die geplanten Änderungen der IPOfür 2017

Unterordnung, Fährte, Schutzdienst
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lutz
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Re: die geplanten Änderungen der IPOfür 2017

Beitrag von lutz » So 22. Mär 2015, 19:51

Hallo AT-Freunde,

man sollte ja immer erst vor seiner eigenen Tür kehren bevor man auf andere zeigt, aber ich kann es mir nicht verkneifen zu bemerken dass wenn es irgendein Rassehundezuchtverband geschafft hat eine ehemals überaus erfolgreiche Gebrauchshunderasse wie den Deutschen Schäferhund züchterisch so an den Rand des Abgrundes zu führen dass die bevorzugte "tiefergelegte Hinterhand" diesen Hund mit den so kaputt gemachten Gelenken nahezu für den Hundesport untauglich machte dann war es der Verein für Deutsche Schäferhunde mit dem DS. Mehr als zutreffend waren für diese in der Zucht anatomisch bewusst verkrüppelten Hunde die Bezeichnungen "Deutsche Edelhyäne" oder auch "Raketenabschussrampen".
Sogar als nach der Wiedervereinigung die in der DDR noch vorhandenen leistungsfähigen Schäferhunde mit "geradem" Rücken in den DS "eingemeindet" wurden gelang es den westdeutschen Verbandsfunktionären die meisten DDR-Züchter davon zu überzeugen dass deren meist in den Farben ja nur graue Hunde ja nichts weiter hergeben würden und nur die in Westdeutschland vorherrschenden "schrägen" Linien mit den "schöneren" Farben das gelbe vom Ei wären. GsD haben das aber nicht alle Züchter mitgemacht und haben sich blenden lassen. Als endlich bemerkt wurde das fast alle DS kaputte Hüftgelenke durch diese "Qualzucht" hatten war es schon fast zu spät den DS wieder zu einem "brauchbaren Gebrauchshund" zu machen und selbst da gab es noch ein böses Hauen und Stechen im Verband weil die damals führenden Funktionäre im Verband nicht von ihrem zwar gebrauchsuntüchtigen kranken aber doch so "schönen" schrägen Linientypen lassen wollten.

Die Nachwirkungen dieser sprunguntüchtigen Fehlzüchtungen beim DS sind noch für lange Zeit nicht behoben.
Wenn denn so ein Verband der seine Unfähigkeit in der Gebrauchshundezucht ja allen Augen vorgeführt hat sich nun anmaßt das man "die Handschrift des DS" in den IPO-Regeln für Sporthundeleistungen wieder finden muss weil ja 75% aller abgelegten Leistungsprüfungen von Deutschen Schäferhunden gemacht werden kann das nur heißen dass man den Bock zum Gärtner macht indem der die Messlatte für solche Prüfungen (hier im wahrsten Sinne des Wortes) einfach tiefer legt damit es die vom Verband vertretene Rasse des DS auch schafft durch solche abgewerteten Prüfungen zu kommen, die denn irgendwann das Papier nicht mehr Wert sind auf denen die Leistungen beurkundet werden.

Solchermaßen abgeänderte "kundenfreundliche" IPO-Regelungen helfen zwar nicht dem Vater auf das Fahrrad aber immerhin dem DS über die niedrigeren Hürden der IPO.

Wobei es übrigens der jetzige Präsident beim DS nach eigenen Worten aufgrund der abnehmenden Mitgliederzahl anstrebt dieses zu ändern indem er den Verein der geänderten Hundehaltung der jetzt mehr "freizeitorientierten Allgemeinheit" anpasst.

Viele Grüße von lutz mit Greta
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Re: die geplanten Änderungen der IPOfür 2017

Beitrag von Regine » So 22. Mär 2015, 22:22

Hi Lutz,
nicht nur der DSH sondern alle Gebrauchshunde sind mittlerweile weit weg von dem was einst ein Gebrauchshund war.
Beim DSH möchte ich anmerken , hat sich ein sinnvolles Splitting vollzogen. die Leistungshunde dort( meist graue und schwarze ) sind vom Gebäude, Trieb und Wesen ganz anders als ihre schwarz -gelben Brüder. Sie entsprechen dem Bild des DSH noch , auch wenn nicht in der Farbe und es gibt hier ein enormes Leistungsgefälle zwischen grauen und gelben.
Übrigens resultiert nicht HD aus dem abfallenden Rücken sondern Cauda equina, Übergangswirbel und Spondylose .
Im SV sind nicht nur DSH und ich muß ihm zu gute halten, dass sie eine der besten Ausbilder, Helfer und Richter haben.Immer noch!
Mich ärgert die neue gestrebte neue PO einfach , weil sie soweit weg von der Praxis ist und weil sie wieder einmal die bevorzugt die halt ne IPO1 brauchen zur Zucht... das ist für mich einfach zu kurz gedacht . Gebrauchshunde sollte man gebrauchen können !
LG Regine
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Re: die geplanten Änderungen der IPOfür 2017

Beitrag von lutz » Mo 23. Mär 2015, 09:13

Hallo Regine,

unabhängig von anderen davon verursachten Krankheiten und davon dass die HD in der Hauptursache vererblich ist, ist die unnormale Belastung der Hüftgelenke sowie fehlgeleiteten Winkelungen der Hinterhand einschließlich der Hüftgelenke durch den nach hinten schräg abfallenden Rücken ganz sicher, bei genetischer Prädisposition, auch mit schuldig an der hohen Anzahl von Hüftgelenksdysplasiefälle beim DS.

Bei einem normal gebauten Hund mit geradem Rücken beträgt die Verteilung des Körpergewichts auf die Vorderbeine ca.60% und auf die Hinterhand muss nur ca.40% des Körpergewichtes tragen. Durch Verschiebung des Körperschwerpunktes beim "schrägen" Schäferhund nach hinten beträgt die Gewichtsverteilung von Vor- zur Hinterhand aber ca.50% zu 50%. Das ist nicht normal und dafür ist die schwächere Hinterhand von der Natur her nicht vorgesehen. (Ein Hund mit geradem Rücken kann bei einer krankheitsbedingten Beeinträchtigung der Hinterhand sogar bis zu 80% des zu tragenden Körpergewichts, auch längere Zeit, auf die Vorderbeine verlagern).
Nicht ohne Grund darf beim Deutschen Schäferhund, soviel ich weiß, immer noch mit leichter HD (also HD-C) gezüchtet werden weil nämlich weiterhin ein durch HD stark beeinträchtigter Genpool besteht.
Um einen gesunden Rassestandard zu erhalten sollte es zur Führung eines Hundezuchtvereins unbedingt gehören darauf zu achten dass ein Gebrauchshund auch wirklich gebrauchstüchtig bleibt und nicht einfach in internationalen Verbänden bei züchterisch bedingten gesundheitlichen Einschränkungen der jeweiligen Rasse dort darauf zu dringen die entsprechenden Leistungsprüfungen anzupassen.

In der Literatur über den DS kann man übrigens noch immer nachlesen dass die Meinung verbreitet ist dass die DS mit dem geraden Rücken aus der ehemaligen DDR gerade für den Hundesport nicht so geeignet wären wie die "schrägen" westdeutschen DS.
Das ist eine Sache die mich schon sehr verwundert.

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Re: die geplanten Änderungen der IPOfür 2017

Beitrag von Rudy » Do 26. Mär 2015, 19:57

Wir waren am letzten Wochenende auf einer Schäferhundkörung, weil eine Vereinskollegin (erfolgreich) teilgenommen hat.
Ich glaube, beim SV wird alles gekört. Es war teilweise unterirdisch, was wir zu sehen bekamen. Die Hunde konnten teilweise nicht mal frei an einer abgesteckten Linie bis zum ersten "Überfall" geführt werden. Dazu kam noch diese nervige Unruhe. Wir konnten uns die Körung nicht bis zum Ende ansehen, es war ein Trauerspiel. Für uns hat eine Körung, die wir nicht selbst gesehen haben, keinerlei Aussagekraft. Wir haben schon eine Malikörung besucht, da wurden die Hunde wirklich geprüft.
Schade um den Deutschen Schäferhund.

Jürgen

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Re: die geplanten Änderungen der IPOfür 2017

Beitrag von Anja1402 » Fr 27. Mär 2015, 12:57

Die sollen lieber diese blöde Schussfestigkeit-Überprüfung abschaffen :dog_mad
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Re: die geplanten Änderungen der IPOfür 2017

Beitrag von lutz » Fr 27. Mär 2015, 19:10

Hallo Anja und AT-Freunde,

es ist aber eine Tatsache dass die Prüfung auf "Schussunempfindlichkeit" nun einmal generell etwas über ein gesundes Nervenkostüm und Stressverträglichkeit aussagt, und beides sollte beim Airedale als Gebrauchshund nun einmal im grünen Bereich liegen auch wenn er nicht jagdlich oder als Diensthund geführt wird.

Schussangst ist übrigens hochgradig vererbbar und deswegen gehört eine Prüfung darauf m.E. unbedingt zu einer Zuchtzulassung beim Gebrauchshund Airedaleterrier der ja früher auch die Bezeichnung "Kriegshund" führte weil er unerschrocken im ersten Weltkrieg unter Granatfeuer mit seinem festen Nervensystem als Melde-und Sanitätshund "zu gebrauchen" war.

Meist findet diese Prüfung ja sowieso nur noch bei den Airedales mit so einer albernen Klatsche statt die ganz andere und für den Hund weniger beeinträchtigende Schallfrequenzen freisetzt als ein richtiger Schuss (und der wird laut ZZL ja auch nur mit einem kleinen 6 mm Kleinkaiber-Platzpatrönchen abgegeben).

Joker hatten die tollsten Knallereien nichts ausgemacht und er wollte am liebsten Sylvester die Raketen vom Himmel holen und sich auf gezündete Knallkörper stürzen, und unsere immer ziemlich vorsichtige aber sehr lernfreudige Greta habe ich im laufe der Zeit so langsam daran gewöhnt indem ich in ihrem Beisein immer die luftgefüllten Kunststoffbeutel von Verpackungsmaterial aus Paketen knallen lasse. Inzwischen guckt sie dabei unbeeindruckt zu obwohl sie Sylvester so gar nicht gut weggesteckt hatte..

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Re: die geplanten Änderungen der IPOfür 2017

Beitrag von Regine » Fr 27. Mär 2015, 23:06

Hi ihr ,
ich stimme Lutz voll und ganz zu, die Schußunempfindlichkeit ist für mich eine der wichtigsten Zuchtkriterien , da Schußangst hoch vererbbar ist. Wer einen schußängstlichen Hund daheim hat und jedes Sylvester gestresst ist, weil sein Hund vor Angst schier stirbt, weiß wovon ich rede.
Ich finde es wirklich wirklich schade, dass Züchter trotzdem solche Hunde in die Zucht nehmen , bzw Zuchtrichter dort ein Auge zu drücken .
Zucht heißt nicht Vermehrung sondern Verbesserung....
Die IPO-Prüfungen sollten eigentlich so ein Kontollmittel sein , eine Überprüfung der Gebrauchshundeeigenschaften...aber...sie alleine genügen nicht , es gehört auch eine Portion Ehrlichkeit dazu...
Es kann nicht sein, dass ich IPO-Prüfungen im Osten mache bei bestimmten Richtern oder Verbänden , damit der Hund die Qualifikation für eine Körung etc hat .
Ich als Züchter kenn meine Hunde und ich weiß was sie taugen....und ich sollte nicht meine Augen verschließen vor ihren Mängeln...aber leider tun das viele..Das Resultat... die IPO wird dem Hund angepaßt..ein fataler Fehler in meinen Augen ..Tschüß Gebrauchshund Hallo Allerweltsfifi... und das traurige daran ist.... Die Welpenkäufer sehen sich als Gutmenschen , wenn sie ängstliche verstörte an der Umwelt unbeteiligte Welpen kaufen ...Retten können sie die nicht , zu unkomplizierten Familienhunden werden die auch net ...aber sie tragen das Prädikat Gebrauchshund...Herzkrank, Unterbiß ,Cauda equina, Spondylose , HD.ED schußempfindlich,nervös und triebarm ... Gute Werbung
Die jetzige IPO-Prüfung hat einen Standard, den jeder durchschnittliche Gebrauchshund erreichen kann, warum daran was erleichtern?
LG Regine
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Re: die geplanten Änderungen der IPOfür 2017

Beitrag von Anja1402 » Fr 27. Mär 2015, 23:46

Mag sein, dass Schussangst vererbbar ist, solche Hunde gehören dann wirklich nicht in die Zucht. Aber nur allzu oft entwickelt sie sich auch erst mit der Zeit, ausgelöst durch ein traumatisches Ereignis o.ä. Das beste Beispiel dafür liegt gerade schnarchend neben mir! Die ersten anderthalb Jahre waren Gewitter, Feuerwerk & Co kein Problem, Silvester kein Thema, beim zweiten Silvester kam dann das Trauma in Form eines Tischfeuerwerks, das direkt neben seinem Kopf angezündet wurde. Eigentlich wollten wir in 3 Wochen die IPO 1 machen, aber das wird nix. Mein Hund steht beim Schießen aus der Ablage auf. Das kann, wenn überhaupt, nur mit langwierigem intensivem Training verbessert werden, aber im Grunde genommen kann ich den ganzen Kram auch gleich an den Nagel hängen. Ist echt schade, er hat "Talent" , Trieb und einen unheimlichen Arbeitswillen, aber da muss ich halt den Tatsachen ins Auge sehen und mich damit abfinden, dass alles umsonst war. Ich liebe ihn natürlich trotzdem :brav
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Re: die geplanten Änderungen der IPOfür 2017

Beitrag von lutz » Sa 28. Mär 2015, 11:24

Hallo Anja,

wenn sich die Schussangst erst durch ein für den Hund traumatisches Erlebnis eingestellt hat, und diese Art der Geräuschempfindlichkeit nicht von Anfang an als kleiner Welpe vorhanden war, also erblich bedingt, würde ich da nicht so schnell aufgeben wenn Dir so eine IPO-Prüfung so am Herzen liegt.
Da sehe ich durchaus noch eine Chance mit etwas Mühe Struppi daran zu gewöhnen, zumal dieses auch schon einigen anderen Hundebesitzern gelungen ist und es ja sogar eine CD für solche Geräusche wie Schüsse, Gewitter und Feuerwerk geben soll, wobei man dann eben auch noch die Lautstärke regeln kann.

Aus eigener Erfahrung und sozusagen aus Dusseligkeit habe ich nämlich auch Greta bei ihrem zweiten Sylvester einen großen Schrecken eingejagt nachdem ich praktisch vor ihrer Nase eine Raketenbatterie vor unserer Haustür angezündet habe. Ich hatte mir gar nichts dabei gedacht nachdem Greta ihren ersten Sylvester in einem Alter von 5 Monaten ohne irgendwelche Beunruhigung überstanden hatte und sich auch durch Gewitter nicht beeindrucken ließ und ich ein Erschrecken über einen Knall auch von Joker her nicht kannte.
Greta ist aber dabei vor Schreck sofort ins Wohnzimmer gestürzt und hat uns ein Ei ins Wohnzimmer gelegt. Auch danach ließ sie sich bei der Sylvester natürlich noch draußen fortdauernden Knallerei nicht beruhigen und bekam augenscheinlich auch in den folgenden Monaten bei aufkommenden Gewittern Angst.
Also habe ich immer mal wieder versucht Greta so nach und nach an Knallgeräusche zu gewöhnen indem ich mal eine Papiertüte knallen ließ oder eben wie schon beschrieben diese Polsterluftkissen aus dem Verpackungsmaterial von Paketen in Serie platzen ließ. Mit einer CD habe ich es gar nicht erst versucht da hier wohl m.E. doch ganz andere Frequenzen und Schwingungen über die Lautsprecher erzeugt werden als bei einem direkt an die Umgebungsluft abgegebenen Knall durch Platzgeräusche.
Auch wenn ich zu Hause im Obergeschoss auf meiner 10-Meter-Bahn mit Luftgewehr und Luftpistole trainiert habe knallt es und sie hat es allmählich kapiert dass ihr die Geräusche nichts anhaben können.
Also ich kann nur sagen so nach und nach hat Greta sich an Knallgeräusche gewöhnt, anderen Geräuschen gegenüber ist sie sowieso nicht empfindlich, während Joker sein Leben lang keine Zischgeräusche abkonnte wie sie Autoreifen, besonders vom LKW, auf nasser Fahrbahn erzeugen oder die Gasbrenner von Heißluftballons bzw. Propanbrenner von Dachdeckern erzeugen. Dann wurde Joker richtig aggressiv und sauer.
Zumindest hat Greta dieses Jahr Sylvester keinen Pieps mehr gesagt obwohl sie es sicher nicht gut fand und lieber zu mir auf das Sofa kam, sich bei mir anlehnte aber auch zeitweise trotz der Knallerei draußen ein wenig geschlafen hatte. Auch bei Gewittern die wir hier in den letzten Monaten ja schon reichlich hatten ist es wesentlich besser geworden, selbst wenn es uns draußen erwischt hatte. wir tun einfach so als wäre so etwas das normalste was es in der Welt gibt und dazu gehört.
Ich wäre da bei Greta guter Hoffnung dass ich sie für eine IPO-Prüfung auf Schussempfindlichkeit fit machen könnte und hätte auch kein schlechtes Gewissen sie in der Zucht einzusetzen (was ich aber mit Greta genau so wenig wie eine IPO machen werde) wenn die Schussscheu wie bei Greta durch ein traumatisches Erlebnis ausgelöst wurde und nicht auf Vererbung beruht.

Wenn man solch eine Sache wie die Schussscheue nun aber mal nicht in den Griff bekommt ist es auch nicht unbedingt für das Zusammenleben wichtig solange ich den Hund nicht für die Zucht einsetzen will, es gibt ja schließlich auch noch genügend andere Hundesportarten und Beschäftigungen mit dem Hund die Spaß machen wo nicht herum geballert wird, mir war es aber einen Versuch Wert und wichtig Greta vor der Knallerei die Angst zu nehmen zumal sie sonst alles andere als ängstlich ist auch wenn sie etwas Neuem gegenüber generell schon mal etwas vorsichtiger ist als es Joker war. Sie ist in dieser Art auch ein Mädchen und setzt erst einmal ihren Verstand ein, wobei Greta eben an die Dinge nicht sofort ohne Umschweife herangeht wie es Joker immer getan hatte.

Gestern Abend hatten wir hier übrigens ein Feuerwerk zur Eröffnung unserer Osterwiese (Jahrmarkt), Greta hat erst aufgehorcht aber dann hat sie sich nicht mehr darum gekümmert, ich denke wir bekommen das noch gut in den Griff.

P.S. Wenn ich das richtig weiß darf der Hund bei der IPO beim Schuss wohl noch aufstehen, kommt aber noch durch die Prüfung wenn er sich gleich wieder hinlegt, obwohl er ja theoretisch "unbeeindruckt" sein sollte. (Wobei ich persönlich das "unbeeindruckt" nicht so ganz richtig verstehe wenn der Rassestandard vom Airedaleterrier andererseits verlangt dass er "allzeit in gespannter Erwartung" zu sein hat, da sollte er sich doch mal schlau machen können was los ist wenn er nicht gerade eine Schlaftablette sein sollte).
Ich glaube das einmal irgendwo gelesen zu haben (gibt aber natürlich Punktabzüge). Ich denke sowieso dass bei diesen ganzen Prüfungen oft beide Augen zugedrückt werden und ganz schön geschummelt wird. (so ähnlich wie man Jagdscheine auch an der Theke machen kann).

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Re: die geplanten Änderungen der IPOfür 2017

Beitrag von Rudy » Sa 28. Mär 2015, 22:16

Also ich bin auch der Meinung, das man nicht alles "aufweichen" sollte. Ein Gebrauchshund, egal welcher Rasse, sollte schon einige grundlegende Eigenschaften mitbringen. Die "Schußsicherheit" ist einer Umweltsicherheit sicherlich nicht abträglich.

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