Ich denke so wie Du sie beschreibst, ist sie in diesen Situationen resistent gegen jegliche Motivation von Deiner Seite aus.

Deshalb erwähne ich auch keine Leckerli oder Spielzeug.


Was wichtig ist, beide Möglichkeiten, werden in keiner Weise von Dir komentiert.

Mund halten ist angesagt, egal wie schwer es auch fällt(ich kenne mich, aber auch andere )


Gruss Konny



Der Weg wächst im Gehen unter Deinen Füssen, auf wunderbare Weise entfaltet sich die Reise mit dem nächsten Schritt.


Frieder Gutscher

www.boyar-vom-drachenhort.de.tl

rb_Susa
Benutzer
Beiträge: 800
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Hechtsuppe

Beitrag von rb_Susa » Fr 5. Jun 2009, 11:17


Hallo Doris,


es ist schrecklich schwierig, Dir zu antworten, weil ich weder Dich, noch Deinen Hund, noch Dein Umfeld kenne. Konny hat Dir ja schon zwei Möglichkeiten genannt, wobei ich nochmals betonen möchte, wie wichtig die Konsequenz bei diesem Vorgehen ist! Bis Dein AT-Mädchen kapiert hat, was Du von ihr willst, musst Du unbedingt und unter allen Umständen stehen bleiben wenn sie zieht und erst weitergehen, wenn die Leine durchhängt.


Bei Indy habe ich den Clicker benutzt. Wenn sie schön ging, gab es einen Click und die Belohnung möglichst zeitnah. Hat gut geklappt und sich auch in anderen Situationen bewährt.


Guck Dich doch mal nach einer guten Hundeschule um. Sobald Dir aber jemand mit Leinenruck, Stachelhalsband o. ä. kommt, renn so schnell Du kannst davon!


Es gibt auch viele gute Bücher auf dem Markt, für mich vorzugsweise aus dem Animal-Learn-Verlag. Da werden Sie geholfen!


LG und viel Erfolg wünscht

Susa

[Dieser Beitrag wurde am 05.06.2009 - 10:19 von Susa aktualisiert]



Der Herrgott hat nen großen Zoo!

rb_lazylion
Benutzer
Beiträge: 62
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Hechtsuppe

Beitrag von rb_lazylion » Fr 5. Jun 2009, 12:22


Hallo Konny,

ich denke,ich versuchs mal so wie von dir beschrieben Ich bin nicht der "Waldorftyp",aber das gestrige Erlebnis war frustrierend.Es ist schön,dann hier nachzulesen,dass wir nicht ein tragischer Einzelfall sind und andere das Ziehen auch kennen.Einen Leinenruck finde ich allerdings durchaus angebracht,wenn Richtungsänderung,langsames Gehen nur extrem kurzfristig etwas bringen.Vielen Dank für die 2 Tipps.

Doris


rb_Kommissar
Benutzer
Beiträge: 32
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Hechtsuppe

Beitrag von rb_Kommissar » Fr 5. Jun 2009, 12:38


Hallo Doris,


das mit dem Stehenbleiben und erst Weitergehen wenn die Leine durchhängt habe ich mit Derrik auch so gemacht (und wird auch heute noch so praktiziert mit seinen gut 2 1/2 Jahren - ist aber nur noch selten erforderlich). Mit Leinenruck habe ich übrigens keine guten Erfahrungen gemacht.


Die Idee von Susa mit dem Clicker ist gut. Generell ist das Clickertraining gut, um die Aufmerksamkeit auf Dich zu lenken. Du schreibst, dass Deine Kleine sich sehr auf alles Mögliche fixiert, was so um Euch herum passiert. Da könnte der Clicker helfen, die Aufmerksamkeit auf Dich zu lenken.


Die Konditionierung darauf kann so gehen:


Du gehst ganz normal mit durchhängender Leine (nach der beschriebenen Methode). Sobald sie Dich anschaut (Wichtig: ohne dass Du irgendwas gemacht hast, sondern ganz von allein) 1 X Clickern und sofort ein Leckerli geben und loben.


Du kannst das auch noch mit einem Kommando verbinden. Du willst ja ihre Aufmerksamkeit vielleicht auch mal ohne Clickern. Das kann z. B. sein "Achtung" oder "Schau". Das noch mit einer eindeutigen Handbewegung verbinden.


Irgendwann hat sie kapiert: Clickern = Leckerli, Frauchen anschauen = Leckerli. Kommando = Leckerli.

Kommando = Aufmerksamkeit auf Frauchen (vielleicht gibt's ein Leckerli oder sonst was Nettes).


Mit dem Clickern kannst Du dann weiter arbeiten. Du clickerst und hast ihre Aufmerksamkeit. Wenn also Ablenkung droht kannst Du ihre Aufmerksmkeit "holen".


Dazu ein Tipp: In einer guten Hundeschule ist das Clickertraining leichter als wenn Du es Dir selbst beibringen willst. Ich hatte anfangs echte Koordinationsprobleme mit der Leinenführung, Clickern und Leckerli aus der Tasche zaubern, immer darauf achten wo guckt der Hunde gerade hin, Kommando und loben. Und das Alles mit dem richtigen Timing.


Noch Tipp zum Leckerli:

Ich verwende dünne Pansenrollen, die ich in ganz kleine Stücke schneide. Aus einer Rolle mindestens 20 Stücke. Derrik steht da total drauf. Und die Häppchen sind ja nicht zum Sattessen gedacht.


Training immer mit der nötigen Gier (also nie mit vollem Magen).


Viel Erfolg!


CU - Joachim



CU - Kommissar (+) Derrik

www.derrik.de


Wer einen Rechtschreibfehler findet, kann ihn behalten.

rb_Susa
Benutzer
Beiträge: 800
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Hechtsuppe

Beitrag von rb_Susa » Fr 5. Jun 2009, 12:49


Hallo Doris,


Betr.: Clickern....und im günstigsten Fall schaut sie zu Dir, wenn was Interessantes vor ihrer Nase auftaucht.


Indy hat zum Beispiel mal eine zeitlang Autos jagen wollen. Nachdem sie begriffen hatte, dass ich das überhaupt nicht witzig finde, schaute sie mich meistens an, wenn ein Auto kam und ließ das Hinterherspringen bleiben.


Mit dem Leinenruck erreichst Du keine nachhaltige Verhaltensänderung - Du musst immer stärker rucken, damit Hundi tut, was Du willst.


LG Susa



Der Herrgott hat nen großen Zoo!

rb_Uschi
Benutzer
Beiträge: 2024
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Hechtsuppe

Beitrag von rb_Uschi » Fr 5. Jun 2009, 14:09

lazylion hat geschrieben:
Einen Leinenruck finde ich allerdings durchaus angebracht,wenn Richtungsänderung,langsames Gehen nur extrem kurzfristig etwas bringen.


Hallo Doris,


sie ist erst 4 Monate alt, bitte traktiere sie nicht mit Leinenrucken.



Viele Grüße

Uschi


rb_lutz
Benutzer
Beiträge: 1362
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Hechtsuppe

Beitrag von rb_lutz » Fr 5. Jun 2009, 14:48


Hallo Doris,


anfangs habe ich Joker erst einmal nur an die Leine genommen um ihn daran zu gewöhnen und ich bin hinter ihm hergedackelt.

Später haben wir denn die Methode mit dem Stehenbleiben konsequent angewendet ohne an der Leine zu rucken.

Es hat nur ein paar Tage gedauert dann war Joker leinenführig, aber die ersten Stunden der Übung waren schon recht mühsam.


Viele Grüße von lutz mit Joker

[Dieser Beitrag wurde am 05.06.2009 - 13:49 von lutz aktualisiert]



Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,

was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

A.R. Gurney

rb_Rover
Benutzer
Beiträge: 205
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Hechtsuppe

Beitrag von rb_Rover » So 7. Jun 2009, 10:05


Hallo Doris,


ich habe gerade Deinen Beitrag gelesen. Ist ja ulkig, dass Du den Begriff "zieht wie Hechtsuppe" verwendest, das bedeutet nämlich bei uns was ganz anderes (nämlich, einen Luftzug, besonders im Raum, wenn Türen und Fenster offen stehen)!


Das, was Du meinst, nennen wir dagegen "zieht wie ein Pferd" - und das kennen wir nur zu gut.


Unser Rover ist jetzt 8, und wir haben es (meist, ewige Ausnahme: Katze) ganz gut im Griff, aber als er klein war, war es eine Katastrophe. Ich gestehe, wir haben es damals mit dem Leinenruck probiert, Ergebnis: bringt nichts. Ich würde das heute auch nie mehr machen. Zum Glück lernt man ja dazu .

Das größte Problem beim Leinenruck ist, denke ich, dass man da irgendwann - menschlich, wie man ist - seinen ganzen Frust reinlegt ("Zum Donnerwetter! Jetzt mach endlich langsam!") und das tut keinem gut - Mensch und Tier. Ich habe schon "Leinenrucks" beobachtet, bei denen der Hund durch die Luft zurückgeschleudert wurde.


Wir haben dann da Stehenbleiben praktiziert. Sehr nervig, aber nach einiger Zeit auch sehr wirksam. Das musste ich allerdings alleine machen, weil mein Mann die Geduld nicht aufgebracht hat. Seit es aber klappt, und man es nur ab und zu noch machen muss, benutzt er es auch und es klappt auch bei ihm.


Dann wünschen wir Dir viel Erfolg und Geduld!

Als Rover 4 Monate alt war, hatte ich meist eher das Gefühl, einen durchgeknallten Ziegenbock an der Leine zu haben .


Viele Grüße,

Kerstin



Der Hund im Haus erspart den Weihnachtsmann!

rb_Kjara
Benutzer
Beiträge: 17
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Hechtsuppe

Beitrag von rb_Kjara » Fr 12. Jun 2009, 16:10


Hallo!


Also ich habe meinen Rüden mit 5 Monaten übernommen. Wir hatten da nicht so viele Schwierigkeiten, weil ich von Anfang an darauf Wert gelegt habe, dass mein Hund neben oder hinter mir geht. Ich habe es mit Richtungswechsel gemacht. Immer wenn er vorne war, bin ich in die andere Richtung gegangen, das hat er schnell verstanden. Sehr erfolgreich sind die Leute auch mit der Stehenbleib-Methode. Das habe ich in Verbindung mit dem Clicker auch bei einem Westie probiert. Nach kurzer Zeit hat er es verstanden. Ich persönlich beschäftige mich gerne zwischendurch (kurz) mit ihm, spielen, suchen ect. damit die Aufmerksamkeit sich auch lohnt. So lernt er: ah mit Frauchen kann ich tolle Sachen gemeinsam machen.

Ich persönlich führe meinen Hund fast immer mit einem Brustgeschirr. Ich kenne einige Hunde hier, die mit Halsband oder Kette gehen und ganz gewaltig ziehen. Leider hört man manchmal deutlich, wie sie sich dabei selber halb erwürgen. Der letzte Labradorjungrüde der uns begegnete hat dermaßen gezogen, dass er kurz vor meinen Füßen dann erbrach, nachdem er Herrchen am Halsband 20 Meter gezogen hatte. Gerade der junge, noch nicht leinenführige Hund kann ganz ordentlich ins Halsband springen, was nicht gerade gesund ist.Aber das muss jeder für sich entscheiden.


Noch eine Anmerkung: Bei diesem Training, egal ob man das mit Stehenbleiben oder mit Richtungswechsel macht, muss man (wie schon von anderen Usern hier erwähnt) ganz konsequent sein. Also das bedeutet IMMER so reagieren. Ich persönlich habe es leider geschafft ihm ungewollt beizubringen, dass er gerne ziehen darf, wenn ich mich mit anderen Leuten unterhalte naja wir arbeiten jetzt daran. Ach so: sollte man mit diesem Training mal nicht konsequent sein, bekommt man die Rechnung innerhalb von 3 Tagen präsentiertFazit: der Hund zieht dann wieder so, als hätte man nie trainiert.

Lg Manu


PS: @Rover: bei uns heißt das "zieht wie ein Ochse"


Antworten

Zurück zu „Erziehung und Verhalten“