Die Sache mit den Doodles und kein Ende

Anekdoten und sonstige Erlebnisse mit unseren Lakritznasen
Lena
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Re: Die Sache mit den Doodles und kein Ende

Beitrag von Lena » So 2. Jun 2019, 20:20

Hallo zusammen,

ich war grad richtig böse, weil mir der Kragen geplatzt ist mit diesen ganzen Vermehrern.
Ich durchforste immer die ebay Anzeigen für Hunde unserer Stadt. Da hatte doch jemand wieder einen Mischling angeboten, für 800,-€. Da konnte ichs mir einfach nicht verkneifen drauf zu schreiben. :dog_laugh

Ich hab nur gefragt, wie man auf die Idee kommt, für einen Mischling ohne Papiere so viel Geld zu verlangen, für das Geld bekäme man auch schon verschiedene Rassen bei einem seriösen Züchter, samt Papieren.
Darauf bekam ich die Antwort: "dann kauf dir doch da einen Hund". happy_02

Aber die Anzeige wurde rausgenommen. Ich glaube, ich habe Illusionen zerstört (hat aberSpaß gemacht). :dog_biggrin

LG Lena

kpkjk
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Re: Die Sache mit den Doodles und kein Ende

Beitrag von kpkjk » So 2. Jun 2019, 20:40

Hallo Lena

das finde ich gut von dir. Bin zwar noch nicht lange drin in dem Thema, aber ich finde es auch schlimm, wenn man für diese Hunde soviel zahlt. Habe neulich mit einer Frau gesprochen und sie sagte 1800 für nen Doodle. Fand es verdammt frech, aber es wird ja leider gerne bezahlt...

Schade, aber das ist Deutschland

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grey
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Re: Die Sache mit den Doodles und kein Ende

Beitrag von grey » Mo 3. Jun 2019, 09:27

Kürzlich in einem seriösen Bericht gehört:
der "Erfinder" der Labradoodels in USA, der ursprünglich wirklich gute Absichten hatte, hat diese Vepaarung schon lange aufgegeben, da die Ziele überhaupt nicht erreicht wurden.
Und er bedauert sehr, daß eine Mode daraus geworden ist, die neben nicht erfüllter Versprechen auch unbesehen mit nicht Gesunheits-geprüften Hunden vermehrt.
Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht.

Lena
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Re: Die Sache mit den Doodles und kein Ende

Beitrag von Lena » Mo 3. Jun 2019, 11:52

Also dieser Hund in der Annonce, auf die ich geantwortet hatte, war kein Doodle, sondern ein Bolonka/Yorkie und noch was Mix.

Für mich hat das regelrecht nach Geldmacherei geschrieen; der Hund war grad drei Wochen da und plötzlich änderten sich die Lebensumstände. :dog_dry Ich vermute mal eher, daß der Hund für einen geringen Preis gekauft wurde und nun für 800,-€ wieder verkauft werden sollte. So kann man sich schön sein Taschengeld nebenher verdienen.
Ausbaden müssen es die Hunde.

Diese unsinnige Vermehrerei sollte einfach verboten oder mit Geldstrafen geahndet werden, die Tierheime sitzen voll mit Mischlingen.
Und dann gibt es tatsächlich Menschen, die fordern, daß die Zucht von Rassehunden verboten werden sollte. :dog_nowink
Wenn ich bedenke, wie schwierig es war, einen erwachsenen Airedale zu finden, verstehe ich solche Forderungen nicht. Ich habe zwei Jahre nach einem erwachsenen Airedale gesucht, ein Welpe kam für mich nicht mehr in Frage.
Selbst die Hunde auf unserer Notseite sind meistens im Nu vermittelt, im Tierheim findet man nur selten einen Airedale.
Von daher verstehe ich den Ruf nach einem Zuchtverbot für Rassehunde überhaupt nicht. Aber was solls. :dog_wub

LG Lena

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Re: Die Sache mit den Doodles und kein Ende

Beitrag von lutz » Mo 3. Jun 2019, 17:32

Hallo AT-Freunde,

Dass die Sache mit den Doodless auch mal ganz schön ins Auge gehen kann und zwar gesundheitlich und finanziell habe ich vor ein paar Tagen im TV auf ARD in einer neuen Tierarztserie verfolgen können.
Dort wurde ein erst 11 Monate alter großer, brauner Labradoodle vorgestellt der eine so schwere HD hatte dass die Kugeln des Oberschenkels schon neben den Hüftpfannen lagen. Die beiden in einem Abstand von 3 Monaten darauf folgenden vorgesehenen Operationen für neue Hüftgelenke wurden mit 6000€ veranschlagt. So etwas kommt davon wenn man einfach ohne Kontrollfunktionen von Rasseverbänden wild drauflos züchtet nur um schnell Kohle zu machen. Wenn dort das Leid der Tiere nicht da hinter steckte würde ich doch glatt sagen „selber Schuld“.
Was ich gar nicht verstanden habe dass die Tierärztin dort von einem gedoppelten Labradoodle sprach da beide Elterntiere bereits Labradoodles waren was für mich heißt dass hier irgendetwas oberfaul sein muss denn echte Labradoodles die auch einheitlich aussehen bekommt man nur in der F1- Generation wenn man jeweils einen Labrador und einen Königspudel miteinander verpaart. Wenn man so wie geschehen „züchtet“ bekommt man nur sehr unterschiedlich aussehende Hunde in dem Wurf. Da wird scheinbar auf Deubel komm mal raus herumgepfuscht und es werden kranke den zukünftigen Besitzern teure Hunde verkauft die später noch ein Vielfaches beim Tierarzt kosten werden.

Viele Grüße von lutz mit Greta
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Re: Die Sache mit den Doodles und kein Ende

Beitrag von Bettina » Di 4. Jun 2019, 08:57

Guten Morgen,
lutz hat geschrieben:
Mo 3. Jun 2019, 17:32
es werden kranke den zukünftigen Besitzern teure Hunde verkauft
aber so lange Qualzuchten und Vermehrungsaktionen ihr Käuferpotential haben.........müssen die Besitzer, die dann hoffentlich doch ein Herz haben, diese Summen zahlen.

NATÜRLICH GEHT ES IMMER GEGEN DAS TIERWOHL !!!!

Aber irgendwie habe ich die Hoffnung, daß sich politisch jetzt doch etwas ändern wird - nicht so schnell, wie erhofft, doch der Sinn wird gestärkt........für Umwelt, Tierwohl und Klima.

Wünsche allen Foris in ihren Regionen Regen......Sonne im Herzen dürften wir ja wohl vom letzten Jahr noch genug haben!!!!

Liebe Grüße
Bettina
Das Beste am Norden....ist wieder komplett!

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Re: Die Sache mit den Doodles und kein Ende

Beitrag von lutz » Di 4. Jun 2019, 11:12

Hallo Bettina und AT-Freunde,

Der neueste Trend in Richtung Qualzuchten als augenblicklicher Modehund Nummer 1 ist die Französische Bulldogge die in der von mir o.a. Tierarztserie sogar von der Tierärztin aufgrund ihrer vielen Krankheiten als typischer Tierarzthund bezeichnet wurde. Aber er ist ja so süß!
Nicht nur durch die bekannten Atmungsprobleme durch die kurze Nase die sich häufig so auswirken dass die Hunde nur noch im Sitzen schlafen können weil sie im Liegen zu Erstickungsanfällen führen, massiven Bandscheibenvorfällen und Skelettdeformationen sondern auch Blutkrankheiten und diversen anderen Erbkankheiten fällt diese Rasse besonders auf. Nicht nur dass die Hündinnen wie fast alle Bully-Rassen aufgrund der dicken Köpfe nicht mehr normal gebären können sonder auch die Rüden sind nicht mehr in der Lage einen normalen Deckakt auszuführen. Sehr, sehr traurig ist so etwas wenn ein Hund nicht mehr in der Lage ist schon in jungen Jahren aufgrund seiner vielen Gebrechen und Einschränkungen auch nur annähernd ein normales Hundeleben zu führen.
Sogar die Tierärztekammer die ja sonst nur zu gern dafür Sorge trägt dass unsere TÄ nicht verhungern zeigt da Erbarmen und warnt vor der Anschaffung einer solchen Hunderasse als nicht mehr tragbare Qualzucht.

Da können wir uns nur alle gratulieren dass wir uns für einen so robusten Hund wie unserem Airedaleterrier entschieden haben.
Generell gehört die Gesamtheit der Terrierrassen zu den gesündesten Hunden mit der höchsten Lebenserwartung von allen Rassehunden.

Viele Grüße von lutz mit Greta
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Re: Die Sache mit den Doodles und kein Ende

Beitrag von Lena » Di 4. Jun 2019, 12:37

Hallo Lutz,

das, wird vielleicht bald ein Ende haben:
lutz hat geschrieben:
Di 4. Jun 2019, 11:12
Der neueste Trend in Richtung Qualzuchten als augenblicklicher Modehund Nummer 1 ist die Französische Bulldogge
Die Niederlande verbietet die Zucht kurznäsiger Hunderassen. Vielleicht ist das ein Anfang und andere Länder ziehen mit, ansonsten wird es wenig Sinn machen, da man sich als Liebhaber dieser Qualzuchten dann einfach seinen Hund aus dem Ausland holt.

LG Lena

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Re: Die Sache mit den Doodles und kein Ende

Beitrag von Bettina » Di 4. Jun 2019, 13:10

lutz hat geschrieben:
Di 4. Jun 2019, 11:12
Nummer 1 ist die Französische Bulldogge die in der von mir o.a. Tierarztserie
besagte TÄ und diese ihre Aussage habe ich von ihr auf dem roten Sofa gesehen, aber mir war der Hinweis darauf zu lapidar, zu kurz, zu wenig empathisch für das entsprechende Tier.....aber nun gut, mag an der Sendung "DAS" liegen, in der die Themen halt nur grob angerissen werden können. Ich hoffe, die nachmittägliche TA-Serie klärt da etwas mehr auf.
lutz hat geschrieben:
Di 4. Jun 2019, 11:12
Da können wir uns nur alle gratulieren dass wir uns für einen so robusten Hund wie unserem Airedaleterrier entschieden haben.
so ist es! Gerade am Sonntag wurden wir mehrmals auf Carlotta angesprochen und.....ALLE wussten, um welche Rasse es sich handelt und sie konnten auch den Namen korrekt aussprechen. :dog_laugh Einhellige Meinung: tolle und robuste Rasse!
Da widerspreche ich natürlich nicht! :brav happy_01
Lena hat geschrieben:
Di 4. Jun 2019, 12:37
Vielleicht ist das ein Anfang und andere Länder ziehen mit, ansonsten wird es wenig Sinn machen, da man sich als Liebhaber dieser Qualzuchten dann einfach seinen Hund aus dem Ausland holt.
wollen wir es hoffen!

Ich habe totales Verständnis für die Leute, die sich in eine jeweilige Rasse verguckt haben (geht mir ja auch nicht anders), aber die Liebe zum Tier und Liebhaber einer Qualzucht schliesst sich ja nun mal schon von selbst aus.

Ich hoffe, die Relevanz im Tier-und Artenschutz trägt jetzt endlich die richtigen Früchte und bleibt nicht nur ein kurzzeitiges politisches Zwischenspiel.

Liebe Grüße
Bettina
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Re: Die Sache mit den Doodles und kein Ende

Beitrag von Elli2018 » Sa 29. Jun 2019, 20:03

Hallo ,
heute wurde in der Sendung Hund Katze Maus auf VOX ein sehr interessanter und ehrlicher Beitrag zum Thema Labradoodle gesendet, den kann ich wirklich empfehlen. Darin wurden die Cnaraktereigenschaften, Fellbeschaffenheit und auch Gesundheit behandelt. Fazit, es gibt viele Schwarze Schafe unter der "Züchtern" und jeder Hund ist hinsichtlich Fell und Charakter eine Blackbox. Ich war über die Ehrlichkeit wirklich überrascht :thumbup:.

LG Elli mit Elsa

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