Wie kriegt man seinen Hund dazu unfreundlich zu sein?

alle Fragen zur Hundeerziehung, Körpersprache, Kommunikation
Lena
Benutzer
Beiträge: 2150
Registriert: Sa 16. Apr 2011, 13:43
Wohnort: NRW

Re: Wie kriegt man seinen Hund dazu unfreundlich zu sein?

Beitrag von Lena » Di 18. Jun 2019, 19:50

Hallo Sonja,

Käthe hat garantiert keinen Schutztrieb, auch nicht 1%. :dog_nowink Sie soll sich ja nicht benehmen wie ein Berserker, aber auch nicht wie ein Freukeks. :dog_laugh
Üben kann ich das mit niemandem, alle finden Käthe so toll und nett, das würde keiner übers Herz bringen, sie anzubrüllen. Und mir glaubt sie ja nicht, wenn ich es ihr verbiete. :dog_angry

Das Schlimme ist ja nur, hier im Wald läuft jemand mit einem Messer rum, nämlich der, der mir die Reifen zerstochen hat und er könnte uns ja mal begegnen und Käthe freut sich dann auch noch über ihn. :dog_rolleyes

Andrea, Tammi hab ich auch als tollen Hund empfunden und versteh es gar nicht, daß der noch im Tierheim sitzt.
Ist schade um den Hund.

LG Lena

Benutzeravatar
Bettina
Administrator
Beiträge: 4229
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 11:15
Wohnort: Lübeck

Re: Wie kriegt man seinen Hund dazu unfreundlich zu sein?

Beitrag von Bettina » Mi 19. Jun 2019, 09:44

Hallo Lena,

ob Du Dir einen Zweithund anschaffen möchtest, kannst natürlich nur Du entscheiden, aber einen Zweithund in der Hoffnung, daß er Käthe das beibringt, was Du Dir wünschst......ich denke, daß ist ein Irrglaube!

Es gibt immer wieder Hunde, die lieben Menschen (fast) mehr, als andere Hunde und ehrlich, Lena, wär es andersherum, DANN hättest Du ein Problem. In unserer heutigen Zeit einem freundlichen Hund zu begegnen - was gibt es Schöneres!!

Natürlich kann ich verstehen, daß es Situationen gibt, die sich für Dich nicht so positiv darstellen, wie es auf andere wirkt, aber, dann lass Käthe doch neben Dir absitzen, bis diese Leute vorbei sind. Sie soll dann auf Dich achten, bei Dir soll sie sich freuen, bei Dir gibt es etwas Schönes. Und dann geht es weiter.

Und diesen perv...Messermenschen..........puh, kannst Du die Gegend nicht meiden?

Euch beiden liebe Grüße
Bettina
Das Beste am Norden....ist wieder komplett!

Carlotta und Curtis

_____________________________________________________________________________________

Für immer in unseren Herzen: Conrad und Amanda

Benutzeravatar
grey
Benutzer
Beiträge: 79
Registriert: So 9. Mär 2014, 09:58

Re: Wie kriegt man seinen Hund dazu unfreundlich zu sein?

Beitrag von grey » Mi 19. Jun 2019, 10:14

Also nee, ne ?!
Aversionstraining mit Menschen?
Würde ich wirklich nicht in Erwägung ziehen.
Ein Hund, der absichtlich eingeärgert wird, kann das mit Sachen verknüpfen, die Dir nicht im Traum einfallen.
Vorschlag: lass den Hund sitzen und " beruhige" ihn hörbar: " bleib ruhig, du mußt dich nicht aufregen, laß ihn vorbeigehen"
der Passant kann meist nicht unterscheiden, ob ich eine angriffslustigen oder oberfreundlichen Hund beruhige. Und Hundekenner bitten, neutral vorbeizugehen, weil Hund im Training sei.

viele Grüße
Ingrid

Benutzeravatar
lutz
Benutzer
Beiträge: 2316
Registriert: Mo 25. Jan 2010, 20:14
Wohnort: Bremen

Re: Wie kriegt man seinen Hund dazu unfreundlich zu sein?

Beitrag von lutz » Mi 19. Jun 2019, 10:43

Hallo Lena und AT-Freunde,

zu diesem Thema habe ich auch meine Erfahrungen gemacht.
Mein erster Airedale Dingo war ein von mir ausgebildeter Schutzhund, wusste zwar was Sache war, machte aber wenig Ärger . Mehr kann ich dazu nicht sagen, gefallen ließ er sich jedenfalls nichts und auch andere Menschen waren ihm schnurz. Einmal ist er durch die Glasscheibe unserer Haustür gesprungen als meine Mutter dort von Zigeunern bedrängt wurde und sie ihn zu Hilfe gerufen hatte. Die sind dann in einen benachbarten Lebensmittelladen geflüchtet und konnten den erst verlassen als diese direkt vor der Eingangstür von ihrem dicken Auto aufgenommen wurden.
Anders war da schon Joker der zwar keine Schutzhundprüfung hatte aber ich würde sagen dass er das einfach schon mitbrachte was man als „Naturschärfe“ bezeichnet.
Mit 4-5 Jahren fühlte er sich hier als Revierkönig und setzte dieses hier auch anderen erwachsenen Rüden gegenüber mit seiner Schulterhöhe von 63cm und 41kg durch die ihm nicht die von ihm geforderte Ehrerbietung entgegen brachten, was denn auch schon mal meine Haftpflichtversicherung beanspruchte bzw. bei ihm selbst schon mal Tierarztkosten fürs Nähen verursachte, denn es war ihm egal ob das ein Rotteiler, Dobermann oder ein Akita-Inu war.
Dann hat er mich das erste Mal verteidigt als er noch keine 2 Jahre war und mir ein Parzellist einen Regenschirm über den Kopf zog als ich darüber gelacht habe als der sich darüber beschwerte das Joker an seinen Drahtzaun gepinkelt hätte und der davon durchrosten würde. Der Regenschirm bestand darauf hin aus zwei Teilen und der Parzellenbesitzer hatte Joker hoch amOberarm nahe der Schulter sitzen.
So in der Art reagierte Joker ganz von sich heraus ohne Kommando weiter bis an sein Lebensende. Was er gar nicht abkonnte wenn nach ihm getreten wurde, dann ging er richtig zur Sache und ich habe von ihm einen recht dicken Ordner vom Ordnungsamt und auch von der Polizei und der Staatsanwaltschaft die uns schließlich amtlich bestätigte dass ein Hund das Recht hat sich und seinen Halter bei einem Angriff zu verteidigen.
Ganz anders ist da meine Greta und ich muss sagen dass dasmit ihr eine sehr entspannte Art der Hundehaltung ist und wir in den 6,5 Jahren bisher noch keine Kontakte mit Behörden oder der Haftpflichtversicherung hatten. Greta ist sehr menschenbezogen und mag alle Leute leiden die ein freundliches Gesicht machen oder auch nur neutral gucken, läuft auf diese zu und versucht Streicheleinheiten zu bekommen indem sie sich an deren Beine drängelt. Andere Hunde sind ihr ziemlich egal erst werden die anderen Hundebesitzer begrüßt und dann kommen erst deren Hunde dran. Ich muss sagen mir gefällt diese Verhalten sehr wobei Greta einen absolut sicheren Instinkt dafür hat wenn sie einem Miesmacher begegnet. Die werden dann einfach ignoriert und inzwischen hat sie auch gelernt dass Leute die in ihr Handy telefonieren nicht Greta ansprechen, auch wenn das für sie eine Enttäuschung ist.
Ich bin mir allerdings nicht sicher ob sie mich im Ernstfall auch auf der Straße verteidigen würde wie sie es sicher bei uns im oder am Haus im Garten tun würde.
Ansonsten ist Greta mein Schutzhund weil sie unter meinem Schutz steht und ich sie schon einmal verteidigen musste als ein Mann nach ihr getreten hatte als sie mit einem anderen Welpen spielte und der seine kleinen Kinder in Gefahr dadurch sah was absoluter Blödsinn war.

Ich sage einmal in unserer heutigen nicht gerade hundefreundlichen Zeit passt ein freundlicher Hund einfach besser als ein Hund mit ausgeprägtem Schutztrieb und Lena kann sich glücklich schätzen so einen Hund in Käthe zu haben.
Ich habe jedenfalls nicht das Bestreben Gretas freundliches Verhalten anderen Menschen gegenüber zu ändern und werde alles dafür tun dass sie keine schlechten Erfahrungen damit machen muss.

Wenn ich einem eventuellen Bösewicht etwas Respekt vor Greta beibringen will brauche ich nur leise zu Greta zu sagen: "Wo ist die KATZE!", und schon habe ich eine wahre Furie an der Leine die so nach vorne zieht dass ich sie kaum halten kann um die man dann doch lieber einen großen Bogen macht.

P.S. : Pfefferspray zur Hundeabwehr ist auch sehr wirkungsvoll gegen Messerhelden. Da gibt es Zeug das haut den stärksten Mann um und bringt ihn zum Heulen.

Viele Grüße von lutz und Greta
Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,
was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

Lena
Benutzer
Beiträge: 2150
Registriert: Sa 16. Apr 2011, 13:43
Wohnort: NRW

Re: Wie kriegt man seinen Hund dazu unfreundlich zu sein?

Beitrag von Lena » Mi 19. Jun 2019, 12:00

Hallo Bettina,
Bettina hat geschrieben:
Mi 19. Jun 2019, 09:44
aber einen Zweithund in der Hoffnung, daß er Käthe das beibringt, was Du Dir wünschst......ich denke, daß ist ein Irrglaube!
nee, nee, so war das auch nicht gedacht. :dog_biggrin Der soll Käthe nichts beibringen, die ist so wie sie ist, der soll sein eigenes Ding machen.
lutz hat geschrieben:
Mi 19. Jun 2019, 10:43
Wenn ich einem eventuellen Bösewicht etwas Respekt vor Greta beibringen will brauche ich nur leise zu Greta zu sagen: "Wo ist die KATZE!", und schon habe ich eine wahre Furie an der Leine die nach vorne zieht um die man lieber einen großen Bogen macht.
So mach ich das auch, wenn mir abends im Dunkeln komische Gestalten entgegen kommen. Das nennt man bluffen. :dog_laugh Katze ist für Käthe ein Reizwort, oder wenn ich sage "gehst du", dann steigt sie auch knurrend auf die Hinterbeine.

Mein erster Airedale war ja auch so ein Schaf, wenn auch nicht so menschenfreundlich wie Käthe. Aber der hat mir zweimal gezeigt, was in ihm steckt. Einmal hat er einen Betrunkenen umgeworfen, der mich am Arm festgehalten hatte, ein anderes Mal einen Jüngling, der mich mit seinem Fahrrad verfolgte, am Hosenbein gepackt und gebeutelt.
Da war ich auch ziemlich erschrocken. Naja und bei Käthes Vorgänger mußte ich mir überhaupt keine Sorgen machen. Der hätte Lochmuster gemacht, wenn mich jemand angefaßt hätte. :dog_laugh

Lassen wir uns mal überrraschen was Käthe so auf Lager hat, :dog_rolleyes aber meinen Wald und das Feld, werde ich garantiert nicht meiden. Beides ist bei mir ums Eck, ich sehe nicht ein, daß ich wegen irgendeinem Idioten ausweichen soll. Zur Not gibts ne Ladung Pfefferspray, daß ich ja seitdem griffbereit mitschleppe.

LG Lena

Asco
Benutzer
Beiträge: 327
Registriert: Mo 25. Feb 2019, 19:14
Wohnort: Roth Mfr

Re: Wie kriegt man seinen Hund dazu unfreundlich zu sein?

Beitrag von Asco » Mi 19. Jun 2019, 20:43

Hallo zusammen,
ich möchte Asco auch nicht scharf auf Menschen machen, nur manchmal ergibt sich eine Situation wo Asco an der 10m-Leine läuft und es kommen einem Menschen entgegen die schon von weitem rufen „nehmen sie den Hund an die Leine oder halten Sie den Hund fest“ auch Aussagen wie „müssen die mit ihren Dreckskötern überall rumlaufen“ sind nicht selten und es wäre halt schön wenn Asco diese „Subjekte“ nicht toll finden würde, d. h. er würde gesittet dran vorbeigehen. Ich bin immer bereit meinen Hund an der Leine kurz zu nehmen wenn mir jemand entgegenkommt und sagt er hat Angst vor Hunden das sieht man diesen Leuten meistens auch an, nur Asco findet Alle toll und das kann ein Problem sein, ich möchte Asco auch gerne zu irgendwelchen „Veranstaltungen“ mitnehmen aber da sind sicher genug Leute die keine Hunde mögen, als denk ich mir lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. :dog_mad
LG Sonja

Benutzeravatar
Bettina
Administrator
Beiträge: 4229
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 11:15
Wohnort: Lübeck

Re: Wie kriegt man seinen Hund dazu unfreundlich zu sein?

Beitrag von Bettina » Do 20. Jun 2019, 09:20

Hallo zusammen,

ich finde, das Zauberwort ist üben!

Wir können nicht erwarten, daß Airedale sogleich an der Leine SO gesittet läuft, wie wir uns das vorstellen, wir können nicht erwarten, daß er sich auf Veranstaltungen vorzüglich benimmt. Aber wenn wir alles auslassen, es nicht mit ihm machen, wird er nie wissen, wie wir uns das gemeinsame Miteinander so vorstellen. Und das Gemeinsame hat für den Airedale ja auch oberste Priorität!!

Im März habe ich noch gedacht/gesagt, oh, was kann Carlotta alles schon richtig toll....Anfang April war alles für die Katz, also alle erzieherischen Maßnahmen wieder zurück geschraubt und jetzt funktioniert es wieder!

Ich glaube auch, daß wir insgeheim unsere Airedales mit ihren jeweiligen Vorgängern vergleichen und vor allem, daß wir die Vorgänger in irgendweiner Weise doch schon verherrlichen. Aber die Geduld, die wir zu der Zeit für jene Hunde aufgebracht haben, haben wir dann irgendwie vergessen.
Vielleicht ist das unserer heutigen Zeit geschuldet: alles muß schnell gehen, wir bzw. Hund muß etwas leisten, und das möglichst schnell, sonst taugt die Erziehung von Herrchen/Frauchen nicht.

Nochmal Lena, freu Dich, daß Käthe so eine freundliche Hündin ist und wahrscheinlich wird sie Dich in Ausnahmesituationen sowieso schützen, Du weisst es nur nicht. :dog_wink

Liebe Grüße
Bettina
Das Beste am Norden....ist wieder komplett!

Carlotta und Curtis

_____________________________________________________________________________________

Für immer in unseren Herzen: Conrad und Amanda

Benutzeravatar
Anja1402
Benutzer
Beiträge: 2388
Registriert: Mi 11. Jan 2012, 12:07

Re: Wie kriegt man seinen Hund dazu unfreundlich zu sein?

Beitrag von Anja1402 » Do 20. Jun 2019, 09:57

Hallo Lena,

ich habe ja hier auch so ein "Guthund"-Exemplar. Struppi mag Menschen sehr, für meinen Geschmack zu sehr, ich würde mir auch wünschen, dass er manchmal etwas mehr Beschützer-/Verteidigungsverhalten zeigt oder zumindest etwas neutraler ist und nicht jeden Wildfremden gleich schwanzwedelnd begrüßt. Als wir in den letzten Jahren einige Außenarbeiten am Haus und im Garten von Handwerkerfirmen durchführen ließen und lauter fremde Männer auf dem Grundstück herumliefen, saß er nur am Fenster und schaute interessiert zu - kein Bellen, kein Knurren, nichts :dog_wacko als Wachhund versagt :dog_tongue wenn Einbrecher kämen und das Haus ausräumten, würde er ihnen wahrscheinlich noch beim Raustragen helfen. und ich bezweifle auch, dass er mich im Ernstfall verteidigen würde, darum habe ich auch immer Pfefferspray dabei :dog_ph34r Aber sein sonniges Gemüt hat den Vorteil, dass wir ihn überall hin mitnehmen können. Struppi war schon mit auf Hochzeiten, großen Geburtstagsfeiern, bei Konzerten im Park mit 30.000 Besuchern und anderen Veranstaltungen mit vielen (fremden) Leuten, er hat sich immer 1a benommen und sich zB auch anstandslos von wildfremden Kindern umarmen lassen (die den Eltern entwischt waren happy_02 ), und wir wurden immer darauf angesprochen, was für einen gut erzogenen Hund wir doch haben :dog_biggrin In der heutigen Zeit ist es definitiv besser, einen eher zu freundlichen Hund zu haben als einen zu unfreundlichen. Es wird erwartet, dass der Hund sich nicht wie ein Hund benimmt, sondern wie eine Maschine, er muss sich alles gefallen lassen und darf nichts, und als Hundehalter bist du (fast) immer der Dumme, wenn dein Hund tatsächlich mal jemanden verletzt, so verdreht ist unsere Rechtssprechung heutzutage...
grey hat geschrieben:
Mi 19. Jun 2019, 10:14
Vorschlag: lass den Hund sitzen und " beruhige" ihn hörbar: " bleib ruhig, du mußt dich nicht aufregen, laß ihn vorbeigehen"
der Passant kann meist nicht unterscheiden, ob ich eine angriffslustigen oder oberfreundlichen Hund beruhige.
So mache ich das auch, wenn mir beim Spazierengehen Leute (insbesondere Männer :dog_wink ) begegnen, die mir suspekt sind; ich tue so, als ob ich Struppi kaum davon abhalten könnte, sie zu zerfleischen happy_02
Ansonsten lasse ich ihn auch bei Fuß gehen, wenn wir anderen Leuten begegnen, damit er nicht hinläuft und sie begrüßt.
Lena hat geschrieben:
Di 18. Jun 2019, 17:01
Mit dem Schutztrieb könnte ich umgehen, der Hund muß halt gut im Gehorsam stehen und die Unterordnung muß stimmen, dann geht das. :dog_smile
Genauso kannst du es doch auch mit Käthe machen, nur halt nicht wegen des Schutztriebs, sondern ihrer übermäßigen Freundlichkeit :dog_laugh nimm sie in den Gehorsam, ihr geht im Fuß an anderen vorbei und sie hat gar keine Gelegenheit, die Menschen zu begrüßen.
Nach manchen Gesprächen mit Menschen hat man den Wunsch, einen Hund zu streicheln, einem Affen zuzulächeln und vor einem Elefanten den Hut zu ziehen!
Maxim Gorki

Lena
Benutzer
Beiträge: 2150
Registriert: Sa 16. Apr 2011, 13:43
Wohnort: NRW

Re: Wie kriegt man seinen Hund dazu unfreundlich zu sein?

Beitrag von Lena » Do 20. Jun 2019, 12:00

Hallo zusammen,

das Problem bei Käthe ist halt, daß ich sie im Erwachsenenalter übernommen habe. Diese Überfreundlichkeit Menschen gegenüber, habe ich bei ihren Vorgängern schon im Welpenalter unterbunden.
Geübt habe ich mit Käthe mehr als genug; sie war ja am Anfang wie ein Staubsauger, der Alles aufgesaugt hat. :dog_mad Das haben wir sehr gut in den Griff bekommen, mittlerweile nimmt sie draussen gar nichts mehr auf, sie zeigt es mir an, mehr aber auch nicht. :brav

Absitzen lassen, bei Begegnungen, möchte ich sie nicht. Mir ist es lieber zügig an anderen Leuten vorbeizugehen. Würde ich sie absitzen lassen, wäre der Stresslevel und die Erwartungshaltung zu hoch, das würde sie nicht packen.

Also wachen tut sie schon; wir hatten zweimal nachts "Besuch" auf dem Grundstück, da hat sie ordentlich geknurrt und gegrollt und wollte unbedingt raus. Was aber passiert wäre, hätte ich sie in den Garten gelassen, das weiß ich nicht. Wahrscheinlich hätte sie die Eindringlinge begrüßt. :dog_laugh

Muß ich halt mit leben, so wie sie ist und hoffen, daß ein Ernstfall niemals eintritt, weil verlassen möchte ich mich auf sie nicht. :dog_nowink

LG Lena

Benutzeravatar
ChristaS
Benutzer
Beiträge: 1212
Registriert: Mo 25. Jan 2010, 18:26
Wohnort: Lüneburg

Re: Wie kriegt man seinen Hund dazu unfreundlich zu sein?

Beitrag von ChristaS » Do 20. Jun 2019, 15:59

Hallo zusammen,

ich habe hier auch drei "Guthunde". Allerdings musste ich in der Vergangenheit feststellen, dass sich dieses "ich muss jeden begrüßen und anspringen und wedeln" mit der Zeit von ganz allein legt. Sowohl Laima als auch Holly waren bis ca. 3 Jahre ganz genau wie Käthe. Dann fingen sie jeweils an, fremde Menschen zu ignorieren bzw. sie nicht mehr sooooo interessant zu finden. Ab ca. 5-6 Jahre wurden sie dann wachsamer. Wenn Fremde, vor allem Männer, mir suspekt waren/sind, bemerken sie das sofort und gehen in Hab-Acht-Stellung. Die ganze Körperhaltung verändert sich. Dann bestärke ich sie aber auch mit "Ruhig! Bleib ruhig!" und zwar genau so laut, dass die Person das auch hören kann. Manchmal rutscht Laima (11) auch ein kleines Knurren raus. Scarlett ist mit ihren 14 Monaten auch noch im "Hab-dich-lieb-Modus". Aber auch da vertraue ich darauf, dass sich das mit der Zeit gibt. Das gleiche Verhalten zeigten/zeigen sie seit diesem Alter auch bei Hundebegegnungen. Bis ca. 5 Jahre waren alle fremden Hunde erst mal toll, ab dann machten sie Unterschiede.
Witzig ist übrigens, dass keiner meiner Hund im Haus bellt - oder auch nur den Kopf hebt- , wenn es klingelt oder jemand auf den Hof kommt - solange ich zuhause bin. Bin ich aber nicht da (oder die Hunde glauben es, weil ich im Garten bin), gibt's hier Bambule. Na gut, Laima hat die Aufgabe jetzt an das Jungvolk delegiert...

Da fällt mir gerade noch ein: Ein Bekannter hat seinem Airedale beim Spaziergang in einsamen Gegenden immer ein Stachelhalsband angelegt, allerdings mit den Stacheln nach außen. Der Hund wirkt dadurch aggressiver, auch wenn er es nicht ist, und Personen, die Hunde nicht mögen, werden einen Teufel tun, nach ihnen zu schlagen oder sie packen zu wollen.

Ich schließe mich ansonsten meinen Vorschreibern an: Es ist viel wertvoller, einen ausgeglichenen und freundlichen Hund zu haben, als einen, der gegen Personen aggressiv ist. Bei Begegnungen würde ich den Hund einfach ganz kurz nehmen, beruhigend über den Rücken streicheln (vielleicht auch mit "Ruhig") oder mit etwas Tollem (Spielzeug oder Leckerli) ablenken. Scarlett kann ich übrigens ganz toll durch Singen ablenken oder durch seltsame Töne, die ich sonst nicht von mir gebe.

Ansonsten denke ich, dass Airedales allein schon durch ihre Größe, selbst wenn es kleine Exemplare sind, einen anderen Eindruck hinterlassen, als die "gemeinen Fußhupen".

Liebe Grüße,
Christa
... mit Butzi, Olympia und Laima im Herzen.

Antworten

Zurück zu „Erziehung & Verhalten“