"Röhrender Hirsch"

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lutz
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Re: "Röhrender Hirsch"

Beitrag von lutz » Sa 25. Sep 2010, 16:26

Hallo Dina,

also mit Senilitätsproblemen kenne ich mich nicht weiter aus außer dass mein Sohn es bei mir als "senile Bettflucht" beschreibt wenn ich morgends gerne früh den Tag anfange.

Aber das "Röhren wie ein Hirsch" und ruhelos zu Hause umherlaufen kenne ich ganz gut von meinem 7 1/2 jährigem Joker wenn wir unterwegs eine gut duftende läufige Hündin getroffen haben. Das ist nichts Schlimmes und keine Senilität sondern nur Leiden auf hohem Niveau und geht vorbei.
Joker ist sicher so wenig senil wie ich als Frühaufsteher, aber der Sexualtrieb kann duchaus bei Rüden noch in hohem Alter vorhanden sein.
Ich habe da mal eine Geschichte gelesen wie ein Mann in Lindos seinen sehr alten Hund von der Akropolis in der Hitze heruntertragen mußte weil der schlapp gemacht hatte und nicht mehr laufen konnte.
Auf dem Marktplatz unten angekommen legte der Hundehalter den Hund in den schatten eines Baumes und ging in ein Lokal um Wasser für ihn zu holen. Als er zurückkam war der Hund nicht mehr da. Der Mann suchte ihn und fand ihn in einer Seitenstraße wo dieser alte Rüde damit beschäftigt war eine Hündin zu decken.
Dieser Hund ist dann aber tatsächlich einige tage später an Altersschwäche gestorben.
Deinem AT wünsche ich noch ein möglichst beschwerdefreies längeres Leben auch wenn er nun nicht mehr so auf Zack ist wie ein Jungspund.

Viele Grüße von lutz mit Joker
Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,
was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

Anneliese

Re: "Röhrender Hirsch"

Beitrag von Anneliese » Sa 25. Sep 2010, 18:42

zum vorigen Artikel.

Moin Lutz, nette Geschichte -
in Verbindung mit Deinem Lieblingsthema gibt mir Deine Signatur - so allmählich - aber doch zu denken… :dog_laugh

...Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig, was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen. (Signatur/Lutz)

Liebe Grüße
Anneliese mit Bente :dogstare

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lutz
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Re: "Röhrender Hirsch"

Beitrag von lutz » Sa 25. Sep 2010, 19:31

Hallo Anneliese,

ja mit meinem Joker komme ich nun einmal besonders gut klar.
Der meckert nie mit mir und freut sich immer wie ein Stint wenn er mich nur einmal 5 Minuten nicht gesehen hat.
Das ist mit meiner Frau leider nicht immer so.
Inzwischen habe ich mich aber nach einer erst 11 und dann über 30jährigen zweiten Ehe damit abgefunden dass es in solchen Mischehen zwischen Mann und Frau doch immer mal wieder Diskrepanzen gibt.
Männer und Frauen sind einfach zu verschieden. Ich kann da mitreden. Man lernt dazu aber niemals aus.
Dieses Problem haben Joker und ich aber so gut wie nie, deshalb stehe ich auch zu meiner Signatur.

Viele Grüße von lutz mit Joker
Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,
was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

Eddi

Re: "Röhrender Hirsch"

Beitrag von Eddi » Sa 25. Sep 2010, 19:46

Na Lutz,

dann kann ich Dir für den Fall der Fälle als dritte eine "reinrassige" Ehe unter Männern vorschlagen.
Möglicherweise kommt Dein Mann dann auch freudstrahlend (da hier auch U18 lesen können will ich keine andderen Vergleiche formulieren bzgl diverser Organe, die zum Wedeln befähigt sind) angespungen....
Zumindest diese Form wäre gesellschaftlich akzeptierter und rechtlich unbedenkllicher, als eine zwischen Hund und Mann.

Arrgghhhh, ich muß diese Bilder wieder irgendwie loswerden....Bild

breit grinsende Grüße

Eddi

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Re: "Röhrender Hirsch"

Beitrag von lutz » Sa 25. Sep 2010, 20:52

Hallo Eddi,

leider hat mir die Natur die für deine dritte Lösung einer "reinrassigen" Beziehung unter Männern notwendige Veranlagung vorenthalten.
So muß ich es weiter in einer Mischehe mit meiner Frau aushalten und mich auf eine reine, echte Männerfreundschaft auf platonischer, gesellschaftlich akzeptierter Basis mit Joker beschränken.
Joker würde es niemals im Traum einfallen mit mir das Bett zu teilen, eine Trennung bei Tisch kann er sich aber nur schlecht vorstellen auch wenn sein Platz dort unten ist.
Damit kommen Joker und ich aber hervorragend klar.

Auch wenn Joker eher ein etwas ruppiger aber verlässlicher Kumpel als ein Schmusehund ist, halten wir es so:
"Wir sind warm und brüderlich,
doch warme Brüder sind wir nicht."

Viele Grüße von lutz mit Joker
Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,
was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

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Re: "Röhrender Hirsch"

Beitrag von Barica » Sa 25. Sep 2010, 22:08

Hallo Lutz,

das klingt ja alles gut geregelt...

Bei uns (Dreien) gilt: "Wer zuerst im Bett ist, hat (den besten Platz) gewonnen... :dog_biggrin

Das funktioniert auch tadellos!

LG,
Barbara mit Angel

TerrierLady

Re: "Röhrender Hirsch"

Beitrag von TerrierLady » Mi 6. Okt 2010, 16:57

Hallo Dina,

wie geht es denn dem Röhrenden Hirsch ??? Ist es wieder besser geworden ???

Gruß Ulrike

Teddy.

Re: "Röhrender Hirsch"

Beitrag von Teddy. » Mi 6. Okt 2010, 22:17

Hallo Ulrike,

danke der Nachfrage! Ich bin leider arbeitstechnisch etwas (sehr ;-)) eingespannt, so daß meine Lieblingsfreizeitbeschäftigung - dieses Forum - etwas zu kurz kommt, sonst hätte ich schon längst berichtet.

Der Kleine ist in alte, gewohnte Verhaltensmuster zurückgefallen, er knurrt jetzt wieder, sobald er meiner ansichtig wird. (Ist total prickelnd, wenn man abends nach Hause kommt und nur am Hund vorbeigeht und er nachhaltig knurrt und einem dabei auch noch nachläuft... irgendwie muß er da etwas verwechseln. Vielleicht hat der Servicetechniker beim Zusammenschrauben die Kabel für Schwanz und Knurre vertauscht, wer weiß.)

Wir haben das Selgian abgesetzt, das scheint die Folge zu sein. Zusätzlich waren wir bei unserem TA des Vertrauens, der uns auch schon letzten Dezember die geriatrische Kur empfohlen hatte, und haben ihn auf Cerebrum angesprochen.

Wir pieksen jetzt alle zwei Tage mit der geriatrischen Kur - er hatte zum Thema piecksen und keine Substanz dafür auch einen guten Tipp - und ich kann das Resultat nicht so richtig beurteilen. Ich bin tagsüber nicht da und nachts ist es wie immer, er steht einige Male auf. Meine Mutter meint, es geht so.

Das mit dem Röhren hat sich so gut wie gelegt. Es tritt jetzt nur noch auf, wenn er sich in der Wohnung in eine Sackgasse manövriert hat (der Rückwärtsgang ist schon länger nicht mehr funktionstüchtig) und sich vor ihm eine vorzugsweise weiße Wand auftut.

Auffällig war, daß der TA auf meine Frage der Lebensqualität fast minutenlang geschwiegen hat. Die "Laut-Denken-Anregung" führte zu der Antwort: die Kur sollte den Zustand wieder verbessern. Das sehe ich jetzt noch nicht so ganz, aber es sind ja auch noch je 3 Ampullen da...

Ganz schwierige Frage.

lg
Dina

TerrierLady

Re: "Röhrender Hirsch"

Beitrag von TerrierLady » Do 7. Okt 2010, 06:35

Hallo Dina,

schade dass sich nichts zur Besserung getan hat :-( .

Irgendwann muss man eben doch entscheiden - man hofft eben immer dass sich das von alleine erledigt.
Er hat ein stolzes Alter und scheint ein Kämpfer zu sein. Aber solange er keine Schmerzen hat, kann man ja das mit der Kur noch probieren.

Ich drücke eich alle Daumen und wenn dir dein Gefühl sagt "jetzt" dann überlege nicht lange . . .

Gruß Ulrike

Eddi

Re: "Röhrender Hirsch"

Beitrag von Eddi » Do 7. Okt 2010, 10:42

Moin,

tja die Frage nach der Lebensqualität....
ganz schwierig und nur im Zusammenhang mit der daraus resultierenden Lebensqualität der Familie zu beantworten.
Allgemein habe ich das GEfühl, daß diese senilen Hunde oft so in ihrer Welt leben (gefangen sind?),daß ihnen nicht klar ist, daß was fehlt. Und oft sind sie zwischendurch so klar, daß sie an manchen Dingen teilhaben und scheints auch gern dabei sind. Was Schmerzen angeht, so glaube ich schon, daß manche Wehwehchen schmerzhaft sind, aber der Hund lange dran gewöhnt ist und man ihm das nicht anmerkt. Manchmal stellt man es erst fest, wenn man für ein paar Tage SChmerzmittel gibt und manche Dinge dann auf einmal wieder funktionieren.

Den richtigen Zeitpunkt für ein Ende zu bestimmen fällt halt besonders schwer, wenn körperlich noch alles recht gut klappt. Ich dneke auch, solche Entscheidungen müssen wachsen und man bekommt vielleicht das GEfühl für den richtigen Moment.

Die Geriatriekur sollte innerhalb von 14 Tagen Ergebnisse bringen. Allerdings muß man diese im Vorfeld schon ein wenig bestimmen können. Zum Beispiel, wieviel "Klarheit" erwartet werden kann. Oder ob man nur mit "keine Verschlechterung" zufrieden sein muß.

LG
Eddi
die sich momentan auch täglich neu über Jagos Lebensqualität klar werden muß.... :dog_sad

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