Hoch im Trieb stehend

Unterordnung, Fährte, Schutzdienst
SiWolke
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Re: Hoch im Trieb stehend

Beitrag von SiWolke » Do 15. Aug 2019, 07:08

Bavaria hat geschrieben:
Do 15. Aug 2019, 06:25
Guten Morgen Ihr Lieben ,
also die Bücherweisheiten, die hier diskutiert werden, decken sich nicht oder nur kaum mit meinen bescheidenen Erfahrungen, es ist mir aber auch zu müssig, dass jetzt alles auseinander zu klauben....
Eingehen möchte ich nur kurz auf IPO/ IGP: hier werden hanebüchene Stammtischparolen, als Fakt präsentiert. 1. Wir kennen die moderne Ausbildung, über Spiel- und Beutetrieb, die den Hundecharakter nicht verändert.Hier fungiert der Helfer als der beste Freund des Hundes. 2. Im Wehrtrieb, also Selbsterhaltungstrieb ( ich frage mich immer, warum man solche Hunde, die fehlenden Spiel- und Beutetrieb haben, nicht einfach auf die Couch legt)
Selbsterhaltungstrieb und daraus resultierendes Verhalten als Wehrverhalten???? Erklär mir das mal näher wie das praktisch bei euch aufgebaut wird. Mir wird's grad ganz mulmig. Die beste Handlung zur Selbsterhaltung ist Flucht oder Vermeidung!
- diese beiden Methoden werden hier sinnlos durcheinander gehauen und mit Aggression gemischt, wir haben im Wehr aggressives Verhslten, das auf den Selbsterhaltungstrieb beruht,
Aggressives Verhalten, auf Selbsterhaltung beruhend???? Womöglich defensives aggressives Verhalten?? Alle meine Vorurteile werden damit bestätigt.Ich gehe mal davon aus, daß so nicht mehr gearbeitet wird, wenn ich dich recht verstehe. Sondern sich auf Spiel-und Beutetrieb konzentriert wird.
im Beutetrieb kann man im späten Azsbildungsstadium Aggression durch Dominanz im Streit um Ressourcen hervorrufen, aber diese Aggression wird sich nur auf das Beuteziel Hetzarm beziehen, nicht suf den Helfer, der Hund wird mit Nichten den Helfer angreifen,sondern nur seine Beute machen und sie dem Konkurrenten abnehmen.
Logisch, das machen die Hunde ja auch wenn man Spielzeug dazwischen wirft, wenn sie miteinander spielen, aber das löst ganzschön oft Beißereien aus, selbst bei Hunden, die miteinander auskommen. Wenn der Helfer da nicht schnell genug den Ärmel abgibt...oder der Führer nichts zu sagen hat beim Hund.....wird das wirklich heute noch so gehandhabt???
Aggression ist immer die feindliche Beantwortung auf tatsächliche oder vermeintliche Bedrohung, und genau die fehlt im Spiel, sonst wäre es ja kein Spiel. Insoweit empfehle ich, hier im IPO nochmal nachzulesen, weil es wirklich schwierig wird, wenn nicht klar ist, welche Motivation & welcher Trieb im IGP angesprochen werden und wann/ warum und was genau im Hund abläuft.Wenn ich nicht weiß, welchen " Film " der Hund sieht, kann ich da auch nicht mitspielen und die Handlung beeinflussen.Eine Ausbildung ist nur dann möglich, wenn ich das weiß, sehe und instinktiv auf meinen Hund reagiere. Aber Wehr- und Beutetrieb,Aggression und Spiel quer durcheinander zu hauen, ist absoluter Mist, es sind zwei völlig konträre Methoden, die so viel gemeinsam haben,wie Sommer und Winter....beide sind Jahreszeiten, mehr aber nicht.
Leider sieht die Praxis anders aus. Ich kenne keine Beurteilung des Hundecharakters vor dem Training oder daß man darauf eingeht. Ich kenne aber Leute, die abgebrochen haben, weil die Hunde "auf die Couch mussten". Die waren dann nicht mehr verkehrsfähig.
Jede Privatperson kann teilnehmen, wenn sie das will. Eigentlich müsste jeder beim Zoll oder bei der Polizei sein. Wenn alle das so durchschauen und handhaben könnte wie du, wäre das wohl nicht so ein Problem und man hätte nicht soviel Vorfälle mit Schäferhunden und anderen, die privat als Schutzhund gearbeitet würden. Der Hund mischt Wehr-Beute-Spiel ganzschön stark und eigentlich und generell ist alles, was der Hund da macht, aggressionsgeprägt, denn es gibt in jedem der Bereich Aggression. Das was wir Aggression nennen ist normales Verhalten und Kommunikation. Aggression muss ja nicht gleich töten.

Dies schrieb Lutz in einem anderen thread:
Solch einen Hund so auszubilden dass er selbständig denkend in entsprechenden Situationen Personen und Besitz mit den ihm von der Natur her mitgegebenen Anlagen schützt und sich mit ihm in der Öffentlichkeit trotzdem als zuverlässigen Familienhund überall, absolut für jeden gefahrlos, hinbewegen kann, ist übrigens sehr viel schwieriger als die Ausbildung eines Polizeihundes den man denn jederzeit mit Leine und einem Maulkorb wieder unter Verschluss halten kann (und muss) weil er billig als "Hundematerial" aus Kostenersparniss eingekauft werden musste und nach wenigen Wochen Ausbildung in den Einsatz mit Zivilschärfe und amtlicher Beißerlaubnis kommt was diesen denn schon mal leicht überfordert.
Und weil es eben heute keine ehrliche Schutzhundausbildung für dafür geeignete Hunde gibt hat sich in der Sporthundsszene IPO oder auch VPG eben diese Grauzone gebildet in der je nach Variation in einigen Hundevereinen (oder privaten "Interessenvereinigungen" ohne Zugang zu höheren Weihen wie IPO) mehr oder weniger illegale Abrichtungen nach alter Art auf Kadavergehorsam mit Knüppel wobei dann durch Angst Aggressionswut freigesetzt wird auf deutsch der Hund "scharf gemacht" wird. (Angst und Aggression liegen auch bei uns im Gehirn eng zusammen).
Wie sagte mir hier im Forum noch vor einigen Jahren eine Userin als erfahrene "Hundesportlerin":Wo keine Angst ist, ist auch keine Schärfe!
Passt zu meinen Erfahrungen. Ich habe nichts gegen den Sport, aber nur mit einer Vorprüfung des Hundeführers auf Kenntnis des Hundeverhaltens und einem Wesenstest auf Wesensfestigkeit des Hundes.
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Bavaria
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Re: Hoch im Trieb stehend

Beitrag von Bavaria » Do 15. Aug 2019, 13:09

Ich sag doch Du schmeisst alles durcheinander: es gibt keine defensive Aggression: Aggression ist immer beschädigendes Verhalten auf eine vermeindliche oder tatsächliche Bedrohung !
Natürlich kann ich JEDEN Hund über Wehr- / Selbsterhaltungstrieb zu Aggrssion bringen.Ganz einfach: Hunde die auf Bedrohung mit normalerweise defensiv und / oder mit Flucht reagieren würden, muss ich nur die Fluchtmöglichkeit nehmen oder sie in die Ecke treiben ( nicht umsonst ein geflügeltes Wort) und dann kann man mal schauen, was Wehrverhalten für Aggressionspotential hat! Ich hab schon mehrere selbsternannte Hundeexperten gesehen, die Strassenhunden die Fluchtmöglichkeit nahmen und sich dann wunderten.😄 So und jetzt zum Mitschreiben: IGP Sport wird über Spiel aufgebaut, über Beute- & Spieltrieb und hat mit Aggression nichts zu tun! Deshalb eignet sich auch nicht jeder Hund! Man kann einen Hund nicht zum Jagen tragen.Und Lutz ist für IGP sicher nicht der richtige Ansprechpartner, seine letzten hundesportlichen Aktivitäten waren " vorm Krieg", als nan in Deutschland noch Hexen verbrannte. Und auch Diensthunde werden über Spiel- Beutetrieb aufgebaut, ich weiss das so genau, weil ich mit denen trainiere und auch ein Zwerg von mir im Dienst ist. Zu diesen Diskussionen findest Du hier im Forum ausreichend Stoff und auch Hinweise, wie ausgebildet wird, einfach mal die Suchenfkt nutzen.
LG Bine

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Re: Hoch im Trieb stehend

Beitrag von Bettina » Do 15. Aug 2019, 14:05

Hallo Sibylle,
SiWolke hat geschrieben:
Mi 14. Aug 2019, 20:47
Ich hatte mich mal überreden lassen, nach dem Training ein "Rudel" spielen zu lassen, so 12 Hunde, alles dabei, alle groß, von den Rüden war einer ein intakter Jüngling, Hovawart, und einer ein kastrierter Mischling von der Strasse.
Das Sozialspiel ging zu lange, Rangordnungen waren klar und kein Hund hatte mehr Lust zum Spielen, wir standen alle dumm herum und verstärkten das noch.
Plötzlich wurde es ernst zwischen den beiden. Die Besitzerin des Hovawart kriegte die Krise und bat mich einzugreifen, sie wolle mit dem Hund auf Ausstellungen gehen. Normalerweise hätten wir ganz schnell alle weggehen müssen und die Sache auflösen ( schon vorher, es gibt einen Moment des Stillstands vor sowas).
Ich holte Luft und sprang mit einem Banshee-Schrei mittenrein und zwischen die beiden. Das hat sie schwer beeindruckt und sie trennten sich, allerdings biß mich der Mischling im Affekt ins Knie. Er entschuldigte sich aber nachher und Dank Heilerde wurde alles gut.
mich würde mal interessieren, in welcher Funktion Du Dich da hast überreden lassen?

LG Bettina
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Re: Hoch im Trieb stehend

Beitrag von lutz » Do 15. Aug 2019, 16:10

Hallo Bine,

Eigentlich wollte ich mich da nicht einmischen aber wenn ich da nun schon wiederholt namentlich genannt wurde: Meine letzten Aktivitäten im Hundesport waren tatsächlich schon 1960 beim Zollhundeverein in Bremen als tatsächlich noch richtige Schutzhunde ausgebildet wurden und man diese IPO-Spielereien noch nicht kannte.
Meinen ersten Airedale habe ich 1957 mit 15 Jahren als Prämie dafür von meinen Eltern erhalten weil ich die Aufnahmeprüfung zum Gymnasium auf drängen meiner Lehrerin gemacht und bestanden hatte und meine Eltern wollten das ich Latein lerne um später einmal Arzt, Jurist oder wenigstens Pastor zu werden, obwohl ich zur See fahren wollte. Später kam denn natürlich sowieso alles ganz anders.
1960 war nun aber noch nicht vor dem Krieg und die Hexenverbrennungen fanden auch schon lange nicht mehr statt. Deswegen ist meine Schutzhundprüfung aber noch lange nicht ungültig geworden obwohl der Ausbildungsstandard heute definitiv ein anderer ist. Damals bekamen nicht nur die Hunde in der Ausbildung mehr Prügel sondern auch wir in der Schule. Auch mein Führerschein den ich im gleichen Jahr gemacht habe gilt immer noch und ich darf noch Auto und Motorradfahren.
Genau so wie ich mich dem inzwischen gewachsenem Straßenverkehr anpassen musste habe ich mich aber, da sei versichert, auch immer über alle bisherigen Standards der Hundeausbildung auf dem Laufenden gehalten ohne nun selbst auf dem Hundeplatz aktiv zu sein zumal ich auch eine zeitlang direkt daneben gewohnt habe. Auch wenn großenteils nur Literatur ist habe ich gerade auch über den Schutzhundesport eine Literatursammlung von denen Du sicher nur träumst. Und was besonders interessant daran ist dass man diese ganzen alten zum Teil wirklich brutalen Ausbildungsmethoden um die vorige Jahrhundertwende den Neueren, wie "Neue Wege der Polizeihundausbildung" von Baumann und " Der Schutzhundesport im Focus" (Kommando voran) von Jörg Tschentscher und echte bebilderte Polizeihundeliteratur für die Polizeihundausbildung und Umgang mit gefährlichen Hunden, einmal gegenüberstellen kann und sich dann sein eigenes Programm daraus zu stricken. Und so habe ich das schon immer gehandhabt und auf den Hundeplatz mit überflüssigen Übungen verzichtet, wobei es ist mir z. B. auch bei Joker derart gut gelungen dass er 3x jeweils genau zum richtigen und notwendigen Zeitpunkt "gebissen" hat und wie Du schreibst ich mit Recht "auch noch stolz darauf bin". Das habe ich schriftlich von der Staatsanwaltschaft die immer dann eingeschaltet wird wenn ein Mensch verletzt ist. Richtig mit Verstand und Hundekenntnissen ausgebildet kommt so ein Hund überall klar und es droht absolut keine Gefahr von ihm.
Ich weiß jetzt nicht was das soll dass Du mir "Ahnung" und Wissen absprichst weil ich nicht selbst gezüchtet habe (musste schließlich arbeiten und Brötchen verdienen), und aus gesundheitlichen Gründen eben nicht mehr selbst trimme da ich eine hervorragende Trimmern habe wobei ich von Anfang bis Ende immer direkt daneben stehe, und nicht gleich ein Rudel Hunde halte und mich lieber auf einen und dafür intensiver beschränke. Ziemlich viel kann man nicht nur mit "Learning by Doing" erreichen sondern sich auch mit entsprechender Literatur schlau machen und auf dem Laufenden halten.. (in Südafrika habe ich mal einen Meister vom Toolrom, der angeblich früher eine Koryphäe bei Rolls Royce war aber in meinen Augen eher ein begnadeter Pfuscher, nach Hause geschickt der mir sagte: "I don,t need to look in a Handbook" und dann nach diesem Buch das Problem selbst gelöst. Also Fachliteratur ist schon etwas wert wenn man sie versteht.
Ein Airedale ist nun einmal kein Dobermann sondern hat einen ganz eigenen Terriercharakter. Ich weiß nun nicht ob es nur gesundheitliche Probleme waren warum Du Deine Dobermannzucht aufgegeben hast aber ich kann Dir versichern alle Dobermänner die ich bisher kennen gelernt habe waren entweder alle voll durch den Wind, ja man konnte Angst vor Ihnen haben, oder wahre Lämmer mit denen man nun gar nichts anfangen konnte, sofern sie nicht vorher schon an Herzversagen eingegangen waren.

Da das mit den Dobermännern nun nichts war hast Du Dich ja nun seit 8 Jahren voll in das Metier der Airedales und später auch auf die Zucht gestürzt und es, wie Du schreibst, ja mit 45 Champion-Titeln weit und noch weiter und zu einer wahren Meisterschaft im Trimmen gebracht dass Du da sicher bei den Airedales mit einem eigenen Frisiersalon das sein würdest was der Udo Walz bei der Frau Merkel ist.
Ich verfolge Deine Zucht sehr intensiv und ja Du hast es da schon, wenigstens äußerlich, weit gebracht aber bevor ich einen Hund bei Dir kaufen würde, würde ich erst einmal ein paar Generationen abwarten wie sie denn in den für mich wesentlich wichtigeren Kriterien des Wesens und der Langlebigkeit sind, denn darauf kannst Du Gift nehmen die IPO sagt darüber nichts, aber auch gar nichts aus und auch nicht wie der Hund getrimmt ist.
Auf jeden Fall werden diese ganzen Ausstellungsergebnisse und sogenannten Leistungsprüfungen viel zu weit überbewertet um daran einen guten Gebrauchshund zu erkennen.

Viele Grüße von lutz mit Greta
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Re: Hoch im Trieb stehend

Beitrag von Empisandrea » Do 15. Aug 2019, 17:27

Eigentlich lese ich die Abhandlungen von Lutz ja nicht, aber dieses Mal hat es mich gereizt.
Lutz, du hackst ja wieder volle Kanne auf Bine ein. Ich glaube, dass Bine Dir gar keinen Hund verkaufen würde und ich glaube auch, dass du gar nicht mehr die Zeit hast, mehrere Generationen Hunde zu beobachten.
Andrea
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und immer enger wird dies Band, je mehr die Zeit entschwindet.

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Re: Hoch im Trieb stehend

Beitrag von Hundemutti » Do 15. Aug 2019, 19:23

Hallo Andrea,

nun, wenn man so entlarvt wurde, ist das mehr als peinlich! Da muss man eben immer wieder sticheln...
Bavaria hat geschrieben:
Sa 27. Jul 2019, 12:53
...das lieber Lutz ist mein reales Leben, über das bin ich gern bereit zu diskutieren, wenn mein Gegenüber auch etwas Reales vorweisen kann und nicht seine Theorie nur aus 300 Büchern bezieht und sich dann aufbrezelt. Was ich damit sagen will?
1.Du trimmst nicht.
2.Du hast nie ausgestellt
3. Deine letzte und einzige SCHH ist nach 50 Jahren verjährt.
4.Du bist und warst immer Einzelhundehalter, der seinen Rüden schon vor Jahren nicht wirklich unter Kontrolle hatte...ja, ich weiß Du bist stolz drauf, dass Joker mehrfach zugebissen hatte.
5. Du hast nie gezüchtet.....

Worüber wolltest Du nochmal reden und diskutieren, mit Leuten die wirklich Ahnung haben? Wer im Glashaus sitzt,.....sollte andere Leute nicht der Ahnungslosigkeit bezichtigen.
Was ist ein angebliches Theorie Wissen gegen das, was Bine alles vorweisen kann?!!! Die Wenigsten können sich mit ihr messen! Erst recht niemand, der "sein Wissen" fast nur aus Büchern oder aus antiquirter Vergangenheit schöpft!
Liebe Grüße
R & R ...Romana & Lia

...mit Sandy & Janka im Herzen...

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Re: Hoch im Trieb stehend

Beitrag von Bavaria » Fr 16. Aug 2019, 06:56

Guten Morgen Lutz,
:D natürlich ist Deine SCHH 1 aus dem Jahr 1960 noch gültig, Du dürftest auch weiterführen, wenn der Hund noch leben würde. Ich wusste ja gar nicht das azsgerechnet Du so viel Wert auf Sport & Leistung legst.Hätte ich nicht vermutet, weil Du ja immer Schönheit am Strick hattest.Aber gut, ich bin gern bereit mal im Norden ein Treffen zu machen, dann gehen wir mal auf den Platz und vergleichen mal, gern auch im Freilauf an einem Ort Deiner Wahl. Tja, das ich das Trimmen gelernt hab, liegt auch an Euch, die Ihr ja immer sagtet: geht nicht! Kann man nicht, braucht man Erfahrung und einen Profi.Bischen bitter oder? Geht doch, auch für die Ausstellung. Und nun sind wir pissig, ob der paar Titel? 🙈 Übrigens reicht gutes Trimming allein nicht aus, um vorn zu stehen, da gehört auch Anatomie, Kondition und Training dazu, aber das ist wieder ein anderes, weitläufiges Feld, wenn man Vit.B weglässt.Über die Langlebigkeit kann ich noch nichts sagen, dass weiss man eh erst post mortum, da sich aber die Grosseltern bis dato guter Gesundheit erfreuen, außer Geeny, die mit 12 Jahren verstorben ist, hoffe ich doch auch da die richtigen Entscheidungen getroffen zu haben. Schaun wir mal, auf jeden Fall hab ich sämtliche medizinische Möglichkeiten ausgenutzt, um Krankheiten, die immer häufiger in der AT Population auftreten, auszuschliessen, nicht nur HD, ED und Pra.Obs klappt, müssen wir abwarten, ich möchte, dass meine Hunde langlebig & gesund sind, wesenfest,leisitungsbereit und schön, aber ich bin ganz zuversichtlich, dass ich das erreichen kann, denn meine TA Kosten sind doch, trotz 2er Veteranen im Haus sehr gering. Und ich glaube, meinen Hunden geht es ganz gut und sie sind recht glücklich, jedenfalls tu ich alles dafür.Und wie sagte Herr Ehrenreich im Juli: " sehr vitaler, freundlicher, lebenslustige Veteran in bestem Pflegezustand und vorzüglicher Kondition mit perfektem, schön gepflegten Scherengebiss.. eine Freude ihn richten zu dürfen." Hat mich sehr gefreut, einen alten Hund auszustellen mit 10 Jahren und so was zu hören....
LG Bine

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Re: Hoch im Trieb stehend

Beitrag von lutz » Fr 16. Aug 2019, 08:13

Hallo Bine und AT-Freunde,

jetzt möchte ich aber doch noch etwas direkt zum Thema sagen. Vorweg aber noch einmal ein Wort zur Fachliteratur. Hier wird der Wissensstand von vielen Kynologen zusammengetragen die ein einzelner niemals zusammenfassen könnte das sollte eigentlich jedem klar sein auch wenn er sonst nur die Bildzeitung liest oder mal 10 Buchstaben bei FB zusammenbekommt. Ganz klar ist aber auch dass die ganzen Erkenntnisse aus den Büchern niemals eigene Erfahrungen ersetzen werden.

"Wissen ist Macht", heißt es nicht zu Unrecht obwohl viele Leute lieber nach dem Motto handeln: Nix wissen macht auch nichts.

Im laufe der Jahre hat sich auch der Wissensstand in der Hundepsychologie erweitert und dabei gibt es durchaus interessante kinologische Erkenntnisse für den Hundesport über die "Triebe".
Erstens ist die Freudsche Trieblehre in vielen Teilen längst überholt oder gilt als falsch und zweitens werden diese Ausdrücke und Zuweisungen der "Triebe" praktisch so nur noch in der Schutzhundausbildung verwendet. Trieb sollte heutzutage aber von Motivation und Motivationstraining ersetzt werden. Jörg Tschentscher schreibt: Die Freudsche Triebtheorie gilt inzwischen als widerlegt. Da es zum "Trieb " aber keine auffindbare, verwertbare Fachliteratur gibt muß davon ausgegangen werden, dass es sich bei der Im im Schutzhundesport verwendeten Triebdefinition um vereinsinterne Wissensweitergaben aus vergangenen Zeiten handelt.
Dabei ist es tatsächlich gar nicht so einfach zu erkennen was da eigentlich bei der Schutzhundausbildung im Hund abläuft und wie Bine schon sagte "welchen Film er gerade sieht" und welcher Cocktail an Hormonen da gerade bei ihm ausgeschüttet wird denn das sind die wahren Auslöser der "Triebe". Gerade die Hundehalter die neu im Geschäft sind und die Zusammenhänge nicht richtig kennen und auch deuten können bauen da viel Mist.

Zum einen wird der Hund von Natur aus als Freund des Menschen geboren wobei der aber niemals als Beute oder Feind angesehen wird. Gemacht wir er dadurch erst durch den Menschen ob gewollt oder eben nur durch eine fehlerhafte Ausbildung, und das kann leicht passieren. Gewünscht wird seit 2012 die modifizierten Regeln in der IPO vom VDH " der politisch korrekte Hund " auf gut deutsch er soll nicht beißen obwohl das schon rein biologisch dem gesamten Hundeverhalten , auch untereinander, entgegensteht. Gerade bei der Schutzhundausbildung mit Ausrichtung auf den, wie immer noch gerne behauptet wird, reinen "Spieltrieb" den es aber so vereinzelt gesehen in der Ausbildung gar nicht gibt, passieren zu leicht Fehler. Im Training wird nämlich das vom Hund gewünschte Spielverhalten mit dem vom Menschen gefordertem Aggressionsverhalten vermischt. Der Hund empfindet lustvolles Spielverhalten- aber eben ohnedies hemmenden und regulierenden Eigenschaften, die das soziale Miteinander von Mensch und Hund, aber aber auch von Hunden untereinander ausmachen. Es wird praktisch ein Hormoncocktail ausgeschüttet der aber nicht klar in eine Richtung weist sondern durcheinander ist. Jörg Tschentscher schreibt. Stellten sie sich vor, Sie möchten kuscheln, sind aber gleichzeitig angespannt und wollen rennen, oder doch kuscheln oder doch mal ihren <sozialpartner in den Schwitzkasten nehmen und mal richtig zudrücken oder doch rennen-.? Einen solchen Stress erlebt ihr Hund in dem Fall und reagiert entsprechend. Selbst wenn der Hund äußerlich ruhig wirkt, sieht man ihm die Anspannung und Nervosität in denAugen, an der Atemfrequenz und Muskelanspannung an.
Das zu dem Einwurf "alles wird da durcheinander gehauen". Dieses o.a. Buch besteht zu einem Großteil aus Zitaten und Zusammenfassungen von fast allen bekannten Kynologen die sich jemals mit der Schutzhundausbildung befasst haben.

Noch mal als Nachtrag: Ich hatte schon einige Jahre vorher geschrieben dass ich oft mit einem "Dienstunfähigem Diensthundeführer" der Polizei unterwegs war der wirklich schwierige Hunde aus dem Tierheim wieder "aufarbeitete" und dann ohne Zwang dahinter auch wieder an dafür geeignete Menschen verkaufte. Zum anderen habe ich öfter mit einem 2Meter- Polizisten der sich selbst als Schutzmann sah und bezeichnete gesprochen und der für das gesamte Diensthundewesen im Lande Bremen verantwortlich war. Ein sehr angenehmer Gesprächspartner der mich so über einiges im diensthundewesen aufklärte und sich auch nicht scheute unangenehme Vorfälle zu benennen. Des weiteren habe ich zwei alte Schulfreunde bei der Polizei von denen mir der eine 3 paar armierte Zugriffshandschuhe der amerikanischen Polizei besorgte (ein Paar dabei 2 Nummern größer damit ich diese über das darunter liegende Paar ziehen konnte denn so ein Rottweiler hat ganz schön Kraft zwischen den Zähnen wenn Joker sich mal wieder mit jemanden angelegt hatte der eine Nummer größer war als er.
Du bist das also nicht allein der sich dort mit Polizeidienthunden auskennt und auch Interna kennt.

Auf einen Hundeplatz wirst Du mich nicht mehr bekommen ich halte es da mit Dr.Udo Gansloßer der in einem neuerem Interview über die Schutzhundausbildung mit dem NDR sagte:
"Der Hund ist durch diese Art der Ausbildung mit einen erhöhten Gefahrenpotential ausgestattet und er ist mit einem deutlich eingeschränktem sozialem Verhalten geschlagen, weil er nicht mehr mit einer Alltagssizuation normal auf Menschen als Sozialpartner reagieren kann."

Da das soviel alte Kamellen über die ich hier schreibe werde ich demnächst ein H-Kennzeichen für mich beantragen da ich ja nur Antiquarisches anbieten kann. (dann braucht auch Andrea nicht mehr so lange auf mein Ableben zu warten damit sie meine Texte die sie eigentlich nicht liest, es denn aber doch tut, endlich und wirklich nicht mehr zu lesen braucht).

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Re: Hoch im Trieb stehend

Beitrag von Bettina » Fr 16. Aug 2019, 09:10

Hallo Ihr Lieben,

ich möchte mal folgendes dazwischen streuen: egal, um welche Thematik es sich handelt - es gibt Menschen, die machen, haben aufgrund dieser praktischen Erfahrung ein sehr gutes Hintergrundwissen.....können es anderen aber nicht plausibel machen. Und es gibt Menschen, die wissen theoretisch ALLES, können es aber praktisch nicht anwenden bzw. haben keine praktische Erfahrung!

Und es gibt Menschen......die beherrschen BEIDES!!!

Viel gelesen/viel theoretisches Wissen zu haben, ist toll, aber gerade im Bereich der Hundeerziehung bzw. des Trainings wird immer wieder Neues proklamiert, das das Alte dann logischerweise komplett zu den Akten legen möchte, warum? Weil es Menschen gibt, die sich in den jeweiligen Bereichen eigentlich nur selbst darstellen wollen, bestenfalls sogar eine Hype auslösen möchten. Was wird gewonnen? Meistens gar nichts, jedenfalls nichts wirklich weltbewegendes.

Sich selbst aber einen gesunden Menschen- und in dem Fall Tierverstand anzueignen, ist sicher das wertvollste, was es überhaupt gibt und da beeindruckt es mich nun gar nicht, ob Mensch oder Hund zuerst durch die Tür geht und wer wann was isst und vor oder nach wem.....

Aber zu behaupten, daß man alles KANN, nur weil man viel gelesen hat, ist schon.......naja, ich sag's jetzt mal nicht. Aber eins dann doch: Reflektion!!

Liebe Grüße
Bettina
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Re: Hoch im Trieb stehend

Beitrag von lutz » Fr 16. Aug 2019, 13:25

Hallo Bettina und Bine,

Ich habe niemals behauptet dass ich alle Sachen in der Hundeausbildung auch in der Praxis beherrsche über die ich mich durch lesen schlau gemacht habe. Zumindest nicht perfekt aber ich weiß auf jeden Fall wie sich der Autor das so vorstellt und kann es ja selbst ausprobieren ob es klappt. Und da meine Fachliteratur nur von gestandenen Kynologen stammt und keine Kochrezepte der vielen zum Teil sehr dubiosen Hundetrainer oder Hundeflüsterer sind klappt das auch wirklich sehr häufig echt im wahren Leben. Normale Hundeerziehungsbücher wo ein Autor vom anderen abschreibt kaufe ich jedenfalls schon seit zig jähren nicht mehr.
Ich muss aber zuerst einmal überhaupt wissen um was es eigentlich geht wenn ich mich ins Hundegehirn hineinversetzen soll und das geht nun einmal nicht anders als durch lesen. Einen anderen Weg kenne ich nicht vielleicht noch durch weit entfernte Seminare, da ich nämlich niemanden kenne der mir das so genau erklären kann wie die o.a. Kynologen wie z. B. Petersen- Feddersen. Lesen ist mir eben schon immer leicht gefallen und ich bin schon als Kind und Jugendlicher mit einem Buch vor der Nase lesend durch die Gegend und gegen Laternenpfähle gelaufen wie es die Leute heute mit ihrem Smartphone machen.
Wie gesagt "Wissen ist Macht" oder stärkt zumindest die Kompetenz. "Nix Wissen macht auch nix", geht nur in der Politik da brauche ich nur das richtige Parteibuch wenn ich Minister bin und über einen soliden Stamm von Fachleuten verfüge, wenn die auch nix wissen werden eben für ein paar Millionen Euro externe Fachleute eingekauft. In der Industrie hättest du damit ziemlich schlechte Karten und als ich 1975 für 3 Jahre nach Südafrika gegangen bin habe ich einen ganzen Kabinenkoffer mit technischen Fachbüchern nachsenden lassen da dort zu der Zeit "die Musik dort noch mit der Hand gemacht" wurde, wie ich es meinem Vater klarmachte der für den nachträglichen Transport sorgen musste. Das hat sich auf jeden Fall bewährt und war nicht nur für mich allein nützlich.
@ Bine, da wir schon dabei sind Unklarheiten auszuräumen kann ich mir nicht vorstellen jemals behauptet zu haben dass das Trimmen nicht zu erlernen wäre zumal ich ja spätestens 2004 damit angefangen habe es selbst zu machen und soviel schlechter war das für den Hausgebrauch auch nicht als bei der älteren Airedalezüchterin bei der Joker immerhin 7 Stunden dafür auf dem Tisch stehen musste so dass er danach Krämpfe in der Muskulatur bekam weil er die ganzen 7 Stunden am „Galgen“stehen musste weil die Trimmerin Angst hatte den großen Kerl wieder zurück auf den Tisch zu bekommen wenn sie ihm eine Trimmpause auf dem Fußboden gegönnt hätte. Das ist mir heute noch unverständlich.
Es wäre nett wenn Du mir zeigen könntest wo ichgeschrieben hätte das Trimmen könnte man nicht erlernen und Dich davor gewarnt hätte. Vielleicht hast Du da auch irgend etwas in den falschen Hals bekommen.

Ach so, so ist das nun auch nicht, mit unserem Dingo waren wir damals sehr wohl zu einer Zuchtschau, so hieß das damals was sich heute Ausstellung nennt, in Oldenburg,in welchem Jahr das war weiß ich nun nicht mehr genau aber ende der Fünfziger, Anfang der 60er Jahre wird schon hinkommen. Dingo hatte damals nur ein „sehr gut“ bekommen weil der Richter meinte Dingo hätte einen zu kräftigen und breiten Kiefer weil er, wie meine Eltern ihm glaubten, von Jugend an immer sehr viel Knochen bekam die er zermalmen musste. Ich fand das eigentlich nicht und ich meine er sah doch recht ordentlich aus wie man auch auf einem alten SW-Fotos sehen kann das ich hier irgendwo im Forum eingestellt habe nachdem ich es von einem 30 x 40 Abzug abfotografiert hatte. Ein Foto von mir mit Dingo zusammen bei dem ich auf dem Rand der Ausstellungsbox sitzen existiert auch noch. Meine Eltern wollten damals einfach mal wissen was für einen Hund wir denn nun hatten und sind da ziemlich unbedarft und ohne jegliche Vorbereitung einfach mal so nebenbei hingegangen.
Soviel zu meiner damaligen Ausstellungserfahrung mit einem Airedale.
Andere Erfahrungen habe ich damals noch mit einem Bekannten gemacht der schon älter war und den ich mit seinen Kleinen Münsterländer öfter zu Ausstellungen begleitet habe und der auch alle Preise kassiert hatte. Das ging so lange gut bis kein Konkurrent der gleichen Rasse neben ihm mehr auf einer Ausstellung erschien wenn "Axel vom Hohen Esch" dort gemeldet war.
Ansonsten interessieren mich Ausstellungen nicht. Was für Züchter sicher notwendig ist muss man als normaler Airedalehalter eigentlich nicht mitmachen, aber wer Spaß daran hat soll es halt machen.

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