Zirbel lernt Mantrailing

Mantrailing, Rettungshunde, Jagd-, Polizei-, Therapie- und Begleithunde
Eddi

Re: Zirbel lernt Mantrailing

Beitrag von Eddi » Mi 13. Apr 2011, 19:46

Hallo Freddy,

Zirbel hat was zu sagen:

Ach Freddy,

guckma: da hab ich extra mal fix mein Arbeitsoutfit angezogen,
IMAG0350.jpg
Zolas Frauchen sacht immer: Müllmännergeschirr.
Und guck, das ist unsere Leine,
IMAG0351.jpg
Frauchen hat bissle großspurig von 3,5 m geredet, ist aber grad mal drei Meter lang, aber immerhin aus geilem Neonbiothane. Mir ists ja egal, daß es nicht zum Geschirr passt (und Frauchen eigentlich auch), denn man kann die so richtig klasse zergeln. Frauchen freut sich, daß die dabei nicht kaputt geht. Aber mal ehrlich: wenn ich nur dürfte wie ich wollte... ha! Wir benutzen die bloß beim MT, ich würd ja gern öfter damit spielen, die hat so ein cooles Beißgefühl, aber das will Frauchen nicht, komisch.
GRüß mir den Felix, mein großes Vorbild, ganz dolle, den hätt ich sooo gern zum Freund, so schnieke und trailt so klasse. Ich würd auch gern mal so weit sein (weil ich mir vorstelle, wie toll dann die Kekse wohl sein müssen)[/i]

Tja, da muß Zirbel noch a bißle üben, :brav
Schön,daß sie nicht gepetzt hat, daß uns das natürlich auch schon passiert ist, daß ein Hund entgegen kam und ich Zirbel abgehalten hab, in diesen Weg rein zu laufen, weil ich glaubte, sie wolle hallo sagen.
Mittlerweile gibt sie aber anderen Hunden zu verstehen, daß sie keine Kontaktaufnahme wünscht. Der Welpe vom Trainer wird sogar angemosert, wenn er während des Trails an sie dran geht (beim Vorbeitrailen am "Kontrollpunkt").
Auch wenn sie unterwegs von Passanten angesprochen wird, guckt sie demonstrativ weg; find ich total süß und sie ist dann so wichtich!

Ich muß aufpassen mit den langen Leinen, weil das Eigengewicht dann schon wieder eine Rolle spielt :dog_unsure wir hatten das mal versucht. Aber ich habe für die Ponys ganz leichte Nylon-Longen, die könnte ich mal versuchen. Wenn das tatsächlich besser gehen sollte, dann würde ich mir ne schmale lange Biothane-Leine machen in der Länge, die Zirbel bräuchte, um ausreichend "solo" zu laufen. Dann natürlich in Neontransparentorange. Wow! :dog_cool

LG
Eddi
wieder neu motiviert, danke euch für euer Interesse :clap:
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Eddi

Re: Zirbel lernt Mantrailing

Beitrag von Eddi » Mo 18. Apr 2011, 12:00

Moinmoin,

da hab ich gestern ein neues Opfer rekrutiert und einen tollen Trail gemacht und mal wieder was neues entdeckt/gelernt/herusgefunden:
Wir waren übers WE mal kurz im Schwäbischen zu Besuch und meine Freundin, die eher wenig mit Hunden zu tun hat, wurde zum Opfer gemacht :dog_tongue2
Ich habe dabei gleich mal ausprobiert, wie es ist, einen Trail in einer völlig fremden Gegend auszuarbeiten und obwohls nicht wirklich nötig war auch die Straßenkreide eingeweiht. Wollte sehen, ob das verständlich funktioniert, langes Erklären erspart und ob Zirbel möglicherweise an den Kreidestrichen Interesse zeigt (Hilfsfunktion: prima, Interesse: null).

Die Fährte hatte ein paar Stunden Zeit sich zu "setzen", was mir wichtig war, denn in der Grupper trailen wir ja immer frische Fährten.
Die Strecke führte vom Hotel weg überwiegend aufFußwegen, zT am Bach entlang. Mir war es auch wichtig,mal genau die Straßenseite zu bestimmen und zu gucken, ob Zirbel bei der älteren Spur nun "exakter" auf dieser arbeitet. Und ja, es ist in der Tat so, daß sie zwar nach wie vor gern Hecken und Wegränder als Anhalt nimmt aber insgesamt sehr viel genauer und mit weniger hin- u herlaufen geschafft hat. Es gab eine Straßenüberquerung, die ich wg der Windverhältnisse als recht schwierig eingestuft hatte und mit Kreide den genauen Laufweg markiert hatte. Da ist Zirbel auch ganz sauber auf der Spur geblieben. Die Einmündung danach hatte ich gar nicht für so schwer gehalten, aber dort hatte der Wind viel verwirbelt und eine parallele Grundstückszufahrt und eine daneben liegende große Parkplatzeinfahrt "überschattet". Zirbel hat diese beiden fast parallel zum eigentlichen Weg liegenden Möglichkeiten ausgeschlossen. Da konnte ich nun gut sehen, wie sie zu Beginn die erste und richtige Abzweigung nur "anroch", danach dem Duft in Windrichtung folgte, mit hoher Nase feststellte, daß es wohl hier "dünner " wird und selbständig zu kreisen begann, die unterschiedlichen Duftgefälle ausspürte und dann erst versuchte auf der Sackgasse weiter zu laufen. Da ging es nur etwa 30 m weit und sie sah nach ein paar SChritten, daß es vorne nicht weitergehen würde. War ganz süß: guckte mich an, überlegte und war offensichtlich nicht sicher, ob sie nun bi zum Ende laufen sollte, aber sie nahm durch die Hecke den GEruch vom etwa einen Meter tiefer liegenden WEg wohl war und schnuffte nun angestrengt da hinüber. Irgendwie hat sie das Kommando "andererWeg" ja schon echt gut begriffen und als ich das fragend sagte, drehte sie um und ging zielstrebig in den richtigen Weg hinein. Ich fand die Arbeit hier total spannend, denn das sind in der Gruppe Situationen, wo sie sich immer schwer tut, die bei mir ja diese Unsicherheit herauf beschwört haben, ob sie wirklich weiß, was sie macht.
Jedenfalls fand ich diesmal, daß sie wirklich konzentriert und selbstständig arbeitet und v.a. auch selbstsicher und mit einem klaren Ziel vor Augen.
Dann kamen wir zum "Tunnel" . Die Bundesstraßenunterführung ist praktisch ein großes Rohr m ca 3 m Durchmesser, so etwas hatte Zirbel noch nie gesehen. Hier war ich total gespannt, ob sie unsicher würde, weil wir bislang nur "richtige" Unterführungen/Brücken kennen, die hoch und breit sind. Sie zog aber sauber dort hinein, nicht ohne sich zu vergewissern, daß die Treppe links hoch falsch wäre; im Tunnel war es richtig witzig, sie ging im Zickzack von einer Wand zu anderen, Nase auf Knöchelhöhe fast über die ganze Länge. Erst zum Schluß dachte sie sich, daß sie dann wohl auch mittig in der "Geruchsröhre" mit hoher Nase gehen könnte. Sie nahm wieder Witterung an der nächste Treppe im Vorbeidackeln und folgte zielstrebig auf der richtigen Straßenseite.
Nun kam eine zufällige SChwierigkeit: ein junger Mann ganz versunken in sein Handy stand ohne uns zu bemerken genau im Weg. Zirbel dachte gar nicht weiter nach, zuckte kurz freudig mit dem Ringel, zog an und sprang ihn an. :dog_ohmy Ähem*räusperrotwerd*, er hüpfte gleich auf die Straße, Zirbel sah wohl ein, daß er garantiert nicht zu uns gehörte, aber wenn er die Hände so hoch hält, kann man ja nie wissen, ob da nicht was vorenthalten werden soll. Ich bat ihn, nachdem ich mich entschuldigt und den Hund und seinen Arbeit erklärt hatte, wieder dort hin zu stehen. Nun hat Zirbel wie ich ihm versprochen hatte auch nur noch höflich im vorbeigehen und ihn ausschließend "gutentag" gewedelt. Das hat sie eigentlich schon lange nicht mehr getan, fremde Leute ohne hinzuriechen begrüßen und das Anspringen macht sie ja eigentlich nicht, war ich nicht vorbereitet.
Aber ds hat sie nicht davon abgehalten, anständig weiter zu trailen und ohne weiteres den restlichen wEg mit ein paar Abzweigs und an einem Bach entlang sauber zu finden. Das Opfer war völlig überrascht von unserem "frühen" Erscheinen, wurde mit einem feuchten Nasenstüber aus dem SChlummer geholt.

Ja, das frühe Erscheinen; so lang das zu beschreiben ist, so fix lief Zirbel diesmal. Ich glaube einerseits, daß sie tatsächlich zZ wieder mit mehr Spannung arbeitet, weil sie ganz offensichtlich neue Aufgaben gern bewältigt. Und dann habe ich eine spanndene Entdeckung gemacht: Zirbel wollte wieder in ihrem üblichen Watschelpaß marschieren, trabte aber sehr motiviert immer wieder an. Um sie nicht abzuhalten bin ich auch getrabt. Und siehe da, wenn ich im SChritttempo einfach zu joggen beginne, trabt sie los. Sie imitiert also anscheinend mein Bewegungsmuster viel stärker, als ich bislang dachte. Ich hab's mehrfach getestet. Wenn ich ging, passte Zirbel, wenn ich joggte, trabte sie auch, auch wenn ich dabei anfangs das Tempo beibehielt. So wurde sie dann tatsächlich schneller, ging besser vorwärts und störte sich auch weniger an der Leine. Das werde ich morgen in der Gruppe verifizieren. Aber wenn das die Lösung wäre, sie besser vorwärts und damit Leinenunabhängiger zu machen....

Und einen richtig dämlichen FEhler hab ich auch gemacht: als GA nahmen wir ein getragenes Shirt. Bloß ich hatte keine unkontaminierte Tüte. So dachte ich, ist auch egal, kann ja so dran riechen. Nur wohin damit danach, fiel mir erst auf, als Zirbel immer wieder zu mir kam und sagte "du hast das Opfer doch mit". Also es hat total abgelenkt, daß ich den GA frei herum geschleppt hab. Logisch, hätt man echt vorher drüber nachdenken können. :dog_wacko So versteckte ich das Hemdchen und ab da war der HUnd zufrieden. :dog_biggrin

So, lange Geschichte aber ich bin wieder ganz happy. Nun weiß ich, daß Zirbel das kann, was ich bislang von ihr erwarte und wir müssen uns keine Sorgen mehr über "mangelnde" Leistung in der Gruppe machen. :dogs_run

LG
Eddi

Freddy

Re: Zirbel lernt Mantrailing

Beitrag von Freddy » Mo 18. Apr 2011, 18:53

Hallo Eddi,

das hört sich doch schon ganz toll an... @ Zirbel: :clap:
Freddy hat geschrieben:Um die Spurtreue zu fördern würde häufiger ältere (und einsatzrelevantere!) Spuren verfolgen lassen, dann wird Zirbel vermutlich von sich aus (mehr) die Spur der schweren Partikel verfolgen.
Eddi hat geschrieben:...ob Zirbel bei der älteren Spur nun "exakter" auf dieser arbeitet. Und ja, es ist in der Tat so, daß sie zwar nach wie vor gern Hecken und Wegränder als Anhalt nimmt aber insgesamt sehr viel genauer und mit weniger hin- u herlaufen geschafft hat. Es gab eine Straßenüberquerung, die ich wg der Windverhältnisse als recht schwierig eingestuft hatte und mit Kreide den genauen Laufweg markiert hatte. Da ist Zirbel auch ganz sauber auf der Spur geblieben.


Scheint ja weitgehend geklappt zu haben... :thumbup:
Logisch das Zirbel Hecken und Wegränder bevorzugt abschnüffelt. Man kann davon ausgehen, dass sich auch die schweren Geruchspartikel je nach Wind, mehr oder weniger von der Spur entfernen. Bevorzugt bleiben sie dann z.B. an bewachsenen Wegesrändern liegen...

Eddi hat geschrieben:Zirbel wollte wieder in ihrem üblichen Watschelpaß marschieren, trabte aber sehr motiviert immer wieder an. Um sie nicht abzuhalten bin ich auch getrabt. Und siehe da, wenn ich im SChritttempo einfach zu joggen beginne, trabt sie los. Sie imitiert also anscheinend mein Bewegungsmuster viel stärker, als ich bislang dachte.
...ich laufe auch fast immer im Trab hinter Felix her...es scheint für ihn motivierend zu sein...

Bei markierten Trails muss man aber höllisch aufpassen, dem Hund keine Informationen über den Verlauf der Fährte zu vermitteln. Das fällt uns Menschen sehr schwer...deshalb nicht zu oft so trainieren.

LG
Freddy mit Felix

Eddi

Re: Zirbel lernt Mantrailing

Beitrag von Eddi » Mo 18. Apr 2011, 19:19

Freddy hat geschrieben:Bei markierten Trails muss man aber höllisch aufpassen, dem Hund keine Informationen über den Verlauf der Fährte zu vermitteln. Das fällt uns Menschen sehr schwer...deshalb nicht zu oft so trainieren.
nee, kann ich ja praktisch nur, wenn ich allein einen Trail lege. In der Gruppe allerdings wäre es mir auch öfter mal recht, weil ich finde, es ist für mich (!) leichter, mich zusammen zu reißen, als immer unsicher zu sein, ob Trainer alles so richtig macht. :dog_ph34r Er hat uns auch schon mal zu früh abbrechen lassen, weil er sich mit Frau uneins über den Baum war, hinter dem sie sich opferte und so.... oder die Sache mit der verpatzten Straßenüberquerung.
Ich glaube, es ist schlimmer, einen Hund vom richtigen Trail runter zu holen, oder?
Und in der Gruppe übe ich für mich am Start diverse Variationen, hab ich ja schon mal beschrieben. Die anderen setzen in Laufrichtung an und schicken auch meist (unbewusst?) die Hunde in die richtige Richtung, zumal wir alle ja den Anfang der Kurztrails immer mitkriegen.

Wenn ich genau den VErlauf kenne, bemühe ich mich extrem, Zirbel keine Hinweise zu geben. Ich drehe mich bewusst in eine andere Richtung als der Start ist, ich laufe immer erst nach dem Hund los und gern auch mal ein, zwei Meter im Winkel zu ihrer eingeschlagenen Richtung. Und ich variiere das, manchmal steh ich auch "richtig", manchmal stehe ich sogar "im Weg".
Ich bleibe auch nicht stehen oder werde langsamer, wenn Zirbel falsch oder nicht abbiegen will. Weil ich schon am Beginn des MT gemerkt habe, daß sie antizipiert, wenn ich so etwas tue. Und wie sehr die Hunde auf uns hinter sich achten zeigt ja auch das jüngste Beispiel mit der Gangart.
Durch die Arbeit mit den Pferden habe ich relativ viel gelernt, auf meine Körpersprache zu achten und sie einzusetzten, denn diese Tiere lesen uns fast noch besser als die Hunde und man kann unglaublich viel mit der richtigen Bewegung zum richtigen Zeitpunkt erreichen. Zum trailen muß man es "nur" umgekehrt machen: darauf achten, daß man sich nicht "verrät".
Also versuche ich immer nur zu reagieren und motivieren. Aber das ist ja das schöne am bekannten Wegverlauf, da kann man wenn der Hund so wie Zirbel gestern die drei Möglichkeiten für den Abzweig sondiert hat und dann auf der richtigen Strecke ist, diese ein paar Meter später toll bestätigen, weil man ja sicher sein kann, daß man den Hund jetzt für die richtige Sache lobt.
Mir gibt so ein Trail auch unheimlich Sicherheit, daß ich Zirbel auf der nächsten unbekannten Strecke vertrauen kann, auch wenn TRainer wieder viel zu früh zum umdrehen auffordert oder so. So individuell, wie ich mir das wünschen würde ist unser TRaining leider nicht. So daß ich ganz prima ergänzend mein Ding machen kann. Dann freu ich mich auch imemr total über den Hund, der sich auch freut. Bin gespannt, wie sie morgen an die Sache rangeht, routinemäßig, "jajaichweißichmach" oder "he, geil was neues!"

Wichtig war mir gestern, die Sicherheit, daß Zirbel weiß was sie tut, daß sie selber wieder mehr Sicherheit gewinnt und die unerwartete Erkenntnis, daß ich mittels der Gangart motivieren kann. Und morgen nehme ich mal die lange Longe von den Ponys mit, da werden wir glaub überwiegend straßenfern trainieren.

LG
Eddi
könnt schon wieder trailen statt jetzt Ponys füttern gehen.... :dog_laugh

Eddi

Re: Zirbel lernt Mantrailing

Beitrag von Eddi » Mi 20. Apr 2011, 00:05

So, Naabend!

Vor dem obligatorischen Ponygutenachfüttern wollte ich noch schnell die Neuigkeiten vom heutigen Trail erzählen:

Ich habe mit ein paar verschidenen Leinenlängen experimentiert. 10 m sind definitiv viel zu lang, 7,5 m war schon bessr, aber mehr als 5 m läuft Zirbel eigentl nicht voraus.
Die 7,5er war aus schmalem Biothane udn recht leicht in der Hand. Aber als ich sie in ganzer Länge abgelassen hatte, zog Zirbel nicht genug, um sie am Durchhängen zu hindern. Die andere Leine war etwas schlabberiger, aber auch da war ihr zuviel Geschlenker drin. Ich werd noch ein paar Trails brauchen,um zu sehen ob eine längere Leine Vorteile bringen wird.
Aber was ganz sicher Vorteile bringt ist joggen. Man glaubt es echt nicht, was sich am Sonntag in Tübingen bereits andeutete, konnte ich heute unter Zeugen reproduzierren: wenn ich hinter Zirbel in Jog verfalle, trabt sie und trailt dann entsprechend schneller. Der Trainer hat Bauklötze gestaunt und wir haben fast das Programm durcheinander gebracht, weil keiner mit Zirbel in soclhen Zeiten gerechnet hatte. :dog_laugh
Natürlich gibt es keinen Grund, daß Zirbel nun schneller trailen soll, das wäre ja nicht so wichtig. Aber mit der Gescwindigkeit verbunden ist auch die Nachlässigkeit, resp Konzentration, die sie an den tAg legt. Habe ich beim Watscheln meist das GEfühl, daß sie "nebenbei" private Schnüffeleien macht und nicht zielstrebig arbeitet, so fällt das mit der höheren Geschwindigkeit flach. Zirbel konzentriert sich viel mehr auf die Spur. Ich denke, sie fühlt sich nicht berufen, das Tempo des Teams zu bestimmen. Gebe ich eine höhere Geschwindigkeit vor und zeige selber durch Trab eine größere "Zielstrebigkeit", setzt Zirbel das sofort um.
Komisch, gell?!
Aber nun werd ich halt joggen (ich sach euch, ich bin echt platt gewesen heute und meine Knie beratschlagen bereits, wie die Meuterei ablaufen soll....). Ich hoffe so, daß Zirbel merkt, daß sie dabei auch selbständig Tempo bestimmen darf, sich freier fühlt und nicht immer auf mich wartet, sondern auch mal loszieht. Was dann letzlich als Fernziel hat, daß sie auch stärker ins Geschirr gehen wird.
Insgesamt hat es heute viel Spaß gemacht, Zirbel war klasse, ich habe zum sChluß noch Luft genug für ein Bierchen bekommen.
Ein Trail war bemerkenswert, weil Zirbel hier deutlich gezeigt hat, daß unsere vielen Suchspielereien auch Vorteile bringen, sie viel flexibler ist. Opfer saß in einem Halbhochsitz links neben dem Weg, was ich echt nicht wusste. Und Zirbel lief wie am SChnürchen den Weg lang, nahm kurz vor den Hochsitz die Nase nach links. Da wusste ich, Opfer wird gleich links zu finden sein. Schon Trainers Stimme mit "stooop" von hinten, was ich komplett ignorierte, hatte Zirbel doch soeben eine 90°wendung nach links gemacht wurde langsamer und hob die Nase. Ich dachte, sie nimmt "Fernwitterung" aus, weil Opfer irgendwo im Wald. Nix da, Zirbel war total aufgekratzt, stellte sich sogar auf die Hinterbeine und rannte dann zielstrebig zum Hochsitz und fing an, am Baum hochzuklettern. Da kam sie natürlich nicht weit, und so hüpfte sie auf den Hinterbeinen weiter bis zur Leiter, wo das Opfer dann herunter kam, sonst wäre Zirbel oben gewesen (was ich auch toll gefunden hätte).
Jedenfalls gab es für Zirbel gar kein Zögern, sie hat sofort erkannt, daß der Geruch von oberhalb kam. Fand ich einfach toll. happy_01
Was hier wieder mal auffiel: Trainer rief schon wieder für Zirbel zu früh stop. Sie war gerade am Hochsitz vorbei und der Wind kam jetzt erst für sie von dort und sie reagierte prompt. Hätte ich auf Trainer gehört, hätte ich sie wieder ausgebremst. Aber ich vertrau ihr ja mittlerweile eher mehr als ihm :dog_ph34r

Eine nette Anekdote kam danach. Das Team vor uns war gestartet, Zirbel lag im Gras und guckte ihm nach. Nach ein paar Minuten standen wir auf, um uns fertig zu machen, da nahm sie die Nase auf den Boden undschnürte der Spur nach, und tschüß... Der Blick, als ich sie zurück gerufen habe! Naja, aber wenigstens das Geschirr anziehen, oder? Damit ich sie ncih ganz langweile und wir wegkommen, habe ich sie ohne GA gestartet, ist ja eh immer das gleiche Opfer :shh:

LG
Eddi
findet joggen ziemlich blöd....

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Re: Zirbel lernt Mantrailing

Beitrag von Sabine14 » Mi 20. Apr 2011, 10:00

Hallo Eddi,

hört sich toll an mit der Zirbeline, auch das mit Deinem Joggen (Chapeau - ich erinner mich nur sehr gut im Spessart an einen entsetzten Ausdruck Joggen - igitt - kicher).

Wie wärs denn mit einer leichten Lederleine - siehe Link.

Ich mag zum Arbeiten auch nix, was der Hund bemerkt und Biothane ist mir da zu eigenschlackerig.
Ich hab das 3m Ding und hab mir am Ende ein paar Knoten reingemacht, ich kann die gut leiden und hält Jade unter Volllast (Schutzdienst) aus.
Bei Glibschwetter und Glibschpfötchen könnten da ja entweder noch mehr Knoten oder Handschuhe helfen.
Villeicht kriegt man sowas ja auch irgendwo im Handel noch länger.

LG

Sabine
"Wir sehen die Dinge nicht, wie sie sind, wir sehen sie, wie wir sind." unbekannt

Freddy

Re: Zirbel lernt Mantrailing

Beitrag von Freddy » Mi 20. Apr 2011, 11:39

Hallo,
Eddi hat geschrieben:Ich glaube, es ist schlimmer, einen Hund vom richtigen Trail runter zu holen, oder?
Stimmt!
Eddi hat geschrieben:Die anderen setzen in Laufrichtung an und schicken auch meist (unbewusst?) die Hunde in die richtige Richtung, zumal wir alle ja den Anfang der Kurztrails immer mitkriegen.
Die Hunde sind auch nicht blöd, wenn sie die Leute verschwinden sehen, wissen sie auch schon die Richtung...nicht so gut.


Eddi hat geschrieben:Natürlich gibt es keinen Grund, daß Zirbel nun schneller trailen soll, das wäre ja nicht so wichtig. Aber mit der Gescwindigkeit verbunden ist auch die Nachlässigkeit, resp Konzentration, die sie an den tAg legt. Habe ich beim Watscheln meist das GEfühl, daß sie "nebenbei" private Schnüffeleien macht und nicht zielstrebig arbeitet, so fällt das mit der höheren Geschwindigkeit flach. Zirbel konzentriert sich viel mehr auf die Spur. Ich denke, sie fühlt sich nicht berufen, das Tempo des Teams zu bestimmen. Gebe ich eine höhere Geschwindigkeit vor und zeige selber durch Trab eine größere "Zielstrebigkeit", setzt Zirbel das sofort um.
Dann wirst Du in Zukunft wohl etwas Ausdauertraining machen müssen... :D
Ich denke auch, dass den Hunden unsere Arbeitsgeschwindigkeit zu einfach zu langsam ist. Da bleibt natürlich auch Zeit für diverse Nebentätigkeiten, ein immer wiederkehrendes Dauerthema. Gestern bei uns auch mal wieder... :x


LG
Freddy

Eddi

Re: Zirbel lernt Mantrailing

Beitrag von Eddi » Sa 7. Mai 2011, 23:00

Hallo,

so, momentan bin ich wieder etwas motivierter. Natürlich nicht zuletzt, weil Zirbel zZ richtig gut und aufmerksam trailt.
Allerdings erreichen wir das längst nicht mehr in der Gruppe. Dort nehmen wir die Gesellschaft und ein bißchen Unterhaltung als Hauptbestandteil des Abends mit. Und ich schaue mir nun immer sehr viel genauer die Arbeit der anderen an, um die Verhaltensweisen der Hunde besser einschätzen zu lernen und Fehler zu finden. Nee, also nicht nur zum lästern, sondern, man kann ja auch daraus lernen. Ich kann halt letzendlich in der Grupe nicht viel ändern. Heut zB monierte Trainer wieder, daß jemand nicht oft genug neu ansetzt (also unterwegs die SChnüffeltüte wieder ins Hundegesicht stopft) und grad vorher hab ich noch erzählt, daß es in meiner gesamten Literatur und von anderen Trailern als verkehrt angesehen wird..... :dog_ohmy

Nja, wie auch immer, ich wollte ja Positives erzählen.
Heute war Zirbel in den Gruppentrails super. Aber man merkt ein paar ganz deutl Unterschiede zu unseren eigene Versuchen.

Bente war ja zu besuch und so haben wir bei uns im Dorf einen Trail zur Eisdiele gelegt, den ich in gesamter Länge von zu Hause mit Zirbel und in halber Länge vom Marktplatz aus mit Bente laufen, resp laufen lassen wollte. Also wurde bereits am Vorabend Bentes Herrchen auf den Weg geschickt. Für Zirbel die erste Strecke etwas umständlich mit ein paar Abzweigen und Bahnüberquerungen, Treppen hoch und übern Marktplatz auf dem am Vormittag - also zwischen Spur legen und trailen - Marktbetrieb (Fressstände!) stattfand.
Auf dem Marktpltz, vor dem Rathaus haben wir einen Geruchspool gebastelt (Herrchen auf Bank sitzend), von dem aus wir Bente starten wollten und bei dem die Frage, läuft Zirbel den Winkel aus oder kürzt sie ab, interessant war.
Leider mussten wir eine "große" Straßenüberquerung in Kauf nehmen, was für Bente echt schwer werden würde, aber ich denke, es war schon schwer genug für den Eis-Dealer, daß die Hunde da rum rannten, seine Diele auf unsere Straßenseite verlegen, wäre nicht gegangen :dog_wink
Bente hat ganz wunderbar den Abgang selber gefunden, ist in dem "Vorhof" rund gelaufen und hat sich langsam aber stetig zur Bank durchgearbeitet, dort höchst erfreut fest gestelt, daß Herrchen nicht weit sein kann und zog sauber in die richtige Richtung. Bei der Straße zeigt sie nett an, daß es hier irgendwo weeitergehen sollte, aber da ein Auto nach dem anderen kam und wir aus technischen Gründen auf den Zebrastreifen verzichtet hatten, nahmen wir sie"an der Hand" und wir gingen in einer Verkehrslücke rüber, wo Bente ganz fix wieder die richtige Spur aufnahm. Danach auf einem Parkplatz, wo ich gar nicht mit Problemen gerechnet hatte, mussten wir Bente etwas helfen, weil sie drohte, sich anm Rand an den Hauseingängen und zwischen den parkenden Autos zu vertüddeln. Später zeigt Zirbel gleiches Suchverhalten, also hatte Bente es völlig richtig gemacht, auch wenn wir etwas unsicher waren, weil es ja ihr erster "goßer" Trail war und ich etwas Angst hatte, sie hätte evtl die Spur verloren. Aber je näher wir der Eisdiele kamen, umso sicherer zog sie an und Annelieses Bursche, ganz das Profi-Opfer ignorierte sein Mädel, bis es ihn anstupste, obwohl sein Gesprächspartner sich gleich auf den süßen Hund stürzte und für völlig unnötige Ablenkung sorgte (aber er hatte ja auch nen Jagdhund, kannte sich also aus, wie die Typen, die mit diesem Argument ins offene Autofenster grabschen... :dog_ohmy ).
Tja, so hat Bente einen tollen Trail abgeliefert, wir konnten mächtig stolz auf sie sein.

Zirbel war ganz Feuer und Flamme, als sie eine neuen Geruch präsentiert bekam und marschierte los, als ob sie Zeit aufholen müsste. Ging zielstrebig und sicher über die Abzweige und Kreuzungen, nahezu spurtreu über die Treppe und den Bahnübergang. Der Marktplatz selbst war überhaupt kein Problem, wo ich ja damit gerechnet hatte. Einmal wg der Ablenkung durch die zuvor dort gestandenen Stände mit lecker Wurst- u Fischwaren und wg der vermuteten größeren Verteilung aufgrund des Publikumsverkehrs. Aber nö, da dackelte Madame sauber drüber. Dann kam der Knackpunkt "Pool" vor dem Rathaus. Zirbel bestätigte Bentes Suchrichtung und fanddie Bank. Roch ganz beiläufig daran, so daß man echt drauf achten musste, weil sich dabei ihr Gesichtsausdruck änderte, sie offensichtlich quasi angestoßen wurde und zielstrebig abbog. Die Straßenüberquerung stellte überhaupt kein Problem dar, obwohl ich ihr an der angezeigten Überquerungsstelle ins Geschirr griff, um "warte" zu machen und sie in der Haltung hupshups zwischen den Autos durch bugsierte, um sie drüben sofort laufen zu lassen. Sie klinkte sich wieder in die Spur ein, als ob sie keine Unterbrechung hatte. Danach kam der Parkplatz mit den beschirebenen Problemchen. Da Zirbel "andererweg" mittlerweile gut kennt, fiel es uns hier leichter, die verwirbelte Spurr zu verfolgen, aber sie musste beinahe jedes Auto einzeln umrunden, um dabei bleiben zu können.

Insgesamt war sie hoch motiviert, hat ziemlich schnell gearbeitet und blieb viel sauberer auf der älteren Spur als auf den frischen in der Gruppe. Mir scheint die Motivation bei einer "schweren" Aufgabe wesentlich höher und damt auch die Konzentratino und dadurch macht sie viel weniger "Fehler". Außerdem bestätigt mich das immer mehr, daß wir viel mehr mit älteren Spuren schaffen müssen, denn die sind viel realistischer und ganz sicher für den Hund klarer zu "lesen". Auf dem Marktplatz hätte Zirbel einer frischen Spur nicht so gut folgen können. Das hat sie bislang in der Gruppe immer ganz schön an den Rand ihrer Fähigkeiten gebracht.
Und auch Bente, die ja ein paar Tage zuvor in der Gruppe mitgemacht hatte und dort eher unterfordert schien, hat die ältere Spur finde ich sehr sicher verfolgt.

Hach, das hat Spaß gemacht undheute war sie auch gut. Meine Nachbarin hab ich ganz heiß gemacht, die fragt schon jeden Tag, wann wir denn mit ihr üben.

LG
eddi

Anneliese

Re: Zirbel lernt Mantrailing

Beitrag von Anneliese » So 8. Mai 2011, 16:54

Moin!

Bente will jetzt auch so ein tolles Geschirrchen haben wie Zirbel - sie ist garnicht davon abzubringen, dass
das Geschirr nicht beim Suchen hilft.
Sie sagt etwas Chick würde sehr wohl helfen und ne anständige Leine - möglichst farblich passend - auch ganz dolle... :dog_rolleyes :dog_wacko

Liebe Grüße
Anneliese mit Bente - hätte schon wieder Lust in die Eisdiele zu gehen :dog_biggrin

Freddy

Re: Zirbel lernt Mantrailing

Beitrag von Freddy » Mo 9. Mai 2011, 20:29

Hallo Eddi,

danke für Deinen Bericht, schon Klasse was ihr macht :thumbup: ....hört sich für mich so an, als ob Ihr auf dem richtigen Weg seid.

Nur eine ganz kleine Anmerkung: Bitte die Hunde nicht mit zuvielen Schwierigkeiten bzw. Lernschritten zu überfordern. Besser kleine genau definierte Trainingseinheiten ansetzen bei denen man genau weiß was "rauskommen" soll. Erst wenn das mind. 4- 5 mal (ohne Hilfen des Hf!) gut geklappt hat, kann man davon ausgehen das der Hund diesen Lernschritt verstanden hat....und weiter in der Ausbildung gehen...
Fünf kleine Trails bei denen ganz bestimmte Gegebenheiten bzw. die Bewältigung von Schwierigkeiten geübt wird sind viel besser als ein langer Trail der nur dem Hf etwas bringt....
Eddi hat geschrieben:Heut zB monierte Trainer wieder, daß jemand nicht oft genug neu ansetzt (also unterwegs die SChnüffeltüte wieder ins Hundegesicht stopft) und grad vorher hab ich noch erzählt, daß es in meiner gesamten Literatur und von anderen Trailern als verkehrt angesehen wird.....
Ich habe mittlerweile den Eindruck das dort kein Mantrailing betrieben wird, sondern bestenfalls "irgenwelche Leute suchen mit Hilfe des Hundeführes und des Trainers...."

Mach ihm doch mal klar, das Hunde sehr wohl in der Lage sind, Fährten von beliebigen Personen über Stunden und Kilometer ohne jede Hilfe des Menschen zu verfolgen. Vorrausgesetzt das nicht irgenwelche "Deppen" am anderen Ende der Leine dies zu verhindern wissen.... Entschuldigung das musste jetzt mal raus....


LG
Freddy mit Felix

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