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von Stefan K. » Fr 19. Aug 2011, 17:02
Ich wurde auch schon gefragt, hier der Artikel in der Rheinischen Post vom 04.08.11:
Leverkusen
Wespenbekämpfer im Dauerstress
VON STEPHANIE LICHIUS-ENGELS - zuletzt aktualisiert: 04.08.2011
Leverkusen (RP). Weil der Winter milde war, haben die Wespen viele neue Völker gegründet. Der verregnete Sommer raubte ihnen die Nahrung. Umso aggressiver machen sie jetzt Jagd. Schädlingsbekämpfer haben jede Menge zu tun.
[Ganz in weiß, mit einem Kopfschutz und giftigen Bioziden rückt Schädlingsbekämpfer Stefan Kittner den Wespen zu Leibe. Die Insekten halten den 44-Jährigen auf Trab, fast stündlich bekommt er neue Aufträge. Foto: u. miserius]
Ganz in weiß, mit einem Kopfschutz und giftigen Bioziden rückt Schädlingsbekämpfer Stefan Kittner den Wespen zu Leibe. Die Insekten halten den 44-Jährigen auf Trab, fast stündlich bekommt er neue Aufträge. Foto: u. miserius
Stefan Kittner ist schwer im Brass und gut im Geschäft. "Es gibt Tage, da fange ich um sieben Uhr morgens an und bis erst um 21 Uhr wieder zu Hause", erzählt der Leverkusener. Kittner ist Schädlingsbekämpfer. Und seit Tagen im Wespennest-Dauereinsatz. Als er mit unserer Zeitung telefoniert, steht er auf einem Seitenstreifen, plötzlich klopft es an seine Fensterscheibe.
"Sie sind Schädlingsbekämpfer", fragt der junge Mann. "Ich habe ein Hornissen-Nest, allerdings schwer erreichbar unter einer Dachgaube." Für Kittner kein Problem: "Ich habe eine 3,80 Meter lange Leiter und eine Stange, die ich fünf Meter ausfahren kann." Zwei Minuten später hat Kittner den Auftrag.
Info
Verhaltensregeln
Haben Sie ein Nest entdeckt, gilt: Ruhe bewahren. "Vermeiden Sie, dass Kinder oder Haustiere in die Nähe des Nestes kommen. Ein Abstand von drei Metern ist okay." Die Tiere nicht anpusten, nicht nach ihnen schlagen. Und bitte nicht selbst Hand anlegen: "Bei einem Unfall sind Sie nicht versichert", weiß der Experte. Die Feuerwehr wird übrigens nur eingesetzt, wenn es sich um ein städtisches Gebäude handelt und eine Gefahr für Menschen ausgeht.
Population ist explodiert
Vor allem wespengeplagte Leverkusener lassen Kittners Handy den ganzen Tag über vibrieren. "Stündlich, manchmal sogar minütlich bekomme ich Anfragen", sagt der 44-Jährige. Denn Deutschland wird von einer regelrechten Wespenplage heimgesucht. Und Kittner weiß auch, warum: "Der milde Winter und die lange Trockenperiode im Frühling haben dazu geführt, dass die Wespenpopulation geradezu explodiert ist. Den Winter konnten die Königinnen problemlos überstehen und ein neues Volk gründen."
Das braucht Nahrung. Und die findet eine erwachsene Wespe in Form von Zucker, den sie sich aus Nektar oder Fallobst besorgt. Dann macht sie Jagd auf Insekten, schleppt die ins Nest. Aber: "Beides war in diesem nassen Sommer Mangelware", erklärt der Experte. "Die Nester wurden trotzdem größer, der Nachwuchs musste trotzdem versorgt und gefüttert werden. Sobald es warm wird, so wie jetzt in den letzten Tagen, sehen die Wespen nun ihre Chance und schwirren aus. Und wegen der Knappheit der letzten Wochen haben sie Stress, das Aggressionspotenzial ist sehr hoch."
Ein weiteres Problem: "Im letzten Jahr hat es von Mitte Juli bis Spetember im Grunde genommen nur geregnet – niemand hat draußen gesessen, und niemand hat dementsprechend gemerkt, dass bei ihm gerade ein Wespennest gebaut wird", sagt Kittner. Die im September geschlüpften Königinnen (immerhin bis zu 205 pro Nest!) gründeten einen neuen Staat. Und zwar in der Nähe ihrer alten Nester. Knitter: "Im Zweifelsfall können mehr als zehn Nester in unmittelbarer Umgebung entstehen."
Genehmigung für Hornissen
Bei einem Hornissennest müssen Kittners Kunden übrigens eine Genehmigung zur Beseitigung bei der Landschaftsbehörde beantragen. "Eine Genehmigung wird meist gewährt, wenn Kinder und Tiere in unmittelbarer Gefahr sind und sich ein Zusammentreffen nicht ausschließen lässt."
Quelle: RP
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