Zirbel lernt Mantrailing

Mantrailing, Rettungshunde, Jagd-, Polizei-, Therapie- und Begleithunde
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doris
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Re: Zirbel lernt Mantrailing

Beitrag von doris » Mo 11. Apr 2011, 19:47

Hallo Eddi,

sch....sse. Das hört sich wirklich nicht gut an. Leider kann ich dir da nicht helfen, da ich von Mantrailing nichts verstehe. Aber verstehen kann ich dich sehr gut, und du hast auf jeden Fall mein volles Mitgefühlt. :trost1

LG Doris
Stillstand ist Rückstand

Freddy

Re: Zirbel lernt Mantrailing

Beitrag von Freddy » Mo 11. Apr 2011, 20:19

Hallo Eddi,

lass Dich nicht runterziehen :trost2 .
Eddi hat geschrieben:Irgendwann kam das Opfer zurück, es sein nicht gefunden worden (Handy war zur Sicherheit im Auto, so dass natürlich Absprachen nicht möglich waren) Irgendwann kam aus verschiedenen Richtungen der arme Hund, der nix gefunden hat und Trainer zurück.
Miserable Planung :thumbdown:, so was frustriert Hund und Frauchen...ich möchte dazu nichts weiter sagen...
Eddi hat geschrieben:nd Zirbel war die einzige, die sich von Beginn an auf der richtigen Spur befand und auch ohne große Probleme zum Opfer kam. Inklusiver diverser Abzweige und einer Brücke.
Was willst Du mehr? Ist doch klasse wie Zirbel das gemacht hat...
Eddi hat geschrieben:sie geht nicht auf der "Zentralspur", sondern sucht sich die flüchtigeren Duftanteile an Hauswänden etc entlang. Ich finde das schon pfiffig, zumal es ja grad im Verkehr nicht schlecht ist, wenn sie abseits von diesem arbeitet. Aber auf freien Plätzen etc wird Zirbel das schon fast zum Verhängnis. Sie musste jedenfalls lange kreisen und hat großzügig den gesamten großen Platz umrunden müssen, um an den Wänden noch verstreuten Geruch zu finden.
Große freie Plätze sind nun mal sehr schwer zu arbeiten, großräumiges Kreisen bei relativ frischen Spuren ist normal. Mit halbhoher Nase...oft die effektivste und "billigste" Art eine solche Spur zu verfolgen. Vertrau Deinem Hund!

Ich nehme an Du meinst mit "Zentralspur" den Weg den die Vp gegangen ist? Oder die Spur der schweren Geruchspartikel?

Woher weiß Du denn so genau wo die "Zentralspur" liegt? Vielleicht haben sich die meisten Geruchspartikel an Stellen abgelegt die weit von der "Zentralspur" entfernt liegen. Ist es Zirbel überhaupt unter den gegebenen Umständen möglich, die "Zentralspur" zu verfolgen?
Eddi hat geschrieben:Ich hingegen hätte gern, dass Zirbel lernt, genauer der "Zentralspur" zu folgen und nicht so weit den flüchtigeren Partikeln nach zu laufen
Ja sicher, eine bestimmte Spurtreue und einen fährtenreinen Hund möchte ich auch, aber es gibt unterschiedliche Bedingungen. Unter bestimmten Vorrausetzungen ist es für die Hunde vielleicht sinnvoller (und billiger) auf ihre eigene Art zu suchen...der Erfolg ist maßgeblich. Um die Spurtreue zu fördern würde häufiger ältere (und einsatzrelevantere!) Spuren verfolgen lassen, dann wird Zirbel vermutlich von sich aus (mehr) die Spur der schweren Partikel verfolgen.
Dann wäre das nur ein "Trainingsproblem". Man sucht ja selten Leute, die erst seit ein paar Minuten verschwunden sind....
Eddi hat geschrieben:habe ich Zirbel das Geschirr zwar angelassen, sie aber normal angeleint und bin ein Four corners getippelt.
Da ist sich Frau A.v.B. selber nicht so ganz einig ;) . Mal sagt sie "Hund" am Geschirr= Sucharbeit, dann wiederum legt sie beim "Four corners" die Suchleine auf das Halsband um. Bin mir nicht ganz sicher, ob das die Hunde nicht verwirren kann. Ich bin dazu übergegangen, schwierige Kreuzungen im Geschirr ohne umzuschnallen auszuarbeiten. Bei uns funktionieren bei aber beide Methoden...
Über ständiges "Neuansetzen" habe ich in den anderen Threads schon genug gesagt.. :thumbdown:
Eddi hat geschrieben:Fällt jemandem etwas ein, wie ich dennoch dort weiter mitmachen könnte? Ich bin nicht bereit, offensichtlich bessere Erkenntnisse über Bord zu werfen, weil der Trainer nicht mehr drauf hat.
Das kommt stark darauf an, wie aufgeschlossen Dein Trainer ist. Bei uns entscheiden die Teams selber was sie wie trainieren wollen. Es gibt hin und wieder berechtigte oder unberechtigte Einwände, nachdem wir darüber diskutiert haben, hat aber immer der verantwortliche Hundeführer das letzte Wort. Auch bei den Trails selber arbeiten wir etwas unterschiedlich, warum auch nicht, die Hunde arbeiten schließlich auch verschieden. Vielleicht bekommst Du den Trainer ja auch dahin...viel Glück dabei und


LG
Freddy

Eddi

Re: Zirbel lernt Mantrailing

Beitrag von Eddi » Mo 11. Apr 2011, 20:56

Freddy hat geschrieben: Große freie Plätze sind nun mal sehr schwer zu arbeiten, großräumiges Kreisen bei relativ frischen Spuren ist normal. Mit halbhoher Nase...oft die effektivste und "billigste" Art eine solche Spur zu verfolgen. Vertrau Deinem Hund!
Ich nehme an Du meinst mit "Zentralspur" den Weg den die Vp gegangen ist? Oder die Spur der schweren Geruchspartikel?
Um die Spurtreue zu fördern würde häufiger ältere (und einsatzrelevantere!) Spuren verfolgen lassen, dann wird Zirbel vermutlich von sich aus (mehr) die Spur der schweren Partikel verfolgen.
Dann wäre das nur ein "Trainigsproblem". Man sucht ja selten Leute, die erst seit ein paar Minuten verschwunden sind
ja, so ähnlich seh ich das auch, darum würd ich ja lieber ältere Trails haben. Wenn ich selber solche mache, dann läuft Zirbel da, wo man vermuten kann, daß dort eher die schwereren Partikel liegen, von denen in div. Literatur zu lesen ist, sie seien das Hauptleitmotiv für Hund.
Ich bin ja beruhigt, daß Du das nicht so problematisch siehst mit dem "immer an der Wand lang". Ich sehe nur, daß die "richtgen" Spürhunde (also die Rassen ,die per se noch einseitiger nasenbetont sind, zB ist ein Weimaraner dabei) exakter der Spur folgen. Vielleicht ist Zirbel ja viel pfiffiger, aber die anderen tun sich zB auf freien Plätzen erheblich leichter mit tieferer Nase. Ich würde halt gern sicher sein, daß Zirbel diese Option kennt und verwendet, wenn sie ihr opportun erscheint und nicht "stöbert" weil sie sich etwas hilflos fühlt.
Freddy hat geschrieben:Da ist sich Frau A.v.B. selber nicht so ganz einig ;) . Mal sagt sie "Hund" am Geschirr= Sucharbeit, dann wiederum legt sie beim "Four corners" die Suchleine auf das Halsband um. Bin mir nicht ganz sicher, ob das die Hunde nicht verwirren kann. Ich bin dazu übergegangen, schwierige Kreuzungen im Geschirr ohne umzuschnallen auszuarbeiten. Bei uns funktionieren bei uns aber beide Methoden...
Äh*räusper*, ja, da war ich mir nicht wirklich im Klaren, wie ich das haben wollte. Ich war ziemlich genervt udn sauer auf den Trainer, wollte aber unbedingt, daß Zirbel mir nichts anmerkt, denn sie hatte sich ja total bemüht.
Eigentlich haben wir das zuvor noch nie gemacht. Mir kam es in den Sinn, weil ich hoffte, Zirbel würde die Spur dann so am Halsband geführt wie beim Perimeter laufen erkennen, Frittenduft und Co ad acta legen, sich dann später im Geschirr erinnern und hier weiter machen. Ich war im Grunde nur zu bequem, dann auch noch das Geschirr auszufummeln. Ich glabue aber, daß sie flexibel genug ist, sich vom Geschirr in dem moment nicht stören zu lassen, wenn sie sich nun in der Freizeit wähnt, bzw daß sie auch mit Halsband genauso suchen würde, wie mit Geschirr. Aber ich nehms mir zu Herzen, ziehe sie nächstesmal ganz aus, mach die Ecken oder gehe zum Ausgangspunkt zurück.
Ich lasse sie hin und wieder aber das GEschirr länger tragen, weil ich möchte, daß sie es als etwas gewohnteres sieht. Ich habe immer das GEfühl, daß sie sich vom Geschirr eingeengt fühlt; sie geht mit Leine, egal, wo sie festgebunden wird, nicht so frei wie nackt. Ich glaub, ich mach mal nur, um selber zu sehen, wie sie es täte, einen "Freitrail" also einen kürzeren paar Stunden alten irgendwo, ohne Verkehrswege und schau mal, was sie ohne Leine tut und wie schnell sie dann ist. Ich kann sie zB auch wenn sie noch so erregt ist, weil das Opfer vor ihr hockt und schon lecker nach Belohnung riecht, mit zwei Fingern festhalten. Ich brauch fast nie mehr Kraft, als mit einem lockeren Armanwinkeln zu halten ist. Darum bringen sie Leinenzuppler auch leicht aus dem Konzept, resp sie glaubt, es wäre jedesmal eine Mitteilung an sie.
Ob man einfach mit Leberwurst vorhalten daran üben kann?
donkey.gif
Freddy hat geschrieben:Das kommt stark darauf an, wie aufgeschlossen Dein Trainer ist. Bei uns entscheiden die Teams selber was sie wie trainieren wollen
hm, ich befürchte, so ganz aufgeschlossen ist er da nicht. :dog_dry
Mal gucken, was er so von meinen Vorschläge hält. Im Großen und Ganzen hält er sich schon für den Crack und erzählt immer wieder das gleiche. Ich hatte ja schon erwähnt, daß auch seine Welpenerziehung sich ein wenig von dem, was mir so vorschwebt unterscheidet. Jedenfalls rissel ich meine Welpen nicht im Nacken, das haben wir seit den späten achtzigern langsam entsorgt und sowas halt.... Ich erwarte auch irgendwie von einem Traienr, der zum anderen auch noch "Hundeschule" macht, daß ein Leinenkläffer in der Truppe seit Herbst mal gelernt haben könnte, daß man nicht alle anderen Hunde blöd anpflaumt. Da musste Zirbel nun erst mal selber Hand, äh, Beißerchen anlegen.
Er traut sich nicht recht, mich vor allen abzukanzeln, wie er das durchaus schon mit anderen gemacht hat, aber er kann natürlich auch nicht alles über den Haufen werfen, was andere bislang bei ihm gemacht haben. Ich wüsste auch nicht, wo in seinem Konmzept Zeit und Gelgenheit wäre, etwas viel anders zu machen, geschweige denn jedem seine eigene Trainigsideen nachzutrragen.
Ich bin auch die einzige, die sich über die beiden Nachmittage hinaus mit dem Thema beschäftigt. Für den Rest ist es wohl eher eine andere Art des Spazierganges.

LG
Eddi
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Eddi

Re: Zirbel lernt Mantrailing

Beitrag von Eddi » Mi 13. Apr 2011, 11:44

Hallo,

gestren bin ich mit gemischten Gefühlen zum Trailen gefahren.
Aber es war prima, zumindest für Zirbel und ich hab neue Erkenntnisse :dog_blush
Es gab ein paar ziemlich lange aber im Prinzip einfache Trails. War mir grad recht, denn ich mag es, wenn mein Hund aufgebaut wird und so hatte sie Freude. Ich habe auch kaum Extrawürste veranstaltet. Das Ansetzen zB ging praktisch nur in Laufrichtung, weil der Weg links und rechts meist Stacheldrahtverzäunt war und das Opfer halt nur vorwärts konnte.So haben wir auch nur am Anfang einen Perimeter gelaufen.
Aber da Zirbel recht gut vorwärts ging habe ich versucht,etwas Spannung auf die Leine zu bekommen. Das ist unheimlich schwer. Zirbel toleriert zwar Geschlenker, soweit es dazu dient, die Leine wieder richtig auszurichten, damit sdie nach hinten hängt und nicht seitlich abrutscht. Aber mit der gleichen Stärke daran in eine Richtugn gezuppelt, bremst sie sofort aus. Sie gibt sich regelrecht Mühe, keine Spannung auf die Leine zu bringen.
Bestätigung, daß sie sehr viel druckvoller arbeiten könnte gab folgendes: lange Geradeausstrecke auf befstigtem Feldweg, ich hatte aus der Entfernung den Weg des (ausnahmsweise unüblichen!) Opfers verfolgen können. Am Abbiegepunkt stand Trainerfrau (diemal als Trainerersatz auftretend, weil Trainer mit Erstkundin beschäftigt), also rund um uns mindestens ein halber km niemand. Hab ich den sehr gut auf dem, was ich als "Zentralspur" betitel, laufenden Hund einfach mal die Leine abgemacht. Nich schimpfen, bitte, ich wollte es einfach mal wissen. :oops:
Zirbel wurde sofort schneller, fiel aus ihrem Watschelpaß in Trab. Als sie merkte, daß sie frei war, galoppierte sie sogar immer wieder. Blieb aber sehr konzentriert auf der Spur. Sie macht zwischendrin Pause und guckte nach mir, ber ich erlaubte ihr weiter zu machen. Erst als sie an Trainerfrau vorbei war (hat sie nur beiläufig gegrüßt!) rief ich "Haaaltwarrtää!", da war Zirbel ca 250 m voraus. Sie wartete brav auf mich, schnuffte sichtbar und stellte sich dann auch an die Abbiegung und rannte auf kommando wiedr los. Erst kurz vor Opfer, das zwischen mehreren Hecken durchgegangen war, wo der Wind sich in einer Bucht und Senke fing, begann sie etwas selbsändig in großen Bögen mit Stöbern. Inzwischen war ich heran und rief sie her, wobei ich dann sah, daß sie nun das Opfer richtig angepeilt hatte und ließ sie nun natürlich den Rest laufen.
Also Moral: Hund sucht weitaus schneller und ungezwungener ohne Leine und nicht weniger genau auf der Spur. Sie ließ sich auch nicht aus dem Konzept bringen, als sie bestimmt ne halbe Minute auf mich warten musste (soviel zum neu ansetzen nach Trainers Dreisekundenregel :dog_laugh ).
Wie kann ich das ausnutzen und übertragen? Sie war auf dem danach folgenden Trail viel aufgeweckter und ich konnte soviel Spannung auf die Leine bringen, daß sie mir aus der Hand rutschte, als ich sie nicht festgehlaten habe. Lacht bitte nicht. Normalerweise genügt das Gewicht des Endes über dieHand gelegt, um Zirbel zu bremsen, ich benötige keine Kraft dazu.
Welchje Übungen scheine nun sinnvoll, um Zirbel das Leineziehen beizubringen? Hammer oder? Da muß man sich mehr Gedanken machen, wie man Zug auf die Leine bringt, tausende wären glücklich, sie würden sich nicht die Schultern mit ihrme Hund ruinieren....
Ich dachte daran, daß wir ganz unabhängig vom Trailen im Trailgeschirr mit Keks vorweg über tolerieren :dogs_run von Zug bis hin zum leichten ziehen einfahc ein wenig Trockenübungen machen könnten. Und ab und zu mal einen "Freitrail", damit Zirbel die Motivation daraus mitnehmen kann. Oder spräche was gegen diese Freilauferei? Vieleicht kann ich auch erreichen, daß das Opfer für Zirbel ein paar Meter rennt, sie mit Zug auf dem Geschirr folgen kann und dabei ihre geliebte Leberwursttube hingestreckt bekommt.

Naja, jedenfalls weiß ich jetzt, daß sie die Leine NOCH mehr behindert, als ich tatsächlich vermutet habe. :dog_ohmy

LG
Eddi
die beim nächsten Welpen dennoch wieder sichere Halsband-Leinenführigkeit üben wird, aber zusätzlich Geschirrziehen :brav

Freddy

Re: Zirbel lernt Mantrailing

Beitrag von Freddy » Mi 13. Apr 2011, 11:52

Hallo Eddi,
Eddi hat geschrieben:Ich bin ja beruhigt, daß Du das nicht so problematisch siehst mit dem "immer an der Wand lang". Ich sehe nur, daß die "richtgen" Spürhunde (also die Rassen ,die per se noch einseitiger nasenbetont sind, zB ist ein Weimaraner dabei) exakter der Spur folgen.
Das würde ich nicht so pauschal sagen. Auch extrem nasenbetonte Hunde können dem falschen Geruchskomplex folgen und/oder stöbern. Ich denke es gibt in der Arbeitsweise der Hunde große individuelle Unterschiede. Natürlich hängt das auch maßgeblich von der Ausbildung ab, vor allem damit, auf welche Geruchskomplexe die Hunde konditioniert wurden. Wir haben in unserer Gruppe eine Bracke die geich alte Spuren genau so spurtreu bzw. „spuruntreu“ ausarbeitet wie Felix. Bluthunde die ähnlich arbeiten, habe ich auch schon gesehen...(1)


Auf großen freien Plätzen mit viel Wind, Verwirbelungen und/oder Thermik weiß man eigentlich nie so ganz genau wo die größte Konzentration von Geruchsstoffen ist. Oft werden ja auch die schweren Partikel vom freien Platz an die Ränder verweht...
Ganz schwierig ist für die Hunde die Festlegung der Spurrichtung auf Teer- oder Pflasterflächen. Das wird von einigen Experten auch heute noch für reine Kaffeesatzleserei gehalten. Ich glaube, dass die meisten Hunde diese „Kunst“ nicht sicher beherrschen.

Der Geruch von schweren Geruchspartikeln (Flaks=Hautzellverbände bestehend aus vielen Zellen und deshalb schwerer) und leichten Geruchspartikeln (= eine oder wenige Zellen) wird sich unter gleichen Bedingungen vermutlich kaum qualitativ unterscheiden.
Allerdings setzen sich schwere Partikel früher und kommen schneller mit dem Boden in Kontakt. Hier werden sie schnell von „Bodenbakterien“ besiedelt, die bei der „Verwesung“ einen anderen Geruchsdunst als die „Körperbakterien“ erzeugen....Jedes Bakterium hat seine optimalen Umweltbedingungen und erzeugt bei der Verwesung einen eigenen von den Hunden unterscheidbaren Geruch. Die „Bakterienflora“ ( meist sind Hautpartikel von 5 Arten besiedelt) ist bei jedem Mensch etwas unterschiedlich. Die Bodenbakterien natürlich auch....

Es ist wirklich unglaublich was Hundenasen leisten können. Je länger man sich mit der Materie beschäftigt, desto mehr spürt man das wir Menschen wirklich nur einen kleinen Bruchteil der Geruchswelt verstehen können.
Eddi hat geschrieben:ch bin auch die einzige, die sich über die beiden Nachmittage hinaus mit dem Thema beschäftigt. Für den Rest ist es wohl eher eine andere Art des Spazierganges.
Gutes Mantrailing ist schon sehr anspruchsvoll. Auch wenn wir noch lange nicht alles verstehen, ist neben den praktischen Übungen ein solides theoretisches Hintergrundwissen unabdinglich.


LG
Freddy


(1)Z.B. : http://www.youtube.com/watch?v=g8K_4P7abCw
So ab Minute 0:30 geht es immer wieder vom Weg ab, durch die Wiese (die HF hat mit ihrer Leinenarbeit weiteres Arbeiten „neben“ der Spur verhindert)
1:16 Korrektur mit Leinenruck... ich habs genau gesehen... ;),
dann ab Minute 2:07 auf der Kreuzung rumstöbern....mit Hilfe von "hinten" geht es weiter...
Das soll keine Kritik an dem Suchteam sein, nur zeigen das Hunde individuell unterschiedlich arbeiten. Das soll nicht heißen, dass es nicht auch rassebedingte Unterschiede geben mag...

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Re: Zirbel lernt Mantrailing

Beitrag von Sabine14 » Mi 13. Apr 2011, 11:56

Hallo,

zu Leine:

vielleicht eine ganz blöde Idee: eine Leine probieren, die nachgibt = Stretch - es gibt ja solche Joggerleinen oder irgendwas pro Meter kaufen?

LG

Sabine

(Das Nicht-Ziehen-Problem habe ich bei Jade nicht gerade wie bekannt, Kronos ist da deutlich führiger bei selber Ausbildung - scheint irgendwie doch angeboren)
"Wir sehen die Dinge nicht, wie sie sind, wir sehen sie, wie wir sind." unbekannt

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Re: Zirbel lernt Mantrailing

Beitrag von doris » Mi 13. Apr 2011, 12:06

Hallo Eddi,

wie ich ja schon oft geschrieben habe, habe ich auch so ein Exemplar. Auch bei mir ist der Grund, daß ich von anfang an Leinenführigkeit extrem geübt habe.
Das hat sich auch in allen möglichen Situation negativ ausgewirkt. Auf dem HuPLa ist er nie so nach vorne ins Geschirr geprescht wie er hätte sollen, er ist immer leicht zurückhaltend. Sobald er richtig Zug auf die Leine bekommen, bremst er ab. Auch beim Geschirr. Das selbe gilt natürlich für Zughundesport, dort ist es ja noch wichtiger. Man kann ihm eigentlich sogar seine Unsicherheit ansehen, wenns richtig Zug gibt.
Er wirkt dann immer etwas verhalten. Ich übe das viel im Spiel, also einer hält meinen Yodi an der Leine mit Geschirr und ich mach ein paar Meter vor ihm den Hampelmann mit einem Spielie in der Hand. Und wenn er richtig gut in dem Geschirr hängt wird er freigelassen und darf sein Spieli holen.

Neulich ist mir allerdings etwas seltsames aufgefallen. Yoda hatte ja seine Kralle verletzt, und als er das erste Mal wieder eingespannt wurde, dachte ich okey ist egal ist er halt heute nur der Karabiner-Träger.
Es war mir vollkommen wurscht ob er zieht oder nicht, da ich ihn nicht überstrapazieren wollte.
Jetzt rate mal was das Ergebnis war. Ja genau, er hat gezogen wie noch nie, ich war vollkommen baff. Wir waren ca. 6 km unterwegs und er hat die ganzen 6 km durchgezogen und keinster Weise weniger als die anderen. Ich habe die Welt nicht mehr verstanden, was denn jetzt los ist.
Es kann eigentlich nur an meiner inneren Einstellung gelegen haben.
Jetzt bin ich unsicher, wenn ich ihn wieder einspanne, ihn bloß nicht spüren zu lassen, daß er jetzt aber wieder ziehen soll, oh man ich kann diese Problematik so gut verstehen, da ich ja auch dauernd damit zu kämpfen habe.
Das selbe zeigt er übrigens auch beim Fährten, er zieht nie durch die Fährte, ich muß immer drauf achten, daß die Leine nur ganz leicht auf Zug ist, sonst wird er unsicher.
Ich denke schon daß ich ihn am Anfang durch meine strenge Art, was die Leinenführigkeit angeht, "versaut" habe, ich würde das heute nicht mehr so machen.

LG Doris
Stillstand ist Rückstand

Freddy

Re: Zirbel lernt Mantrailing

Beitrag von Freddy » Mi 13. Apr 2011, 13:22

Hallo zusammen, Hallo Eddi,

Du hast natürlich recht: Ohne den "Hemmschuh Mensch" am Ende der Leine könnten unsere Hunde, trotz zahlreicher Nebenbeschäftigungen, sehr viel schneller und besser arbeiten...

Wenn Du Zirbel zu 100% im Griff hättest, könntest Du sie in Feld und Wald frei arbeiten lassen. Das wäre allerdings ein Novum in der MT-Scene...

Ich befürchte aber, in verkehrsreichen sowie in wild- und jägerreichen Gebieten wirst Du vermutlich schon recht bald ernsthafte Probleme bekommen.

Hmm...das "Geschirrziehen" außerhalb des Mantrailing trainieren...ich weiß nicht... :sheep .

Ich würde es anders versuchen, weil ich die Befürchtung hätte, das Zirbel das Geschirranziehen dann nicht mehr sicher und eindeutig mit dem Suchbeginn verknüpft.

Man könnte mehr mit ganz leichten, schnellen "Puppytrails" arbeiten oder sie direkt (ohne Abschnallen) an den eigentlichen Trail anhängen. Zirbel dabei anfeuern und verbal im Ziehen bestärken. Deine Leinenspannung Schrittchen für Schrittchen erhöhen... in eindeutigen Situationen (wenn sie ganz sicher auf dem Weg zum Opfer ist) auch mal zum Immunisieren einen ganz kleinen Leinen-Ruck setzen, wie er unbeabsichtigt immer mal wieder vorkommt.
Diese ganz leichten "Firetrails" wie sie die Amis nennen, sind zusätzlich für die meisten Hunde ein echter Motivationsschub... :dogs_run

LG
Freddy

Eddi

Re: Zirbel lernt Mantrailing

Beitrag von Eddi » Mi 13. Apr 2011, 13:36

Hallo,

@Freddy
puh, bei dem Gewackel kann ich nicht das ganze Video am Stück gucken.
Der Lenienruck war ja eher das einholen der Leine vor der Passantin, sonst hätt Hund sie verwickelt, oder sehe ich das falsch? Soveil "Leinenarbeit" kann ich nicht machen, Zirbel bleibt beim Einholen der Leine schon fast stehen. Wir benutzen auch nur eine 3,5m lange, das langt für Zirbel völlig. Obwohl ich mal eine viel länger probieren werde; die Idee kam mir erst beim Nachdenken über den "Freitrail". Vielleicht ist Zirbel ja weiter weg von mir auch unsensibler.
Ich hätte am Samstag genau den Kommentar brauchen können, wo es weiter geht, ehe ich Zribel unter die Räder geschickt hätte.
Ich denke, ein "fertiger" (ich weiß, fertig ist er nie wirklich, aber erfahren genug für den Ernstfall) Hund kommt auch mit Verkehr klar, doch soweit ist meiner noch nicht.

Und ja, ich stelle schon fest, daß auf Plätzen der Geruch seltsame Wege findet und glaube schon, daß Zirbel sich das "vernünftigste" aussucht. Doch wenn ich vergleiche, wie macnhe sicheren Hunde arbeiten und sie, dann beschleicht mich schon das GEfühl, daß Zirbel nicht ganz sicher gelernt hat, welche Teilchen die wichtigsten sind. In Freiplatz-situationen ist (oder wirkt zumindest) sie eher unsicher. Gestern wie beschrieben fand ich sie sehr "spurtreu". Aber vielleicht kann ich das mal verifizieren, indem ich sie gezielt frei arbeiten lasse, um zu vergleichen, ob sie da anders agiert als angeleint, wo ich jetzt weiß, daß sie (zu) viel auf die Leine achtet.
Freddy hat geschrieben:Man könnte mehr mit ganz leichten, schnellen "Puppytrails" arbeiten oder sie direkt (ohne Abschnallen) an den eigentlichen Trail anhängen. Zirbel dabei anfeuern und verbal im Ziehen bestärken. Deine Leinenspannung Schrittchen für Schrittchen erhöhen... in eindeutigen Situationen (wenn sie ganz sicher auf dem Weg zum Opfer ist) auch mal zum Immunisieren einen ganz kleinen Leinen-Ruck setzen, wie er unbeabsichtigt immer mal wieder vorkommt.
SChön! Das mache ich bereits so, daß ich wie blöd jauchze, wenn sie ihr Opfer gefunden hat und hinzieht. Dann feuer ich sie mächtig an und halte sie trotdem fest. Je nach Untergrund darf sie dann auch mal die letzen Meter frei fliegen, als Belohnung fürs "ziehen". Aber wie gesagt, ich brauche dazu keine Kraft (vermutlich bin ich einfach so unglaublich stark, daß ich das nicht merke, das wirds sein..., mist, schon wieder Tastatur durch den SChreibtisch gehauen... :dog_laugh )
Befürchtung hätte, das Zirbel das Geschirranziehen dann nicht mehr sicher und eindeutig mit dem Suchbeginn verknüpft.
Ja, ich auch; aber vielleicht sollte ich dafür auf das "Ritual" setzen. Oder zwei verschiedene Geschirre? :dog_unsure
Freddy hat geschrieben:Wenn Du Zirbel zu 100% im Griff hättest, könntest Du sie in Feld und Wald frei arbeiten lassen. Das wäre allerdings ein Novum in der MT-Scene...
Hm, im Feld würd ich uns auf 90% einstufen und da böte sich ein Freitrail als Motivationsschub und Belohnung bestimmt ab und zu an. Aber grundsätzlich beißt sich 100% mit dem gewünschten Selbsständigkeitgrad vom Trailedog ja auch etwas, so daß ich mal lieber nicht als fehlgeschlagener Pionier belächelt werden möchte. :dog_ph34r

@Sabine
die Idee ist prinzipiell schon gut. Aber da müsste das Schtretsch aber so was von strechtig sein.... Könnte mir kein Material vorstellen, das so nachgiebig wäre wie nötig und dennoch als Leine stabi genug.
Man müsste mal eine Federwaage zwischen Zirbel und Leine machen, um die nötige Kraft objektiv zu bestimmen. Aber ich würde sagen das spielt sich im Bereich ein, zwei Kilo ab. WEnn sie "richtig rein springt", genügt eine Hand, der Arm wird kaum beansprucht.
Wenn ich doch nur beim Zügelführen so konsequent "weich" sein könnte. Da ist es für mich ganz harte "Arbeit"

@Doris
doris hat geschrieben:Ich denke schon daß ich ihn am Anfang durch meine strenge Art, was die Leinenführigkeit angeht, "versaut" habe, ich würde das heute nicht mehr so machen.
Doch ich schon. Ich habe ja gar nix streng gemacht, sondern nur konsequent Zug druch den Hund unterbunden und absolute Nachgibigkit meinerseits bei lockerem Hund. Alle meine von klein auf so angeleinten Hunde waren so "weich".
Ich würde es heute unter dem Aspekt daß ich MT auch gern mit dem nächsten Hund machen würde nur so machen daß er von Baby an differenzieren lernt: Halsband = weich führig, Geschirr = Zug erlaubt, ja gewünscht. Vielleicht sollte ich Zirbel doch mal mit anspannen? Dann begreift sie vielleicht, daß sie hier ziehen darf?
Das ist ja auch mein Kritikpunkt bei diesen ganzen Hundeplatzgeschichten, wo ich schon gefragt hab, was daran so toll ist, wenn Hund so in die Leine rennt. Ich möchte meinem Hund auch gar nicht erst immer Zug auf den empfindlichen Hals geben und ich möchte absolut sicher sein, daß Hund zB im Verkehr nicht plötzlich in selbigen hopst, nur weil ich in einer Hand zuwenig Kraft für ihn habe. Ich nehme meinen Hund da an die Leine, wo er störungsfrei neben mir sein soll. Da möchte ich nicht die Einkaufstüte mit den Glasflschen aus der Hand gerissen bekommen oder in die Leine verwickelt werden, weil hUnd hemmungslos bis zum Luftabbruch im Halsband hängt. Aber ich sehe schon ein, daß für manche Aufgaben Zug nötig ist und werde das zukünftig berücksichtigen. Und das arme Zirbeltier muß jetzt halt mühsam das Beste daraus machen. :brav

LG
Eddi
immer wieder erstaunt, womit man sich den Kopf zerbrechen kann.... :dog_blink

Freddy

Re: Zirbel lernt Mantrailing

Beitrag von Freddy » Mi 13. Apr 2011, 16:31

Hallo Eddi, Hallo zusammen,
Eddi hat geschrieben:puh, bei dem Gewackel kann ich nicht das ganze Video am Stück gucken.
Der Leinenruck war ja eher das einholen der Leine vor der Passantin, sonst hätt Hund sie verwickelt, oder sehe ich das falsch?
Ich habe auch nur bis zur dritten Minute geguckt :dog_ill . Du hast recht, man kann die Situation an der Kreuzung anhand dieses Materials auch nur sehr schwer beurteilen.
Meiner Meinung nach hätte die HF entweder vor der Kreuzung den Hund verlangsamen oder anhalten müssen. Oder hinter dem Hund bleiben und hinterher in die vom Hund favorisierte Richtung gehen. Der HF soll den Hund nicht behindern oder beeinflussen....auch wenn er die richtige Richtung kennt oder zu kennen glaubt.

Mir ist vor länger Zeit mal etwas ähnliches im Düsseldorfer Kö-Center passiert. In einem Roundel mit 6-7 Abgängen strebte Felix auf einen Gang zu, aus dem uns gerade ein Hündchen mit Frauchen entgegenkam.
zweimal rum.jpg
In dem Glauben er wolle zu dem Hündchen hin, gab es einen ganz kleinen Leinenruck mit leichter Richtungskorrektur von mir. Das stellte sich als falsch heraus, denn Felix stand nach dem Ausschließen aller anderen Richtungen wieder vor der Abzweigung.
Unter den kritischen Augen der Seminarleiterin ließ ich ihn aber nun weiter arbeiten und bald darauf fand er GsD die VP.
geschafft.jpg
Bei der Nachbereitung des Trails bekam ich dann zu hören: „Der HUND hat Potential! Aber der Hundeführer bringt ihn durcheinander und hätte es fast versaut...naja...immerhin scheint er sich zu bemühen....“. Das hat gesessen. Eine wichtige Erfahrung die bis heute nachwirkt...
Eddi hat geschrieben:Wir benutzen auch nur eine 3,5m lange, das langt für Zirbel völlig. Obwohl ich mal eine viel länger probieren werde; die Idee kam mir erst beim Nachdenken über den "Freitrail". Vielleicht ist Zirbel ja weiter weg von mir auch unsensibler.
Ja! Vielleicht spürt sie so auch deutlicher den Unterschied: Einerseits kurze Leine und Halsband = nicht ziehen, andererseits lange Leine ( ich finde 7m gut, evt. 5m für die Innen-Stadt) und Geschirr = ziehen erwünscht.
Vielleicht nimmst Du als neue Fährtenleine was auffälliges und nicht alltägliches, wie z.B. sowas


LG
Freddy
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