Das etwas andere Antijagdtraining
Verfasst: Fr 16. Mär 2012, 21:31
Hallo ihr Lieben,
auf Wunsch von Uschi möchte ich euch heute von unserem Antijagdtraining berichten.
Also da Teddy leider jagd wie ein Irrer und alle bisherigen Ansätze nur wenig befriedigend waren, habe ich mich entschieden einen anderen Weg einzuschlagen.
Er ist einfach ein Jäger durch und durch, und am Wild nicht zu kontrollieren. Da ich täglich mehrmals im Wald bin und fast täglich irgendwelchem Viehzeug begegne läuft er im Wald nurnoch an der 10m Schleppleine, was mich ziemlich nervt. (Letztens ist uns sogar ein Wildschwein-Frischling hinterher. Ich dachte erst es wäre ein Jack Russell Terrie r und wunderte mich, wo der auf einmal herkommt. Teddy und ich bemerkten ziemlich zeitgleich, dass das definitiv kein Hund ist. Auf der Stelle hat Teddy das Schweinchen verbellt und war wie von Sinnen. In einem richtigen Rauschzustand, wie nach der Hatz. Der kleine machte dann auf dem Absatz kehrt. Zum Glück, ich hatte schon Panik, dass die Bache ums Eck kommt.
Aber ich möchte mir jetzt nicht vorstellen, wie das ausgegangen wäre, wenn Teddy ohne Leine gewesen wäre!!!)
Wir machen jetzt ein Antijagdtraining in welches viele Trainingsinhalte der Jagdhundeausbildung miteinfließen. Ziel der gesamten Ausbildung, die sich über mehrer Monate erstreckt ist es, ein kontrollierbares Jagdverhalten des Hundes zu erzielen, ohne aber den natürlichen Trieb zu unterdrücken.
Der Hund soll das Wild anzeigen, aber nicht hetzen. Sozusagen die Königsklasse "Gehorsam am Wild"
Wir sind noch ziemlich am Anfang, haben jetzt gerade die Doppeltonpfeife eingeführt. Und üben fleißig den Pfiff und den Triller. Wobei ich von Teddy echt begeistert bin.
Ich habe vor dem Kurs schon immer Übungen für seine Steadiness gemacht und das Steh aus vollem Spiel oder beim Apportiern haben wir auch schon geübt.
Aber ich hätte nicht gedacht, dass er so schnell zuverlässig stoppt, wenn er den Triller hört!!!
Im Moment üben wir zwei verschiedene Sequenzen:
Übung 1
Teddy läuft voraus - Triller - Teddy steht - Kommando lauf.Wichtig, er muss in die gleiche Richtung wie zuvor weiter laufen. Denn Ziel ist es, dass Teddy beim Triller zuverlässig stoppt und mit mir Blickkontakt aufnimmt und auf keinen Fall zu mir rennt. Er muss solange stehen, bis er ein weiteres Kommando von mir bekommt. Denn es könnte ja auch mal sein, dass eine Straße oder was anderes gefährliches zwischen mir und dem Hund ist, und er deshalb nicht direkt zu mir kommen soll.
Übung 2
Teddy läuft voraus oder hinter mir, dass ist egal. Ich rufe ihn "hier" - auf halber Strecke dann Triller - Teddy steht - dann ruf ich ihn sofort zu mir. Belohnung.
Die Wartezeiten nach dem Triller während des Stehens sollen nachher natürlich ausgedehnt werden. Aber am Anfang ganz kurz sein, damit er wie gesagt nicht zu mir rennt bzw. sich wieder in Bewegung setzt!
Aber der absolute Knaller ist er beim Apportieren. Da hat er einen Spaß dran, dass ist nicht zu glauben. Früher habe ich ihn immer seine Spielzeuge apportieren lassen, dass machte ihm auch Spaß, aber nicht so. Jetzt haben wir ja einige Dummies und die sind seine Stars. Mit welchem Stolz er dann angetrabt kommt sich vor mich setzt und mir das Teil ohne Murren übergibt. Einfach klasse.
Im Moment ist es noch so, dass er genau sieht, wo ich das Apportel hinwerfe oder hinbringe. Er soll sich den genauen Abstand einprägen und zielstrebig zu der Stelle laufen und das Apportel aufnehmen und schnurstraks auf direktem geraden Weg zu mir bringen. Auch hier steigert sich später natürlich die Schwierigkeit.
Ich muss sagen, seit wir das machen ist er auch schon viel entspannter im Wald. Er lässt sich während der Orientierungsphase gut abrufen um dann ein Apportierspiel zu machen oder so.
Nächste Woche beginnen wir dann mit dem Reizangeltraining. Ich bin sehr gespannt wie er sich dabei macht!
Ich werde euch weiter berichten.
Auch finde ich klasse, dass hier ohne Gewalt und übermäßig harten Zwang gearbeitet wird. Ich habe mich in letzter Zeit ein bischen in Jagdhundeforen eingelesen, um manche Zusammenhänge besser zu verstehen. Und ich sage euch, was ich da so lesen konnte, ließ mir teilweise den Atem stocken.
Vom Zwangsapport, bei dem der Hund ohne Grund solange unter Strakzwang gesetzt wird, bis er freiwillig das Apportel aufnimmt, damit er damit was positives verbindet, weil der Schmerz in dem Moment aufhört, indem er das Aüpportel aufnimmt, und deshalb später auch den stinkenden Fuchs bringt. Über ein Down-Kommando, bei dem der Hund wie ein Klappmesser zusammenbricht was dem Hund mit roher Gewalt eingebläut wird und über andere Foltermethoden. Zum Gruseln.
Ich verstehe ja, dass ein richtiger Jagdhund folgen muss, ohne wenn und aber. Aber es gibt auch genug Ausbilder, die es so geschafft haben. Ohne Foltermethoden. Schon mit Strenge und Konsequenz aber ohne übertriebene Gewalt.
Puh, jetzt hab ich ja ganz schön viel geschrieben. Hoffe es ist verständlich und interessant.
Der nächste Bericht folgt dann demnächst nach der Einführung der Reizangel
Liebe Grüße
Raquel und Teddy
Hab euch zur Info mal noch die gesamten Kursinhalte einkopiert:
Die Inhalte der einzelnen Kurse:
Kurs 1:
Festigung des Grundgehorsams
Schleppleinentraining
Abrufsignal „Hier“
Einführung der Doppeltonpfeife
Rückrufsignal durch „Superpfiff“
Stoppsignal durch „Triller“
Signal „Bleib“ Stufe 1
Signal „Bleib“ Stufe 2
Signal „Bleib“ Stufe 3
Übereinkunftssignal „Tausch“
Abbruch- und Korrektursignal „Nein“
Reizangeltraining „Bis zur Ruhe reizen“
Dummyarbeit als Jagdersatz
Apportiertraining / Bringtreue
Übung „Halten“
Übung „Ausgeben“
Übung „Steadiness“
Übung „Markierung“
Übung „Einweisung“
Kurs 2:
Ausbildung Stufe 1 (Wiederholung & Festigung)
Apportiertraining / Bringtreue
Übung „Freiverlorensuche“
Übung „Signaleinsatz“
Vorstehen & Nachziehen (Reizangeltraining)
Pirsch (Reizangeltraining)
Fächensuche
„Bogenreinheit“
Trainingsanfang mit der Beutezugmaschine
auf Wunsch von Uschi möchte ich euch heute von unserem Antijagdtraining berichten.
Also da Teddy leider jagd wie ein Irrer und alle bisherigen Ansätze nur wenig befriedigend waren, habe ich mich entschieden einen anderen Weg einzuschlagen.
Er ist einfach ein Jäger durch und durch, und am Wild nicht zu kontrollieren. Da ich täglich mehrmals im Wald bin und fast täglich irgendwelchem Viehzeug begegne läuft er im Wald nurnoch an der 10m Schleppleine, was mich ziemlich nervt. (Letztens ist uns sogar ein Wildschwein-Frischling hinterher. Ich dachte erst es wäre ein Jack Russell Terrie r und wunderte mich, wo der auf einmal herkommt. Teddy und ich bemerkten ziemlich zeitgleich, dass das definitiv kein Hund ist. Auf der Stelle hat Teddy das Schweinchen verbellt und war wie von Sinnen. In einem richtigen Rauschzustand, wie nach der Hatz. Der kleine machte dann auf dem Absatz kehrt. Zum Glück, ich hatte schon Panik, dass die Bache ums Eck kommt.
Aber ich möchte mir jetzt nicht vorstellen, wie das ausgegangen wäre, wenn Teddy ohne Leine gewesen wäre!!!)
Wir machen jetzt ein Antijagdtraining in welches viele Trainingsinhalte der Jagdhundeausbildung miteinfließen. Ziel der gesamten Ausbildung, die sich über mehrer Monate erstreckt ist es, ein kontrollierbares Jagdverhalten des Hundes zu erzielen, ohne aber den natürlichen Trieb zu unterdrücken.
Der Hund soll das Wild anzeigen, aber nicht hetzen. Sozusagen die Königsklasse "Gehorsam am Wild"
Wir sind noch ziemlich am Anfang, haben jetzt gerade die Doppeltonpfeife eingeführt. Und üben fleißig den Pfiff und den Triller. Wobei ich von Teddy echt begeistert bin.
Ich habe vor dem Kurs schon immer Übungen für seine Steadiness gemacht und das Steh aus vollem Spiel oder beim Apportiern haben wir auch schon geübt.
Aber ich hätte nicht gedacht, dass er so schnell zuverlässig stoppt, wenn er den Triller hört!!!

Im Moment üben wir zwei verschiedene Sequenzen:
Übung 1
Teddy läuft voraus - Triller - Teddy steht - Kommando lauf.Wichtig, er muss in die gleiche Richtung wie zuvor weiter laufen. Denn Ziel ist es, dass Teddy beim Triller zuverlässig stoppt und mit mir Blickkontakt aufnimmt und auf keinen Fall zu mir rennt. Er muss solange stehen, bis er ein weiteres Kommando von mir bekommt. Denn es könnte ja auch mal sein, dass eine Straße oder was anderes gefährliches zwischen mir und dem Hund ist, und er deshalb nicht direkt zu mir kommen soll.
Übung 2
Teddy läuft voraus oder hinter mir, dass ist egal. Ich rufe ihn "hier" - auf halber Strecke dann Triller - Teddy steht - dann ruf ich ihn sofort zu mir. Belohnung.
Die Wartezeiten nach dem Triller während des Stehens sollen nachher natürlich ausgedehnt werden. Aber am Anfang ganz kurz sein, damit er wie gesagt nicht zu mir rennt bzw. sich wieder in Bewegung setzt!
Aber der absolute Knaller ist er beim Apportieren. Da hat er einen Spaß dran, dass ist nicht zu glauben. Früher habe ich ihn immer seine Spielzeuge apportieren lassen, dass machte ihm auch Spaß, aber nicht so. Jetzt haben wir ja einige Dummies und die sind seine Stars. Mit welchem Stolz er dann angetrabt kommt sich vor mich setzt und mir das Teil ohne Murren übergibt. Einfach klasse.
Im Moment ist es noch so, dass er genau sieht, wo ich das Apportel hinwerfe oder hinbringe. Er soll sich den genauen Abstand einprägen und zielstrebig zu der Stelle laufen und das Apportel aufnehmen und schnurstraks auf direktem geraden Weg zu mir bringen. Auch hier steigert sich später natürlich die Schwierigkeit.
Ich muss sagen, seit wir das machen ist er auch schon viel entspannter im Wald. Er lässt sich während der Orientierungsphase gut abrufen um dann ein Apportierspiel zu machen oder so.
Nächste Woche beginnen wir dann mit dem Reizangeltraining. Ich bin sehr gespannt wie er sich dabei macht!
Ich werde euch weiter berichten.
Auch finde ich klasse, dass hier ohne Gewalt und übermäßig harten Zwang gearbeitet wird. Ich habe mich in letzter Zeit ein bischen in Jagdhundeforen eingelesen, um manche Zusammenhänge besser zu verstehen. Und ich sage euch, was ich da so lesen konnte, ließ mir teilweise den Atem stocken.
Vom Zwangsapport, bei dem der Hund ohne Grund solange unter Strakzwang gesetzt wird, bis er freiwillig das Apportel aufnimmt, damit er damit was positives verbindet, weil der Schmerz in dem Moment aufhört, indem er das Aüpportel aufnimmt, und deshalb später auch den stinkenden Fuchs bringt. Über ein Down-Kommando, bei dem der Hund wie ein Klappmesser zusammenbricht was dem Hund mit roher Gewalt eingebläut wird und über andere Foltermethoden. Zum Gruseln.
Ich verstehe ja, dass ein richtiger Jagdhund folgen muss, ohne wenn und aber. Aber es gibt auch genug Ausbilder, die es so geschafft haben. Ohne Foltermethoden. Schon mit Strenge und Konsequenz aber ohne übertriebene Gewalt.
Puh, jetzt hab ich ja ganz schön viel geschrieben. Hoffe es ist verständlich und interessant.
Der nächste Bericht folgt dann demnächst nach der Einführung der Reizangel

Liebe Grüße
Raquel und Teddy
Hab euch zur Info mal noch die gesamten Kursinhalte einkopiert:
Die Inhalte der einzelnen Kurse:
Kurs 1:
Festigung des Grundgehorsams
Schleppleinentraining
Abrufsignal „Hier“
Einführung der Doppeltonpfeife
Rückrufsignal durch „Superpfiff“
Stoppsignal durch „Triller“
Signal „Bleib“ Stufe 1
Signal „Bleib“ Stufe 2
Signal „Bleib“ Stufe 3
Übereinkunftssignal „Tausch“
Abbruch- und Korrektursignal „Nein“
Reizangeltraining „Bis zur Ruhe reizen“
Dummyarbeit als Jagdersatz
Apportiertraining / Bringtreue
Übung „Halten“
Übung „Ausgeben“
Übung „Steadiness“
Übung „Markierung“
Übung „Einweisung“
Kurs 2:
Ausbildung Stufe 1 (Wiederholung & Festigung)
Apportiertraining / Bringtreue
Übung „Freiverlorensuche“
Übung „Signaleinsatz“
Vorstehen & Nachziehen (Reizangeltraining)
Pirsch (Reizangeltraining)
Fächensuche
„Bogenreinheit“
Trainingsanfang mit der Beutezugmaschine