Einen wunderschönen Guten Morgen!
Ich hab jetzt mal die ganzen (teilweise emotionalen ) Beiträge gelesen.
Und versuchs mal ganz emotionslos.
Jeder von Euch hat ja in gewisser Weise Recht und aber jeder hat seine eigene Sichtweise.
Uschi hat geschrieben:Es ist viel schwerer, draußen einen Hund im Gehorsam zu haben als auf dem Hupla. Auf dem Hupla ist das doch überhaupt kein Problem. Da gibts doch null Ablenkung im Allgemeinen.
Der Hupla ist der sehr viel leichtere Teil, als der Alltag. Mit Hupla-Funktionieren braucht keiner zu protzen, das geht mit links.
Viele Grüße
Uschi
Ja, Uschi Du hast schon Recht.
Welpe lernt zu Hause in der stillen Kämmerlein...dann im Hof, dann auf dem HuPl und dann in freier Wildbahn, immer! alle Kommandos auszuführen. Und ein Hund der wirklich "Fuss" gehen kann und "Hier" kennt, macht das immer, auch draussen. Hier liegt das Problem (wie immer am oberen Ende der Leine). Ich sehe den HuPl als Ort, wo man dem Hund in relativ kontrollierbarer Umgebung, dass was man im "stillen" Kämmerlein zu Hause aufgebaut hat, langsam zu festigen. Jeden Fehler, den ich bei der Ausbildung mache, zahle ich mit 300 neuen richtigen Wiederholungen, also ca 6 Monate im Eimer, daher kontrollier ich sehr gerne den gesamten Lernprozess des Hundes und da ist der ideale Platz der HuPl, da kann ich die Ablenkung je nach Ausbildungsstand kontrolliert steigern und habs 100% unter Kontrolle.
Eddi hat geschrieben:
Und warum kann der Hetzärmel packende Hund soviel leichter Sitzplatzfußkommbleib erlernen als einer, der Menschen nicht als Spielzeug ansieht?
Nun, dass hat weniger mit dem "Hetzärmel" zu tun, als mit dem Lernprozess beim Hund. Beim Schutzdienst wird normalerweise ( über Wehrtrieb/Selbsterhaltung reden wir jetzt mal nicht, dazu hab ich eine ganz andere Meinung) der Beutetrieb angesprochen und genutzt. Dem Hund wird vermittelt, dass es ein super tolles Spiel ist, er wird in der 1. Lernphase nur mit dem "Spassfaktor" konfrontiert: Beute hetzen, Beute machen, Beute todschütteln, Beute tragen, Beute halten... dieses Verhalten wird ausschliesslich auf den Hetzarm und die Helferkleidung, als auslösendes Signal, fixiert ( ich mag da auch nicht an den Joggern meiner Gegend üben, die haben da immer so wenig Verständnis für sowas
![Grins :dog_biggrin](./images/smilies/biggrin.gif)
)
Erst wenn der Hund wirkliche Lustempfindungen beim Schutzdienst hat, setzt die eigentliche Ausbildung ein. Nun lernt nämlich der HF ganz konkret den Hund zu kontrollieren, Der Hund lernt mit dem HF zu jagen, aber nach den Spielregeln des HF Beute zu machen. Der Hund lernt sich zu "beherrschen" und um es mit Deinen Worten zu sagen: auch wenn er extrem seiner Passion nachgehen möchte, auf das Startsignal seines HF zu warten und den Anweisungen seines HF zu folgen. Der Schutzdienst ist nix anderes, als Unterordnung mit massiver Ablenkung und wurde früher nicht umsonst als die "Krone der UO bezeichnet". Beispielhaft wäre hier: Ballspielen neben dem HF der mit dem Balljunkie an der Leine UO läuft. Vorteil ist die Kontrollierbarkeit, aber auch die Stärkung der Bindung zum HF, weil auch die Kontrolle des Ranghöhereren ein ureignes hundliches Verhalten ist, dem der Hund gern Folge leistet. Ich lasse meine Hunde in C ihre ureigensten Instinkte und Bedürfnisse nachgehen, unter meiner Kontrolle und das ist für die Hunde extrem lustvoll, in der Abtl. C dürfen sie endlich mal das machen, was anstonsten bei Höchststrafe verboten ist: hetzen, jagen, beissen, Beute machen.
Natürlich kommt mir die Abtl. C auch beim "Jagen in freier Wildbahn" zu Gute... der Hund hat sich zu kontrollieren gelernt und überträgt es nach einigen Wiederholungen auch auf das Reh als Beute, er wartet auf mein "Startsignal" und lässt sich auch "hoch im Trieb" stoppen, abrufen. Er hat ja auf dem HuPl in kontrollierter Umgebung ( womit wir wieder bei Uschi sind) nix anderes gelernt. Und für mich muss und soll jeder Trieb, wenn möglich irgendwo ein Ventil finden ( mal abgesehen vom Fortpflanzungstrieb) bemühe ich mich meinen Hunden ein artgerechtes Leben zu bieten und dazu gehört für mich:
Fressen, laufen, Beute machen, Spielen, Bindung im Rudel, klare soziale Strukturen
Abtl. C mach ich nicht, weil ich irgendwo Selbstwertmängel habe, sondern damit meine Hunde auch mal irgendwo "die Sau raus lassen können", kontrolliert und gefahrlos für unsere Umwelt und sie lernen auch noch was dabei, was dann letztenendes in der freien Wildbahn dazu führt,dass ich meine Hunde abrufen kann: nämlich ohne das Startsignal von der "Alten hinten" wird nicht gejagt. Also schaut Hund hoch zu mir und ich lese: "bitte, bitte, bitte sag: Pack!" und ich antworte: " Nicht jetzt! Morgen wieder auf dem HuPl!" und wir lassen die Rehe weiter äsen...
pio2 hat geschrieben:Hallo ,
ich möchte in diesem Zusammenhang noch mal daran erinnern , das wir das Thema auch schon im alten Forum ausführlich diskutiert haben und das es ein Gerät namens „Dynavet plus „ gibt, das schmerzlos mit einem Piepton oder danach mit einem Sprühstoß aus Kältegas arbeitet und zugelassen ist.
ich bin kein TT Gegner. Aber, solche Geräte haben grundsätzlich und das gilt auch für Sprayhalsbänder und so weiter nix in den Händen vom normalen HH zu suchen. Ich habe mehrere Seminare zu dem Thema besucht, ich habe Leute gesehen, die wirklich wssen was sie tun, aber noch mehr, die diese Strafgeräte auf Distanz mit einer Unbedarftheit einsetzen, das mir schlecht wird.
pio2 hat geschrieben:
Natürlich sollte der Hund vorher genau wissen das Wildern absolut unerwünscht ist.
Günter
Da liegt der Denkfehler, den ich immer wieder höre: Jagen ist absolut natürliches Verhalten eines Hundes, wenn er nicht völlig degeneriert ist.Es ist ein ureigner Instinkt, fliehende Beute zu verfolgen, das kann und werde ich nicht strafen, weil es nix bringt, ausser das der Hund mich für völlig durchgeknallt hält...(.tun die armen Hunde eh schon oft genug). Strafen kann ich nur das Ignorieren eines erlernten Kommandos hier das "Hier", "Platz" oder "Dortmund"
Shit egal. Aber dazu brauch ich
150x in heimischer stiller Umgebung
150x auf dem HuPl
150x unter Ablenkung
150 x im Schutzdienst unter extremen Triebbedingungen
Fazit: nach ca 500 korrekten Wiederholungen, werd ich probieren meinen Hund abzurufen, also nach ca 1-1,5 Jahren und dann könnte ich theoretisch auch den Hund dafür strafen, dass er das Kommando nicht ausführt, aber bei 95% der Hunde wird es keinen Anlass zur Beanstandung geben.. Wie sagte Bart Bellon so schön: "keiner sieht, wenn ich den Hund 24 Monate konditioniere, aber alle sehen, wenn ich 1 x aufs Tele drücke.." Und genau da liegt der Irrglaube: Tele drauf, 2 x gedrückt und super ist es. Nein! Richtig: Hund 2 Jahre konditioniert, dann 2 x abgesichert und gut ist.
Und wer seinen Hund richtig 2 Jahre konditioniert hat, der braucht dann meist kein Tele mehr und wenn dann nur um den Hund auf die "Schulter zu tippen" und nicht um den Hund zu "grillen". Und dann hat der Hund damit auch kein Problem, keine toten Augen und was weiss ich. Hier wären wir beim emotionslosen Strafen, aber das geht jetzt hier wirklich zu weit.
99% der Erziehungsprobleme basieren auf unser menschliches Unvermögen den Hund zu lesen und zu verstehen und seine ureigenen Instinkte zu akzeptieren und zu verstehen.
Nix für ungut.
Bine, die in 99% der Fälle nur von den HF genervt ist