Hallo Nasenarbeiterleinenträger,
so heut hat Zirbel einen tollen Trail gemacht,Trainer war etwas unzufrieden. Wir verweigern uns nämlich mittlerweile kategorisch seinem "neu ansetzen".
Ich war neben der neuen SChnupper-SChülerin heute die einzige, irgendwie waren alle anderen in Urlaub oder so. Da wir wg meinem Notdienst auch noch bei mir im Städtchen trailten, war es Heimspiel! Ich hab dann gebeten, für mich bloß einen richtig langen Trail zu legen, hatte natürlich auch bereits eine Strecke ausgedacht, Trainer war gern einverstanden, sparte er doch Arbeit. Opfer eingewiesen, Strecke etwa 1,2 km, üerwiegend Asphalt, Beginn an meiner Weide, wo Zirbel täglich mehrfach rumläuft. Dann Wohngebiet mit einigen Abzweigungen, Hauptstraße, Nebenstraßen, Grasboden, Heckendurchschlupf....
Zirbel musste ca 100 m nach dem Start anhalten, weil das Telefon ging (ich hab Notdienst, konnte also nicht so einfach klingeln lassen). Kommando "warte kurz" und Zirbel bleibt mit Nase im Geruchsstrom stehen, Trainer und Neuinteressentin dirket hinter mir. Trainer etwas erstaunt, weil ich einfach angehalten hab, aber noch abwartend. So und nu kommts: Trainer sagt als ich das Handyin die Tasche stecke ich soll neu ansetzen. Ich: "nö, brauchen wir nicht, ich mach das nicht mehr". Hm, ist ja nicht nett von mir, aber nur damit er seine Autorität wahrt.... Jedenfalls war ich mir zwar schon sicher, daß Zirbel finden würde, stand ja quasi in der Strecke aber wenn nun doch nicht, wie peiiinlich wär das denn....
Naja, Zirbel dreht sich zu mir her: "hä? weiter", "joh (saaarländisch sacht man das so), mach los!" "oki" und zuppeltuppel einmal um sich selbnst gedreht, etwas am Rand die genaue Molekülgröße und -form beschnufft (
) und weiter gings. Ich stolz geschwellt vorne weg, also hinter Zirbel, die beiden anderen nach. Zirbel hat prima exakt weiter gearbeitet, Trainer hinten den Kopf geschüttelt (ich habs nicht gesehen, aber das merkt man!).
300 m weiter wo das Opfer an die Hauptstraße gelangt war, ggüber eine Bushaltestelle, dort in typischer Opferhaltung eine müde Oma, die auf den Bus wartet. Zirbel völig aufgeregt, "meinopfermeinopfer", Nase hoch und verwirrt geguckt, aber sie konnte sich nun nicht mehr konzentrieren und wollte unbedingt dieseys Opfer begutachten, auch wenn der Geruch (Wind von uns zur Oma) schwer zu erhalten und dann grantiert nicht richtig war. Also das Kommando "wart-Auto!" und ins Geschirr greifen, bei frei, flott über dieStraße gehupft, Zirbel zog voll auf die Oma los, die blickte nun deutlich wacher, aber ich kiekste (bin sowas von heiser) ihr zu: "der will nix von ihnen, der möchte nur kurz riechen", keine Ahnung, ob Oma das begriffen hat (zumindest mal nicht dertutnix), jedenfalls bleib sie halbwegs entspannt sitzen, Zirbel bremste einen Meter vor ihr, man sah richtig, wie sie noch eimal in die Luft roch und dann etwas enttäuscht war. Da es hier nun aber auch nicht nach dem richtigen Opfer roch, blieb sie stehen und zeigte ganz klar an, daß sie wieder zurück wollte. Also wieder den Geschirr-warte-Griff, zurück über die Straße hat lang gedauert. Und auf der anderen Seite wierder einfach aufgefordert weiter zu arbeiten, ohne Neu ansetzen. Trainer guckte sparsam, aber sagte nix. Insgesamt waren wir nun etwa 3 Minuten vom Trail runter. Zirbel hat den Trail schnell wieder aufgenommen, wäre gern etwas über die Straße gependelt, weil ja der Wind mit sicherheit die Moleküle da rüber geweht hat, aber ich hab sie aufgefordert auf unserer Seite weiter zu machen. Können ja nicht im dicken schnellen Verkehr dauernd hin und her hopsen, ich wollte nicht als Fettfleck die Einfallstraße verunstalten.
An der nächsten Abzweigung hat Zirbel ein klein wenig Unsicherheit gezeigt, weil sie zuvor unterhalb des TRails auf die Grasböschung ausgewichen war, wo aber anscheinend der Duft recht schnell abbrach. Doch sie ging "halt mal da" weiter, fand die Spur schnell wieder und strebte über die nächste Straße.
Hier kommt ein Manko zum Vorschein: wie bewältigen wir Straßen, an denen der Hund mehrfach die Seiten wechseln möchte, wenn es verkehrstechnisch kaum geht und wenn man warten würde, man jedesmal den Hund aus dem Trail nähme? Ich entschied, obwohl ich merkte, daß Zirbel sich kurz vor der anderen Seite entschloß, auf der Straße weiter zu gehen oder umzudrehen, daß wir nun erstmal zwischen den Autos raus müssten und so kam Zirbel drüben an, wo kaum noch Geruch da war. Sie lief dann den Hof dort ganz am Rand aus, wo wohl noch etwas Geruch an den Wänden haftete, arbeitete sich strebsam die 50 m bis zur Stelle, an der Opfer in der Tat die Straße überquert hatte und dockte dort korrekt ein. Wechselte nach dem abbiegen auf der folgende Straße mehrfach die Seite, was ich wg wenig Autos hier verantworten konnte. Am ende gab es nur noch rechts einen Bürgersteig, aber Zirbel wollte auf dem Gras links weiter. Ich konnte ganz deutlich ihr Verlangsamen sehen, als sie der Straße in die große LInkskurve folgte, wo das Opfer auf der anderen Seite geradeaus gegangen war. Sie drehte sich um, und ging dann zielstrebig rüber, um genau auf der Spur weiter zu kommen.
Nach 100 m wieder ein Knackpunkt: von hier war Opfer geradeaus weiter gelaufen, aber Zirbel erroch, daß es rechts von uns sein müsse. Damit hatte sie prinzipiell völlig recht, ca 100 m in Luftlinie würde es warten, jedoch lag da ein GRundstück dazwischen, Bäume und eine Mauer nach unten und es wäre nirgends durchgegangen. Der Originalweg führte quasi 250 m außenherum. Sie lief nun ein paar Meter dort hin, zeigte ganz deutlich mit hoher Nase, wie eine Kompaßnadel daß Opfer dort sein muß. Aber sie war unschlüssig, weil die Spur geradeaus verlief, da lief sie auch noch hin, blieb stehen, schaute mich an "wo denn nun lang, menno?". Tja, guter Rat war teuer, ich wollt sie keinesfalls "drücken" weil ich ja wusste wolang. Aber ich sah auch, daß sie sich nicht entscheiden konnte: einerseits die sichere Spur, andererseits die etwas frischere Her-Verwehung. Traienr wollte, daß ich neu ansetze. Das kam ja nun gar nicht in Frage, ich hätte nun lieber einen konkreten Hinweis gehabt. Aber während er noch schwadronierte, daß im Ernstfall auch keiner wisse wohin und ich doch endlich neu ansetzen.... war's Zirbel zu blöd und sie entschied sich für die gelegte Spur. Ich glaub, sie versteht so langsam, welche Wege blind enden und daß man die nicht nimmt. Oder es lag daran, daß ihr die Örtlichkeit prinzipiell vertrraut ist, und sie wusste, daß wir hier (Sachgassengrundstück) noch nie lang gingen aber immer dort (Straße aufs Feld) her gehen, wo sie nun das Opfer herroch. Jedenfalls marschierte sie sehr sicher weiter, fand die nächsten beiden Abzweige, zögerte kurz am Heckendurchschlupf, prüfte nochmal die anderen Optionen (die, die wir sonst zB reiten) und zog dann schnurstracks die letzten 100 m zum Opfer. Das letzte freie Stück ging sie wieder feste ins Geschirr. Toll!
Ich finde, das hat Zirbel schön gelöst, es war heiß und schwül und sie war erstmal 10 min echt platt. Ich hab nicht auf die Uhr gesehen, aber ich schätze wir haben ca 20 min gebraucht.
Der TRainer hat geschimpft, weil er 3 mal neu angesetzt hätte und ich nicht.
Er meinte, früher oder später würde der Hund irgendwo mal die Spur nicht mehr haben und einfach aufhören zu arbeiten. Wenn er einen Trail legen würde, den ich nicht kennen würde, fände Zirbel nicht.
Huh, ich hab behauptet, daß sie's schafft.
Freddyyyyyy. Wir müssen das auf dem Workshop hinbekommen, daß ich genauso frech und sicher bin, wenn ich den Trailverlauf nicht kenne, ogottwashabichmirangetan.....
Also das ist echt meine Sorge. Bislang habe ich ja noch nie getrailt, ohne den Verlauf zu kennen, resp in der Versteckgruppe zu erahnen. Was ich bei meinen "privaten" Trails sehe, gibt mir Zutrauen in Zirbel aber sie ist ja so extrem gut darin, mich zu lesen, daß ich schon Bedenken hab, ob sie nicht viele Hinweise bekommt, deren "Senden" ich nicht merke. Oder daß sie sich von einer Unsicherheit anstecken ließe, wenn ich selber nicht wüsste wo entlang. Ich versuche ganz doll, mich nicht zu verraten, aber ob's gelingt?
Und um sie flotter und sicherer zu bekommen lobe ich sie, wenn ich sehe, daß sie korrekt ist. Nicht daß sie das für Bestätigung hält, selbst wenn sie falsch wäre.
Aber wenn, wenn das klappt mit einem völlig fremden Trail, ja dann, dann zeigen wir's Trainer aber, und alles ohne neue Ansätze.
LG
Eddi
huh, lang geworden, aber was solls, ich häng eh zwischen Schildkröte mit Lungenentzüdung und Katze mit Geburt geht nicht....