Hallo Janni,
mein erster AT hatte ebenfalls Spondylose. Klar, es ist eine nicht heilbare Erkrankung, aber zumindest in meinem bzw. Axels Fall verlief sie sehr gut händelbar. Wir hatten das früher schon einmal im alten Forum diskutiert (schau mal
hier); da ging es aber auch in weiten Teilen gleichzeitig um andere Erkrankungen, deshalb kopiere ich Dir mein Posting von damals hier nochmal rein (und spar mir die Nochmal-Tipperei

):
Hallo Heike,
ich würde Dir gern ein positives Beispiel für Spondylose geben. Mein früherer Airedale-Rüde hatte - wie Vanjas Grille - ebenfalls Spondylose im hinteren Bereich, etwa in der Nierengegend. Nach der Röntgendiagnose und der äußerlich sichtbaren Buckelbildung blieb zunächst alles unbehandelt, da beschwerdefrei, bis mit 11 der erste Schub kam (größte Schmerzen, leichtes Fieber).
Schübe wurden durch Verrenkungsbelastung des hinteren Rückens und zum Beispiel kalte Novemberregen ausgelöst. Das wurde dann tunlichst vermieden, also kein Umgarnen von Hündinnen mehr (fiel ihm echt schwer ) und eine Regendecke im Winter (fiel mir echt schwer ). Ab diesem Zeitpunkt bekam er auch dauerhaft niedrigdosiert das Schmerzmittel Metacam (alternativ: Rimadyl), weil er daneben auch noch Arthrose in einem Vorderbein hatte. Organschäden haben sich dadurch keine erkennbaren entwickelt. Cortison bekam er nie als Depot, sondern ausschließlich kurzzeitig während der Schübe! Das Zeug kann sich schon sehr auf die Darmflora auswirken.
Zusätzlich habe ich Arthrovet gegeben, besonders auf das Gewicht geachtet und - ganz wichtig - ihn körperlich fit gehalten, das heißt täglich ein Mindest-Laufpensum von etwa 6 km erfüllt (angepasst auf das ihm mögliche Tempo). Das hat die Muskulatur sehr kräftig erhalten. Wenn er mal überlastet gewesen war oder einfach auch mal so, habe ich ihm eine heiße Rolle im Wirbelsäulenbereich gemacht. Das enstpannt die Muskulatur ungemein und lindert super. Magnetfeldmatten haben auch eine tolle Wirkung.
Von den 3-4 Schüben abgesehen, die er hatte und während der er jeweils 1-2 Wochen wirklich leiden musste, ging es ihm bis kurz vor seinem Tod durch Altersschwäche mit 15 Jahren sehr gut. Noch mit 14 ist er eine 10-km-Bergtour freudig mitgelaufen und hat sie locker weggesteckt! Die Laufbewegung selbst war gerade im Hinterteil inklusive den Hinterbeinen ziemlich steif für menschliche Augen, aber das hat ihn selbst ganz offensichtlich gar nicht gestört.
Ich wünsche Kimba, dass sie möglichst schmerzfrei bleibt, denn je nach betroffenen Nerven können die Hundis durchaus gut damit leben!
Viele Grüße,
Antje mit Luzie
Ich habe ihn also auch etwas mehr im Blick gehabt, was allzu wilde Toberei anging, aber ihn trotzdem einfach Hund sein lassen. Irgendwann hatte ich gut im Gefühl, was er sich leisten kann und was nicht. Dabei hatte er Glück, dass es nie zu Lähmungen oder Blasenausfällen gekommen ist. Er war einfach nur bucklig, steifer in den Hinterbeinen als andere Hunde, und es durfte zu keinen Überlastungen kommen, durch die die von Knochenwucherung umgebenen Nerven so sehr gereizt wurden, dass sie sich entzündet hätten. Diese Schübe waren äußerst schmerzhaft. Aber trotzdem gut behandelbar.
Also, lass Dir den Mut nicht nehmen - Dein Rüde zeigt Dir doch bestimmt jeden Tag, dass es gut ist, wie es ist, oder? Ich fand es damals sehr beruhigend zu sehen, dass Hunde so gar nicht denken können: "Ach, was ging's mir früher so gut, als die Beine noch wollten ..." Sie nehmen den Tag, wie er kommt, und wenn sie unter ihrer Krankheit nicht leiden müssen (= Schmerzen haben, in diesem Fall), dann begrüßen sie ihn freudig schwanzwedelnd halt eben mit steifen Beinen statt mit gelenkigen!
Hältst Du uns auf dem Laufenden, wie er sich unter der Medikation weiter entwickelt? Und ich hoffe, ich konnte Dich ein bisschen aufmuntern
Viele Grüße,
Antje mit Luzie