Unsere Ostergeschichte

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Rudy2021
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Re: Unsere Ostergeschichte

Beitrag von Rudy2021 » Mi 26. Apr 2023, 10:13

Hallo Anja,
nach dem Beitrag von Lutz muss ich das Thema Erkennen von Notfällen auch nochmal aufgreifen. Ich bin dir sehr dankbar, dass du hier über Struppis Magendrehung berichtet hast. Das hat mich auf solche Situationen sensibilisiert und etwas sicherer gemacht.
Am darauffolgenden Mittwoch hatten wir die Autoschlüssel schon in der Hand und dachten, wir müssen mit Ida in die Klinik. Sie hatte ein getrocknetes Ziegenohr bekommen und es bei der Hälfte plötzlich liegen lassen. Das allein fand ich schon ungewöhnlich und habe sie deshalb sehr genau beobachtet. Sie ist unruhig hin und her gelaufen, wollte sich legen, stand aber sofort wieder auf. Dann blähte sich der Brustkorb stark auf und ab dem Moment hatte ich Panik und meinen Mann gerufen, wir müssen los, zieh dich an. Währenddessen fing Ida dann an zu würgen und ich dachte nur, bitte lass sie brechen. Das tat sie dann glücklicherweise auch und danach war alles wieder gut. Sie wollte spielen und ist rumgeflitzt. Noch am gleichen Tag habe ich uns eine Liste der Tierärzte und nächsten Kliniken in den Küchenschrank gehängt. Ich habe gemerkt, dass ich im Ernstfall nämlich schon fast nicht mehr in der Lage war, die Telefonnummer unseres Haustierarztes aus dem Adressbuch im Handy zu finden.
Nochmal alles Liebe für Struppi und viele Grüße,
Nina
Liebe Grüße,
Nina mit Iiiiiiida

Lena
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Re: Unsere Ostergeschichte

Beitrag von Lena » Mi 26. Apr 2023, 11:49

Hallo Nina,
DAS sollte man immer so machen!
Rudy2021 hat geschrieben:
Mi 26. Apr 2023, 10:13
Noch am gleichen Tag habe ich uns eine Liste der Tierärzte und nächsten Kliniken in den Küchenschrank gehängt
Ich habe sogar an jedem Urlaubsort, an denen ich mit Hund war, als erstes mir eine zuständige Klinik für den Notfall rausgesucht. Denn, unverhofft kommt oft und bei einem wirklichen Notfall wäre man ansonsten schnell überfordert.
Wollen wir aber hoffen, daß echte Notfälle niemals eintreten.

Wie gut, daß Ida den Störenfried erbrochen hat.

LG Lena

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Anja1402
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Re: Unsere Ostergeschichte

Beitrag von Anja1402 » Di 2. Mai 2023, 10:55

So, jetzt komme ich endlich dazu, euch zu antworten (wir waren letzte Woche im Urlaub :dog_cool )
Lena hat geschrieben:
Mo 24. Apr 2023, 12:14
Was ich mich die ganze Zeit schon frage; kann die Magendrehung nicht mit der Milzentfernung zusammenhängen? Normalerweise stützt die Milz doch den Magen aber da nicht mehr vorhanden, kann sich Selbiger wohl schneller drehen. Eigentlich müßte doch nach einer Milzentfernung der Magen fixiert werden, damit er sich nicht drehen kann.
Oder seh ich das falsch?
Hallo Lena, also so weit ich weiß, hat die Milzentfernung nichts mit der Magendrehung zu tun bzw. begünstigt so etwas nicht. Vielmehr ist es so, dass bei einer Magendrehung auch die Milz in Mitleidenschaft gezogen wird und oft dabei entfernt werden muss, aber bei Struppi war sie ja schon nicht mehr da. Die Tierärztin meinte sogar, dass das in diesem Fall sogar von Vorteil war, weil der Magen durch die fehlende Milz mehr Platz hatte, sich "auszubreiten", und dadurch das Herz nicht unnötig eingequetscht wurde. Der Magden wird bei einer Milzentfernung normalerweise nicht fixiert, höchstens bei Rassen, die sehr anfällig sind für Magendrehungen (Deutsche Dogge usw.), aber bei denen wird das wohl öfters prophylaktisch gemacht, wenn sowieso gerade eine Bauch-OP ansteht. Und bei einer Magendrehung-OP wird der Magen dann fixiert, da die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Magendrehung ansonsten extrem hoch ist; es sei denn, der Hund ist bereits in einem sehr schlechten Zustand und die Narkose muss so kurz wie möglich gehalten werden, dann wird das nicht gemacht.
lutz hat geschrieben:
Mi 26. Apr 2023, 09:26
Ich glaube inzwischen auch dass man heutzutage nicht mehr aus Liebe zum Tier Tierarzt wird sondern eher um Kohle zu machen.
Da muss ich dir widersprechen. Ich habe letztens erst in einem Radiobeitrag ein Interview mit einer Tierärztin gehört, in dem es unter anderem um die erschreckend hohe Suizidrate unter den TierärztInnen ging (vielleicht habt ihr auch schon davon gehört: #NOMV (not one more vet), oder auch hier: https://bundangestelltertieraerzte.de/e ... zteschaft/). Gerade zu Beginn ihrer Laufbahn verdienen angestellte Tierärzte gerade mal 2000 bis 2500 Euro im Monat, daran sind sicher auch die von dir erwähnten Konzerne mit ihren Klinikketten nicht ganz unschuldig, die die Preise drücken. Außerdem werden den Tierärzten mittlerweile immer mehr absurde bürokratische Formalitäten abverlangt, wodurch sich der Arbeitsaufwand verdoppelt und verdreifacht. Die TÄ in dem Interview beschrieb, dass auf 4 Stunden Sprech- und Behandlungszeit in ihrer Praxis nochmal mindestens genauso viele Stunden an Papierkram kommen, den sie selbst machen muss (und nicht den TFA überlassen kann). Mag sein, dass es noch Tierärzte gibt, die viel Geld verdienen, ich selbst kenne keinen einzigen; das sind dann vermutlich eher die etablierten Ärzte im Großtierbereich oder solche, die sich auf teure Sportpferde spezialisiert haben.

Was die Notdienstversorgung angeht, hast du vollkommen recht, die ist hier auch eher sprärlich; der einzige Notdienst für Tiere, der wirklich rund um die Uhr offen hat, ist in der TiHo Hannover, das ist von uns aus 1 h Fahrzeit. Früher gab es mal in der Nähe eine Klinik, da wäre ich aber auch nicht hingefahren, die haben keinen guten Ruf (ähnlich wie die schnippelfreudige Ärztin bei euch). Es ist aber auch erschreckend, wenn man so hört, aus welchen Gründen die Leute mit ihren Tieren zum Notdienst kommen, zB, weil der Hund seit 1 Woche Durchfall hat oder einen leicht entzündeten Zeckenbiss :dog_blink Als ich mit Struppi Karfreitag in der Klinik war, kam auch ein Mann mit seinem Hund rein, der sah für mich absolut nicht nach Notfall aus; der Hund wirkte sehr munter und fröhlich (und wurde auch umgehend wieder nach Hause geschickt).
Rudy2021 hat geschrieben:
Mi 26. Apr 2023, 10:13
Hallo Anja,
nach dem Beitrag von Lutz muss ich das Thema Erkennen von Notfällen auch nochmal aufgreifen. Ich bin dir sehr dankbar, dass du hier über Struppis Magendrehung berichtet hast. Das hat mich auf solche Situationen sensibilisiert und etwas sicherer gemacht.
Am darauffolgenden Mittwoch hatten wir die Autoschlüssel schon in der Hand und dachten, wir müssen mit Ida in die Klinik. Sie hatte ein getrocknetes Ziegenohr bekommen und es bei der Hälfte plötzlich liegen lassen. Das allein fand ich schon ungewöhnlich und habe sie deshalb sehr genau beobachtet. Sie ist unruhig hin und her gelaufen, wollte sich legen, stand aber sofort wieder auf. Dann blähte sich der Brustkorb stark auf und ab dem Moment hatte ich Panik und meinen Mann gerufen, wir müssen los, zieh dich an. Währenddessen fing Ida dann an zu würgen und ich dachte nur, bitte lass sie brechen. Das tat sie dann glücklicherweise auch und danach war alles wieder gut. Sie wollte spielen und ist rumgeflitzt. Noch am gleichen Tag habe ich uns eine Liste der Tierärzte und nächsten Kliniken in den Küchenschrank gehängt. Ich habe gemerkt, dass ich im Ernstfall nämlich schon fast nicht mehr in der Lage war, die Telefonnummer unseres Haustierarztes aus dem Adressbuch im Handy zu finden.
Nochmal alles Liebe für Struppi und viele Grüße,
Nina
Wie schön, dass Ida das Ding alleine loswurde, da wäre ich auch in Panik geraten. So eine ähnliche Situation hatten wir auch mal, Struppi hatte einen Ochsenschwanz bekommen und ein sehr großes Stück runtergeschlungen; es steckte ihm irgendwie im Hals fest (Speiseröhre, nicht Luftröhre), er würgte, wurde immer unruhiger und ich immer panischer. Irgendwann klemmte ich ihn mir dann zwischen die Beine und drückte von unten einmal kurz fest auf das Brustbein, da kam das Teil raus (oben). Seitdem kriegt er das nicht mehr, und auch sonst keine richtigen Knoche mehr (die waren vermutlich Schuld an der Magendrheung, weil sie den Magen aufgegast haben). Ich hab mir schon seit der Milz-Geschichte im Juli auf dem Handy den Link zur Liste der Tierärzte, die jeweils Wochenend-Notdiesnt haben, abgespeichert. Man kann gar nicht so blöd denken, wie es dann kommt :dog_wacko
Lena hat geschrieben:
Mi 26. Apr 2023, 11:49
Ich habe sogar an jedem Urlaubsort, an denen ich mit Hund war, als erstes mir eine zuständige Klinik für den Notfall rausgesucht. Denn, unverhofft kommt oft und bei einem wirklichen Notfall wäre man ansonsten schnell überfordert.
Wollen wir aber hoffen, daß echte Notfälle niemals eintreten.
Das mache ich mittlerweile auch, ich suche als erstes die Tierärzte und, wenn möglich, Notdienste vor Ort raus.

Und ich kann jedem nur empfehlen, zumindest eine OP-Versicherung für den Hund abzuschließen; am besten eine ohne jährliche Obergrenze :dog_ph34r
Nach manchen Gesprächen mit Menschen hat man den Wunsch, einen Hund zu streicheln, einem Affen zuzulächeln und vor einem Elefanten den Hut zu ziehen!
Maxim Gorki

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