HD in der Zucht -ehemalige Beiträge "Wagnis Wurf"-

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Ole

HD in der Zucht -ehemalige Beiträge "Wagnis Wurf"-

Beitrag von Ole » Di 2. Mär 2010, 15:08

Hallo zusammen!
Es gibt aber noch ein anderes "Wagnis Wurf" in der Zucht.
Die Hüftgelenksdysplasie. Luxation des Hüftgelenkes.
Die Experten sind sich einig darüber, dass sie zweierlei Ursachen haben kann. Eine anatomisch bedingte während der Trächtigkeit und eine genetisch bedingte.
Die genegtische, also die vererbte HD bedeutet ein 5-10fach höheres Risiko für die Welpenschaft
dieser Eltern.

Die Expertenschaft ist sich auch einig darüber, dass es Vorteile hat, nur HDfreie Eltern in der Zucht einzusetzten. Der Mix HDA und HDB, wie im KfT möglich, ist also unvorteilhaft.
Hier sind schlechte Hüften im Grunde vorprogrammiert und wir müssen uns nicht darüber wundern.
Aber auch seit Generationen HDfreie Eltern können einen Wurf produzieren, bei dem Welpen mit HD auftauchen, eben bedingt durch die genetische Veranlagung, die längere Zeit halt nicht deutlich wurde.
Resümee:
Selbst Welpen von HDfreien Eltern können die genetisch bedingte HD bekommen und die anatomisch bedingte sowieso.
Bei der Kombination HDA und HDB ist die Gefahr eigentlich konkret, aber wir machen es trotzdem.

Das stellt die Sinnhaftigkeit aller anderen Untersuchungen, wie ED und Spondylose in Frage.

Grüße
Detlef

Corinna

Re: Wagnis Wurf

Beitrag von Corinna » Di 2. Mär 2010, 17:19

Hallo Detlef ,

hattest Du nicht " Tschüss " gesagt ???

Nun zu Deinem Beitrag :

Meiner Meinung nach , müsste jeder Züchter Dogbase haben . Ich denke , dass heute in fast allen Haushalten ein PC vorhanden ist . Es ist richtig , dass man nicht nur nach Dogbase gehen kann , aber immerhin kann man die geplanten Verpaarungen besser deuten , ob z.B. Geschwister HD / ED haben , oder wie die Eltern mit anderen Zuchtpartnern vererbt haben , es gibt ja immer zwei Seiten . Mir wäre ein Welpe aus einer Verpaarung , wo z.B. die Mutter HD B hat und ihre Geschwister alle frei sind lieber , als von einer Hündin , die HD A hat und die Geschwister schlecht sind .

Liebe Grüsse,

Corinna

Eddi

Re: Wagnis Wurf

Beitrag von Eddi » Di 2. Mär 2010, 20:06

Hallo,

ich habe das ganze noch nie so recht verstanden.
Entweder ist die Hüfte ok oder nicht. Dann muß man sich halt als Züchterschaft insgesamt überlegen, ob die Population groß genug ist, um alle nicht okenen Hüften wegzulassen oder ob man sie in Kauf nimmt.
Und als einzelner Züchter, wie viel Wert man selbst auf welches Merkmal und welches Risiko legt.

Ich persönlich würde mit einem Hund, dessen Hüfte nicht in Ordnung ist, nicht züchten, auch wenn es dann B oder sonstwie beschönigend heißt. Für mich gäbe es ja oder nein.
Wären beide Eltern röntgenologisch ohne Befund und kämen Welpen mit Befund heraus, so wäre diese oder eine ähnliche/verwandte Anpaarung ebenfalls vorbei.

Dadurch kann man zumindest die Merkmalsträger schnell eliminieren und das Merkmal zurück drängen. Solange mit "ein-bißchen-krank-aber-macht-ja-fast-nix-Hüften" weiter gezüchtet wird, wird die Rasse es nie los.
Insofern Corinna widerspreche ich Dir hier schon. Mit einem Elternteil mit HD-Befund zu züchten, kann zwar einen freien Welpen bringen, aber er kann das Merkmal weitergeben und in der Folgegeneration habe ich dann aus 2 HD-freien Hunden doch wieder einen mit "bißchen" HD. Die Hündin mit den "schlechten" Geschwistern wäre genau eine Tochter aus so einer Verpaarung.

LG
Eddi

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Wagnis Wurf 2

Beitrag von Konny » Di 2. Mär 2010, 20:30

Hy Eddi

Du hast wahrscheinlich Corinna falsch verstanden.
Ausserdem ist eine B Hüfte noch keine HD, hier stimmt evtl der Norbergwinkel nicht.
Mit B hüfte kann und darf auch noch gezüchtet werden.

Sie schreibt das gleiche was ich im gecancelten Beitrag geschrieben hab.

Hund A ist HD- A 1 und wird mit Hund B ebenfalls HD A1 belegt.
Jetzt kommt das ABER
von Hund A haben die Hälfte aller Geschwister HDC ect.
Mit Hund A darf gezüchtet werden, obwohl die Gefahr dort grösser ist HD bei der nachfolgenden Generation zu haben, als wenn man 2 Hunde mit B Hüfte verpaart, wo bei den Geschwistern nur A und B Hüften diagnostiziert worden sind.

Gruss Konny
Der Weg wächst im Gehen unter Deinen Füssen.
Auf wunderbare Weise entfaltet sich die Reise mit dem nächsten Schritt.
Frieder Gutscher

Boyar-vom-Drachenhort.de.tl

Ole

Re: Wagnis Wurf

Beitrag von Ole » Di 2. Mär 2010, 20:33

Hallo Eddi, hallo zusammen,
ich mach jetzt einfach weiter bis ich rausgeschmissen werde.

Was Du sagst, Eddi, trifft das, was ich meine. Ich habe gesagt, wenn das so weiter geht mit dieser Inkonsequenz bei HD, würden wir Wundertüten züchten. Zack, war das ganze Thema weg. Gut, Pardon, keine Wundertüten.

Überraschungseier.

Hier liegt mein Ansatz.

Erst mal konsequent werden bei HD. Ohne Gentest gibts sowieso noch einige Überraschungen.
Dann ED einführen und konsequent selektieren.

Das mache ich gerne mit.

Grüße
Detlef


Grüße
Detlef

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Re: Wagnis Wurf

Beitrag von kenzo » Di 2. Mär 2010, 21:33

Hallo zusammen,

der Gedanke A + A ergibt als Resultat A
ist genauso falsch
wie A+B ergibt gleich A und B!
Es gibt keine Statistik die dies belegt.

Es gibt bessere HD-Resultate mit A+B Verpaarungen, als mit A+A Verpaarungen und umgekehrt.

Es liegt alleine an der Genetik der Hunde.

Solange das HD-Gen beim Airedale nicht gefunden ist, bleibt uns nichts anderes übrig als mit HD-freien Hunden, oder Hunde die ein sogenannter Grenzfall sind, also mit A und mit B zu züchten.
Ein B-Hund hat keine HD!

Nur zur Info, in anderen Rassen wird noch mit C-Hüften gezüchtet. C bedeutet laut FCI leichte HD. C1 beim SV zum Beispiel "noch zugelassen".

Der KfT schreibt beim AT ganz klar vor, das B-Hüften nur mit A-Hüften verpaart werden dürfen.

Sind wir doch eigentlich auf einem guten Weg.

Einen schönen Abend noch wünschen
Uli mit Kenzo und Kiwi
Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird!

Corinna

Wagnis Wurf 3

Beitrag von Corinna » Di 2. Mär 2010, 22:22

Hallo ,

Konny und Uli haben meine Meinung vielleicht etwas verdeutlicht .

Aus meinem A - Wurf hatte ich eine Hündin , die mit B1 ( Geschwister A und einmal B ) geröntgt wurde , nach einem Jahr beim Nachröntgen war die Hüfte B2 . Da sich die Hüfte verschlechtert hatte , habe ich mich entschlossen , die Hündin abzugeben . Wäre sie auf B1 geblieben hätte ich es mir vielleicht überlegt .

Es gibt einige Dechrüden , die einen echten überdurchschnittlich guten Zuchtwert haben , das heisst ganz viele Nachkommen sind geröngt aus Anpaarungen , auch mit B - Hündinnen und Hündinnen die zwar A sind aber trotzdem einem schlechten Zuchtwert haben und deren Welpen HD frei sind . Man kann die Zuchtpartner dann sehr sorgfältig auswählen , es ist möglich .

Es gibt Zuchthunde , die HD A sind , aber einen Zuchtwert von 125 und mehr haben , totzdem wird gezüchtet , wiederum gibt es Zuchthunde , die HD B sind und der Zuchtwert liegt unter 100 !!!

Wenn hier etwas zu tun ist , dann sollte einfach festgelegt werden , dass der Zuchtwert einer Verpaarung eine bestimmte Zahl nicht überschreiten darf .

Folgendes habe ich von einer Hovawartseite kopiert :


Die Verantwortlichkeit der Gene in der Vererbung der HD: Einfach erklärt gibt es unter den Genen die sogenannten Null-Allelen (sie bewirken Gesundheit) und die Plus-Allelen (sie begünstigen den Defekt, die HD). Ein gesunder Hund, der also keine Plus-Allele in sich trägt wird auch keine vererben. Dennoch kann ein phänotypisch, im Erscheiningsbild gesund erscheinender Hund (HD-frei geröngt), die Plus-Allele in sich tragen und sie vererben. In diesem Fall ist das jeweilige Tier genotypisch krank.


Eine Beispielverpaarung: Beide Elterntiere sind HD-frei geröngt aber ein Elternteil trägt die Plus-Allelen der HD in sich. Wenn also angenommen 50 gesunde Gene (Null-Allele) und 50 kranke Gene (Plus-Allele) sich mischen, so wird mit großer Wahrscheinlichkeit die HD vererbt werden. Wir dürfen nienmals annehmen, dass sich nur die gesunden Gene vererben, denn das liegt in der Sache der Natur und wird durch sie bestimmt. Sie mischt die Gene zufällig und deswegen können gesunde sowie kranke Welpen gezeugt werden. Um genetisch gesunde Hunde zu züchten ist die Information über Vorfahren der Zuchttiere, deren Geschwister und weiteren Verwandten nötig. Eine Übersicht über die Nachzuchttiere ist von wichtigem Stellenwert .


Liebe Grüsse ,

Corinna
Zuletzt geändert von Corinna am Di 2. Mär 2010, 22:34, insgesamt 2-mal geändert.

Eddi

Re: Wagnis Wurf

Beitrag von Eddi » Di 2. Mär 2010, 22:23

Hallo Uli und alle,
Ein B-Hund hat keine HD!
Nur zur Info, in anderen Rassen wird noch mit C-Hüften gezüchtet. C bedeutet laut FCI leichte HD. C1 beim SV zum Beispiel "noch zugelassen".
Der KfT schreibt beim AT ganz klar vor, das B-Hüften nur mit A-Hüften verpaart werden dürfen.
Sind wir doch eigentlich auf einem guten Weg.
nee! Find ich nicht. Entweder ist an der Hüfte alles so, wie es sein soll, oder nicht. Schwanger oder nicht.
Also, meine Meinung und da werd ich wohl immer (fast) allein stehen, aber ich steh dazu.

Bisher wird ein Vererbungsgang angenommen, der von mehreren Genen bestimmt wird. Das bedeutet, daß es keinen dominant-rezessiven Vererbungsmodus gibt, der das ganze mathematisch leicht erfaßbar machen würde. Das bedeutet auch, daß die Ausprägung einer Veränderung nicht im direkten Zusammenhang mit einem bestimmten Genort steht, mithin der Grad der VEränderung nicht repräsentativ für dessen Vererbung ist. Darum sind so viele Variablen in der Gleichung.
Für mich bedeutet es im Umkehrschluß, daß eine Veränderung an der Hüfte eine genetische Entsprechung hat. Wieviel Veränderung im Genom wieviel Veränderung an der Hüfte macht, wissen wir ja nicht. Aber daß es so ist, schon.
Also ist es für mich unlogisch einen Grad an Veränderung zu tolerieren und einen anderen nicht. Denn wie sich diese Genkombination vererbt wissen wir nicht, nur daß. So haben wir also zwischen völlig ok und völlig im Eimer alle Zwischenstufen.
Ausschließlich eine "heile" Hüfte ist mit einem "heilen" Genom verbunden. Wie "krank" die Gene sind, die eine kranke Hüfte machen, entzieht sich unserer Kenntnis, bis auf die Tatsache, daß sie es tun. Also kann ich für mich nur den Schluß ziehen, heil oder nicht heil.

Ich finde es putzig, daß es solche Statistiken gibt, die zeigen, wie sich die Menge der Variablen in den Folgegenerationen auswirkt. Fakt ist aber doch, daß die Chance auf eine HD-Freiheit nicht mit Trägern eines HD-Erbgutes erreichen lassen, wie stark oder schwach auch immer die Ausprägung im Phänotyp im Einzelnen sein mag.

Um das ganze zu verkomplizieren hat die Umwelt auch noch ein Wörtchen mitzureden. Das hab ich in den Gedankengängen außen vor gelassen.

Dazu kommt, daß die Aufnahmen nicht anonym ausgewertet werden, oder hat sich das inzwischen geändert? Mir hat sich in der Vergangenheit durchaus der Verdacht aufgedrängt, daß der eine oder andere Zwingername für eine rosa und der andere oder eine für eine besonders kritische Brille bürgt.
Aber ich will hier nicht zu weit gehen und das Auswertungssystem angreifen. Besser überhaupt eines, als gar keines.
Aber in einem Extra-Thema würde ich mich da trauen, noch weiter aus dem Fenster zu lehnen :dog_ph34r

Und daß andere Rassen mit anderen Hüften züchten, mei, sieht man doch, was bei rumkommt oder wer möchte nen DSH? Da kommen Bilder von der Auswertung zurück, da schüttelts einen und der Hund hat ein ok-Stempelchen....

Ich hoffe, niemandem auf die Pfötchen getreten zu sein! Sonst entschuldige ich mich dafür, aber zu meiner Meinung stehe ich, obwohl ich mit allen, die das anders sehen, immer noch ein Bierchen trinken würde. :dog_biggrin

LG
Eddi

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Re: Wagnis Wurf

Beitrag von kenzo » Di 2. Mär 2010, 22:50

Hallo Eddi,

wie Du richtig schreibst, werden die Aufnahmen nicht anonym ausgewertet. Der Auswerter weiss genau, aus welchen Linien der Hund stammt, den er auswertet.

Ebenfalls ist es richtig, wie Du schreibst, dass Umwelteinflüsse nicht berücksichtigt werden. Sehe ich es also richtig, dass ein Hund mit einer gesunden Hüfte durch eine mangelhafte Haltung, bzw. durch eine Überforderung im Welpenalter, eine HD erwerben kann? Bisher hielt ich dies nur für möglich wenn die genetische Grundlage dafür geschaffen ist.

Nochmals zur B-Hüfte: Eine B-Hüfte heißt beim KfT Grenzfall, d.h. nicht erkenntlich ob völlig frei oder evtl. minimalste Anzeichen einer HD. Warum sollte man dann, mit einem Hund bei dem eine HD nicht erkennbar ist nicht züchten dürfen. Leichte HD ist ja eh ausgeschlossen.

Danke im Voraus für Deine Antwort!
Gruß und gute Nacht
Uli
Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird!

Corinna

Wagnis Wurf 4

Beitrag von Corinna » Di 2. Mär 2010, 23:04

Hallo Uli ,

wenn ich mal meine Meinung vor Eddi sagen darf ;-)

Ich denke aus einer gesunden Hüfte bekommt ein Hund keine schwere HD , aber einen Grenzfall vielleicht schon .....

Ich habe dazu Folgendes gefunden ( Hovawartseite ) :

Ist die HD primär genetisch bedingt? Früher war man der Annahme, dass die HD lediglich genetisch bedingt ist. Heute weiß die Forschung, dass die HD sich aus mehreren Themenkomlpexen zusammen setzt: DISPOSITION (die Summe der von den Eltern ererbten Anlagen, ca. 20-50%) und KONDITION (die Summe der erworbenen Eigenschaften wie Fehlernährung, unphysiologische Bewegungsarten, Haltungsbedingungen, Aktivität des Hundes-belastungsbedingt, ca. 50-80%), auch Fliesenböden und Parkett sind nachteilig


Fehlernährung begünstigt die HD: Die Fehlernährung ist ein wichtiger Faktor (ca. 50-80%) der die HD zu einem großen Teil begünstigt. Drei Fütterungsfehler sind dabei von entscheidener Bedeutung. Nachfolgend die Ernährungsfehler, die von entscheidener Bedeutung sind und die HD trotz guter Disposition (Erbanlagen) begünstigen:

Überernährung (Energie und Nährstoffe, Proteingehalt)
Kalziumüberversorgung (Welpenkalk) und/oder
zu hoher Vitamin D3-Gehalt und erhöhter Vitamin A Gehalt eines Futters

Liebe Grüsse ,

Corinna

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