Gedanken zu Belohnungen in Ausbildung und Erziehung
Verfasst: Di 24. Aug 2010, 11:14
Hallo zusammen,
mal als Einstieg zum Thema Ausbildung mit Belohnungen (Futterbelohnung) habe ich mir ein paar Gedanken gemacht.
Motivation ist die Bereitschaft bestimmte Handlungen auszuführen oder ein Verhalten zu zeigen.
Man unterscheidet zwei Formen von Motivation: Die welche von „innen heraus“ ( intrisisch) gezeigt wird. Der Hund wird durch primäre Verstärker wie z. B. Nahrung, Fortpflanzung aber auch durch selbstbelohnendes Verhalten motiviert.
Im Gegensatz dazu gibt es noch die externistische Motivation die durch sekundäre Verstärker wie Lob, Spiel usw. gezeigt wird. Man könnte auch sagen das sekundäre Verstärker (der Clicker wäre ein Paradebeispiel dafür) die primären Verstärker ankündigen.
Die Futterbelohnung nutzt also einen starken primären Verstärker. Dieser kann ohne weiteres Vortraining eingesetzt werden und ist meist stärker als die sekundären Verstärker wie z.B. Lob.
Damit Belohnungen richtig funktionieren können, sollte man ein paar Dinge dabei berücksichtigen:
- Zunächst sollte sicher gestellt sein, dass der Hund keine Chance hat sich selber zu belohnen. Das kann besonders bei selbstbelohnenden Verhalten (z.B. Jagd) ein Problem sein...
- Man sollte möglichst variabel belohnen. Für ganz besondere Leistungen auch ganz besonderes, nicht alltägliches Futter benutzen.
- Das Futter möglichst unvorhersehbar für den Hund nicht immer an der gleichen Stelle tragen. Mal den praktischen Futterbeutel zu Hause lassen und die Leckerchen in unterschiedlichen Taschen „verstecken“.
- Um möglichst zeitnah (bis 1 Sekunde nach dem gezeigten Verhalten) zu belohnen kann man Markersignale (= sekundäre Verstärker) benutzen. Dabei auch bedenken das mit der Übergabe des Futters natürlich auch das gerade gezeigte Verhalten des Hundes mitbelohnt wird (Doppelbelohnungseffekt). Ich denke da z.B. an das beliebte Anspringen zum Futter hin....
Der Doppelbelohnungseffekt kann aber auch Lernen beschleunigen. Wenn z.B. „Platz und bleib“ aus der Ferne mit verbalem Lob (z.B. „weiter so“) bestätigt wird kann man zu dem Hund zurückgehen und ihm im „Platz“ die Futterbelohnung geben. Hierdurch wird er gleich zweimal für ein gewünschtes Verhalten belohnt.
Im übrigen denke ich, muss man Futterbelohnung nicht zwangsläufig als Bestechung auffassen.
Für einen "futtergeilen" Hund ist die „Androhung“ der negativen Konsequenz ( das er das erhoffte Leckerchen nicht bekommt), wenn er nicht sofort auf uns hört, durchaus als „Erpressung“ und nicht als Bestechung aufzufassen.
Euch fällt zum Thema Futterbelohnung sicher auch noch einiges ein z.B. welche Leckerchen für die Arbeit mit eurem Hund am besten geeignet sind...
LG
Freddy mit Felix
mal als Einstieg zum Thema Ausbildung mit Belohnungen (Futterbelohnung) habe ich mir ein paar Gedanken gemacht.
Motivation ist die Bereitschaft bestimmte Handlungen auszuführen oder ein Verhalten zu zeigen.
Man unterscheidet zwei Formen von Motivation: Die welche von „innen heraus“ ( intrisisch) gezeigt wird. Der Hund wird durch primäre Verstärker wie z. B. Nahrung, Fortpflanzung aber auch durch selbstbelohnendes Verhalten motiviert.
Im Gegensatz dazu gibt es noch die externistische Motivation die durch sekundäre Verstärker wie Lob, Spiel usw. gezeigt wird. Man könnte auch sagen das sekundäre Verstärker (der Clicker wäre ein Paradebeispiel dafür) die primären Verstärker ankündigen.
Die Futterbelohnung nutzt also einen starken primären Verstärker. Dieser kann ohne weiteres Vortraining eingesetzt werden und ist meist stärker als die sekundären Verstärker wie z.B. Lob.
Damit Belohnungen richtig funktionieren können, sollte man ein paar Dinge dabei berücksichtigen:
- Zunächst sollte sicher gestellt sein, dass der Hund keine Chance hat sich selber zu belohnen. Das kann besonders bei selbstbelohnenden Verhalten (z.B. Jagd) ein Problem sein...
- Man sollte möglichst variabel belohnen. Für ganz besondere Leistungen auch ganz besonderes, nicht alltägliches Futter benutzen.
- Das Futter möglichst unvorhersehbar für den Hund nicht immer an der gleichen Stelle tragen. Mal den praktischen Futterbeutel zu Hause lassen und die Leckerchen in unterschiedlichen Taschen „verstecken“.
- Um möglichst zeitnah (bis 1 Sekunde nach dem gezeigten Verhalten) zu belohnen kann man Markersignale (= sekundäre Verstärker) benutzen. Dabei auch bedenken das mit der Übergabe des Futters natürlich auch das gerade gezeigte Verhalten des Hundes mitbelohnt wird (Doppelbelohnungseffekt). Ich denke da z.B. an das beliebte Anspringen zum Futter hin....
Der Doppelbelohnungseffekt kann aber auch Lernen beschleunigen. Wenn z.B. „Platz und bleib“ aus der Ferne mit verbalem Lob (z.B. „weiter so“) bestätigt wird kann man zu dem Hund zurückgehen und ihm im „Platz“ die Futterbelohnung geben. Hierdurch wird er gleich zweimal für ein gewünschtes Verhalten belohnt.
Im übrigen denke ich, muss man Futterbelohnung nicht zwangsläufig als Bestechung auffassen.
Für einen "futtergeilen" Hund ist die „Androhung“ der negativen Konsequenz ( das er das erhoffte Leckerchen nicht bekommt), wenn er nicht sofort auf uns hört, durchaus als „Erpressung“ und nicht als Bestechung aufzufassen.
Euch fällt zum Thema Futterbelohnung sicher auch noch einiges ein z.B. welche Leckerchen für die Arbeit mit eurem Hund am besten geeignet sind...
LG
Freddy mit Felix