Gedanken zu Belohnungen in Ausbildung und Erziehung

alle Fragen zur Hundeerziehung, Körpersprache, Kommunikation
Eddi

Re: Gedanken zu Belohnungen in Ausbildung und Erziehung

Beitrag von Eddi » Di 31. Aug 2010, 15:26

Haha!!

Ich hab richtig gezuckt, als ich las, daß Du dem Hund einfach das Futter weggenommen hast. Soso, dacht ich, die Sabine, die sonst immer erstmal ne Nacht das Fürundwider abwägen müssen will.....
Gut hast Du das gemacht!! Alles Deines, der blöde Möpp hätt auch noch nen Tritt in den Allerwertesten bekommen können (was ihm beim Anspringen bei mir auf jeden Fall geblüht hätte), samt seinem unfähigen Herrchen. Wenigstens "sorry isn Heimkind, tut mir echt leid, das ist aber ein toller Ehrdehl" hätte er sich rausreden können :dog_tongue

Leider sind die Erlebnisse die Du auf dem Heimweg hattest, so selten, aber man sollte sich die länger merken, als die schlechten Beispiele.
Beim reiten get's mir ja auch öfter so. Meistens wollen die Viecher hinter Zirbel har, aber manche finden es auch spannend das Pony dumm anzumachen. :riding Meine Tinta kann damit nicht so gut, aber die beiden anderen haben dann auch ihren Spaß und scheuchen's Hundi ordentlich. Zirbel "rettet" sich bei besonders aufdringlichen Kerlen auch gern unters Pony, was sie sonst weder darf, noch sich trauen würde, aber da sind sie sich dann einig und Fuxi vertreibt das Biest.
Eine Freundin, die weniger mutig ist in bezug auf Hunde und deren Pony sich (deshalb?) ebenfalls beeindrucken läßt, ist dabei neulich in eine recht prekäre Situation geraten. Aber inzwischen haben sie einen Rinderkurs gemacht, das Pony hat entdeckt, daß es tief im Innern ein Raubtier ist und meine Freundin hat zu dieser neu entdeckten Eigenschaft Zutrauen gefaßt, nochmal passieit den beiden das nicht. :devil

LG
Eddi
in freudiger Erwartung auf's Mantrailen.....

Sabom

Re: Gedanken zu Belohnungen in Ausbildung und Erziehung

Beitrag von Sabom » Mi 1. Sep 2010, 08:25

Hi Anneliese, hi Eddi,

danké für Eure lieben Worte... Susi hat mich tatsächlich den restlichen Spaziergang ganz verliebt angesehen :dog_biggrin und nicht aus den Augen gelassen.
Eddi hat geschrieben:der blöde Möpp hätt auch noch nen Tritt in den Allerwertesten bekommen können (was ihm beim Anspringen bei mir auf jeden Fall geblüht hätte), samt seinem unfähigen Herrchen.
ich glaube dafür muss ich erst nochmal eine Nacht drüber schlafen und muß auch einen Rinderkurs machen. Wenn ich den Möpp mitsamt Herrchen das nächste Mal sehe, gehe ich dann einfach drauf zu, trete beide in den Hintern und sage dann:"Sie wissen schon wofür" :dog_ph34r

LG

Sabine

Rover

Re: Gedanken zu Belohnungen in Ausbildung und Erziehung

Beitrag von Rover » Mi 1. Sep 2010, 15:18

Hi Sabine,
Wenn ich den Möpp mitsamt Herrchen das nächste Mal sehe, gehe ich dann einfach drauf zu, trete beide in den Hintern und sage dann:"Sie wissen schon wofür"
happy_02 happy_02 happy_02

Allerdings hast Du jetzt den Grundsatz, sofort strafen oder belohnen, etwas aus den Augen verloren :dog_cool

Noch eine rein technische Frage: WIE tritt man einen Hund in den Hintern, der einen grade anspringt??? :boxing

Sorry, das konnte ich mir jetzt nicht verkneifen.

Viele Grüße, Kerstin

Sabom

Re: Gedanken zu Belohnungen in Ausbildung und Erziehung

Beitrag von Sabom » Mi 1. Sep 2010, 21:45

Hi Kerstin,
Rover hat geschrieben:Allerdings hast Du jetzt den Grundsatz, sofort strafen oder belohnen, etwas aus den Augen verloren
da haste aber ma Recht!
Vermutlich würden Möpp und sein Herrchen aber doch Bescheid wissen :dog_laugh oder aber auch nicht, die waren echt penetrant ignorant :dog_tongue naja, traue mich eh keine Hunde zu treten
Rover hat geschrieben:Noch eine rein technische Frage: WIE tritt man einen Hund in den Hintern, der einen grade anspringt???
da sollten wir mal Eddi fragen, die dies geraten hat! :dog_happy

LG

Sabine

Freddy

Re: Gedanken zu Belohnungen in Ausbildung und Erziehung

Beitrag von Freddy » Do 2. Sep 2010, 18:50

Hallo zusammen,

solche Erlebnisse wie Sabine sie mit Strupp, einem Hund der Marke "Der erzieht sich von selbst" ;) , berichtet hat, kenne ich leider auch zur Genüge ....
Sabom hat geschrieben:... Susi hat mich tatsächlich den restlichen Spaziergang ganz verliebt angesehen :dog_biggrin und nicht aus den Augen gelassen.
Du hast ihr auch gezeigt das Du die Chefin bist und sie sich auf Dich verlassen kann. Das war sehr gut, aber auch sehr mutig von Dir....
Ich hätte vermutlich in einem solchen Fall eher meine schweren Trekkingschuhe zum Einsatz gebracht bzw. Ausschau nach einem Stock gehalten..... Menschenhände sind recht empfindlich....


Aber ich wollte noch einen zusätzlichen Aspekt zum Thema Belohnung in die Diskusion einwerfen:
Muss man "lebenslänglich" jedes kleine Sitz oder Platz mit Leckerchen oder Spiel belohnen?
Ist es nötig, jedesmal das Befolgen eines (gut beherrschten) Kommandos mit einem primären Verstärker zu belohnen oder sollte man besser variabel und zufällig zu belohnen?

Ein Verhalten das belohnt wird, wird in der Zukunft häufiger gezeigt, so ist der Grundsatz. Wenn es konsequent nicht mehr belohnt wird, wird es aussterben, es sei denn, es handelt sich um ein selbstbelohnendes oder triebgesteuertes Verhalten.

Aus meiner Sicht sprechen ein paar Gründe gegen das permanente 100%tige Belohnen mit Leckerchen:

- Ich möchte nicht ständig mit Unmengen an Blutwurststückchen in der Tasche umherlaufen.
- Wenn ich ein Verhalten jedesmal belohne, "stirbt" es bei Nichtbelohnung sehr schnell aus. Wenn ich nur manchmal nach dem Zufallsprinzip oder auch bei besonders guter Ausführung eines Kommandos, mit Leckerchen belohne, bekomme ich eine Art "Lottoeffekt". Man zeigt ein Verhalten (Schein ausfüllen und bezahlen) um eine Belohnung ( möglichst den Hauptgewinn) zu bekommen. Manche Menschen werden geradezu süchtig danach....
Der Hund der variabel belohnt wird, zeigt normalerweise ein ganz ähnliches Verhalten. Das heißt natürlich nicht, das man nicht jedes gewünschte Verhalten verbal (Lob) belohnen kann...eben variabel.
- Wenn Hunde jedes Mal belohnt werden und man dann mal die Leckerchen vergessen hat, kann es sein dass uns der Hund nach ein paar unbelohnten Übungen links liegen lässt...

Besondere Leistungen, gerade auch im Alltag, wie z.B. einen erfolgreichen Abruf aus der Hundespielgruppe oder von einer Wildfährte sollten wir natürlich immer hochwertig belohnen. Der Hund gibt schließlich etwas sehr Schönes auf, um zu uns zu kommen...

LG
Freddy mit Felix

Sabom

Re: Gedanken zu Belohnungen in Ausbildung und Erziehung

Beitrag von Sabom » Fr 3. Sep 2010, 13:31

Hi Freddy,

lebenslänglich erwachsene Hunde für jede kleine Sache zu belohnen würde ich auch nicht machen, eher wie ein Glücksspielautomat mal ja mal nein, wie Du auch schon gesagt hast. Auch die Belohnungen variieren bei mir, je nachdem was ich in der Tasche habe, mal olles Trofu, mal Trockenfisch oder wenn was vom Hupla übrigbleibt Käsewürfel usw. manchmal muss der arme Hund mit Brotkrümeln vorlieb nehmen :dog_tongue2
Bei uns auf dem Platz sind einige Hundebesitzer, die arbeiten fast immer mit Clicker, die müssen dann allerdings immer belohnen, weil das ja des Prinzip des Clickers ist. Doch ob die nach jedem Sitz clicken weiß ich nicht.
Freddy hat geschrieben:Das war sehr gut, aber auch sehr mutig von Dir....
ich bin mir echt nicht sicher, ob dass nicht eher Dummheit war :dog_ohmy ich hatte auch mein Gesicht auf Hundeschnauzenhöhe...im nachhinein gruselt es mich.

LG

Sabine

Anneliese

Re: Gedanken zu Belohnungen in Ausbildung und Erziehung

Beitrag von Anneliese » Sa 4. Sep 2010, 23:15

Moin!

Zum Unterthema: lebenslang Belohnen…

Als wir unsere Teenagerin bekamen, da interessierte sie sich nur fürs Fressen.
Vom Züchter war sie zwei große Mahlzeiten am Tag gewohnt – ohne etwas dafür tun zu müssen.
Damit wir das Fräulein erziehungstechnisch lenken konnten – sie hatte keinerlei Ausbildung, und offensichtlich auch nicht die beste Sozialisierung – haben wir jede positive Geste mit Futter belohnt – spielen, apportieren – sie interessierte sich für nichts.

Inzwischen haben wir schon einiges gemeinsam erreicht und sind gerade dabei, dass ständige Belohnen wieder auszuschleichen.
Einige Hundetrainer befürworten die Methode die wir angewandt haben und lehnen Näpfe etc. ab, weil der Hund sich sein Essen verdienen/erjagen soll.
Andere sagen, wenn das Tier über den Tag verteilt immer nur kleine Brocken bekommt – und die Leckerlis müssen ja von der Gesamtfuttermenge abgezogen werden,
dann kann sich das Tier nie richtig den Bauch voll schlagen und man erzieht sich einen Futterjunckie heran. :dog_blink
Bei Bente ist es jetzt z.B. so, wenn wir den Kong zum Apportieren werfen und sie bekommt auch nach dem dritten bringen kein Futter/Leckerli,
so bringt sie auch nichts mehr – hat also immerhin das Zählen gelernt. :dog_nowink

Anmerkung zum Blickkontakt beim Füttern:

Der Trainer mit dem ich inzwischen zusammenarbeite, lehrt uns dass es das Leckerli nur nach Augenkontakt gibt – also vorsitzen – Augenkontakt – Leckerli – das erscheint mir auch sehr richtig und wichtig zu sein.


Freddy schrieb:
"Microerziehung" findet den ganzen Tag statt. Wir bekommen "den Hund, den wir uns verdienen"....

Das macht es schwierig, gemein, stressig – und doch ist es wohl so – denn unsere Hunde sind immer konsequent. :dogstare
Unser jetziger Trainer korrigiert uns Menschen weit mehr als die Hunde... :dog_wub

Zum chlickern:
Wenn ich es richtig verstanden habe, so wird für „einfache“ Dinge das chlickern auch wieder „ausgeschlichen“.

Liebe Grüße
Anneliese mit Bente

Freddy

Re: Gedanken zu Belohnungen in Ausbildung und Erziehung

Beitrag von Freddy » So 5. Sep 2010, 18:18

Hallo zusammen, Hallo Anneliese,
Anneliese hat geschrieben:Anmerkung zum Blickkontakt beim Füttern:

Der Trainer mit dem ich inzwischen zusammenarbeite, lehrt uns dass es das Leckerli nur nach Augenkontakt gibt – also vorsitzen – Augenkontakt – Leckerli – das erscheint mir auch sehr richtig und wichtig zu sein.
...hat er auch gesagt, warum man das tun soll?

LG
Freddy

Sabom

Re: Gedanken zu Belohnungen in Ausbildung und Erziehung

Beitrag von Sabom » So 5. Sep 2010, 19:07

Hi Freddy,

machen wir bei uns aufm Hupla auch so. Bei uns ist das Vorsitzen unwichtig (zur Zeit?) aber das anschauen mit vorhergegangenem Ansprechen des Hundes also bei uns:"Susi...schau mal!" Wenn Hundi schaut, anfangs sofort Leckerchen in die Schnute, später einige Sekunden warten und auch die Länge variieren bevor das Leckerchen kommt. Das nennen sie bei uns Konzentrationsübung mit Blickkontakt. Der angesprochene Hund soll sich dir in freudiger Erwartung zuwenden. Später werden die Leckerchen ausgeschlichen, doch in der Fortgeschrittenengruppe sind wir noch nicht (erst Junghunde 2). Den Blickkontakt mit dem Hundeführer halten, während um sie herum viele Hunde aufm Platz wuseln und vielleicht schon eine Auflockerungsspieleinheit haben ist für die Junghunde schon recht schwer. Aber es klappt und wird immer besser mit Susi und mir und auch den anderen Teams. :dog_wink Soll man natürlich auch zu Hause und überall anders üben. Das schwerste für Susi war, den Blick vom Leckerchen, das ja tief, fast vor der Schnute in meiner Hand ist (und aufm Hupla gibts die Premium-Leckerchen!!!), den Blick nach oben zu wenden und Augenkontakt zu suchen :dog_biggrin

LG

Sabine

Anneliese

Re: Gedanken zu Belohnungen in Ausbildung und Erziehung

Beitrag von Anneliese » So 5. Sep 2010, 21:46

Moin!

Hallo Freddy, zum Thema Blickkontakt HF-Hund
hat Sabine ja schon geantwortet - der Hund soll sich voll auf seinen HF konzentrieren, er wird nicht von einem Futterautomaten belohnt.


Liebe Grüße
Anneliese mit Bente :brav

Antworten

Zurück zu „Erziehung & Verhalten“