Geruchsunterscheidung

Dogdance, Flyball, Frisbee, Longieren, Zughundearbeit und andere Beschäftigungen mit dem Airedale
Freddy

Re: Geruchsunterscheidung

Beitrag von Freddy » Do 11. Mär 2010, 13:30

Hallo zusammen, hallo Eddi und Kerstin,

...das klappt ja schon toll bei Euch, Eddi :thumbup: .
Eddi hat geschrieben:bisher weiß ich aber gar nicht ,wie so eine GA-Präsentation "korrekt" abläuft. Läßt man kommentarlos schnuffen oder gibts ein Kommando dazu?

Soo formal ist das bei uns gar nicht :dog_wink . Wichtig ist, das man die Hunde mit Spaß und Freude und nicht mit Zwang an das Schnüffeln, an oder besser gesagt, in der Tüte gewöhnt. Aber so wie ich Dich einschätze, ist das eh für Dich keine Frage...

Die allermeisten Airedales sind von Natur aus sehr neugierig, meiner definitiv. Wenn der Helfer uns beim Mantrailing den GA (Geruch- Artikel)vorlegt oder auch in die Hand gibt, braucht es kein Kommando, da geht Felix schon aus Neugier mit der Nase hin. Am Anfang kann man das natürlich auch mit Clickerarbeit oder Leckerchen in der Tüte unterstützen.
Selbstverständlich kann ein Hörzeichen in ungewöhnlichen Situationen wertvoll sein, z.B. wenn mal ein Autositz als GA dienen muss. Also benutze ich es meist auch ein Hörzeichen ("riechen"), aber mehr um es ihm für besondere Fälle beizubringen, als das es wirklich erforderlich wäre.


Hier, kann man sehen, wie schnell und locker Felix den Geruch in ungewöhnlicher Art(er riecht einmal kurz an der Münze in meiner Hand, das reicht ihm für ca. 24 Std.) aufgenommen und abgespeichert hat. Man muss aber schon ganz genau auf den Anfang achten, sonst sieht die "GA-Präsentation" gar nicht. Die Trainerin hatte mir eine ein Euro Münze als GA, in die Hand gedrückt, die zuvor ca. 10 Personen und das zu suchende Opfer angefasst hatten. Den Verlauf der Trail kannte ich nicht...aber Felix hat sich weder durch Widergänge oder Geruchs-Verwirbelungen durch Wind und Autos, noch durch die 10 am Start anwesenden (falschen) Personen, aus dem Konzept bringen lassen. Ich muss allerdings zugeben, das war auch eine Sternstunde von ihm, da "zehren" wir heute noch von....

Ich hatte es leichter als Du, weil Felix schon vom Mantrailing her die "GA-Präsentation" kannte und ich das einfach (generalisiert) auf die Geruchsunterscheidung übernommen habe.
Wenn ich die Geruchsdifferenzierung und GA Präsentation, ohne Mantrailing Vorkenntnisse, neu aufbauen müsste, würde ich ähnlich wie in dem Video oben, mit Clicker, oder so wie es Susanne L. beschrieben hat, vorgehen.

Wie ich schon sagte, kann man als GA (Geruchsartikel), ich bleibe jetzt mal bei dem Begriff obwohl er nicht ganz richtig ist, so ziemlich alles nehmen, was einem einfällt. Ich habe viele Dinge, die in der Küche zu finden sind, verwendet: Viele Gewürze wie Lorbeerblätter, Zimtstangen, Nelken, Oregano usw., Kamillen-, Pfefferminz-, Hagebuttentee oder was auch immer. Zur Zeit tropfe ich verschiedene Öle wie Rapsöl, Sonnenblumenöl, Olivenöl, Leinöl,....auf ein Papier (da könnte man auch schön Bierdeckel für nehmen) und lasse ihn danach gezielt suchen.

Wenn die Unterscheidung, mit einem bestimmten GA (und leeren Töpfen) klappt, kann man anfangen die GA's zu varieren. Vor allem, langsam weg von den leckeren Sachen :dog_tongue2 ... Unter den Töpfen ist bis dahin, aber immer nur ein (der richtige) GA versteckt, die anderen sind leer. Richtige Anzeige wird sofort belohnt. Bei Falschanzeigen nicht bestrafen, auch nicht mit "NEIN"oder dergleichen, sondern entweder nicht beachten oder ganz vorsichtig korrigieren, z.B. mit nicht negativ besetzten Hörzeichen :"Ne, ne" oder "meinst Du wirklich?" oder was auch immer...
Auch wenn bis dahin eigentlich nicht viel Sinn macht, immer mit dem GA in der Tüte arbeiten. Als Ritual und zum Herstellen der Verknüpfung: Geruch in der Tüte-- gleichen Geruch anzeigen.
Viel später kann man, langsam steigernd, mehrere falsche GA's (am Anfang unkontaminierte gleiche Geruchsträger) und einen Richtigen verstecken. Das ist dann aber schon nicht so ganz einfach...die Krönung wäre dann, das kein passender GA versteckt wurde, und keine, bzw. eine Negativanzeige gezeigt wird. Dann kann man erst sicher sein, das der Hund alles richtig verknüpft hat.
An der Problematik arbeiten wir, immer noch...

@Kerstin: Ich habe oben in dem Beitrag, ein bischen übertrieben ;). Aber es ist schon so, das bei uns, auch beim Training, Spiel und Spaß im Vordergrund stehen. Den Spaß haben wir allerdings auch ohne geistige Getränke. Für Felix ist alles ein tolles Spiel, und keine "Arbeit", deshalb brauche ich ihn auch niemals zweimal rufen wenn es um Nasenarbeit geht....und er gibt meist "alles".

LG
Freddy mit Felix

PS: Es ist etwas schwierig über so etwas zu schreiben, wenn man den Hund und den "Trainingsstand" von Hund und Frauchen nicht kennt. Ich hoffe es ist trotzdem einigermaßen verständlich rübergekommen, ansonsten bitte nachhaken...kein Problem.

PPS: Für solche Nasenspiele kann ich auch die Bücher von Viviane Theby, z.B. "Schnüffelstunde" empfehlen.

PPPS: Whiskey für Whiskeykuchen ist ja Alkohlmissbrauch, da verdamft ja alles... ;) :D

Anneliese

Re: Geruchsunterscheidung

Beitrag von Anneliese » Do 13. Mai 2010, 21:46

Hallo Eddi,

danke für den Tipp einmal das Thema "Geruchsunterscheidung" zu lesen.

Nun wollte ich nur mal kurz das Thema überfliegen und späterhin einmal genauer schauen was ich davon an Infos nutzen kann.
Jetzt bin ich hier aber gleich hängen geblieben – fühlte mich gut informiert und bestens unterhalten. :dog_laugh

DANKE AN FREDDY UND DICH
für dieses amüsante Wortgelage mit Substanz.

Liebe Grüße
Anneliese mit Bente die schon Schäfchen zählt - und einem Göttergatten der gerne ein Tor zählen würde.

pivi

Re: Geruchsunterscheidung

Beitrag von pivi » Do 8. Jul 2010, 12:56

@ Freddy
Ich habe mit Felix, die Geruchsunterscheidung schon seit frühester Jugend spielerisch geübt, und dabei nur mit postiver Belohnung (Clicker/Futter) und mit negativer Strafe (bei Falschanzeige) gearbeitet.
Hallo Freddy,

was ist eine negative Strafe bei Falschanzeige??? :dog_unsure

Mache ja mit Zola auch solche Geruchsspielchen, bei Falschanzeige gibt es halt nix :dog_sad

Beim Mantrailing war unser Aufbau so, dass der Hund immer zum Ziel kam und seine Belohnung kassiert hat.

Gruß
Birgit

Freddy

Re: Geruchsunterscheidung

Beitrag von Freddy » Do 8. Jul 2010, 13:54

Hallo Susanne,

eine negative Strafe ist das Vorenthalten einer Belohnung oder Bestätigung, eine positive Strafe wäre eine Bestrafung wie z.B. Schmerzen zufügen oder Angst auslösen.

Felix geht im Übereifer ganz schnell alle Verstecke durch, nach dem Motto irgendwo wird schon was sein... Als Anzeige haben wir antatschen mit der Pfote. Mittlerweile so kräftig und schnell das ich keine schweren Blumentöpfe mehr verwenden kann, ohne die Einrichtung nachhaltig zu gefährden....

Er hat ja auch durchaus Erfolg mit seiner Schnellmethode, und bei dem richtigen Topf auch ein Erfolgserlebniss mit minimalem Aufwand. Nur hätte ich gerne eine klare Negativaussage....

LG
Freddy mit Felix

PS: Zur Ergänzung: Mit positiver Belohnung meinte ich eigentlich pos. Verstärkung. Bei der positiven Verstärkung wird der Hund für das Zeigen einer gewünschten Verhaltensweis z.B. mit Leckerchen belohnt.
Bei der negativen Verstärkung wird er für das Zeigen einer gewünschten Verhaltensweise durch Wegnahme oder Vermeidung eines "unangenehmen Reizes" belohnt.

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