Rechtschreibung

Moderator: Bettina

rb_Stripey
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Beitrag von rb_Stripey » Mi 15. Jul 2009, 11:39


Hallihallo,

ich persönlich finde Rechtschreibfehler gruselig und korrigiere nach bestem Wissen meine Beiträge, wenn sich Fehler & Dreher einschleichen (daher findest sich auch unter meinen Beiträgen oft ein "edititiert am"). Leider hakt meine Tastatur, so dass ich bei spätestens jedem fünften Wort ein Leerzeichen nachträglich einfügen muss, grumpf!


Die Rechtschreibreform ist für mich insgesamt ein riesiger Flop:


s/ss/ß:

Eigentlich klasse, nach dem Lautprinzip zu arbeiten: Fluss mit kurzem u wird jetzt nicht mehr mit ß geschrieben - super! Straße mit langem a hat das ß, das ich auch sehr gern mag (wie übrigens das Semikolon auch, das m. E. vom Aussterben bedroht ist, da es niemand mehr verwendet). Trotz des sehr plausiblen Lautprinzips (huch, ein Genitiv!): Die Leute, die die Verwendung von "s", "ss" und "ß" vorher nicht beherrschten, können es auch heute nach der Reform nicht.


Stammprinzip:

Eigentlich ist das Stammprinzip auch völlig logisch und konsequent: "Nummerieren" kommt von Nummer und wird daher mit zwei M geschrieben. Sieht für mich komisch aus, ebenso "behände". An die halbkomischen Sachen sollen wir uns gewöhnen, an die völlig komischen hingegen nicht: Eltern -von alt- werden nicht zu Ältern mutiert. Abgesehen von der Willkür, dass eine Kommission entscheidet, was auf den Einzelnen zu ungewohnt wirken könnte (was ich immer noch gern selbst entscheide), finde ich ein nicht konsequent durchgezogenes Prinzip sehr fragwürdig und seines Namens nicht würdig: dann ist es auch kein Prinzip.


Fremdwörter:

Das Eindeutschen finde ich in Zeiten der Internationalisierung ganz gruselig: Spaghetti ohne h? Nein, danke! Das wäre für den Italiener ja "Spadschetti". Und warum kann die Mayonnaise nicht einfach französischen Ursprungs bleiben? Mit ä sieht das wirklich bäh aus! An den Chianti traute sich die Kommission nicht ran. Mit "k", weil es "Kianti" ausgesprochen wird? Oder, weil wir es ja mit der Reform vereinfachen wollen und einige Deutsche immer noch fälschlicherweise vom Schianti sprechen, doch lieber mit sch? Pfui, das war jetzt garstig, zumal eine Änderung ja durch die regionale Namensgebung nicht wirklich zur Debatte stand...


Naja, ich könnte noch weitere Ausführungen anbringen, da die Orthographie (ich liebe "ph" und werde mich auch NIE als Geografin bezeichnen!) eins meiner Lieblingsthemen ist, aber die Sonne lacht, der Kanal wartet auf die Hundis und mich...


Lange Rede, kurzer Sinn:

Ich sehe den Nutzen dieser Reform nicht. Den Unbelehrbaren ist es egal. Und das, was an Fehlern bei eingen Schreiblingen eventuell ausgemerzt wurde, hat man auf der anderen Seite durch eine Verunsicherung vorher sicherer Leute wieder ausgeglichen.


Liebe Grüße aus dem sonnigen Norden,

Stripey



Groovy greetings and have a nice day Stripey

rb_TerrierLady
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Beitrag von rb_TerrierLady » Mi 15. Jul 2009, 13:28


Hallo Leute,


ist mir doch alles egal . . . ich schreibe wie ich denke und beim überprüfen schau ich mir das "Buchstabenbild" an. Meistens bin ich damit ganz gut weggekommen. . .


Gruß Ulrike


P.S.: So eine alte Kuh stellt sich nicht mehr um . . . . .


rb_Freddy
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Beitrag von rb_Freddy » Mi 15. Jul 2009, 14:50


Hallo Stripey,


dann möchte ich Dich( oder dich) mal fragen, wie du (oder Du) das Problem mit der Groß- bzw. kleinschreibung , insbesondere bei der persöhnlichen Anrede, hier im Forum siehst.

Ich habe mich, ein "Experte" hat mir dass so erklärt, dazu entschlossen die persöhnliche Anrede im allgemeinen klein zu schreiben; ganz wohl ist mir dabei aber nicht.



LG

Freddy



Die Treue eines Hundes ist ein kostbares Geschenk,

das nicht minder bindende moralische

Verpflichtungen auferlegt als die Freundschaft

eines Menschen.

(Konrad Lorenz)

rb_Stripey
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Beitrag von rb_Stripey » Fr 17. Jul 2009, 10:05


Hi Freddy,

Groß- und Kleinschreibung ist auch so ein Thema, ja.


Ich persönlich finde die direkte Anrede (in Briefen etc.) großgeschrieben sehr schön. "Man meint mich" *hach* - das ist doch nett!


Leider haben viele Leute nicht begriffen, dass in der wiedergegebenen Anrede (zum Beispiel in Romanen, wo direkte Rede auftaucht) nicht groß geschrieben wird - sie haben einfach alles groß geschrieben. Und jetzt soll also alles klein geschrieben werden *grumpf* Nein, da verweigere ich mich, auch wenn ich mich natürlich fragen muss, ob da ein Hang zum Konservativen besteht, an den (nun) veralteten Regeln festzuhalten?


Schlimm finde ich, dass einst zusammen geschriebene Worte nun groß und auseinander geschrieben werden:


Beispiel "schuldzuweisend": Dieses zusammen geschriebene Wort betone ich auf der der ersten Silbe - ganz klar. Wenn ich hingegen "Schuld zuweisend" schreibe und vorlesen würde, kämen nicht mehr ein, sondern zwei Betonungen auf nun zwei Worte; eine Betonung auf "Schuld" und eine auf "zu". Ich habe aber noch keinen Menschen "'Schuld 'zu-weisend" sagen hören; im Sprachgebrauch ist das immer noch ein Wort und nicht wie im Geschriebenen jetzt zwei Worte. Daher -der Konservatismus in mir macht sich breiter und breiter- verweigere ich mich solchen -Regeln, die in meinen Augen irgendwelchen Leerlaufzeiten regelungswütiger Germanisten entsprungen sein müssen.


Soweit zum Thema Großschreibung... bin eigentlich gar nicht mehr da, sondern schon längst mit den Hundis unterwegs... noch lacht die Sonne, und wir werden uns jetzt auf´s Fahrrad schwingen und die herrliche Luft genießen.


Einen schönen Tag wünscht Euch

Stripey



Groovy greetings and have a nice day Stripey

rb_Freddy
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Beitrag von rb_Freddy » Fr 17. Jul 2009, 19:47


Hallo Stripey,


danke für Deine Antwort.

Als "Otto normal Verbraucher" blickt man da wirklich kaum durch...


LG

Freddy



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rb_Horst
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Beitrag von rb_Horst » Fr 30. Okt 2009, 17:49


Als Legastheniker schreibe ich sowieso möglichst jeden Text im Word und laß mit das einfach rot unterkringeln.


Den lässigen Schreibstiel in Foren oder Chats (alles klein) versuch ich mir erst gar nicht an zu gewöhnen, sonst schreibt man das auch so, wenn es mal auf ein gutes Schriftbild ankommt.


Bei Anderen ist mir das aber solange egal, solange ich den Sinn des Textes erkennen kann.


Gruß Horst



„Mit einem kurzen Schweifwedeln kann ein Hund mehr Gefühl ausdrücken, als mancher Mensch mit stundenlangem Gerede.“


Louis Armstrong

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