Ängstlichkeit und Angst ( Vormals "Seltsames Verhalten)

alle Fragen zur Hundeerziehung, Körpersprache, Kommunikation
Heidemarie

Re: Ängstlichkeit und Angst ( Vormals "Seltsames Verhalten)

Beitrag von Heidemarie » Mi 1. Sep 2010, 18:24

Hallo Freddy,

genau das hat Gina auch einen schwarzen Schimmer auf der linken Flanke, und sie juckt und leckt den ganzen Tag an allen möglichen Stellen.

Die TA meinte, daß wären wohl Grasmilben und hat mit ein Mittelchen mitgegeben, aber das jucken und lecken ist immer noch.
:dog_dry
LG
Heidi

pivi

Re: Ängstlichkeit und Angst ( Vormals "Seltsames Verhalten)

Beitrag von pivi » Mi 1. Sep 2010, 19:00

Hallo

Heidemarie hat geschrieben:
Die TA in der Klinik meinte jedoch, eigentlich glaubt sie nicht, daß Gina was mit der Schilddrüse hätte, da die meisten Hunde übergewichtig wären und ein schlechtes Fell hätten, was bei Gina nicht der Fall ist.


Diese Äußerung mancher Tierärzte ist immer noch sehr aktuell.
Zola war 'rappeldünn' und hatte zeitweise einen rötlichen Schimmer auf dem schwarzen Haar, hatte auch keinen Juckreiz und noch keine Hautveränderungen, außerdem waren alle
Schilddrüsenwerte, außer dem TAK- Wert, der war positiv, im unteren Normbereich.

Wenn nur nicht ihre Angszustände gewesen wären...., manchmal machte sie keinen Schritt mehr, der Schwanz war eingeklemmt, zitterte und wollte nur noch weg. Alles und nichts war plötzlich gefährlich :dog_ohmy

Ich habe bereits in der ersten Therapiewoche eine deutliche Veränderung festgestellt. Leider merke ich bei ihr täglich, wenn die Hormone so nach ca. 10 Std. aufgebraucht sind und die nächste Tablettengabe ansteht, dass Zola deutlich schreckhafter und manchmal auch nicht so aufmerksam ist, sie taucht wieder ab und ich komme nicht so an sie ran, dann ist für Zola immer Leinenpflicht :dog_sad

Ich mag nicht an die ganz schlimme Zeit zurückdenken, weil man so hilflos war und nach allen nur erdenklichen Ursachen gesucht hat und diese erziehungstechnisch in den Griff zu bekommen.
Habe z.Zt. kein richtiges Vertrauen zu den allermeisten Tierärzten ( Eddi natürlich ausgeschlossen ) wenn es um die
Schilddrüse geht :eh:

Hoffe mit Gina ist alles ganz ganz anders :dog_nowink

Birgit

Freddy

Re: Ängstlichkeit und Angst ( Vormals "Seltsames Verhalten)

Beitrag von Freddy » Mo 6. Sep 2010, 15:49

Hallo zusammen,

ich möchte doch noch mal detaillierter auf diese Problematik zurückkommen:
skipper hat geschrieben: Es ist auch echt schwer, einen Hund der vor Panik hechelt und sabbert, nicht zu trösten und zu streicheln, aber da müssen wir wohl durch.
Seit langer Zeit wird uns von den „Hundeexperten“ ja nahe gelegt, keinesfalls unseren Hund in einer Angstsituation zu streicheln oder trösten. Hierdurch würde die Angst belohnt und somit noch verstärkt. Belohne erwünschte Verhaltensweisen, ignoriere unerwünschte Verhaltensweisen, so die z.Z. vorherschende wenig hinterfragte Theorie...
Was soll so falsch daran sein, seinen ängstlichen Hund zu streichen und zu trösten? Viele Hundefreunde, und auch ich, hatten intuitiv nie so recht daran geglaubt und konnten es trotz der Ratschläge der Hundeprofis nicht lassen... :brav

Ein Beispiel:
Wenn ich als Kind z.B. auf einer Hängebrücke Angst hatte, so wurde das von meiner Mutter nicht einfach ignoriert. Meine Mutter hat mir gut zugeredet und vielleicht auch über den Kopf gestreichelt. Manchmal auch was "Schönes" versprochen...hat das meine Angst vor der Brücke wohl verstärkt?
Und wenn sie mir auf der Brücke ein Eis spendiert hätte, hätte das wohl meine Angst gefördert?
Ich denke nicht...vielleicht hätte ich später ein unerklärliche Abneigung gegen Eis bekommen....GsD nur ein Beispiel. ;) ..


Die Wissenschaft schreitet immer weiter voran, es gibt seit ein paar Jahren Erkenntnisse die ein neues Licht auf die Ängste und deren Behandlung werfen.
In einer Studie (Dreschel und Granger) über Gewitterangst bei Hunden( immerhin 15-30% leiden darunter) wurde der Cortisolspiegel (=Stresshormon) als Indikator für Angst bei Menschen und Hunden gemessen. Sie wollten herausfinden wie sich das Streicheln, eines Hundes, während eines Gewitters, durch eine vertraute Person auf den Cortisolspiegel auswirkt.
Festgestellt hat man, das der Cortisolspiegel und damit die Stressreaktion bei den Menschen sank, bei den Hunden allerdings etwa gleichblieb. Also zumindest fühlten sich die Menschen besser und die Hunde nicht schlechter...


Bei einer anderen Studie (Odendaal und Meintjes) gingen die Wissenschaftler von der Überlegung aus, das Streicheln und Trösten bei Menschen und Hunden eigentlich gleiche Auswirkungen haben müssten. Auch sie stellten fest, das der Cortisolspiegel bei den Hunden zwar gleich blieb, aber das körpereigene Glücksstoffe wie die „(Bindungs-)Hormone“ Oxytocin und Prolactin aber auch der Neurotransmitter Dopamin und körpereigene Opiate sowohl bei den gestreichelten Hunden, als auch bei den streichelnden Menschen stark anstieg. Beide hatten ein "besseres Gefühl"....

Man könnte zusammenfassend sagen, das durch Zuwendung und Streicheln zwar nicht die Angst und damit die Stressreaktion der Hunde wesentlich gebessert werden kann, aber durch die Ausschüttung der oben genannten körpereigenen „Glücksstoffe“, welche u.a. Sicherheit und Geborgenheit vermitteln, kann sie erträglicher gemacht werden. Die Bindung zwischen Hund und Mensch wird verlässlicher, er fühlt sich nicht durch uns „im Stich gelassen“.
Ganz wichtig dabei ist aber, das die Menschen selbst keine Angst vor Gewitter haben. Angstgefühle wirken stark stimmungsübertragend auf die Hunde.

LG
Freddy mit Felix

Hier kann man weiterlesen...
...und hier

Eddi

Re: Ängstlichkeit und Angst ( Vormals "Seltsames Verhalten)

Beitrag von Eddi » Mo 6. Sep 2010, 17:06

Hallo Freddy,

ich denke, schon, daß in vielen Fällen streicheln und tüddeln so betrieben wird, daß es dem Hund -ob als Belohnung oder durch Stimmungsübertragung- keine Sicherheit vermittelt, im Gegenteil je nach Situation diese Angst für's nächste Mal verstärkt wird.
Ich nehme meinen Hund auch in die Arme und tröste ihn, wenn er ein schreckliches Erlebnis hatte oder gerade hat. Aber ich kann das in solchen Fällen mit der Gewissheit vermitteln, daß alles nicht schlimm ist oder war. Beispiel: Zirbel ist als Baby beim nicht auf Mutti hören und drunter her flutschen mit dem Kreuz an den E-Zaun geraten, rennt laut heulend davon, bremst auf meinen Ruf, dreht (immer noch winselnd) um und kommt zu mir. Unter dem Stromzaun durch mit einem weiteren Schlag. Und stürzt in meine Arme. Bis das zitternde Bündelchen sich beruhigt hatte, wurde ganz feste getüddelt und geknuddelt. Seither weiß sie, daß nurMenschen gefahrlos an den Zaun fassen dürfen und meidet jede Draht(oä)-Unterquerung. Aber wenn ich den Draht anfasse, hochheb, dann huscht sie auf Befehl durch.
Hier hat das Trösten einen Effekt, wie bei Deiner Brückenangst gehabt.
Adererseits wird der Hund mit "isdochgut!" bequatscht, während er beim TA auf dem Tisch zittert und panikt. Die Besitzer sind selber aufgeregt, denn in Wahrheit wissen sie, daß er auch schon mal nach ihnen geschnappt hat und außerdem haben sie selber Angst vor Spritzen. Dieser Hund wird bestärkt in seinem Tun und wenn er in dieser Situation lernt, sich durch Aggression zu entziehen ist ein Teufelskreis in Gang gesetzt. Genauso oft bei Gewitter- oder Silvester-angst. Im Zweifel ignorieren, aber nicht meine Ängste auf den Hund übertragen. Da liegt mE der Knackpunkt und die Differenz zwischen den beiden Vorgehensweisen.
Solange ich mich hinstellen kann und dem Hund vermitteln, daß ich die Situation unter Kontrolle habe, vermittel ich ihm, daß er sich an mich halten kann. Aber um mich selbst zu beruhigen oder meine eigene Unsicherheit zu übertünchen klappt es eben nicht.

Jago mit Kracherangst darf Sylvester auch aufs Sofa und an mich kuscheln. Er wird aber nicht gelobt, außer er bleibt liegen, wenns kracht und er wird auf einen Platz beordert, wenn er rum rennt und ruft: alle nehmen die nötigsten Sachen und dann raus hier....
Bis zu einem gewissen Grad zwinge ich meinen Hund dann schlicht, seinen Verstand (via Gehorsam) über seine Angst zu stellen.

LG
Eddi

Uschi

Re: Ängstlichkeit und Angst ( Vormals "Seltsames Verhalten)

Beitrag von Uschi » Mo 6. Sep 2010, 21:03

Hallo Eddi,
Eddi hat geschrieben:Adererseits wird der Hund mit "isdochgut!" bequatscht, während er beim TA auf dem Tisch zittert und panikt.
Wijnta zittert und panikt zwar nicht, aber wohl ist ihr absolut nicht da oben auf dem Schragen.

Während der Untersuchung halte ich sie fest in meinen Armen (wenn die Art der Untersuchung das zulässt) und kraule und lobe sie feste. Sie lehnt sich an mich und lässt dann alles über sich ergehen.

Ich würde mich nicht gut fühlen, wenn ich das nicht dürfte. Sogar mein Kater hat immer Schutz bei mir gesucht, den ich ihm gerne gewährt habe.


Liebe Grüße
Uschi

Eddi

Re: Ängstlichkeit und Angst ( Vormals "Seltsames Verhalten)

Beitrag von Eddi » Di 7. Sep 2010, 00:44

immer Schutz bei mir gesucht, den ich ihm gerne gewährt habe.
das finde ich ja auch völlig ok. Man muß eben differenzieren können, ob man seinem Tier Schutz bieten kann oder nicht. Und da sehe ich eben viel zu oft Fälle, wo dieTiere eher wegen mangelhafter Vorbildfunktion/Führungsqualität/Autorität/Bindung - wie auch immer man das titulieren mag - Angst haben, als wegen der vermeintlichen Gefahr an sich.
Du kannst Deinen Tieren die nötige Sicherheit bieten, sie haben genügend Vertrauen zu Dir um bei Dir Schutz zu suchen. Vielen Hundebesitzern ist dies aber nicht gegeben (was sehr traurig ist, zeigt es doch, daß grundlegende Dinge in der Erziehung fehlen).
Es ist wie meist, eine Frage der Situation und des persönlichen Empfindens.

Und manche Dinge, die ein Hund einfach als normal empfinden lernen muß, weil sie nunmal im täglichen Leben unausweichlich vorkommen, lassen sich durch Vorleben der Normalität auch vom Hund akzeptieren. Je größer der Bohei um das Geschehen, umso mehr Bedeutung mißt der Hund dem auch bei. Und dann werden Ängste eben verstärkt, statt abgebaut.

LG
Eddi
die keinesfalls das "fachgerechte" :dog_wink Trösten abschaffen will :brav

Petra

Re: Ängstlichkeit und Angst ( Vormals "Seltsames Verhalten)

Beitrag von Petra » Di 7. Sep 2010, 10:29

Hallo,

@Freddi: Sicher gibt es Parallelen in der Hunde- und Kindererziehung, aber 1:1 übertragen kann man individuelle Situationen wie die mit der Brücke wohl nicht.
Ein Kind, das schon über Brücken läuft und die Folgen von Eisgenuss verstehen kann, hat ein gänzlich anderes Lernverhalten als ein Hund egal welchen Alters.

Leider trifft man immer mal wieder auf Menschen, die ihre Hunde wie ihre Kinder behandeln (wollen) und leider trifft man auch die umgekehrte Variante. Beides ist unangemessen, ohne dass ich eine Wertigkeit vornehme.

Meine Terri lief im übrigen auch nur mit Leberwurst über Brücken ...

Zum Ignorieren: Es ist doch wichtig zu unterscheiden, ob ich z.B. in Angststituationen DEN HUND ignoriere oder ob ich DIE ANGST des Hundes (versuche) zu ignorieren - bei letzterem bleibe ich ständig in (freundlichem) Kontakt zum Hund, zeige ihm aber, dass das vermeintlich Bedrohliche harmlos ist.

Da ich in Terris letztem Lebensjahr sehr oft sehr lange in TA-Wartezimmern saß, bekam ich entsetzlich oft mit, wie viele Hundebesitzer ihre Hunde förmlich zu ängstlichem Verhalten aufforderten - kaum nahmen die Menschen Platz, tat der Hund es ihnen nicht nach, sondern wurde mit einem Schwall Mitleid zugeschüttet, dass er gar keine andere Möglichkeit hatte, als nervös zu werden.
Warum das Ganze ? Weil es den Besitzern so gefällt, den großen Beschützer zu spielen. Die Hunde müssen für Bedürfnisse ihrer Leute (wieder einmal) herhalten. Traurig.

Für Lukas' Verhalten bekam ich auch oft genug nicht nur böse Blicke, sondern auch die entsprechenden Sprüche zu hören. Er schläft nämlich vor Langeweile im Wartezimmer ein ...

Viele Grüße, Petra mit Lukas

Freddy

Re: Ängstlichkeit und Angst ( Vormals "Seltsames Verhalten)

Beitrag von Freddy » Di 7. Sep 2010, 10:53

Hallo zusammen,

natürlich ist jeder Fall anders und es gibt vielleicht sogar "gespielte" Angst, um Zuwendung (beim Menschen würde man "Krankheitsgewinn" sagen) zu bekommen...Die sollte man natürlich nicht noch belohnen...da sind wir beisammen.
Eigene Angstgefühle sind, wie ich schon sagte, natürlich auch nicht gerade beim Hund angstmindernd....

Eddi's Tierarzt-Beispiel ist gut. Es zeigt wie verschieden Hunde, Menschen und Situationen sein können.
Gestern war ich mit Felix (immer noch die Mandeln :dog_angry ) bei meiner TÄ. Der Hund der vor uns dran war, mußte geröngt werden. Ich konnte hören wie die TÄ beruhigend auf den Hund, der sich scheinbar vor Angst wehrte, einsprach. Mir fiel dann ein das sie und ich auch, das bei Felix auch immer getan hatten. Anschließend an diese "Torturen" gab es regelmäßig reichlich Leckerchen...sie sprach während der Behandlung mit Felix durchaus ähnlich wie mit einem Kind"... jetzt noch ein ganz kleiner Picks...wir sind ja schon fast fertig.. das machst du ganz toll...
Vielleicht erzeugt das ja bei manchen Hunden eine Steigerung der Angst, besser gesagt des "Angsverhaltens", bei Felix hat es bisher sehr gut funktioniert. Ihm wurde schon mal bei vollem Bewustsein der Pfotenballen geklammert, er hat zwar durchaus eine auch eine nachvollziebare Angst (allerdings noch gut händelbar) vor dem Behandlungstisch, aber er springt trotzdem freiwillig hinauf und läst sich alles ohne Knurren oder Schnappen gefallen. Und er wurde immer gehalten, getröstet und belohnt.
Scheinbar sind aber nicht alle Hunde über einen Kamm zu scheren, sein Vorgänger hatte furchbare Angst und musste bei solchen Aktionen einen Maulkorb tragen....Allerdings ist er zuvor von einer anderen TÄ behandelt worden und hatte dort wohl seine umfassende Antiphatie gegen alle TÄ aufgebaut.
Der Hund in Deinem Beispiel hatte vielleicht gar keine "richtige" Angst. Es könnte auch sein das er von der Situation überfordert war und sein "Grundbedürfniss" nach Orientierung, Kontrolle und Entscheidungsfreiheit verletzt sah. Das der Tierarztbesuch auch noch unangenehm besetzt ist kommt noch hinzu. Dagegen wehrt er sich sich mit Quengeln, Schnappen oder auch Agression. Diese Verhaltensweisen kann man durch falsches Lob ( Trösten, Zuwendung, Leckerchen = "Krankheitsgewinn") natürlich auch verstärken...

Unsere Eltern mussten sicher oft intuitiv entscheiden, wie sich sich in bestimmten Situationen ihren Kindern gegenüber verhalten. Trotzdem habe ich sehr selten gesehen das Mütter ihre Kinder in einer echten Angst-Situation, unabhängig davon ob sie selber Angst hatten oder nicht, ihre Kinder ignorierten...genau das aber wurde Müttern im letzten Jahrhundert von den Experten empfohlen, um aus kleinen Jungen harte Männer zu machen....
Pyschologen empfehlen heute Eltern mit ängstlichen Kindern auf diese Befürchtungen eingehen und dem Kind körperliche Zuwendung zukommen lassen. „Hat ein Kind beispielsweise Angst vor der Dunkelheit, dem Alleinsein oder vor imaginären Figuren wirkt eine nonverbale Anteilnahme meist stärker als vernunftbetonte Worte. Eine Umarmung oder ein zärtliches Streicheln beruhigen das Kind daher besser als rationale Erklärungen“
Zitat

...warum sollte das bei Hunden grundlegend anders sein?
Uschi hat geschrieben:Ich würde mich nicht gut fühlen, wenn ich das nicht dürfte. Sogar mein Kater hat immer Schutz bei mir gesucht, den ich ihm gerne gewährt habe.
Und warum sollten Hunde die (echte) Angst haben, die Nähe ihres Menschen suchen, um sich ihre Angst, die ja ein unangenehmes Gefühl ist, noch durch streichlen oder trösten verstärken zu lassen?

Intuition und Einfühlungsvermögen (Bauchgefühl) ist natürlich beim Umgang mit unseren Hunden gefragt. Wir haben in den vielfältigen alltäglichen Situationen meist gar nicht die Zeit um mit logischem Nachdenken die bestmögliche Reaktion auf ein unerwünschtes Verhalten oder Gefühl zu finden. Dann fühlen wir mit und handeln oft aus dem Bauch herraus. Wenn ich also das Gefühl habe, meinem Hund könnte Zuwendung oder Trost in diesem Moment helfen ist das fast immer richtig, so jedenfalls meine Erfahrung.

Nicht vergessen sollten wir, das es etwas gibt das stärker sein kann als Angst: Vertrauen. Vertrauen und Bindung ist ein Grundbedürfniss vieler Lebewesen und wird durch unser „Beistehen“ gefördert.

LG
Freddy mit Felix, der sich gestern bei mir im Arm wieder klaglos stechen ließ...

Freddy

Re: Ängstlichkeit und Angst ( Vormals "Seltsames Verhalten)

Beitrag von Freddy » Di 7. Sep 2010, 11:07

Hallo zusammen, Hallo Petra,
Petra hat geschrieben:Sicher gibt es Parallelen in der Hunde- und Kindererziehung, aber 1:1 übertragen kann man individuelle Situationen wie die mit der Brücke wohl nicht.
Ein Kind, das schon über Brücken läuft und die Folgen von Eisgenuss verstehen kann, hat ein gänzlich anderes Lernverhalten als ein Hund egal welchen Alters.
Da unterschätzt Du unsere Hunde gewaltig, jedenfalls Felix ;). Er weiß ganz genau das am Ende der stoisch erduldeten "Tortur" bei der TÄ es eine tolle Belohnung gibt...und er weiß auch das unangenehme Dinge die ich von ihm verlange z.B. über eine Leiter klettern immer belohnt werden. Wenn ich etwas zum ersten Mal von ihm verlange, brauche ich nur eine Hand in Richtung Spielzeugtasche zu bewegen...und er versteht sofort, das es nach dem "Unangenehmen" wieder ganz toll wird....

LG
Freddy mit Felix

Waldmaus

Re: Ängstlichkeit und Angst ( Vormals "Seltsames Verhalten)

Beitrag von Waldmaus » Di 7. Sep 2010, 11:34

Hallo ja Angst? so richtige Angst zeigt Arco nicht, aber wenn es donnert, dann setzt er sich neben mich, ganz eng, ich lege dann meine Hand auf seinen kopf/Hals, er wird ganz ruhig. Haben ja auch schon Erdbeben überstanden.
Aber Angst beim Tierarzt? oh das ist sein größtes Glück, er kann es kaum erwarten ins Behandlungszimmer zu kommen. warum? keine Ahnung denn auch dort wurde ihm schon weh getan
Bin ganz stolz, denn auch ich hatte eine At Hündin die vor allem Angst hatte was sich im Alter verstärkte, so lob ich ihn auch wenn er sich so sicher gibt
Seid gegrüßt von Waltraud die heute Abend ihren Arco wieder begrüßen darf, ich werde nach hause kommen

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