Hundefluesterer

alle Fragen zur Hundeerziehung, Körpersprache, Kommunikation
Mischka

Re: Hundefluesterer

Beitrag von Mischka » Mo 29. Nov 2010, 13:16

mart hat geschrieben:Hallo,
sehr interessantes Thema!
Aber was ist denn mit den Hunden die dafür überhaupt nicht empfänglich sind?
Meine 12 Jahre alte "Rasselhündin" läßt sich mit Leckerlis überhaupt nicht bestechen. :dog_smile

Beste Grüße
Maddin
Hallo Maddin,
so einen Hund hatte ich auch schon. Von Welpenalter an. Da konnte das beste Leckerli in meiner Hand liegen. Er hat es einfach nicht genommen. Futter war generell ein Problem....Erziehung funktioniert dann nur über Bindung und Spiel. Ich gebe zu, da ich nun beides kenne, die Erziehung ist anstrengender. :dog_wink Für mich!
Richtige Spielfreaks blühen dabei sicher auf :dog_biggrin

Wobei ich Erziehung mit Leckerli nicht als Bestechung bezeichnen würde. Belohnen ist der richtige Ausdruck. :dog_wink
Ich denke nicht, dass ich Mischka besteche. Er ist mit Freude beim "arbeiten" und wird für richtiges Verhalten mit Leckerli bestätigt.

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Eddis
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Re: Hundefluesterer

Beitrag von Eddis » Mo 29. Nov 2010, 13:27

Moin Brigitta,
Hundeflüsterer, wenn ich so etwas schon lese. :dog_nowink
Wie geflüstert wird läßt sich jedenfalls nicht aus seiner kurzen Ansprache erkennen.

Doch manchmal sind Leute die mit ihrem Internetauftritt nicht viel hermachen, die besten "Handwerker". Ruf doch mal bei ihm an.
Lieber Gruß Simona mit Sir Eddi

Freddy

Re: Hundefluesterer

Beitrag von Freddy » Mo 29. Nov 2010, 14:17

Hallo zusammen,

mart hat geschrieben:Aber was ist denn mit den Hunden die dafür überhaupt nicht empfänglich sind?
Anders belohnen! Die Belohnung mit Leckerchen ist ja nur ein Mittel zum Zweck. Wenn es andere Mittel gibt, die bei dem Hund und/oder in der entsprechenden Situation besser funktionieren, warum nicht? Es gibt doch viele Möglichkeiten seinen Hund zu belohnen: Hier klicken
Olaf hat geschrieben:Ich finde das "Belohnung" oder sagen wir Beschäftigung über Spiel viel mehr mit mir als Hundeführer und meinem Hund zu tun hat. Das ist vielschichtiger als Leckerli ins Maul stecken. Bei Leckerli ist es dem Hund doch auch eigentlich total egal wer es ihm gibt.
Da gebe ich Dir recht: Bei vielen Hunden kann man damit mehr erreichen, so auch bei Felix. Nur muss ich deshalb nicht generell die Belohnung mit Leckerchen ablehnen, obwohl ich zugeben muss das heute die Futter- Belohnung vielfach übertrieben und auch falsch angewendet wird.

Es gibt auch Situationen die wunderbar zu lösen sind, gerade weil es egal ist, wer das Futter gibt:
Felix ist der Liebling aller Tierärzte. Noch gestern musste er nach einer Rauferei geklammert werden. Der fremde Tierarzt bei dem wir vorher noch nie gewesen sind, hatte überhaupt keine Probleme die recht tiefe Wunde sorgfältig und schmerzhaft zu reinigen und zu klammern. Meine Tierärztin hat Felix von klein auf, nach der Behandlung mit Leckerchen versorgt. Er drängt, wenn die Tür zum Behandlungsraum aufgeht, sofort in den Raum und will auf den Behandlungstisch springen...
Das hat meiner Meinung nach auch sehr wenig mit „Bestechung“ zu tun. Wenn wir für unsere „Arbeit“ mit Geld belohnt werden, ist das auch keine Bestechung. Die wenigsten Menschen sind bereit eine Arbeit ohne Belohnung zu verrichten. Natürlich ist es besser wenn die Arbeit auch noch Spaß macht....
Ich kann doch „Chef sein“ und trotzdem meinen Hund mit Leckerchen motivieren, das eine muss doch das andere nicht ausschließen. Jedenfalls hat das bei uns über 4 Jahrzehnte gut geklappt....

LG
Freddy

PS: Zitat: Die Tierorientierte Methode ändert im Gegensatz zur konventionellen Erziehung den Rang des Hundes  und wertet den Rang des Menschen auf
Aus: http://www.hundefluesterer.com/methode.html

"Seine" Tierorientierte Methode finde ich weiten Zügen nicht falsch. Wir haben ja auch schon hier im Forum darüber diskutiert, wie wichtig eine geklärte Rangfolge (mit dem Mensch als Chef) ist. Sie ist aber in den Kernsätzen keineswegs neu und gehört eigentlich heute zum "Rüstzeug" eines jeden guten Hundetrainers oder Tierverhaltenstherapeuten.

Übrigen finde ich den Begriff “Hundeflüsterer“ für seriöse Trainer weniger passend und auch etwas anmaßend. Das wird nicht besser durch die werbewirksamen Anmerkung auf seiner Hp: “Bekannt aus TV und Presse“...

Eddi

Re: Hundefluesterer

Beitrag von Eddi » Mo 29. Nov 2010, 16:46

Hallo,

das was Freddy jetzt als letztes gesagt hat, ist genau das, was ich nochmal ansprechen wollte.
vielleicht bedingt durch einen vermutlich noch größeren "Mißbrauch" des "Flüsterns" in der Pferde(guru)szene gehen mir diese gurus, Flüsterer, Trainer mit einer ganz neuen Methode ganz gewaltig auf ...das sachichjezznich.... :oops:

Sie kochen alle mit Wasser, das Rad neu erfunden hat bislang noch keiner davon.
Wie auch? Zum Glück haben viele wissenschaftliche Ergenisse Einzug in die alltägliche Hundeerziehung gehalten, daß es für jeden Typ Herrchen oder Frauchen einen wEg gibt, der gangbar ist.

Mir gefällt dieser Absolutheitsanspruch nicht, mit dem einige dieser "Trainer" ihre Philosophie verkaufen wollen. Genau daran, daß sie "ihr" "System" allen überstülpen wollen, machen sie genau das gleiche, wie das was sie so bekämpfen, sind unflexibel und für mich unglaubwürdig.
Nicht jeder Hund lenrt gleich, nicht jeder Mensch kann gleich damit umgehen. Es gibt zwischen Hund-permanent-prügeln und laisser-faire alle Abstufungen und jedes Mensch-hund-Team muß seinen eigene Weg finden.
Darum gehts mir auch auf den Wecker, wenn nun propagiert wird, generell gar keine Belohnung in Form von Keks, genau wie die, deren Hund ohne "Einwurf" null reagiert (zumindest auf Frauchen oder Herrchen).

Meine Hochachtung haben TRainer, diees fertigbringen aus dem ganzen Wust von Möglichkeiten diejenigen herauszufinden, die genau diese spezielle Mensch-Hund-Konstellation benötigt. Die dem Besitzer Werkzeuge und Grundlagen an die Hand geben, mit denen er seine Problem lösen kann, selber bewältigen lernt.
Die, die ein System haben, ein Schema, in das sie alles reinpressen, finde ich völlig unnötig.
Ich will gar nicht in Abrede stellen, daß es Menschen geben mag, die auf dem Gebiet der Interaktion (ich drücke mich ob des inzwischen leider oft esoterisch gefärbten Hintergrunds vor dem Begriff Kommunikation) mit Teiren/einer Tierart begnadett sind, "instinktiv" "aus dem Bauch heraus" das richtige tun. Aber leider geht die Hundeerziehung inzwischen für die meisten Menschen über m.o.w. hartes Lernen und ist zum großen Teil Kopfsache geworden. Oft relativiert es sich nach Jahren des Lernens, so wie Bewegungsabläufe automatisiert werden. Aber diese Gurus, die mE zT selber im wahren Leben auch nicht besser mit ihrem Hund sind, tun so, als ob sie die Weisheit mit Löffeln gefressen hätten und wenn alle nur wie sie arbeiten würden, dann wäre die Hundewelt eine bessere. Nee! Besser wäre sie, wenn diese Gurus nicht mit falschen Heilsversprechen daher kämen, sondern auf dem Boden der Tatsachen schafften, die ihnen ihre Klientel bietet.

Puh! Hab ich'se jetzt alle mal ordentlich abgewatscht?
Na, das wollte ich auch nicht, aber ganz besonders der oa "Flüsterer" zeigt sich weder in "TV und Presse" noch auf seiner HP beeindruckend und nachvollziehbar.
Was ich nun hier von seinen Fans (nicht abwertend gemeint, er mag ja gut sein, das gestehe ich ihm gern zu, bloß kommt es nicht so rüber) lese, erkenne ich noch kein Konzept, das tatsächlich neu wäre, noch ein komplettes solches ist und nichts, was sich allgemein nachvollziehen läßt.

LG
Eddi

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Re: Hundefluesterer

Beitrag von kenzo » Mo 29. Nov 2010, 18:19

Mein Beitrag zum Thema Hundeflüsterer:

psssstttt!


Viele Wege führen nach Rom. Eddi du hast es auf den Punkt gebracht!

Gruß
Uli
Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird!

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Re: Hundefluesterer

Beitrag von Sabine14 » Mo 29. Nov 2010, 18:56

Eddi,

wie wahr.

Ich kanns weder bei den Pferden noch bei den Hunden mehr hören.
Es wird getan als hätte jeder das Rad neu erfunden, bei den Pferden steht grundsätzlich irgendein alter Meister als Inspiration dahinter - den kann man nicht mehr befragen, da im Zweifel schon seit Jahrhunderten tot. Und sowohl bei Hunden als auch Pferden aus der eher "esoterischen" Richtung die Verniedlichung jeder Zwangseinwirkung (Carot-stick für Gerte, Erziehungshalsband für Stachelwürger, die unsäglichen Sprayhalsbänder usw. usw.)

Da krieg ich echt grüne Pickel.
Da werden Hunde zu Problemhunde gemacht, die gar keine sind, ebenso Pferde.
Für mich ist das eine große Geldmaschinerie und je unselbständiger die Jünger (meist) Damen, desto höher das Einkommen des selbsternannten Flüsterers.

Ansonsten siehe Eddi :dog_biggrin :dog_biggrin (muss ich ja nicht wiederholen).

LG

Sabine
"Wir sehen die Dinge nicht, wie sie sind, wir sehen sie, wie wir sind." unbekannt

Christine

Re: Hundefluesterer

Beitrag von Christine » Mo 29. Nov 2010, 21:09

Hallo zusammen,
da beschleicht mich so das Gefühl, dass die Reiter unter uns die Faxen noch dicker haben, was die Flüsterer-Manie angeht. Vermutlich da wir schon länger damit leben müssen. Daher kann ich nur "DITO" zu Eddi und Sabine sagen. Es ist ja nix dagegen einzuwenden, wenn jemand, der die Gabe hat, sein Wissen anderen so weiter zu geben, dass man es auch versteht, diese Gabe auch finanziell nutzt. Ich gehe ja auch nicht umsonst ins Büro. Schrecklich finde ich nur diesen Alleinanspruch auf genau diese Methode, das Verunglimpfen anderer Methoden und die Groupies, die jeder Guru um sich scharrt. Ich finde es durchaus begrüßenswert, wenn man sich bei der Hundeerziehung Hilfe von einem Profi holt. Das wichtigste dabei ist, seinen gesunden Menschenverstand nicht auszuschalten, nur weil ein Profi in Selbstvermarktung vor einem steht.
Viele Grüße
Christine

Uschi

Re: Hundefluesterer

Beitrag von Uschi » Mo 29. Nov 2010, 21:12

Hallo Eddi,

Du sprichst mir aus der Seele.

Danke.



Liebe Grüße
Uschi

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doris
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Re: Hundefluesterer

Beitrag von doris » Di 30. Nov 2010, 11:18

Hallo zusammen,

@Eddi: Du sprichst mir auch aus der Seele.

@alle: ich habe meinen Senf ja schon unter "Erziehung" dazugegeben.
Grüße von Doris, die langsam wieder auftaut. (Minus 12 grad heute morgen).
Stillstand ist Rückstand

Richi

Re: Hundefluesterer

Beitrag von Richi » Do 9. Dez 2010, 16:24

Hallo Freddy, ich meine das Thema mit den Leckerlies. Ist für mich in der Hundeerziehung völlig falsch. Ich kann meinen Hund rein körperlich erziehen und nichts anderes macht Herr Kuttert. Wir hatten damals div. Hundetrainer für unseren Londo zu rRate gezogen - der letzte hat es mit Gewalt versuchen wollen unn eine andere hat mir gesagt: da hilft nur noch einschläfern. Herr Kuttert wurde uns von unserem Tierarzt empfohlen und heute weiß ich warum. Schau doch mal auf seine Seite: www.hundefluesterer.com. Das war nicht als persönlicher Angriff gemeint !
Gruß Richi
Freddy hat geschrieben:Hallo Ritschi,

schön dass Du Herrn Kuttert so toll findest. Wenn er mit seiner Methode bei Euch Erfolg hatte, freut mich das für Euch.

Auch wenn er scheinbar das "Rad" in der Hundereziehung erfunden hat, muss das aber nicht heißen das alle anderen Trainer nur "Möchtegerntrainer" sind...es gibt sicher auch andere gute Methoden, außer der von Herrn Kuttert, um Hunde auszubilden und zu erziehen.
Richi hat geschrieben:ich muß Dir da leider wiedersprechen.
Wo genau wiedersprichst Du mir? Welche Aussage ist Deiner Meinung nach falsch?

LG
Freddy mit Felix

PS: Ich habe übrigens auch eine ruhige Art mit Hunden umzugehen, wende niemals Schläge, Starkzwang oder ähnliches an...und anschreien brauche ich meinen Hund auch nicht...und das ist seit vielen Jahren so. Leckerchen waren, neben anderen Belohnungen, immer auch ein Mittel meine Hunde auszubilden. Ich denke nicht, das es ihnen in irgendeiner Weise geschadet hat.

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