Cauda equina Syndrom, oder wie Rudi zum Schwimmen kam
Verfasst: Sa 16. Mär 2013, 22:45
Vielleicht kann ich ja so einmal für die Zukunft anderer Hunde Hilfe geben.
Im Laufe des Jahres 2012 sind einige Veränderungen bei meinem Rudi 8 Jahre alt aufgetreten,
die ich erst später im Zusammenhang gesehen habe.
Zum ersten war er ruhiger geworden, hat mehr rumgeschnüffelt als mit seinen Kumpels gespielt.
Vorne humpelte er zeitweilig , aber mein Tierarzt sagte, es wäre eine Arthrose da kann man nichts machen.
Das war dann aber auf einmal weg und ich dachte nur, zum Glück.
Das Trimmen an den Hinterbeinen und an der Rute empfand er zwischendurch als unangenehm,
ich dachte mir ich wäre zu grob und arbeite mal vorsichtiger.
Dann schlugen aber doch die Alarmglocken bei mir als er sich schneller als gewohnt hinlegte
und sein Gewicht beim Stehen auf sein linkes hinteres Bein verlagerte.
So ging ich zur Tierärztin, die dann auch Röntgenaufnahmen machte.
Mit einem Blick auf die Aufnahmen sagte sie dann auch das es nicht gut ausschaute und das es auf einer Operation hinauslief.
Sie vermutete stark Cauda equina Syndrom und überwies mich nach München zum MRT.
Im Dezember bestätigte sich durch eine weitere Untersuchung und das MRT die Diagnose Cauda equina.
Man riet uns nicht zu lange zu warten mit der Operation.
Rudi nahm auch schon täglich eine Schmerztablette.
Aufkommende reine OP-Kosten 2,5 tausend Euro. Aufenthalt in der Klinik danach noch ca. 5 Tage.
So wurden die Kosten veranschlagt.
Für mich hörte sich das so an, das er nach der OP wieder gesund ist,
aber nach einigem umhören auch hier im Forum war ich nicht mehr sicher,
eher stark verunsichert ob es ihm danach wieder gut geht. Die Ärzte sagten davon nichts, auch nicht von Alternativen.
Nach einem super Tipp, dank an Bine, habe ich mit Dr. Schrader aus Hamburg Kontakt aufgenommen.
Erst habe ich ihn natürlich nur auf die OP hin angesprochen. Dr. Schrader hatte mich dann auf die Spinal- Katheter- Therapie hingewiesen
und gesagt ich sollte mir das einmal durch den Kopf gehen lassen.
Wir haben öfters telefoniert und gemailt, was wir mit meinem Rudi machen.
So sind wir verblieben erst eine Spinal-Katheter-Therapie anzuwenden, drei Tage durchzuziehen und wenn keine Besserung eintritt doch zu operieren.
So bin ich dann Ende Januar nach Hamburg hochgefahren und habe den Eingriff durchführen lassen.
Auch laut Dr. Schrader sah es nicht so gut aus, was er durch Eingeben mittels Kontrastmittel gesehen hat.
Nach einem weiteren Gespräch (er hat sich viel Zeit genommen) habe ich mich dann entschieden die Katheter-Therapie zehn Tage durchzuziehen und bin am darauffolgenden Tag schon weiter gefahren. Hund, Medikamente (DMSO-Mischung) und Anleitung im Gepäck.
Rudi habe ich zum Schutz, das er den Katheter nicht runterreißt eine Regenjacke angezogen, die er dann rund um die Uhr getragen hat.
Am nächsten Tag ist er schon lockerer gelaufen und ich war frohen Mutes, das es klappt. Jeden Tag ist es merklich besser geworden.
Rudi hat aber auch super durchgehalten und mit gearbeitet.
Täglich zwei Mal habe ich ihm den Mix langsam in den Katheter eingegeben und er hat brav still gehalten.
Auch hat er nie versucht seinen „Knopf“ (angenähten Katheter) zu entfernen oder dran zu kratzen.
Am zehnten Tag bin ich dann zu meiner Tierärztin um den Katheter ziehen lassen.
Sie war leicht „verschnupft“ über die Art der Behandlung, keine Operation?
Ich habe ihr gesagt, dass es ihm gut gehe und wenn es wirklich nicht mehr anders gehe kann ich ihn ja immer noch operieren lassen.
Sie hatte sich über die Kosten des Eingriffs erkundigt, auch über die Kosten wenn ich ihn dann in Hamburg operieren lasse.
Sie war merklich verstimmt, da die Kosten mehr wie geringfügig niedriger sind. Das sagte sie mir auch deutlich, ob das noch rechtens ist. Ob es manchen Tierärzten hier noch um die Hilfe beim Tier geht oder nur noch ums Geld???
Nun muss er erst einmal Muskulatur aufbauen um den Rücken zu entlasten, unter anderem gehört es dazu, zu schwimmen.
Rudi ist alles andere als begeistert, aber da muss er nun durch. Momentan gehen wir zum Schwimmen zur Physiotherapeutin.
Danach gibt's dann noch eine Massage. Ich hoffe aber, dass ich ihn im Sommer in den See bekomme, ich schwimme ja dann auch voraus.
Nun bin ich froh das es ihm gut geht und er keine Schmerztabletten mehr braucht.
Aufpassen muss ich nur das er sich nicht übernimmt, denn Treppensteigen, ins Auto springen u.s.w. sollte er nicht mehr tun.
Liebe Grüße an alle
Pfote mit Rudi