Begegnung mit einem Pferd

Anekdoten und sonstige Erlebnisse mit unseren Lakritznasen
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doris
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Begegnung mit einem Pferd

Beitrag von doris » Do 17. Feb 2011, 10:39

Hallo ihr Lieben,

langsam bin ich jetzt wieder ein bißchen runtergekommen und habe mich beruhigt. Aber heute bin ich ziemlich an meine Grenzen gekommen.
Wir waren heute morgen ganz früh, wieder mit den Fahrrädern los. Wir waren ganz stolz auf unsere Hundis, hat super geklappt. An zwei Walkerinnen vorbei, an drei kläffenden Hunden vorbei, brave Hunde :brav

Als wir zum Parkplatz kamen, wo unser Auto stand, war da auch ein Pferd gestanden. Ungefähr 5 m von unserem Auto weg. Wir sind langsam hingefahren, haben die Fahrräder abgelegt, und unsere Hunde ausgeschnallt.
Ich habe dann noch, dank Eddis Tipp, nett mit dem Pferd gesprochen, habe gesagt bist du aber ein hübscher usw. Die Reiterin war nicht auf dem Pferd, sondern hatte es am Halfter, Pferd hatte auch keine Sattel.
Alles ruhig und gelassen, wir haben die Hunde eingeladen, Kaya war schon drin in der Box und Yoda hatte ich locker an der Zugleine. Plötzlich ist das Pferd durchgedreht, hat gestampft und ausgeschlagen, hat sich benommen wie irre. Da es Asphalt-Boden war hat das auch noch ganz schön gelärmt mit den Hufen. Außerdem noch fürchterlich geschnaubt und gewiehrt. Die "Halterin" es nicht mehr gut halten konnte, kam das Hinterteil und die ausschlagende Hufe auch sehr nahe an uns ran.
Yoda hatte dann das Gefühl, das Pferd greift uns an, und ist auch abgegangen wie Schnitzel, ich konnte ihn grad noch am Schnürchen halten, das sich mir dann durch die Hand geripst hat, :dog_ill
ich habe ihn dann, in der Zwischenzeit selbst schon ein bißchen panisch, angefaucht und NEIN gesagt, versuchte noch möglichst leise zu sein, daß das Pferd nicht noch mehr durchdreht. oh gott oh gott,..... es ging dann alles gut, habe Yoda in die Box gesetzt, die anderen Hunde hatte zum Glück meine Freundin schon eingepackt.
Irgendwann kam dann das Pferd auch wieder runter hat nur noch munter rumgestampft.

Manno, und das wo ich eh schon Angst hab, vor diesen Viechern.
Aber was ich nicht verstehe, weil keine Ahnung, werden Pferde eigentlich nicht erzogen??
Oder kann man als Pferdehalter, und so ein Pferd hat, nicht ein paar Meter auf die Seite gehen. Wir konnten ja nicht, unser Auto stand ja da, aber drumherum gibt es Kilometer freies Feld, wieso bleibt man da stehen??
Das Pferde-Frauchen war wohl auch überfordert. Sie ging keinen Meter weg mit dem Vieh, nein die ausschlagende Hufe kamen immer näher :dog_blink

So, jetzt sitz ich immer noch mit erhöhtem Puls da, und meine Hand brennt wie verrückt, Zugleinen sind nicht geeignet, um durch die Hände zu zurren.
Jetzt habe ich zwar lang gebraucht um das runterzuklappern, aber insgesamt dauerte die ganze Aktion bestimmt nicht länger als 2 bis 3 Minuten.

LG Doris, die froh ist, sich das von der Seele schreiben zu können
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Sabom

Re: Begegnung mit einem Pferd

Beitrag von Sabom » Do 17. Feb 2011, 10:53

Hi Doris,
Du Ärmste :trost1 gruselige Erfahrung, wo Du ja eher nach positiven ERlebnissen für Deine Huhnde mit Pferden suchst!
doris hat geschrieben:Oder kann man als Pferdehalter, und so ein Pferd hat, nicht ein paar Meter auf die Seite gehen. Wir konnten ja nicht, unser Auto stand ja da, aber drumherum gibt es Kilometer freies Feld, wieso bleibt man da stehen??
Das hört sich für mich als Nicht-Pferdehalter und dKenner auch nicht richtig an. Schätze wenn die einen Hund dabei gehabt hätte, hätte er in Euren angeleinten Tross reinlaufen dürfen und nachdem sich dann alle verheddelt hätten wäre so eine Sache wie: "Ganz schön gefärhlich so mit dem Schlitten zu fahren"...oder so gekommen. Hört sich sehr ignorant oder eben wirklich wie Du schon sagtest sehr überfordert an!!! Vielleicht suchte sie auch gute Erfahrungen für Ihr Pferd mit Hunden? Das wäre dann allerdings rückwärts losgegeangen!
Gut das nichts schlimmeres außer Deiner brennenden Hand passiert ist und ich wünsche Dir, dass Deine Hunde das jetzt nicht auf andere Pferde übertragen!
LG
SAbine

Freddy

Re: Begegnung mit einem Pferd

Beitrag von Freddy » Do 17. Feb 2011, 11:07

Hallo Doris,

kann mir gut vorstellen wie Dir zumute war. Ich gehe auch niemals mehr mit Hund Abkürzungen über Pferdeweiden seitdem wir mal mitten auf einer Wiese von einem wildgewordenen großen Hengst attakiert wurden :dog_nowink . Der Weg bis zum rettenden Zaun kam mir trotz erhöhter Geschwindigkeit :dogrun seehhrr lang vor.

Gut das Euch nichts schlimmeres passiert ist.

LG
Freddy

TerrierLady

Re: Begegnung mit einem Pferd

Beitrag von TerrierLady » Do 17. Feb 2011, 11:16

Hallo Doris,

da hattest du ja "Action PUR" heute morgen.

Das war bestimmt nicht die Reiterin oder Besitzerin des Pferdes. Die Frage erst mal . . . was tut ein Mensch mit Pferd und nur mit Halfter alleine
auf einem Parkplatz ??? Vielleicht war das Pferd ausgebüxt und die "Halterin" hatte es mit dem Besitzer dort wieder eingefangen. Der Besitzer
ging vielleicht Auto mit Hänger holen (Pferd hatte vielleicht auch eine Verletzung) und diese "Halterin" wartete bis der endlich kommt damit das
Pferd verladen werden konnte.

Gruß Ulrike

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Re: Begegnung mit einem Pferd

Beitrag von doris » Do 17. Feb 2011, 11:59

Hallo Ulrike,

du glaubst auch immer zuerst an das Gute im Menschen, gell :dog_biggrin
das mag ich an dir.
Aber in diesem Fall hat sie einfach ein Schwäzchen mit einer Walkerin gehalten. Der Reiterhof ist nicht sehr weit weg von dort, vielleicht 500 m.
LG Doris
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Eddi

Re: Begegnung mit einem Pferd

Beitrag von Eddi » Do 17. Feb 2011, 12:38

Yieha!

Ach Doris, wie bei den Hunden gibt's erzogene, grundsätzlich artige und schlecht erzogene oder grundsätzlich ein wenig bekloppte Pferde. Bei den Fähigkeiten und dem Intellekt der Besitzer tut sich ebenfalls die gesamte aus dem Hundebereich bekannte Bandbreite auf.
Ich würde mal vermuten, die Damen sind mit dem Rößlein spaziert u/o haben sich da getroffen.
Ich stehe auch mit meinen Ponys rum, wo es mir grad passt. Evtl war das wirklich ein Fall von "dashatternochniegemacht", vielleicht ist dem Pferd irgendwas tatsächliches (was vom Menschen oft nicht registreirt wird) oder eingebildetes (Pferde haben eine lebhafte Phantasie, was existentielle Bedrohungen angeht) plötzlich quer gekomemn, vielleicht war es auch einfach nur schlecht erzogen und die Festhalterin auch überfordert. Grundsätzlich gerät ein Menschlein allerdings rein physisch schnell in Überforderung, wenn eine halbe Tonne am Strick austickt. Hier hilft nur absolutes Gehorsamstraining. Vielleicht war das gerade eines (leicht schief gegangen)?
Und wegführen ging wahrscheinlich nicht mehr; so ein Pferd, das tobt, läßt sich nicht einfach dirigieren.
Nächstesmal schnell alles aus dem Weg schieben, und Du machst Dich groß, Schultern zurück, straffe Körperhaltung und dann richtig anmaulen (laut und tief): "eh, Tier! Lassssss dasssss!!",(mit deutlichen Ausrufungszeichen!) evtl auch die Arme ausbreiten. Hübsch die Reichweite diverser Extremitäten kalkulieren, die sind doch recht lang. Im schlimmsten Fall rennt Pony dann mit Frauchen im Schlepp (oder nur ihrer Hand :dog_tongue2 ) m.o.w weit weg von dir, im Normalfall hoppst es dann herum (evtl auf Frauchen, aber damit muß sie sich dann arrangieren) und guckt Dich an, dann sind die gefährlichsten Körperteile erstmal woanders, als in Deiner Richtung.

Ich glaube, wir sollten mal ein Trainings-Camp machen: "Wilde Kreatur in Wald und Feld oder wie schütze ich mich vor ungezogenen Huftieren".
Meine Ponys stehen jederzeit bereit, live auch die brave und erzogene Pferdewelt zu repräsentieren.

Wünsche Dir schnelle Genesung, v.a . an der Seele. :brav

LG
Eddi
im allgemeinen die gefährlichste, wenn wir drei Weiber (Pony, Hund und ich) im Wald anzutreffen sind :dog_blink

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Re: Begegnung mit einem Pferd

Beitrag von doris » Do 17. Feb 2011, 13:11

Hallo Eddi,

tja, bei dir hier geschrieben und ich lesend, hört sich das so einfach an. Für eine Schulung wäre ich auch bereit :dog_biggrin
Eddi hat geschrieben:Und wegführen ging wahrscheinlich nicht mehr; so ein Pferd, das tobt, läßt sich nicht einfach dirigieren
ich meine auch nicht währenddessen, sondern vorher!!
Ich dachte, die Dame kennt vielleicht ihr Pferd und weiß um dessen Nervenkostüm.

Für mich hat sich auch einfach die Frage gestellt, kann man Pferde erziehen??
Eddi hat geschrieben:Nächstesmal schnell alles aus dem Weg schieben, und Du machst Dich groß, Schultern zurück, straffe Körperhaltung und dann richtig anmaulen (laut und tief): "eh, Tier! Lassssss dasssss!!",(mit deutlichen Ausrufungszeichen!) evtl auch die Arme ausbreiten. Hübsch die Reichweite diverser Extremitäten kalkulieren, die sind doch recht lang.
Wah...ich bin doch nicht größenwahnsinnig :dog_ohmy

Da hätt ich dann das Frauchen hören wollen, wenn ich ihr schickes Pferdchen vertrieben hätte. Sie hatte ja so schon sehr viel Mühe am Halfter dranzubleiben. Die hat es ganz schön im Kreis rumgeschlingert.

Es sah insgesamt so aus, wie in einem Western-Film wo Pferde zugeritten werden. Vorne hoch, hinten hoch und ein mords Geschrei.... uuuaaaaahhh

LG Doris
Stillstand ist Rückstand

redchili

Re: Begegnung mit einem Pferd

Beitrag von redchili » Do 17. Feb 2011, 13:15

Hallo ihr Ängstlichen,

nach meiner Erfahrung hilft es Nicht-Pferdemenschen ganz gut, wenn ihnen zwei grundlegende Dinge bewusst sind:

1. Das Pferd ist immer noch ein Fluchttier. Fühlt es sich bedroht und kann nicht wegrennen, wird es sich wehren, und das sehr entschlossen (bis hin zu panisch, wobei dann mit allem zu rechnen ist). Stuten gehen durchaus auch gezielt zum Schutz ihrer Fohlen auf vermeintliche Bösewichte los, selbst wenn es einen Fluchtweg gäbe.

2. Pferde können fast rundrum sehen, am besten seitlich, dagegen ganz kurz vor der Nase nix, und je näher Richtung Schweif, desto undeutlicher. Genau das ist das Problem - wer hinter dem Pferd auftaucht, den kann das Tier nicht erkennen, wohl aber, DASS da was ist. Fehlt ihm gleichzeitig der Fluchtweg, kann es durchaus sein, dass es sicherheitshalber zum Selbstschutz (könnte ja ein Beutegreifer sein) reflexartig erstmal ausschlägt, bevor es fragt, wer sich da von hinten rangeschlichen hat ...

Wer beide Regeln beachtet und auf ein Pferd trifft, das halbwegs normal im Kopp ist, ist eigentlich schon auf einer ziemlich sicheren Seite. Bei unzurechnungsfähigen Pferden besser mehr Abstand halten: Es ist wirklich erstaunlich, wie lang so ein Hinterbein werden kann, und Schläge von Vorderbeinen werden sehr gerne unterschätzt - sie haben einen unglaublichen Effet und sind besonders gefährlich.

Ansonsten hilft noch, die Ohren im Auge zu behalten. Sind sie locker auf das Geschehen gerichtet, dann ist soweit alles im Normbereich. Werden sie aber fest an den Hals nach hinten geklemmt, sodass sie praktisch nicht mehr zu sehen sind, besser auf viel Abstand bleiben. Hält Pferd den Kopf in den Nacken und sieht man das Weiße im Auge, ist das auch ein schlechtes Zeichen - gaaanz unentspannt ...

@Eddi: Workshop wär coool :dog_cool

Viele Grüße,
Antje mit Luzie

Eddi

Re: Begegnung mit einem Pferd

Beitrag von Eddi » Do 17. Feb 2011, 13:36

doris hat geschrieben:Ich dachte, die Dame kennt vielleicht ihr Pferd und weiß um dessen Nervenkostüm.
jetzt vermutlich schon :dog_ohmy
doris hat geschrieben:Für mich hat sich auch einfach die Frage gestellt, kann man Pferde erziehen??
aber selbstverfreilich. Nicht kann, sondern muss!!

Ergänzend zu Antje läßt sich noch sagen, daß ein Pferd, welches den Kopf senkt und die Ohren locker trägt, nicht angespannt aussieht, auch nicht angespannt ist. Die Körpersprache ist recht eindeutig, je aufgeregter, umso aufgerichteter und "wilder".
Vieleicht war das auch der erste Alleinbleibtrainingsspaziergang eines jüngeren Lehrlings-modells. Dafür spräche das Rumgewieher und weg wollen, egal wie und wohin. Erstmal Tempo aufnehmen, die Flucht- oder heimrennrichtung kann man auch danach noch einschlagen... Im Gegenstz zum Film brüllen Pferde nicht einfach so in der Landschaft herum.

Da Workshop zwar prinzipiell möglich aber sicher nicht ad hoc realisierbar ist: soll ich mal ein paar aussagekräftige Pony-Bilder aussuchen und einstellen, so mit Unterschrift: "völlig durchgeknallt, besser den Wald gleich verlassen oder: "ganz cool, pinkelt gleich Eiswürfel"...?
Oder gestellte Situationen (mein Schimmel ist im Nebenjob Stuntpferd für sowas :dog_wink ), wie nah oder fern man so einem Modell bleibt oder wo welche Gefahr von welchem Körperteil droht, besonders im Zusammenhang mit welcher Mimik oder Körperhaltung?

Ich hab ja schon oft ernsthaft überlegt, sowas auch mal einer VHS anzubieten, da ständig irgendwelche Spazierer und Hundehalter Angst zeigen oder unsinnig reagieren. Wobei diese untereinander ja ebenfalls. Gleich noch ein Kurs warum werd ich nicht von jedem Hund gebissen obwohl ich völlig dämlich reagiere

Fremde Lebensformen.... :dog_laugh

LG
Eddi
versteht aber gut, daß einem so wilde große Viecher Angst machen....

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Re: Begegnung mit einem Pferd

Beitrag von doris » Do 17. Feb 2011, 13:51

Hallo Eddi,
Eddi hat geschrieben:Ich hab ja schon oft ernsthaft überlegt, sowas auch mal einer VHS anzubieten, da ständig irgendwelche Spazierer und Hundehalter Angst zeigen oder unsinnig reagieren. Wobei diese untereinander ja ebenfalls. Gleich noch ein Kurs warum werd ich nicht von jedem Hund gebissen obwohl ich völlig dämlich reagiere
ja, das wäre die Frage, wo und wie hab ich mich dämlich benommen. :dog_blink
Das Vieh stand ja erst ganz ruhig, allerdings so wie du beschreibst, nicht entspannt. Es war hochaufgerichtet, auf mich wirkte es sehr stolz. Größer konnte es sich sicher nicht machen. Allerdings auch die Ohren ganz nach oben. Es guggte uns eine weile zu, Kaya war ja schon in der Box, ich habs dann angesprochen, wie gesagt, bist du ein schönes und feines bla bla bla.
Dann ist das Biest erst richtig wild geworden. Hätte ich es nun doch nicht ansprechen sollen??? :dog_ohmy

Fragende Grüße Doris, die sie ja gerne verstehen würde, die Biester.
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