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rb_Susanna
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Beitrag von rb_Susanna » Mo 3. Apr 2006, 07:46


Guten Montag-Morgen an alle....

ich bin ja ganz erschrocken,wenn ich sehe was ich für eine Diskussion losgetreten habe

Aber jetzt zum "Probewochenende" - Mit nur Ignorieren komm ich bei meinem Süßen also überhaupt nicht weiter, ganz im Gegenteil - wenn ich ihn nicht beachte fängt er bitterlich an zu jaulen, vergreift sich an allem was ihm im Wege steht - es bricht einem das Herz wenn er verzweifelt versucht wieder mit mir spielen zu dürfen - und ich ihn nicht beachte - ich kann mir nicht vorstellen, dass er in diesem Moment noch weiß warum ich mich so schrecklich gemein (in seinen Augen) verhalte. Weiß er jetzt noch,dass er vor ca. 5 min. an meiner Jeans fest hing und nicht loslassen wollte ? Ich kann´s mir einfach nicht vorstellen...ich muß also sagen der kleine überraschende "Backs" an der Schnute mit einem energischen NEIN gepaart,zeigte seine volle Wirkung! Er guckte mich an als wenn er sagen wollte - was war das denn, jetzt ist sie total durchgeknallt..was mach ich bloß jetzt? Nach einem ganz kurzen Moment kam er ganz artig zu mir und leckte mir super vorsichtig die Hand ab ....

Ich denke mal, ich muß wirklich meinen Weg selbst herausfinden - vielleicht mehr aus dem Bauch heraus entscheiden was im Moment richtig ist

Ich danke euch trotzdem für alle guten Ratschläge - es wird bestimmt nicht die letzte Frage gewesen sein die ich stelle


Eine schöne Woche wünschen Susanna u. Sir Henry!


rb_Susa
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Beitrag von rb_Susa » Mo 3. Apr 2006, 08:43


Hallo Susanna,


Du brauchst doch nicht erschrocken zu sein wegen der Diskussion. Ich finde es superspannend sich in dieser Art und Weise auszutauschen. Letztendlich kann man doch nur davon profitieren - immer vorausgesetzt, es ist auf beiden Seiten ein gewisses Maß an geistiger Flexibilität vorhanden (*grins*).


Wenn der Backs für Dich und Sir Henry nun doch in Ordnung ist - für mich allemal! Ich habe lediglich meine Vorgehensweise dargestellt. Das Ignornieren scheint den Kleinen aber doch beeindruckt zu haben oder habe ich das falsch verstanden?


Ich wünsch Dir jedenfalls viel Erfolg!


Lieben Gruß von Susa



Der Herrgott hat nen großen Zoo!

rb_Bettina
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Beitrag von rb_Bettina » Mo 3. Apr 2006, 09:44


Hallo Susanna und alle anderen,


wenn jemand eine Frage stellt, weil er im Moment nicht so recht voran kommt mit seiner jeweiligen Methode, und es wird geantwortet, dann kann es manchmal passieren, daß nicht alle User derselben Meinung sind. Das ist ganz normal und zeigt auch die verschieden Möglichkeiten, um in dem Bereich ans Ziel zu gelangen.


Schön wäre es natürlich, wenn man als Moderator einen Titel für ein Thema wählt und hofft, daß sich viele rege beteiligen. Das funktioniert aber so nicht, weil sich Diskussionen nun mal aus der verschiedenen Sichtweise ergeben, Themen auch sonst viel zu allgemein abgehandelt würden.


Schade finde ich hierbei nur, daß es fast immer die gleichen Personen sind, die sich beteiligen, obwohl sicherlich ein reges Interesse besteht, wie der View-Zähler bestätigt. Aber das nur mal allgemein dazu.


Auch ich habe mir, bedingt durch diese Diskussion am Wochenende so meine Gedanken zum Ignorieren gemacht, im speziellen auch zu der sog. "3-Wochen-Kur" nach Aldington, beschrieben in seinem Buch: "Was tu ich nur mit diesem Hund"

Gemeint ist hiermit ein Abbruch des sozialen Kontaktes, um den Hund seinen Rang im Rudel zu demonstrieren.

Und da habe ich nun wieder Verständnisschwierigkeiten: dieser Abbruch ist für einen Hund so schlimm, wie soll er damit z.B. in Verbindung bringen, zukünftig das Jagen zu unterlassen, nur weil seine ganze Familie ihn jetzt nicht mehr begrüßt beim Nachhausekommen, Streicheleinheiten werden zugeteilt usw.??

Aber am schlimmsten: warum muß erst immer am Hund herummanipuliert werden, wenn es bereits Probleme gibt? Das finde ich schade.


Wenn man sich mit seiner Familie einig ist, wie man seinen Hund erziehen möchte, bzw. wie er ausgebildet werden soll, dann sollte man von der Welpenzeit an diesen Stil fahren.

Und ich behaupte mal: dann wird der Hund zu einem echten Partner in allen Lebenslagen, das Mensch-Hund-Team kann sich bilden und die "Probleme" sind minimal bzw. es gibt gar keine.


Gut, das sind hier meine "Thesen", habe aber mit meinen Hunden in all den Jahren damit die besten Erfahrungen gemacht. Soll nicht heißen, daß ich super-toll erzogene Hunde habe, da hat ja jeder auch andere Vorstellungen, aber für unser Zusammenleben bin ich damit mehr als zufrieden.

Für uns steht im Mittelpunkt, daß unsere Hunde echte Familienmitglieder sind, deren Charaktere und Stimmungen akzeptiert werden und sie sich, trotz gewisser Regeln, frei entfalten können.


Susan's Zauberwort in der Erziehung möchte ich für mich noch dahin erweitern: Konsequenz, Geduld und Zeit !


Liebe Grüße

Bettina



Um einander zu verstehen, brauchen die Menschen nur wenige Worte. Viele Worte brauchen sie nur, um sich nicht zu verstehen.

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Beitrag von rb_THSFan » Mo 3. Apr 2006, 11:33


Hallo,


auch ich habe noch drei Zauberworte im Ärmel, die heißen:


Vertrauen, Verständigung und Rangordnung.


Das sind die drei Säulen der Hund-Mensch-Beziehung nach Ekard Lind. In dieser Art und Weise, die übrigens genau in mein Konzept passt, wird bei uns erzogen.


Liebe Grüße

Annette



mit hundesportlichen Grüßen Annette mit Porter und Jackson im Herzen; www.jackson-rode.de

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Beitrag von rb_Susa » Mo 3. Apr 2006, 19:12


Liebe AT-Gemeinde!


Sieh mal einer an, die Palette der Zauberworte wird immer breiter!


Ja, Bettina - Zeit ist für mich der wichtigste Faktor gefolgt von Geduld, Vertrauen und Konsequenz. Wer seinen Hund schnellstmöglich erziehen will, kommt mit meiner angewendeten Methode nicht weit. Hier ist wiederholen, wiederholen und nochmal wiederholen angesagt und das braucht eben Zeit. Dafür gräbt sich das Gelernte aber auch zuverlässig ins Hirn ein - beim AT dauert es aber ein bißchen länger (*breitgrins*).


Ich hab das vor längerer Zeit schon einmal geschrieben: Es gibt Phasen, da denke ich, dass Indira das Gewünschte nun endgültig intus hat und ich könnte sie knuddeln. Bis zu dem Tag, an dem das Lernplateau einsetzt oder sie in ein Lernloch fällt (grrrrr!)...., d. h., sie hat von Erziehung plötzlich wenig gehört und geht ihre eigenen Wege - mehr oder weniger! Das sind die Tage, an denen ich mich frage, warum ich nicht einen Golden Retriever habe, der gemütlich neben mir hertapert und den lieben Gott einen guten Mann sein lässt.


Da Ihr ja alle Vollblut-ATler seid, brauche ich Euch nicht schreiben, dass dieser Zustand meinerseits nicht lange anhält!


Lange Rede kurzer Sinn: Ich kann mit der Wattebällchen-Methode gut leben - sie entspricht mir und meinem Wesen und ich stehe voll und ganz dahinter. Meine Hündin ist freundlich gegenüber Menschen und anderen Hunden, beherrscht die Höflichkeitsregeln was Artgenossen angeht, hört auf Grundkommandos und wir beide fühlen uns wohl damit. Was will ich mehr?


Liebe Grüße aus dem aprilwettergeplagten Enzkreis von Susa



Der Herrgott hat nen großen Zoo!

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Beitrag von rb_Susa » Mo 3. Apr 2006, 20:16


Hallo Annette,


ich habe das Buch von E. Lind leider nicht gelesen und kenne das Konzept nicht.


Könntest Du das mal näher erläutern?


Neugierige Grüße

Susa



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Beitrag von rb_Konny » Mo 3. Apr 2006, 20:40


Hallo Anette


Eckard Lind erzieht seine Hunde nicht immer so wie es im Buche steht.

Habe Seminare von ihm besucht und auch Bekannte die bei ihm waren, wo er die Hunde gaaaaaaaanz anders erzogen hat.

Das gleiche gilt für Martin Pietrella(Clicker-Training)


Falls Du genaueres wissen willst schreib ich Dir mal eine pers. Nachricht.

Grüsserchen Konny



Der Weg wächst im Gehen unter Deinen Füssen, auf wunderbare Weise entfaltet sich die Reise mit dem nächsten Schritt.


Frieder Gutscher

www.boyar-vom-drachenhort.de.tl

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Beitrag von rb_THSFan » Mo 3. Apr 2006, 21:17


Hallo Susa,


oh je, das ist jetzt eine große Aufgabe, vor die Du mich stellst. Ekard Lind lässt sich leider nicht in wenigen Sätzen erklären.


Ekar Lind ist der Spielepapst schlechthin.

Er hat mittlerweile mehrere Bücher und Videos herausgebracht und hält regelmäßig Seminare ab.


Bei ihm wird die Basis des Miteinanders über das gemeinsame Spiel aufgebaut, so daß bereits im Welpenalter ganz früh begonnen wird. Es wird Vertrauen aufgebaut, spielerisch ausgebildet, motiviert und gefördert. Seine Methode des Spiels möchte die intrinsische Motivation (Eigenmotivation des Hundes) ansprechen, denn so lernt der Hund lustvoll, nachhaltig und gerne.


Ein kleines Bsp. zum bessen Verständnis:


Wie sollen wir dem Hund ein "Platz" primärmotiviert beibringen?


Wenn wir das Spiel mit dem Hund richtig kultiviert haben, bildet der Hund auf Grund seiner natürlichen Bedürfnisse und artspezifischen Lernbegabung Eigenappetenzen. D. h., vermitteln wir die Platzübung ohne Druck und Zwang, sondern als methodisch kultiviertes Spiel, so wird er sich aus Freude am gesamten Vorgang mit fliegenden Pfoten auf den Boden werfen - Primärmotivation. Die sich anschließende Belohnung (Sekundärmotivation) wird binnen Kürze teilweise in eine Primäre umgewandelt. So kann der Hund eine starke Unterordnungsübung (Platz) in sich als Lustgewinn erleben.


Um das Vorbeschriebene aufbauen zu können, muss das Verhältnis von Mensch zu Hund stimmig sein und das erreichen wir über:


1. Vertrauen (Basis jeglicher Arbeit), 2. Verständigung (der Hund muss verstehen können, was wir von ihm wollen), 3. Rangordnung (der Hund sollte uns als ranghöher anerkennen).


Diese drei Säulen müssen sich in etwa die Waage halten, damit die Mensch-Hund-Beziehung auch funktioniert.


Ich hoffe, Du kannst Dir durch diese Beschreibung wenigstens ein knappes Bild von Ekard Lind und seiner Methodik machen.


Viele Grüße

Annette



mit hundesportlichen Grüßen Annette mit Porter und Jackson im Herzen; www.jackson-rode.de

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Beitrag von rb_Susa » Mo 3. Apr 2006, 22:52


Hallo Annette,


danke für die aufschlussreiche Erklärung. Es ist wohl so, dass Lind das, was ich mit dem Clicker mache, über das Spiel erreicht.


Ich werde mir demnächst mal ein Buch von ihm besorgen und mich noch weiter informieren. Ich komme mit dem Lesen fast nicht mehr nach...Es gibt ja schließlich auch noch ein Leben neben dem AT!


Lieben Gruß

Susa



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Beitrag von rb_Vanja » Mo 3. Apr 2006, 23:01


Hallo Konny,



Falls Du genaueres wissen willst schreib ich Dir mal eine pers. Nachricht.

Grüsserchen Konny

[/Zitat]


würde mich auch interessieren warum er in den Büchern etwas anderes schreibt, als er selber praktiziert. Könntest du dazu Näheres schreiben?


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