kenzo hat geschrieben:Hallo Rosi, liebe Airedalefreunde,
auf der Züchterversammlung wurden die Kosten für eine Kernspin mit ca. 400€ pro Hund und Untersuchung beziffert.
Die Quelle meines Statements kannst Du dem Protokoll der ZV entnehmen, bzw. dem Beitrag von Sabine14.
Liebe Grüße und eine gute Nacht wünschen
Uli mit K&K
Dazu kann ich leider mitreden und auch noch "oel ins Feuer" giessen
Ich habe 2008 einen Welpen in die Schweiz verkauft, die Besitzerin ist sehr an Ausstellungen & Arbeit interessiert und sehr fleissig, der Rüde entwickelt sich super, der Kontakt war / ist sehr gut und ich habe den Hund oft gesehen. Sehr schönes Gangwerk, keine Lahmheiten ect.
Nun ist für die Deutsche Zuchttauglichkeit eine
deutsche HD Auswertung beim Dobermann Pflicht Für die Schweiz braucht der Hund HD + ED.
Also wurde beschlossen ( um dem Hund eine weitere Vollnarkose, muss ja nicht sein, zu sparen), den Hund hier in Deutschland röngten zu lassen. 1 HD für Deutschland, 2 HD für die Schweiz ( gestreckt + gebeugt) und 2 ED. Gut, lief auch super. Die Tierärztin hat 40 ! Jahre Röntgenerfahrung im SV, wir sind seit 30 Jahren bei ihr, Aufnahmen passen immer bzw. werden so lange gemacht, bis sie wirklich gut sind und auch einer Beurteilung der "Korinthenkxxxxx" standhalten.
So, Aufnahmen gemacht, angeschaut, super Aufnahmen,super Gelenke....
Deutschland wertet seine mit HD-1 ( also beim Dobermann = frei= A1) aus. Die Schweiz aber kommt mit HD1 links und HD2 rechts daher
, und dann ED 3!
Die Besitzerin ist am Ende, will Sport machen und traut sich nun gar nichts mehr. Ich sagte: kann ich mir nicht vorstellen, die Mutter läuft mit 9 ganz klar ohne je Probleme gehabt zu haben, Vater ist mit fast 11 so fit . Hatten wir noch nieeeee! ( ich weiss der Lieblingssatz der Züchter, aber da wars wirklich so ).
Nun es wurde in der Uniklinik Bern ein Termin vereinbart, eine Vollnarkose und ein Kernspint gemacht. Ergebniss: HD-A1 auf beiden Hüften, ED-0 auf beiden Gelenken.
Kosten 650 SFR also ungefähr 500€. So, ich verstehe, das man vielleicht Aufnahmebedingt sich vielleicht um 1 Grad verhauen kann, also frei-Grenzfall z.B., aber mir will doch wohl niemand erzählen, das man als Fachtierarzt nicht ein freies Gelenk von einem schweren ED Fall unterscheiden kann? Für mich ist das ganz klar ein Fall von Abzocke, die noch auf die Gesundheit des Hunde geht, 2 Vollnarkosen in 4 Wochen bei einem jungen, gesunden Hund halte ich nicht für gesundheitsförderlich, zumal es nicht erforderlich ist.
Ich kannte einen Dobermann, der OCD hatte. Was mich aber auch nicht wunderte: Fehlbelastung ( der Hund sass den ganzen Tag -23 Std in der Ausstellungsbox und wenn er dann raus kam, war er natürlich absolut unkontrolliert, nicht trainiert, das es da zu Absplitterung kommen kann, wundert mich, als Aussenstehenden nicht) und extrem einseitige Fütterung ( Magerfleisch ohne Knochen, ohne Obst,Gemüse,keine Innereien).
Ich will jetzt das Problem ED / HD nicht runterspielen ( steht mir auch gar nicht zu). Aber ich gebe zu bedenken, das nicht nur der Züchter hier gefragt ist, sondern auch, dass der Besitzer bei diesen multifaktorellen Erkrankungen einen grossen Einfluss hat, durch richtige Aufzucht.
Beim Dobermann nimmit die Boxenhaltung zu ( da hat es jeder Zwingerhund super schön), die Welpen sitzen den gesamten Tag in ihrem Kennel, kommen zum Pipi-machen raus, werden bewegungstechnisch absolut geschont. Mal abgesehen davon das die Hunde später schon psychisch einen Klatsch haben, bleiben auch körperliche Schäden nicht aus: deformierte Hinterläufe ( Kuhhessig), mangelnde Bemuskelung, unregelmässiger Bewegungsablauf, damit Schonhaltung und Fehlbelastung.Und dann kommt das Auswertungsergebnis mit HD- und dann ist natürlich der Züchter schuld, weil HD ja ein Erbproblem ist. Gottseidank bin ich all die Jahre von solchen Käufern verschont geblieben. Ich will damit nur zu denken geben:
Ein genetisch veranlagter Hund kann frei sein, wenn er mit Umsicht aufgezogen wird.
Ein gesunder Hund kann durch falsche Haltung / Aufzucht einen maximalen Schaden nehmen.
Interessant auch hierzu: Kammer;" Der Jahrtausendirrtum der Veterinärmedizin. Die Hüftgelenksdysplasie infolge Fehlernährung als nicht erbliche Skeletterkrankung des Hundes "
Und nun schleich ich mich als Newbie, der eigentlich gar nicht mitreden darf, auch schon wieder.
LG Bine