Die ersten 6 Wochen - ein Bericht
Verfasst: So 24. Jul 2011, 11:51
Hallo zusammen,
ich bin schon gemahnt worden
, dass ich über Mollys Einleben in unserem Rudel berichten soll.
Jaja, stimmt schon! Vorgenommen hatte ich es mir schon eine Weile, aber in all der Umstellung und dem Urlaubsstress
... Jetzt aber!
Es sind tatsächlich schon 6 Wochen, das die MollyMaus bei uns ist. Oder erst? Es scheint manchmal, als sei sie immer dagewesen. Aber vieles ist auch ganz neu, anders, aufregend!
Sie ist wirklich ein unkomplizierter, pflegeleichter kleiner Airedale. Naja, klein scheint sie uns, weil Rover doch deutlich größer und massiver ist. Das ist sogar unserem dreijährigen Enkel gleich aufgefallen: "Die Molly hat ja einen ganz kleinen Kopf und kleine Pfoten!" Meine Messversuche haben für sie eine Schulterhöhe von etwa 58 cm ergeben. Jedenfalls so in der Drehe.
Viele anfängliche Unsicherheiten sind inzwischen behoben. Sie wurde beim Vorbesitzer offensichtlich nicht mit vielen verschiedenen Sachen konfrontiert und musste hier im Crashkurs einen Haufen lernen:
Treppen! Die erste Begehung einer solchen gestaltete sich wie ein gefährlicher Pfad im Hochgebirge. Pfoten ganz vorsichtig setzen! Nach der dritten gab es schon keinerlei Unsicherheit mehr.
Regenschirme! Beim ersten Mal, als wir in ihrem Beisein einen Schirm aufgespannt haben, ist sie uns fast aus dem Fell gesprungen. Ich weiß nicht, wer erschrockener war - sie oder wir. Das hat auch noch ein Weilchen gehalten - wahrscheinlich hat es nicht oft genug geregnet
, aber jetzt geht es. Wir wissen es ja jetzt auch und machen es ganz dezent!
Bordsteinkanten - die kannte sie offensichtlich überhaupt nicht und nimmt diese auch nicht als Grenze wahr. Erst durch sie ist uns aufgefallen, wie selbstverständlich Rover eine Bordsteinkante als Grenze akzeptiert und entsprechend läuft. Sie strebt laufend hoch und runter, daran arbeiten wir noch.
Andere Hunde: da hat sie wohl nie schlechte Erfahrungen gemacht, und geht auf jeden ganz unbefangen zu. Was ich gut finde, gestern hat es ihr aber eine blutige Nase beschert, als sie dieselbe fröhlich durch einen Zaun steckte, wo der dortige Hund anderer Meinung war als sie. Scheinbar hat sie nicht Rovers Reaktionsvermögen, der so blitzschnell ausweicht, dass ihn nie einer erwischt hat.
Dafür hat sie mit Rovers Staatsfeind Nummer eins geschnuffelt und gewedelt und gemaunzt, dass es eine Freude war (und Rover hat bei Frank an der Leine den wilden Affen markiert derweile
). Das war lustig, und sogar Rover hat, als beide mauzten, vergessen zu brüllen und auch ein bisschen mit gebrummelt - ob Molly die Chance hat, diese lebenslange Feindschaft zu entschärfen?
Es ist eine Freude zu sehen, wie schnell die Maus lernt und sich integriert. Mitunter hat man wirklich den Eindruck, die orientiere sich an ihrem "großen Bruder" und schaut erstmal, was er in manchen Situationen macht.
Klappt leider nicht bei Gewitter, was Rover weitestgehend ignoriert, solange es nicht ganz schlimm ist. Sie schiebt bereits beim leisesten Grummeln Panik und muss dann unbedingt den Kopf unter eine Decke stecken und ein bisschen herumzappeln. Das wird Silvester bestimmt lustig
wenn beide am Rad drehen!
Molly hat besonders im Urlaub in den Alpen einen gewaltigen Entwicklungsschub durchgemacht. Es ist sagenhaft, wie schnell man so einen Hund trainieren kann! Unsere ersten Spaziergänge, wo sie auf dem Heimweg völlig k.o. neben uns herschlurfte, gehören längst der Vergangenheit an.
Und so ist unsere Dicke auch keine Dicke mehr. Sie hat fast vier Kilo abgespeckt und bis zum geschätzten Idealgewicht fehlt nicht mehr viel. Diese Nachricht hat sie sehr begrüßt, denn jetzt gibt es langsam wieder mehr zu fressen, damit wir uns einpendeln. Seit wir sie haben, fange ich an, ganz vorsichtig über Rohfütterung nachzudenken! Aber das ist erstmal noch in der Denkphase.
Eine einzige "Baustelle" haben wir, an der wir täglich arbeiten: zur Begrüßung hopst Molly mit allen Vieren in die Luft und hat die unangenehme Angewohnheit, dabei mit den Vorderpfoten eine Kratzbewegung zu machen, die richtig wehtut, wenn sie einen erwischt. Durch komplettes Ignorieren in diesen Momenten haben wir sie soweit, dass sie versucht, sich zu bremsen, sich sogar manchmal hinsetzt, aber man sieht richtig, wie die Begeisterung sie gleich wieder von den Pfoten reißt
. Einstweilen ist es sehr dienlich, bei der Begrüßung die Jacke anzulassen.
Wir denken, dass sie vom Vorbesitzer immer mal eine übergebraten bekommen hat. Wenn man sie scharf anspricht und dabei eine schnelle Bewegung auf sie zu macht, duckt sie sich sofort ganz flach auf den Boden, und schmeißt sich auch halb auf die Seite. Ich denke, dass sich das geben wird, wenn sie merkt, dass es hier keine Dresche gibt.
Und Rover? Er akzeptiert sie erstaunlich gelassen, von Anfang an. Wenn sie drängelt und schubst, knurrt er mal leise, mittlerweile drängelt und schubst er aber schon mit. Er macht weder einen eifersüchtigen, noch einen genervten Eindruck. Draußen wetteifern sie öfters, wer der schnellere ist und rennen Schulter an Schulter, weil keiner den anderen überholen lassen will. Und wir mit hängender Zunge hinterher
! Oder sie bummeln beide und wir kommen überhaupt nicht vorwärts.
Es macht ganz viel Spaß, auch, wenn alles etwas anstrengender ist als vorher. Wir bereuen es nicht, Molly zu uns geholt zu haben! Und so schön ein Welpe auch ist, so einen kleinen Stressteufel hätte ich Rover nun doch nicht zugesellen wollen. Molly ist für ihn perfekt!
Ganz lustig finde ich die Reaktionen der Leute unterwegs. Scheinbar machen wir doch einen gefährlichen Eindruck, denn viele gehen gleich vom Fußweg, wenn wir kommen
. Mittlerweile hat sich schon herumgesprochen, das wir Zuwachs bekommen haben, und oft kommt "ach, das ist ja noch ein kleiner"! Ein kleines Mädchen kam mit seinem Bilderbuch zu Frank und den Hunden, als ich grade einkaufen war, und zeigte im Buch - das Bild eines Airedales!! (Leider hat Frank nicht gefragt, wie das Buch heißt, sonst hätte ich es Euch gleich für die Kinder und Enkel empfohlen - endlich mal ein gescheites Buch mit den richtigen Bildern!!)
Huch, das ist ja richtig viel geworden. Es macht halt einfach Spaß, von den beiden zu erzählen. Ich bin sicher, Ihr versteht das!
Viele Grüße von
Kerstin, Rover und Molly
ich bin schon gemahnt worden
Jaja, stimmt schon! Vorgenommen hatte ich es mir schon eine Weile, aber in all der Umstellung und dem Urlaubsstress
Es sind tatsächlich schon 6 Wochen, das die MollyMaus bei uns ist. Oder erst? Es scheint manchmal, als sei sie immer dagewesen. Aber vieles ist auch ganz neu, anders, aufregend!
Sie ist wirklich ein unkomplizierter, pflegeleichter kleiner Airedale. Naja, klein scheint sie uns, weil Rover doch deutlich größer und massiver ist. Das ist sogar unserem dreijährigen Enkel gleich aufgefallen: "Die Molly hat ja einen ganz kleinen Kopf und kleine Pfoten!" Meine Messversuche haben für sie eine Schulterhöhe von etwa 58 cm ergeben. Jedenfalls so in der Drehe.
Viele anfängliche Unsicherheiten sind inzwischen behoben. Sie wurde beim Vorbesitzer offensichtlich nicht mit vielen verschiedenen Sachen konfrontiert und musste hier im Crashkurs einen Haufen lernen:
Treppen! Die erste Begehung einer solchen gestaltete sich wie ein gefährlicher Pfad im Hochgebirge. Pfoten ganz vorsichtig setzen! Nach der dritten gab es schon keinerlei Unsicherheit mehr.
Regenschirme! Beim ersten Mal, als wir in ihrem Beisein einen Schirm aufgespannt haben, ist sie uns fast aus dem Fell gesprungen. Ich weiß nicht, wer erschrockener war - sie oder wir. Das hat auch noch ein Weilchen gehalten - wahrscheinlich hat es nicht oft genug geregnet
Bordsteinkanten - die kannte sie offensichtlich überhaupt nicht und nimmt diese auch nicht als Grenze wahr. Erst durch sie ist uns aufgefallen, wie selbstverständlich Rover eine Bordsteinkante als Grenze akzeptiert und entsprechend läuft. Sie strebt laufend hoch und runter, daran arbeiten wir noch.
Andere Hunde: da hat sie wohl nie schlechte Erfahrungen gemacht, und geht auf jeden ganz unbefangen zu. Was ich gut finde, gestern hat es ihr aber eine blutige Nase beschert, als sie dieselbe fröhlich durch einen Zaun steckte, wo der dortige Hund anderer Meinung war als sie. Scheinbar hat sie nicht Rovers Reaktionsvermögen, der so blitzschnell ausweicht, dass ihn nie einer erwischt hat.
Dafür hat sie mit Rovers Staatsfeind Nummer eins geschnuffelt und gewedelt und gemaunzt, dass es eine Freude war (und Rover hat bei Frank an der Leine den wilden Affen markiert derweile
Es ist eine Freude zu sehen, wie schnell die Maus lernt und sich integriert. Mitunter hat man wirklich den Eindruck, die orientiere sich an ihrem "großen Bruder" und schaut erstmal, was er in manchen Situationen macht.
Klappt leider nicht bei Gewitter, was Rover weitestgehend ignoriert, solange es nicht ganz schlimm ist. Sie schiebt bereits beim leisesten Grummeln Panik und muss dann unbedingt den Kopf unter eine Decke stecken und ein bisschen herumzappeln. Das wird Silvester bestimmt lustig
Molly hat besonders im Urlaub in den Alpen einen gewaltigen Entwicklungsschub durchgemacht. Es ist sagenhaft, wie schnell man so einen Hund trainieren kann! Unsere ersten Spaziergänge, wo sie auf dem Heimweg völlig k.o. neben uns herschlurfte, gehören längst der Vergangenheit an.
Und so ist unsere Dicke auch keine Dicke mehr. Sie hat fast vier Kilo abgespeckt und bis zum geschätzten Idealgewicht fehlt nicht mehr viel. Diese Nachricht hat sie sehr begrüßt, denn jetzt gibt es langsam wieder mehr zu fressen, damit wir uns einpendeln. Seit wir sie haben, fange ich an, ganz vorsichtig über Rohfütterung nachzudenken! Aber das ist erstmal noch in der Denkphase.
Eine einzige "Baustelle" haben wir, an der wir täglich arbeiten: zur Begrüßung hopst Molly mit allen Vieren in die Luft und hat die unangenehme Angewohnheit, dabei mit den Vorderpfoten eine Kratzbewegung zu machen, die richtig wehtut, wenn sie einen erwischt. Durch komplettes Ignorieren in diesen Momenten haben wir sie soweit, dass sie versucht, sich zu bremsen, sich sogar manchmal hinsetzt, aber man sieht richtig, wie die Begeisterung sie gleich wieder von den Pfoten reißt
Wir denken, dass sie vom Vorbesitzer immer mal eine übergebraten bekommen hat. Wenn man sie scharf anspricht und dabei eine schnelle Bewegung auf sie zu macht, duckt sie sich sofort ganz flach auf den Boden, und schmeißt sich auch halb auf die Seite. Ich denke, dass sich das geben wird, wenn sie merkt, dass es hier keine Dresche gibt.
Und Rover? Er akzeptiert sie erstaunlich gelassen, von Anfang an. Wenn sie drängelt und schubst, knurrt er mal leise, mittlerweile drängelt und schubst er aber schon mit. Er macht weder einen eifersüchtigen, noch einen genervten Eindruck. Draußen wetteifern sie öfters, wer der schnellere ist und rennen Schulter an Schulter, weil keiner den anderen überholen lassen will. Und wir mit hängender Zunge hinterher
Es macht ganz viel Spaß, auch, wenn alles etwas anstrengender ist als vorher. Wir bereuen es nicht, Molly zu uns geholt zu haben! Und so schön ein Welpe auch ist, so einen kleinen Stressteufel hätte ich Rover nun doch nicht zugesellen wollen. Molly ist für ihn perfekt!
Ganz lustig finde ich die Reaktionen der Leute unterwegs. Scheinbar machen wir doch einen gefährlichen Eindruck, denn viele gehen gleich vom Fußweg, wenn wir kommen
Huch, das ist ja richtig viel geworden. Es macht halt einfach Spaß, von den beiden zu erzählen. Ich bin sicher, Ihr versteht das!
Viele Grüße von
Kerstin, Rover und Molly