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von terriertussi » Di 24. Apr 2012, 22:48
Hallo Bine,
entschuldige bitte, aber ich sehe das etwas differenziert und denke, dass meine Überlegungen auch nachvollziehbar sind. Ich finde nicht, dass wir Perlen vor die Säue werfen. Und ich finde schade, wenn du dich jetzt rausnimmst und diese Sache nicht mehr "ernst nehmen" kannst.
Hier noch mal in alles Kürze, welche Erkenntnisse und Schlüsse ich bisher gezogen habe:
1. es gibt relativ häufig Nierenerkrankungen beim Airedale.
2. Nach dem Buch von Christa von Bardeleben und der Dissertation der TÄ gibt es tote ATs aufgrund von Nierenschäden. Das Alter dieser zwei Aussagen : meist bis zu einem Jahr Alter.
3. Die Rückmeldungen, die bei Kathrin und mir aufgelaufen sind, belaufen sich auf mehrere Fälle, wo die Todesfälle altersmäßig zwischen 6 Wochen und 1 Jahr aufgetreten sind.
4. Es gibt eine Erkrankung, die JRD heißt. Da die als solche zu Dr. von Bardelebens Buch-Zeiten nicht unter diesem Namen bekannt war, konnte sie auch niemand so benennen.
5. Bei der JRD-Erkrankung sterben Hunde, weil das noch funktionierende Nierengewebe untergeht. Es gibt hierbei auch nicht ausgebildete Strukturen, da das Nierengewebe sich nicht richtig entwickelt hat. Der Todeszeitpunkt ist abhängig davon, wie viel funktionierendes Gewebe anfangs da ist.
6. Die Forschung beschreibt die Symptome, die sich mit denen im Fall des gestorbenen Hundes decken. Ein weiterer Hund desselben Wurfes erkrankt. Beschreibungen der JRD auf den Seiten anderer Rassen erhärten den Verdacht auf JRD.
7. In Kanada wurde ein Gentest entwickelt, dem zugrunde liegt, dass man beim Erforschen der Krankheit das Cox2 gefunden hat und in Mäuseexperimenten mit einer Mutation desselben JRD erzeugt hat. Bei der Untersuchung betroffener Hunde auf dieses Gen wurde immer eine Mutation festgestellt. Deshalb steht in dem Beitrag von Mrs. Whitney , dass vermutet wird, dass dieses Cox2 verantwortlich für die JRD zeichnet, weil eben die Ergebnisse des Tests das unterstützen. Nach anfänglichen Fehlurteilen hat man dort den Fehler im Test gefunden und beseitigt. (Allerdings wird von dort auch zugegeben, dass auch andere Faktoren für die JRD verantwortlich sein können. Außerdem datiert das falsche Ergebnis der Boxer, von dem Bine gesprochen hat, wohl aus dieser Zeit.)
8. Der Gentest wird z.B. bei den Boxern erfolgreich in Deutschland zur Bekämpfung der Krankheit eingesetzt.
9. Laboklin listet den Gentest, wenn man den anklickt, erscheint ganz kurz eine skandinavische Seite, auf der man „Kanada“ lesen kann, und es wurde telefonisch bestätigt, dass LABOKLIN den Test nach Kanada schickt, weil dort das Patent liegt. Laboklin selbst erklärt auf seiner website, dass sie mit ausländischen labors zusammen arbeiten und das das Ganze trotzdem „wie selbst gemacht“ gewertet und betrachtet werden kann, da es hohe Standards gibt.
10. Die Bekanntheit von solchen Krankheitsfällen ist bezogen auf die Populationsgröße wegen der 5% Auftretenswahrscheinlichkeit eher gering. Weil sich Züchter über die Erblichkeit solcher Krankheit wenig Gedanken machten bzw. darüber nichts wussten, da auch Dr. von Bardeleben nicht von einem Rasserisiko sprach, wurde das als „Laune der Natur“ abgetan. Das nur vereinzelte Auftreten gab dieser Ansicht Recht.
11. Weil nur aufgrund des Mäuseexperiments der Test entwickelt wurde und eine „Vermutung“ zugrunde liegt, wird der Test vielerorts angezweifelt. Allerdings bleiben uns die Kritiker eine Stellungnahme/ Begründung schuldig. Damit kann ich persönlich diese Behauptung nicht akzeptieren. Sie wird nicht bewiesen.
12. Egal, ob das Cox2 der wirkliche einzige Grund ist oder nicht - wie ich verstanden habe, wurde in den bisher durchgeführten Tests immer eine Korrelation zwischen dieser Mutation und einer Erkrankung nachgewiesen, also wird das Cox2 auch damit zu tun haben.
13. Deshalb teste ich und rufe dazu auf. Irgendwo muss man anfangen.
Vielleicht könnt ihr meine Argumentation nachvollziehen. Gucken wir in „allgemeines zur Zucht“, sind wir da schon wieder hart am Thema.
Als Vorletztes möchte ich auf Regine/ Bine antworten: genau so, wie du es beschrieben hast, hat Kathrin gehandelt. Wenn du als Besitzer einen elenden langen Leidensweg des ständigen Verfalls deines „Kindes“ miterlebt hättest, viele viele Euro ausgegeben hättest in der Hoffnung, da ist was zu retten, und hättest dann aufgeben müssen - ich weiß nicht, ob du in diesem emotionalen Moment zugänglich für den Obduktionswunsch deines Züchters gewesen wärst oder ob du kraftlos einfach nur Frieden hättest haben wollen… Stell dir das bitte nicht so einfach vor!
Und das Letzte, was mir auf der Seele brennt: ich wurde per PN angeschrieben, dass ich mich endlich entscheiden solle, ob ich für Kathrin oder für „unsere“ bin. Wenn ich den Eindruck erwecke, ich hänge die Fahne in den Wind , wäre für mich interessant, wie ihr darauf kommt.
Ich möchte, dass wir egal in welchem Forum miteinander arbeiten. Ich möchte, dass wir nicht wegen eines ? Missverständnisses das Thema aus den Augen verlieren - für mich spielt es keine Rolle, wer was getan hat, sondern es ist wichtig, dass die Richtung und die Ergebnisse diskutabel sind.
Und - klar - ich wirke vielleicht unschlüssig, denn ihr habt recht - ich bin es auch!!! So viele verschiedene Meinungen, Recherchen, Hinweise und Überlegungen - entschuldigt bitte, dass mich das manchemal überfordert und ich selbst nicht sicher bin, was ich wovon halten soll. Wenn ihr hier durchblickt und wissenschaftlich begründet einen Weg wisst, damit umzugehen - Gratulation! Lasst es mich wissen!
Liebe Grüße
Benita