Guten Morgen,
Hündinnen werden auch oft aufgrund einer Scheinschwangerschaft und Scheinmutterschaft kastriert, da diese beiden Phasen nicht selten als „Fehlstörungen“ missinterpretiert werden und davon ausgegangen wird, dass die Hündin per se in dieser Zeit leiden würde.
Hormonell betrachtet werden alle weiblichen Vertreter der Hundeartigen (z.B. Fuchs, Wolf, Haushund) nach jeder Läufigkeit scheinschwanger. Die Ursache dafür bilden die Gelbkörper, welche als leere Follikel im Eierstock so lange aktiv bleiben, bis eine echte Trächtigkeit vorüber wäre.
Sie produzieren demnach weiterhin Progesteron und durch dieses Schwangerschaftshormon kommt es zur Scheinträchtigkeit der Hündin. Durch die damit verbundenen, veränderten Stoffwechselaktivitäten erscheint die Hündin anhänglicher und mehr auf positiven sozialen Kontakt bedacht. Zur Scheinmutterschaft kommt es etwa zwei Monate nach der Standhitze. Gesteuert wird diese Phase insbesondere durch das Prolaktin, das Elternhormon.
Biologisch betrachtet sind diese beiden Phasen keinesfalls als Störungen o.ä. zu sehen, sondern gehören natürlich zum Sexualzyklus dazu und bereiten der Hündin (im Normalfall) kein Leiden.
ich habe mal diesen Teil kopiert, weil er uns so gerade wieder ereilt hatte und ich bin froh, endlich den Begriff der Scheinmutterschaft so zu lesen, denn als das hat es sich bei Carlotta dargestellt. Exakt 8 Wochen nach Ende der Läufigkeit wurde bei ihr ein Schalter umgelegt und sie hörte auf zu fressen, wurde extrem mäkelig, hatte ein trauriges Gesicht, kuschelte sich viel mehr ein und wirkte insgesamt leidend. Gott sei Dank machte sie draussen keinerlei Anstalten, dieses Verhalten auch zu zeigen und ihre Buddelaktivität war sehr ausgeprägt. Zusätzlich machte sie den Eindruck, dass sie Curtis gegenüber hilflos war, traute sich kaum, ihm etwas entgegen zu setzen, wenn er, pubertierend wie er momentan ist, grob motorisch mit ihr herumbalgte.
Für uns einfach nur..........furchtbar (anzusehen) und man fängt wirklich irgendwann an, sich zu fragen, ob das alles für sie eine Qual ist. Das Ganze dauerte fast 10 Tage.
Ich werde für die Zukunft folgendermassen vorgehen: mir im Kalender nicht nur das Ende der Läufigkeit notieren, sondern auch 8 Wochen später die zu erwartende Scheinmutterschaft und mich dann......hoffentlich noch mehr so verhalten, dass es normal ist, dass sie selbst ihren Weg finden muß, wir sie nicht weiter und vor allem zu sehr betüddeln......und fertig! Wie gesagt, hoffentlich! Manchmal denke ich schon, bei mir zeigen sich Verhaltensauffälligkeiten, wenn Carlotta scheinmütterlich ist
Die anderen beschriebenen Varianten bei Rüden und Hündinnen, die den Besitzern lästig erscheinen, sind, wie ich es schon so oft gesagt habe, der Gesellschaft geschuldet, vor der wir meinen, uns ständig rechtfertigen zu müssen, weil sie uns immer wieder vorhält, den Hund nicht im Griff zu haben, ihn nicht geeignet zu erziehen usw. Dabei sind die Sprüche: Sie haben Ihren Hund nicht im Griff, nein, ich muß hier sagen: Die hat ja ihren Hund nicht im Griff.....denn ins Gesicht sagt einem das ja auch kaum jemand, genauso "verbrannt" wie der Begriff einiger Hundehalter von ihren Tutnixen.......
Es ist also kaum ein Problem, das der Hund an sich hat, sondern fast immer ein Problem im zwischenmenschlichen Bereich und hier fast ausschliesslich darin begründet, dass Menschen sehr gerne vor-und verurteilen, wo es absolut nicht angebracht ist.
Das ist aber ein echtes Problem unserer Zeit!!
Danke, Romana, dass Du diese Thematik hier mal wieder in Gang gebracht hast - man kann gar nicht genug darüber reden.
Liebe Grüße
Bettina