Welpenpreis und hohes Züchterwissen

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Hildchen

Welpenpreis und hohes Züchterwissen

Beitrag von Hildchen » Sa 6. Dez 2014, 12:56

Hallo,

ich würde für einen Airedale, der ich unbedingt haben möchte, den Preis bezahlen, den der Züchter haben möchte.
Wir alle haben uns an die Preise gewöhnt. Airedale-Welpen kosten zwischen 800,00 und 1300,00 Euro.

Von den 1300,00 Euro weiß ich, weil ich rumgefahren bin, um einen Welpen zu kaufen.

Die Preise sind für mich in Ordnung. Nicht zuletzt kann ich ja auch wieder ohne Welpen wegfahren. Meine Entscheidung.

Nicht in Ordnung finde ich die Begründung der Preise, wie sie auf der Webseite airedale-kft zu lesen ist.
Das liest sich so, dass Airedale-Welpen kosten müssen, was sie kosten, damit der Züchter nicht draufzahlt.

Da fühl ich mich veräppelt, um ehrlich zu sein.

Da steht tatsächlich, dass Qualität ihren Preis hat. Das ist in Ordnung.
Da steht aber auch mit anderen Worten, dass man weniger bezahlt beim "Züchter um die Ecke".

Da frage ich mich, ob der Züchter, der nur 800,00 Euro für einen Welpen haben möchte, dieser "Züchter um die Ecke" ist.

Erbärmlich.

Jeder hat seine individuellen Kosten. Das erkenne ich an, aber fast jeder Züchter schreibt auch auf seiner Webseite, dass es sich bei ihm um eine Liebhaberzucht handelt. Betriebswirtschaftliche Berechnungsmethoden für den Welpenpreis sollten eigentlich außen vorbleiben und nur angeführt werden, wenn es sich um ein angemeldetes Gewerbe handelt und die Einnahmen auch steuerlich berücksichtigt werden.

Wir haben einen Welpen für 1000,00 Euro abgegeben.

Ich habe mich hier mal 2 Tage hingesetzt,alle Ausgaben für den Wurf zusammengerechnet und auf die Anzahl der Welpen umgelegt.

Bei uns waren es 250,00 Euro pro Welpe.

Ja, ich weiß, wir hätten halt seriöser züchten sollen, dann hätten wir schon gemerkt, was das alles kostet.



Grüße
Hildchen

Hildchen

Re: Welpenpreis und hohes Züchterwissen

Beitrag von Hildchen » Sa 6. Dez 2014, 21:28

Hallo nachmals,
beim Lesen des Textes, den ich oben schon angeführt habe, könnte man der Meinung sein, dass derjenige, der Züchter werden möchte, zunächst einmal ein enormes Wissen beweisen muss.

Die Zuchterlaubnis kann derjenige erhalten, der an einem eintägigen Seminar des KfT teilgenommen hat. Meisst geleitet von Frau Dr. Bottenberg.
DAs Seminar heisst " Ein Welpe wird geboren".

Eine Prüfung findet nicht statt.

Nach dem Seminar bekommt der Teilnehmer eine Urkunde und gut ist.

Mit der Urkunde über den Zwingernamenschutz, der Zuchterlaubnis und der Besichtigung und Abnahme der Zuchtstätte durch den zuständigen Zuchtwart kann dann losgelegt werden.

Wichtig für die Zuchterlaubnis ist das Wissen darüber, wie man einen Überweisungsträger ausfüllt.


Grüße
Hildchen

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Re: Welpenpreis und hohes Züchterwissen

Beitrag von Regine » Sa 6. Dez 2014, 23:42

Hi Hildchen ,
ich glaube für dich war die Entscheidung aus dem KFT auszutreten die einzig richtige, denn alles was dort gemacht wird wird von dir negativ gesehen, auch wenn es vielleicht nicht so gemeint wird.
Nehmen wir den Welpenpreis:
Auf der Airedale -KFT -Seite steht dort: Qualität hat ihren Preis

Sicher wurde jedem Züchter schon einmal die Frage gestellt, warum ein Welpe bei ihm mehr kostet, als ein Welpe vom "Händler" oder "Züchter" um die Ecke?

Was rechtfertigt diesen Preisunterschied?......

Klingt doch ganz anders als das was du sagtest ...finde ich.
Klar kosten Welpen aus Massenvermehrungen (und noch günstiger sind sie aus Massenvermehrungen aus Osteuropa) deutlich weniger , als regulär bei einem Züchter der nach den Kriterien des KFT züchtet und eine Verpaarung zweier AT´s , die doch so nett sind ohne ZZP ,Ausstellungsbewertung, HD/ED-Kontrolle , PRA-Untersuchung etc..sind auch eher günstiger.
Nirgends steht dort , dass ein Welpe der 800€ kostet schlechter ist als ein Welpe , der 1300€ kostet.Es steht auch nirgends, dass der teuerere Züchter besser ist als der etwas günstigere.
Das wird von dir reininterpretiert.
Übrigens komme ich auf deutlich höhere Kosten als 250 € pro Welpe , die der Züchter hat, aber vielleicht kalkuliere ich anders als ihr.
LG Regine , die manches auch nicht ok findet, aber vielleicht noch nicht so frustriert ist.
Den Reichtum eines Menschen kann man an den Dingen messen,
die er entbehren kann, ohne seine gute Laune zu verlieren.

Henry David Thoreau (1817 - 1862), US-amerikanischer Philosoph, Naturalist, Schriftsteller und Mystiker

Hildchen

Re: Welpenpreis und hohes Züchterwissen

Beitrag von Hildchen » So 7. Dez 2014, 08:25

Hallo Regine,
frustriert bin ich nicht, aber sehr sehr skeptisch.

Kosten von über 250,00 Euro pro Welpe sind meiner Meinung nach fast nicht möglich.

Ich bin gerade dabei, eine haarkleine und nachvollziehbare Auflistung zu machen.

Wenn Euch das nicht zu viel wird, könnte ich die hier veröffentlichen.

Sagt einfach, ob Ihr das möchtet oder nicht.

Deutsch Drahthaar- Welpen kosten durch die Bank 600,00 Euro. Die Zucht ist insgesamt nicht so gewinnorientiert. Welpen werden wohl mit 150% Gewinn verkauft. Allerdings nur an Jäger und vielleicht spielt da die Solidarität mit rein.

Mir kommt gerade noch die Idee, dass Du die Auflistung doch machen könnstest. Dir glauben die Leute das sicherlich eher als mir als Neuling im Forum.
Und Du hattest ja auch deutlich höhere Kosten.

Die Teilnahme an einer Zuchtschau kostete 25,00 Euro. Zwei brauchst Du sind 50,00 Euro. ZZP- Kosten 30,00 Euro. Sprit 50,00 Euro.
Bei uns war das alles doppelt, weil Ole und Hündin.
Sind insgesamt für beide 400,00 Euro.
HD, ED pro Hund 200,00 Euro sind für zwei 400,00 Euro
Gesamt: 800,00 Euro
Geteilt durch 9 Welpen sind 88,00 Euro pro Welpe.

Dazu kommen dann die Futterkosten, Wurmkurkosten, Chip- und Impfkosten, KfT-Kosten für jeden einzelnen Welpen.

Also, viel wird s nicht.




Grüße
Hildchen

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Re: Welpenpreis und hohes Züchterwissen

Beitrag von sabem » So 7. Dez 2014, 09:53

Bei den "Züchtern" um die Ecke auf der Airedale-KfT-Seite sind ja diese Anführungszeichen entscheidend (die Händler brauchen gar keine ...). Bei den Briards - ich kenne mich da nach 12 Jahren Briard immer noch besser aus als bei den Airedales - sind das die sogenannten Dissidenzzüchter, die abseits oder nur mit geringstem Aufwand der vorgeschriebenen Zuchtzulassungsrichtlinien vom Briardclub Deutschland bezw. Club für Französische Hütehunde "züchten". Mit HD-Nachweisen der Elterntiere (ED ist bei Briards nicht das zuchtrelevante Problem) und der Untersuchung auf ektopische Ureter (Harnwegabweichung), beim BCD inzwischen vorgeschrieben vor Zuchtzulassung und von verantwortungsvollen Züchtern bei den Welpen schon vor Abgabe veranlasst, haben die es nicht so. Dafür gibt's den Briardwelpen dann aber auch mal gern etwas günstiger ... Die u.U.hohen Tierarztkosten später kann der Käufer sich ja dank dem niedrigeren Kaufpreis schon mal auf die Seite legen ...
D a s verstehe ich unter "Züchter um die Ecke", egal um welche Rasse mit welchen nicht eingehaltenen Zuchtrichtlinien es sich handelt.
Ob und wann oder warum nicht es bei Züchtern bestimmter Rassen um "Gewinnorientierung" handelt, ist sicher schwer und nur im Einzelfall zu beurteilen.
Schönen zweiten Advent!
Sabine
Sabine für immer mit Emma *3.2.2012 - 17.12.2022

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Re: Welpenpreis und hohes Züchterwissen

Beitrag von lutz » So 7. Dez 2014, 12:17

Hallo AT-Freunde,

ohne jetzt gewinnorientierten Züchtern das Wort reden zu wollen bin ich schon dafür dass man auch ECHTEN Hobbyzüchtern für ihren persönlichen Einsatz und Zeitaufwand zusätzlich zu den anfallenden Selbstkosten eine entsprechende Entlohnung dafür bezahlt.
Auch wenn das Finanzamt so ein bis zwei Würfe Welpen im Jahr nicht als Gewerbe besteuert sondern es Gerichtsurteile gibt die eine nicht gewerbliche Hundezucht eher als ein Zusatzgeschäft sieht das wie jedes Hobby eben Geld kostet und nichts einbringt.
Ich meine so etwas wäre einem verantwortungsvollem Züchter gegenüber schon mehr als unfair.

@ Hildchen: Der Deutsch-Drahthaar wird meist in Jägerkreisen geführt und auch gezüchtet. Das ist ein ganz anderer Kundenkreis von Welpeninteressenten als beim Airedale und die sind ganz anders untereinander vernetzt und hier ist es oft so dass ein Jagdgenosse stolz darauf ist wenn seine von ihm gezüchteten Welpen im Freundeskreis solchen Anklang finden und begehrt sind.
Wenn da ein züchtender Jagdgenosse meint großen Reibach mit seinen Welpen machen zu müssen ist er bei seinen Kumpels schnell untendurch, und ihm ist die Anerkennung seiner züchterischen Leistungen für einen brauchbaren Hund als Jagdgenossen wohl mehr wert als die Kohle.
(da mein Bruder Jäger ist und ich auch diverse jagdgenossen von ihm kenne, weiß ich wovon ich rede).

Viele Grüße von lutz mit Greta
Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,
was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

Hildchen

Re: Welpenpreis und hohes Züchterwissen

Beitrag von Hildchen » So 7. Dez 2014, 14:17

Hallo Lutz,
danke für die Unterstützung meiner Rede aus kompetendem Munde.

Mein Mann ist gerade in Aalborg (DK) und gibt ein Seminar über Schweißarbeit und ich mach die hier Zuhause.

Du sagst es deutlich.
Wenn in der durchweg kostenbewussten und aufgeklärten Jägerschaft ein DD-Züchter seine Welpen über den Preis verkaufen will, muss er sie selbst füttern bis ins hohe ALter.

Grüße
Hildchen

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Re: Welpenpreis und hohes Züchterwissen

Beitrag von Regine » So 7. Dez 2014, 19:12

Hi Hildchen ,
Du scheinst ja recht zentral zu wohnen , so dass du es nie weit zu einer Ausstellung oder ZZP hast. Führen und trimmen machst du auch selber und ihr habt keinen Welpenraum hergerichtet, Spielgeräte etc???? Dann sind da noch zweijährlich die PRA -Untersuchungen , die Zuchtabnahme in den ersten 3 Tagen und in der 8-9 Woche , das Züchterseminar.
Deckrüde anschauen und aussuchen , zum Decken fahren..nicht immer ist der beim Züchter selbst...Decktaxe, eventuelle TA-Kosten , weil die Hündin , die Welpen etwas haben ....die Waschmaschinenladungen und Unterlagen die die Welpen brauchen etc
Rechne ich jetzt noch die Ausbildung meiner Hündin rein, da ich den Anspruch habe , dass meine Zuchthündinnen eine IPO-Prüfung haben ...komm ich niemals auf 88€ pro Welpe.
Aber es ist ja auch alles mein Hobby und, da brauch ich mich nicht beklagen , wenn mich das was kostet...

LG Regine
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Hildchen

Re: Welpenpreis und hohes Züchterwissen

Beitrag von Hildchen » So 7. Dez 2014, 19:49

Hallo Regine,
ja, es ist im Grunde doch so, dass Du nicht alles in den Welpreis einrechnen kannst, was Du an Kosten für Dein Hobby im Hundesport hattest und so weiter. Es sei denn, Du hast Dir die Hunde angeschafft, um zu züchten. Dann müsstest Du streng genommen sogar die Anschaffungskosten für das Auto mit einrechnen.

Ja sicher haben wir uns Zuchtschauen um Umkreis von 100 Kilometer ausgesucht oder näher. Ich glaube Bonn war etwas weiter, zur Körung von Ole.

Bei uns kam der Gedanke an Zucht jedenfalls erst sehr viel später.

Lara hat die IPO 3, Ole hat die IPO 3 und die Körung. Vor dem ALter von 3 Jahren wollten wir nicht, aber dann.
Ornella vom Dippold und Olaf von Wallenstein. Kannste nachgucken bei airedale-kft unter "Prüfungen Hund".
Lara gehört mir und Olaf meinem Mann.

Wenn Du willst, kannst Du diese Kosten für Prüfungen auch mit einrechnen. Das macht die Sache aber nicht wesentlich teuer bei 15 Euro Prüfungsgebühr.

Meinetwegen kann jeder nehmen was er will. Dann fährt der Welpeninteressent eben wieder ohne Hund vom Hof.
Aber so zu tun, als würde das alles wahnsinnig viel kosten halte ich für unredlich und so zu tun, als wäre derjenige der Züchter um die Ecke, der seine Welpen billiger abgibt, ist einfach unverschämt.

Ich glaube auch an gewisse Absprachen und an Mobbing der Züchter, die weniger Geld haben wollen.

Ich habs erlebt.

Da ist 2010 eine Zuchtstätte hanz schön ins Gerede gekommen.


Grüße
Hildchen

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Re: Welpenpreis und hohes Züchterwissen

Beitrag von Regine » So 7. Dez 2014, 22:03

Hi Hildchen,
ich denke es geht dir garnicht darum , dass Züchter im KFT xy für ihren Welpen verlangen , es geht dir darum dich zu rechtfertigen , warum du ausserhalb des Verbandes züchten möchtest.
Ist doch so super...Ihr untersucht eure Hunde auf HD/ED und ev.PRA , seid günstiger als die KFT-Züchter , weil ihr ja kaum Unkosten habt und überhaupt , .....
Eure Welpen sind gut sozialisiert etc sagt ihr also..warum zum teuren Verbandszüchter gehen??Da ist eh alles nur ne Farce...
Vielleicht mag das bei euch so sein , vielleicht , ..aber was passiert wenn die Hemmschwelle sinkt, man mal doch nen Rüden nimmt , der nicht ganz einwandfrei ist, nur weil er einem gefällt, was ist mit diesen ganzen Verpaarungen , die mal so gemacht werden , weil ich den AT vom Fritz so nett find oder weil er so nah da ist???
Für mich gibt es kein Züchten außerhalb eines VDH-Verbands , das find ich unseriös und viele BSP bestätigen mich.
LG Regine
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