MPP, Disti und so weiter...
Verfasst: Di 8. Mär 2011, 18:45
Und noch ein neuer Beitrag.
Ich finde, der Untersuchungsbogen für die Augenerkrankungen dient in gewisser Weise eher der Übertreibung.
Nehmen wir z.B. Distichiasias - ca. 40% der untersuchten ATs sind betroffen. Eigentlich haben wir doch hier gleich wieder ein "gefundenes Fressen" für Gesundheitsfanatiker. Ran an den Speck!! Sortieren wir aus!! Nur, was bleibt dann in der Zucht???
Was ist Disti? Hunde haben im Normalfall keine Wimpern bzw. Haare am Lidrand. Disti ist aber eben das. Es ist erblich, okay. Was bewirkt es beim betroffenen Hund? Haare, die am Lidrand nach innen wachsen, reizen das Auge. Es kommt zu permanenter Bindehautentzündung, Follikelbildung im Innenlid/ der Nickhaut, tränenden Augen. Das ist nicht schön und deshalb wäre "keine Disti" eine tolle Diagnose. Letztendlich kann man aber dafür sorgen, dass diese Härchen entfernt werden, man kann sie veröden oder einfach nur ziehen. Das tut gar nicht weh, denn die haben keine "Wurzeln" und fallen schon beim Anfassen mit der Pinzette raus. Schon hat der Hund kein Problem mehr. Also eine der "harmloseren" Krankheiten.
Noch eine Bemerkung am Rande: Da sämtliche Haare, auch die "Wimpern",eine Wachstumsphase haben und dann ausfallen, bevor sie wieder nachwachsen, ist es durchaus möglich, einmal "Disti" auf dem Auswertungsblatt zu haben und das nächste Mal nicht. Ist mir bei Kismet schon einige Male passiert. Die hat, wenn sie hat, insgesamt drei bis vier Härchen an den Lidern.
Und noch eins zur "Transparenz und Zucht": Ich möchte nicht wissen, wie viele Leute wissen, dass man diese Härchen ganz einfach mit der Pinzette entfernen kann, bevor man zur Untersuchung geht....
Das zweite Beispiel ist MPP. Membrana Pupillaris Persistens. Was ist das? Während der Embryonalentwicklung ist auch das Auge an der Oberfläche (Iris, Pupille) mit Gefäßäderchen behaftet und wird so mit Nährstoffen versorgt. Im Laufe der Embryonalentwicklung bilden sich diese Gefäße zurück. Im Idealfall bleiben davon keine auf dem Auge übrig. Wie der Name der "Erkrankung" schon sagt - persistierend- ist also ein Stück eines solchen Gefäßes übrig geblieben und hat sich nicht zurück gebildet. Befindet sich das auf der Iris, beeinträchtigt es das sehvermögen des Hundes gar nicht. Auf der Pupille ist das dann nicht so prickelnd. Aber es wächst nicht, es reibt nicht und macht sonst gar nichts. Also auch kein Grund zur Panikmache, in meinen Augen. Hier wurde nur festgestellt, dass es scheinbar eine familiäre Häufung dieser Erscheinung gibt und dass man zwei MPP-Hunde nicht miteinander verpaaren sollte, weil die Wahrscheinlichkeit der Vererbung dieses "Defektes" dann höher ist.
So, das war mein "Senf". Fachleute unter euch mögen mir verzeihen, wenn ich als Laie das auch nur so erklärt habe; sollte etwas nicht stimmen, könnt ihr mich gern berichtigen.
Liebe Grüße
Benita
Ich finde, der Untersuchungsbogen für die Augenerkrankungen dient in gewisser Weise eher der Übertreibung.
Nehmen wir z.B. Distichiasias - ca. 40% der untersuchten ATs sind betroffen. Eigentlich haben wir doch hier gleich wieder ein "gefundenes Fressen" für Gesundheitsfanatiker. Ran an den Speck!! Sortieren wir aus!! Nur, was bleibt dann in der Zucht???
Was ist Disti? Hunde haben im Normalfall keine Wimpern bzw. Haare am Lidrand. Disti ist aber eben das. Es ist erblich, okay. Was bewirkt es beim betroffenen Hund? Haare, die am Lidrand nach innen wachsen, reizen das Auge. Es kommt zu permanenter Bindehautentzündung, Follikelbildung im Innenlid/ der Nickhaut, tränenden Augen. Das ist nicht schön und deshalb wäre "keine Disti" eine tolle Diagnose. Letztendlich kann man aber dafür sorgen, dass diese Härchen entfernt werden, man kann sie veröden oder einfach nur ziehen. Das tut gar nicht weh, denn die haben keine "Wurzeln" und fallen schon beim Anfassen mit der Pinzette raus. Schon hat der Hund kein Problem mehr. Also eine der "harmloseren" Krankheiten.
Noch eine Bemerkung am Rande: Da sämtliche Haare, auch die "Wimpern",eine Wachstumsphase haben und dann ausfallen, bevor sie wieder nachwachsen, ist es durchaus möglich, einmal "Disti" auf dem Auswertungsblatt zu haben und das nächste Mal nicht. Ist mir bei Kismet schon einige Male passiert. Die hat, wenn sie hat, insgesamt drei bis vier Härchen an den Lidern.
Und noch eins zur "Transparenz und Zucht": Ich möchte nicht wissen, wie viele Leute wissen, dass man diese Härchen ganz einfach mit der Pinzette entfernen kann, bevor man zur Untersuchung geht....
Das zweite Beispiel ist MPP. Membrana Pupillaris Persistens. Was ist das? Während der Embryonalentwicklung ist auch das Auge an der Oberfläche (Iris, Pupille) mit Gefäßäderchen behaftet und wird so mit Nährstoffen versorgt. Im Laufe der Embryonalentwicklung bilden sich diese Gefäße zurück. Im Idealfall bleiben davon keine auf dem Auge übrig. Wie der Name der "Erkrankung" schon sagt - persistierend- ist also ein Stück eines solchen Gefäßes übrig geblieben und hat sich nicht zurück gebildet. Befindet sich das auf der Iris, beeinträchtigt es das sehvermögen des Hundes gar nicht. Auf der Pupille ist das dann nicht so prickelnd. Aber es wächst nicht, es reibt nicht und macht sonst gar nichts. Also auch kein Grund zur Panikmache, in meinen Augen. Hier wurde nur festgestellt, dass es scheinbar eine familiäre Häufung dieser Erscheinung gibt und dass man zwei MPP-Hunde nicht miteinander verpaaren sollte, weil die Wahrscheinlichkeit der Vererbung dieses "Defektes" dann höher ist.
So, das war mein "Senf". Fachleute unter euch mögen mir verzeihen, wenn ich als Laie das auch nur so erklärt habe; sollte etwas nicht stimmen, könnt ihr mich gern berichtigen.
Liebe Grüße
Benita