ältere Zuchthündinnen

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Regine
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ältere Zuchthündinnen

Beitrag von Regine » So 9. Mär 2014, 23:33

Hi ihr,
eine Zuchthündin zu bekommen bedeutet einiges an Aufwand ,Zeit und Kosten... welchen Welpen behalte ich , kaufe ich , entwickelt er sich so wie ich es mir vorstelle , Ausstellungen stehen an , die Röntgenuntersuchungen , die ZZP.... Ich lass die Hündin decken und schau mir den Nachwuchs an ....sie bekommt noch 2,3,4 Würfe ..und ist dann 8 Jahre alt ...und nu??
Ich habe aus den Würfen 2 Hunde behalten oder 3...
Nu hab ich auf einmal 5 Hunde......junge Hunde, die ich zur ZZp führe wenn möglich , Zuchthündinnen , die ich einsetze und eben ..Hündinnen die ihre Arbeit erledigt haben und in "Rente" sind....
Aber ich habe nur eine gewisse Kapazität die ich leisten kann ............
Ältere Hunde sind eigentlich hmmm wie soll ich sagen .........etwas überständig....... sie können im Sport nicht mehr geführt werden , sie sind aus der Zucht...sie sind halt auf einmal Familienhunde ...Gassigehen Bespaßen und Fressen...
Eigentlich , wenn man es wirtschaftlich sieht , der Teil der abgestoßen werden sollte um effektiv zu wirtschaften....
Ich bin da immer ein bisschen ähm um es nett zu sagen angesäuert...
Ich versteh die Hintergründe und ich versteh dass man nur eine gewisse Kapazität hat , dass man ein paar Hündinnen braucht aber.............
Wie seht ihr das ??Ist es ok, eine Zuchthündin mit 6,7,8 Jahren abzustoßen , denn sie gewöhnt sich um oder...?
LG Regine , die da echt im Zwiespalt ist...ich verstehe es vom Kopf her...
Den Reichtum eines Menschen kann man an den Dingen messen,
die er entbehren kann, ohne seine gute Laune zu verlieren.

Henry David Thoreau (1817 - 1862), US-amerikanischer Philosoph, Naturalist, Schriftsteller und Mystiker

Uschi

Re: ältere Zuchthündinnen

Beitrag von Uschi » So 9. Mär 2014, 23:59

Hallo Regine,
Regine hat geschrieben:Eigentlich , wenn man es wirtschaftlich sieht , der Teil der abgestoßen werden sollte um effektiv zu wirtschaften....
kann man denn das so sehen? Sind denn Zuchthündinnen nicht Teil der Familie? Sind sie nur Gebärmaschinen? Die armen Mädchen.

Regine hat geschrieben:.und ist dann 8 Jahre alt ...und nu??
Ich stelle mir vor, ich hätte Wijnta aus Platz- oder Wirtschaftsgründen vor 2 Jahren abgegeben? Weil ich nicht an mich halten konnte, weitere, jüngere, Hunde ins Haus zu holen? Wie kann man das übers Herz bringen, wenn man 8 oder 9 Jahre mit diesem Hund zusammengelebt hat? Unvorstellbar, grausam finde ich das.


Ich kann das nicht nachvollziehen, ich kann es nicht verstehen.


Es gibt durchaus Züchter, die erfolgreich züchten, ohne ihre Hündinnen "abzustoßen" und ohne das Haus voll mit Hunden zu haben. Offensichtlich muss das nicht zwingend sein.

Dazu gehört vielleicht auch, dass man nicht massenhaft und ununterbrochen Nachwuchs erzeugt.



LG
Uschi

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Regine
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Re: ältere Zuchthündinnen

Beitrag von Regine » Mo 10. Mär 2014, 00:17

Hmm Uschi ...
du züchtest nicht....
Zucht strebt an die Rasse zu optimieren.......dazu brauch ich eine großen Genpool...........Manche Züchter setzen ihre Hündinnen 1 -2x ein und geben sie dann ab.. Schauen sich die Nachzucht an und ...entscheiden dann
Andere setzen ihre Hündinnen öfter ein .......
Hündinnen , die aus der Zucht sind , sind ...wenn ich es jetzt sehr hart und wirtschaftlich formuliere: zusätzliche Fresser, müssen ausgeführt werden , bespasst, brauchen Platz und wahrscheinlich einen höheren Aufwand an med.Versorgung................
LG Regine
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GabyP
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Re: ältere Zuchthündinnen

Beitrag von GabyP » Mo 10. Mär 2014, 00:41

Hallo,

ich habe ja 3 "ausgemusterte" Zuchthündinnen zu mir genommen, und ich habe meine unverträgliche Blue 3 Häuser weiter "geparkt".

Meine 3 alten Zuchthündinnen waren sichtlich "froh", sich auf keinerlei Rangkämpfe mehr einlassen zu müssen! Meine eigenen, jüngeren Hündinnen haben die Alten jeweils völlig problemlos akzeptiert. Das hielt bis zum Ende der alten Hündinnen. Dabei war die "Rudel"größe überschaubar - 3 Hunde, für ein paar Wochen auch mal 4. Es gab auch Welpen in der Zeit der "Seniorenpflege", wobei die alten Hündinnen sehr unfreundlich zu Welpen waren - alle 3.

Meine Blue genießt ein Verwöhnprogramm in dem Haus in der Nachbarschaft und fühlt sich dort sehr, sehr wohl. Ich sehe sie ja immer wieder, sie läßt sich freudig streicheln, aber sie ist erkennbar dort zu Hause.

Ich weiß bis heute nicht, ob ich eine "alte" Hündin wirklich weiter weg weggeben würde. Aber ich bin überzeugt, daß alte Zuchthündinnen als Einzelhunde und als echte Familienhunde nach ihrer Weggabe noch mehr Positives im Leben haben als in einem Rudel, wo ihre Stellung einfach von den Nachwachsenden dauernd in Frage gestellt wird.

Außerdem mal ehrlich: wer kriegt mehr Aufmerksamkeit - die alte Zuchthündin, die aus Überzeugung (Alter!) in Einzelhaltung übernommen wird, oder die Hündin im Rudel?

Letztlich kann man einfach doch keine Hunde "sammeln". M.E. ist es eher eine Platzfrage als eine wirtschaftliche Überlegung.

Viele Grüße

Gaby

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Re: ältere Zuchthündinnen

Beitrag von GabyP » Mo 10. Mär 2014, 00:47

... noch ein Nachsatz: wenn ich alte Zuchthündinnen abgebe, dann sollte ich nicht jahrelang vorher verkündet haben, daß ich sowas NIE NIE NIE tun würde, weil ich ja der menschlichere und damit bessere Züchter bin!

Grüße

Gaby

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Empisandrea
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Re: ältere Zuchthündinnen

Beitrag von Empisandrea » Mo 10. Mär 2014, 07:19

Hallo Regine,
Benton ist ja ein echt kerniger, kräftiger Rüde, der sehr sportlich unterwegs ist.
Ich weiß aber, wenn er mal nicht mehr da sein sollte, kommt ein Rüde kräftemäßig nicht mehr für mich in Frage. Ich wäre dankbar wenn ich eine ältere, nicht so sportliche Hündin übernehmen könnte, die dann noch nicht einmal doofe Überraschungen birgt.
Ich wende mich dann, wenn es so weit ist, vertrauensvoll an Dich :dog_biggrin
LG Andrea
Freundschaft heißt, was Dich und mich in Freud und Leid verbindet,
und immer enger wird dies Band, je mehr die Zeit entschwindet.

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halebop
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Re: ältere Zuchthündinnen

Beitrag von halebop » Mo 10. Mär 2014, 07:51

Hallo Regine,

ich sehe es ähnlich wie Andrea. Sollte ich mir noch einmal einen Airedale anschaffen, dann würde ich mich über eine
"ausgemusterte" Hündin sehr freuen. Wir beiden alten Frauen würden dann noch unser Leben
gemeinsam genießen. Aber erst einmal genieße ich meinen jungen, lebhaften Marlowe - und ich hoffe noch sehr, sehr lange. :herz

Liebe Grüße
Ingrid mit Marlowe

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Re: ältere Zuchthündinnen

Beitrag von Anja1402 » Mo 10. Mär 2014, 09:19

Hallo Regine,
ich kann deine Überlegungen durchaus nachvollziehen, als Züchter MUSS man ja irgendwo auch ein bisschen "wirtschaftlich" denken, sonst säuft man ganz schnell ab, die Qualität der Zucht und das Wohl aller Hunde leiden darunter. Ich selbst würde es vermutlich nicht übers Herz bringen, einen Hund abzugeben, der 7 oder 8 Jahre lang bei mir gelebt hat, aber genau würde ich auch niemals züchten, bei mir würde das ganz schnell in Animal-Hording ausarten happy_02 ich glaube auch, dass wir Menschen uns da viel zu viele Gedanken drum machen und viel zu sentimental sind. die meisten Hunde sind doch Opportunisten, und nach einer kurzen Eingewöhnungsphase fühlen sie sich auch in einem neuen Zuhause wohl, vor allem, wenn sie dort dann die Prinzessin auf der Erbse spielen können und sich nicht, wie Gaby schon so schön erklärte, mit den Youngsters um die Rangordnung kloppen müssen. Ist es nicht oft so, dass ältere Hunde ihre Menschen viel lieber ganz allein für sich haben wollen und auf weitere Hunde im Rudel gut verzichten können? Und bei 5 Hunden hast du selbst für den einzelnen Hund ja lange nicht so viel Zeit wie bei 2 (oder 3) Hunden, die jüngeren Hunde wären also auch besser dran. Du würdest ja für deine alten Zuchthündinnen auch nicht irgendwen aussuchen, sondern darauf achten, dass sie in gute Hände kommt. Struppis Züchterin hat ihre alte Zuchthündin (Struppis Oma) bei ihren Eltern untergbracht, wo sie rundum verwöhnt wird, und sie sieht sie regelmäßig und erlebt, wie gut es ihr dort geht.
LG Anja
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Re: ältere Zuchthündinnen

Beitrag von Konny » Mo 10. Mär 2014, 10:13

Hy Zusammen

Ich sehe es so wie Gabi.
Ich hatte jahrelang eine "Alte" Hündin, zwar nicht zur Zucht eingesetzt, da Mischling, aber sie war schon oft von den jungen genervt und im Nachhinein, wäre sie als Einzelhund viel besser geeignet gewesen, aber schlau wird man ja erst im Alter.
Als meine Mutter noch bei uns kurzfristig wohnte, war sie auch lieber mit Maik, als mit den beiden "Jungspunden" zusammen. Er war einfach ruhiger und kuschelte sehr gerne mit ihr.
Ich denke auch mal an mein Alter, ich werde nicht jünger und vielleicht in einigen Jahren, wenn ich mir keinen jungen Hund mehr zulegen möchte, wäre soetwas auch eine Option für mich.
Ich verstehe jeden Züchter, der sagt ich gebe meine Hunde nicht ab, da verzichte ich lieber aufs züchten aber genauso gut verstehe ich die, die die gerne züchten und aus diesem Grunde nicht alle HUnde behalten wollen. Das optimale ist für mich allerdings, Züchter die ihre HUnde behalten und Hündinnen in Zuchtmiete haben (hier habe ich als Beispiel Meli) die nicht selber züchtet, aber ihre Hunde doch zur Zucht eingesetzt werden. So hat man als Züchterin nicht "1000" Hunde auf dem Hof aber kann das Potential, das man selber gerne hätte doch ausschöpfen und sich aus jedem Wurf eine Hündin warm halten.

LG Konny
Der Weg wächst im Gehen unter Deinen Füssen.
Auf wunderbare Weise entfaltet sich die Reise mit dem nächsten Schritt.
Frieder Gutscher

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Re: ältere Zuchthündinnen

Beitrag von Bettina » Mo 10. Mär 2014, 11:52

Hallo zusammen,

meine Meinung dazu ist da ziemlich rigoros: ich wünsche mir nämlich Züchter, die auch ihre alten Zuchthunde behalten - aus Liebe den Hunden gegenüber, denen sie ihre gezüchteten Welpen zu verdanken haben.

Wirtschaftlichkeit und Effektivität sind für mich Vokabeln, die man sicher in der Rinderzucht einsetzen kann, aber in meinen Augen niemals für die Hunde-HOBBY-Zucht!!

Denn bei aller Liebe zum Tier, die sicherlich auch bei den Bauern zu erkennen ist, sie züchten, um davon zu leben! Aber Hundezucht???

Wenn es für den Züchter "zu voll" im Haus wird, dann sollte er evtl. mal mit der Zucht pausieren, wäre das so schlimm? Muß man als Hundezüchter ohne Unterlass "produzieren", nur weil der Genpool nun genau aus dieser Linie weiter aktiv gehalten werden soll?

Ich möchte keinem Züchter mangelnde Liebe zu seinen Zuchthunden unterstellen, aber für mich als Welpenkäufer kommt es einfach authentischer rüber, wenn mir Großmutter - Mutter - Kind vorgeführt werden.

Natürlich bin ich auch davon überzeugt, daß es ein abgegebener Zuchthund absolut gut haben wird bei seinen neuen Leuten, aber ein Züchter, der diese Abgabe übers Herz bringt? Hmmmmmm.....

Liebe Grüße
Bettina
Das Beste am Norden....ist wieder komplett!

Carlotta und Curtis

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