Die Sache mit den Doodles und kein Ende

Anekdoten und sonstige Erlebnisse mit unseren Lakritznasen
Lena
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Re: Die Sache mit den Doodles und kein Ende

Beitrag von Lena » Mi 20. Jan 2021, 12:21

Hallo zusammen,

ich muß den Thread hier nochmal hochkramen, so langsam stellen sich mir nämlich die Nackenhaare.
Dank Corona schnellen die Preise für Hunde augenblicklich ja alle in die Höhe. Mittlerweile liegen sie bei 3.500,-€ für einen Labradoodle und und Maltipoos sind auch stark gefragt.
Bei einem Wurf von 12 Labradoodeln wurde sofort ein Anfragestopp verhängt, weil die Nachfrage so groß war, wohlgemerkt, der stolze Preis war 3.500,-€! :dog_wacko
Wenn solche Vermehrer zwei Würfe im Jahr machen, müssen sie eigentlich nicht mehr arbeiten gehen. Man rechne sich das mal aus.
Irgendwie müßten die Finanzämter in solchen Fällen mal tätig werden, um dort Einhalt zu gebieten. Schließlich kann man ja auch jeden Rentner zu Kasse bitten, da müßte es doch bei solchen Vermehrern auch möglich sein. Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, daß solche Hobbyzüchter Steuern bezahlen.

LG Lena

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lutz
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Re: Die Sache mit den Doodles und kein Ende

Beitrag von lutz » Mi 20. Jan 2021, 15:23

Hallo Lena,

da solltest Du mit der Steuerpflicht keine schlafenden Hunde wecken denn da wären auch sicher einige Airedalezüchter von betroffen wenn man die Grenzen von einer Hobbyzucht zur gewerblichen Zucht zu eng zieht.
Auf FB hat da doch neulich eine Bekannte AT-Züchterin veröffentlich dass sie in fast 40 Jahren Zucht ungefähr 100 Würfe gehabt hat als es um Aufzuchtfehler wegen zu früher Belastung der Welpen ging.
Offiziell ist ein Gewerbe immer dann anzumelden wenn man mehr als 3 zuchtfähige Hunde hält. Dann wären auch Steuern darauf fällig wenn man die Welpen verkauft.

Viele Grüße von lutz mit Greta
Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,
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Re: Die Sache mit den Doodles und kein Ende

Beitrag von Lena » Mi 20. Jan 2021, 19:26

Hallo Lutz,
lutz hat geschrieben:
Mi 20. Jan 2021, 15:23
eine Bekannte AT-Züchterin veröffentlich dass sie in fast 40 Jahren Zucht ungefähr 100 Würfe gehabt
was sind denn 100 Würfe in 40 Jahren? Zumal ein Airedale vor 40 Jahren noch nicht über 1000,-Euro/DM gekostet hat.
Ich habe für meinen ersten Airedale vor 35 Jahren 800,- DM bezahlt.

Das ist doch schon ein Unterschied, wenn man für einen Welpen 3.500,-€ verlangt. Das sind bei den angepriesenen 12 Welpen 42.000,-€. Rechne das X 2, also zwei Würfe der Grösse im Jahr. :dog_wacko
Das ist doch reine Geldmacherei, zumal so ein Vermehrer nicht die ganzen Kosten hat, die ein seriöser Züchter hat.

Ich könnte mir schon vorstellen, daß sich das Finanzamt für so etwas interessieren würde. Die haben sich schon für ganz andere Geldeinnahmen interessiert.

LG Lena

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Re: Die Sache mit den Doodles und kein Ende

Beitrag von ChristaS » Do 21. Jan 2021, 14:11

Hallo Lutz,

sorry, das stimmt so nicht ganz,
Offiziell ist ein Gewerbe immer dann anzumelden wenn man mehr als 3 zuchtfähige Hunde hält
Das wird nicht überall gleich gehandhabt und ausgelegt.
Nun zu der Frage, wann eine Hundezucht „gewerblich“ ist. Dies hat mit dem Tierschutzgesetz rein gar nichts zu tun. Diese Frage lässt sich nur anhand der Gewerbeordnung beantworten. Auch in der Gewerbeordnung selber findet sich keine klare Definition der Begrifflichkeit „Gewerbe“. Gewerbe könnte man so definieren, dass grundsätzlich „jede wirtschaftliche Tätigkeit, die auf eigene Rechnung, eigene Verantwortung und auf Dauer mit der Absicht zur Gewinnerzielung betrieben wird“, als Gewerbe anzusehen ist.

Ob nun eineHundezucht gewerblich ist oder nicht, lässt sich nur wirklich im Einzelfall beurteilen. Auch hier ist der Züchter gut beraten, soweit er Zweifel hat, sich mit dem Gewerbeamt abzustimmen.

Und last not least ist die Frage der Gewerblichkeit auch im Zusammenhang mit dem Unternehmerbegriff des BGB § 14 zu sehen und damit auch von maßgebender Bedeutung für die Gewährleistung bzw. dem vertraglichen Ausschluss der Gewährleistung bei Verkauf eines Welpen. (Verbrauchsgüterkauf).
Quelle: https://www.kanzlei-sbeaucamp.de/gewerb ... undezucht/

In Niedersachsen gibt (oder gab?) es durchaus Gemeinden, die eine ermäßigt Zwingersteuer auf offizielle Zwinger erlässt, unabhängig von der Anzahl der vorhandenen Hunde. Da kräht kein Hahn nach... Und vermutlich wird das in anderen Bundesländern/Gemeinden ebenfalls unterschiedlich gehandhabt, da sollte man sich seeehhhr genau erkundigen.

Und die Züchterin, von der ich vermute sie zu kennen, hat meines Wissens nach auch einige Jahre im Ausland gelebt und dort gezüchtet. Davon abgesehen gibt es auch bei Airedales durchaus Würfe mit 2-6 Welpen, wodurch beim Verkauf nicht einmal die Unkosten gedeckt werden (Decktaxe, Wurfabnahme, Impfungen, Tierarzt, Chippen, Futter, Pflege etc.).
Dass da die Doodles natürlich besser aufgestellt sind, ist keine Frage. Ich verurteile diese Art der Vermehrung ausdrücklich, auch die "süßen Welpen, Eltern auf dem Hof", die immer wieder hier in den Kleinanzeigen auftauchen.

Ich schätze aber, dass Labradoodles u.Ä. in ein paar Jahren auch als offizielle Rassen anerkannt werden, so wie vor einigen Jahren der Weiße, Schweizer Schäferhund.
Und ganz ehrlich, ich mag mich weder über irgendwelche Neuzüchtungen, noch über die horrenden Preise weiter aufregen. Jedem das Seine! Hauptsache der Airedale mutiert nicht zum Modehund...

Meine Gedanken dazu. Viele Grüße,
Christa mit drei Rasse-Dales
... mit Butzi, Olympia und Laima im Herzen.

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Re: Die Sache mit den Doodles und kein Ende

Beitrag von Lena » Do 21. Jan 2021, 17:08

Hallo Christa,

DAS hier kann ich mir gar nicht vorstellen:
ChristaS hat geschrieben:
Do 21. Jan 2021, 14:11
Ich schätze aber, dass Labradoodles u.Ä. in ein paar Jahren auch als offizielle Rassen anerkannt werden, so wie vor einigen Jahren der Weiße, Schweizer Schäferhund.
Ganz einfach, weil es keinen Standard für diese Mischungen gibt, anders als bei dem weißen Schäferhund. Die Doodles sehen ja alle unterschiedlich aus, sowohl von der Fellbeschaffenheit als auch von der Größe. Es sind und bleiben uneinheitliche Hybriden.

LG Lena

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Re: Die Sache mit den Doodles und kein Ende

Beitrag von Benno » Do 21. Jan 2021, 17:22

Und ganz ehrlich, ich mag mich weder über irgendwelche Neuzüchtungen, noch über die horrenden Preise weiter aufregen. Jedem das Seine! Hauptsache der Airedale mutiert nicht zum Modehund...
Genau so geht es mir auch. :thumbup:

Jemanden beim Finanzamt anzuschwärzen, ist für mich auch ein NO-GO.
Da gibt es bei wirklich kriminellem Verhalten andere Anlaufstellen.

Viele Grüße von Anke mit Jaron, Jutta und Katze Blue
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Re: Die Sache mit den Doodles und kein Ende

Beitrag von Lena » Do 21. Jan 2021, 19:08

Aber Anke, wer schwärzt denn an? :dog_laugh
Benno hat geschrieben:
Do 21. Jan 2021, 17:22
Jemanden beim Finanzamt anzuschwärzen, ist für mich auch ein NO-GO.
Ich habe nur angemerkt, daß die Finanzämter sich vielleicht mal um diese Massen an Vermehrern kümmern könnten.
Das nimmt doch langsam Überhand.

LG Lena

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Re: Die Sache mit den Doodles und kein Ende

Beitrag von lutz » Fr 22. Jan 2021, 13:12

Hallo Lena,

klar sehen die Labradoodles und Co. solange noch unterschiedlich aus wie zur Zucht jeweils 2 unterschiedliche Rassen eingesetzt werden und nur F1 Welpen daraus verkauft werden.
Um daraus eine eigene Rasse mit immer gleichartigem Aussehen und Eigenschaften zu bekommen bedarf es schon einiger Genetationen, bis zu einer evtl. vom FCI anerkannten Rasse sicher zig Generationen und dann wäre damit auch die Musik raus mit dem Run auf diese Hunde und auch kein Reibach mehr zu machen wie mit den jetzigen Hybridhunden.

Viele Grüße von lutz mit Greta
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Re: Die Sache mit den Doodles und kein Ende

Beitrag von lutz » Di 26. Jan 2021, 15:04

Hallo AT-Freunde,

habe gerade gehört das Bekannte 5000€ für ein künstliches Hüftgelenk für einen 1 jährigen Mix aus Berner Sennhund und Königspudel bezahlt haben. Damit muss man dann auch noch rechnen.

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Re: Die Sache mit den Doodles und kein Ende

Beitrag von Lena » Mi 27. Jan 2021, 13:00

Hallo Lutz,

das ist ja das Problem. Die meisten Menschen glauben ja, daß Mischlinge gesünder wären. Aber das sie im Endeffekt die Krankheiten beider oder mehrerer Rassen mitbringen, darüber wird nicht nachgedacht.

Ich finde den Trend im Augenblick wirklich erschreckend. Google doch mal spaßeshalber "ebay Hunde". Da werden hauptsächlich nur noch Hunde gesucht und die Handvoll Abgaben werden teuer verhökert, auch wenn es nur Mischlinge sind.
Ich habe wirklich die Befürchtung, daß die Tierheime nach der Coronakrise überfüllt sein werden. Die Hunde tun mir einfach nur Leid.

LG Lena

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