Tierärztepfusch

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Bine

Tierärztepfusch

Beitrag von Bine » Do 16. Aug 2012, 19:57

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Ich mach mir jetzt mal Luft, nachdem in den letzten Wochen immer mehr Fälle von Tierärztepfusch auftauchen, koche ich langsam über.
Beispiele:
1.Mamatumorentfernung:
13 !!! jährige Hündin ohne Entlastungsnaht und schlecht genäht, deshalb 2 OP innerhalb einer Woche nötig und sobald sie sich erholt hat möchte der TA den Zahnstein in 3. Narkose machen. Gehts noch?

2. TTA ohne Antibiotika in Uniklinik, danach Infektion ( wen wunderts), rumdoktorn 6 Monate lang !!! 9000€ Kosten - benötigt worden ist aber dann letzendlich nur ein billiges Antibiotika nach Antibiogramm :dog_sad bei einer verständigen Tä!

3. Magendrehung bei einem Hund: Kosten 1800€ ; 2 Monate später wieder Aufgasung... NotOp bei der sich rausstellt, dass der Hund seit Jahren Fremdkörper intus hat, der Magen vorher nie abgetastet/ geöffnet wurde ( sonst hätte man das Kinderspielzeug wohl gefunden) und auch nicht ( entgegen der Aussage des Operateur der 1.OP) angenäht wurde. Sondern mal eben nur entlastet wurde. Mit den Ergebnissen der 2.OP konfrontiert behauptet der auch noch allen Ernstes: er hätte ihn oben ( Wirbelsäule?? happy_02 ) angenäht. Lieber Herr Doktor: schon mal was von Schwerkraft gehört???
Wir fühlen uns verarscht!

4. Hund seid 6! Monaten mit Salben behandelt, obwohl jeder dämliche Laie sieht das er ein ganz klassisches Cushing Syndrom hat. Liebe Frau Doktor: waren sie an diesem Tag in der Uni nicht anwesend?

5. Hündin wird mit akuten Hautausschlägen zur Tierärtzin gebracht. 30€ später: "Die Hündin hat eine Dermatitis!" - ach ne echt? Machen konnte oder wollte sie nix. Liebe Frau Doktor, es war ein Ausschlag, weil die Setter-Hündin in einem Ameisennest auf der Terrasse gelegen hat, wir haben das Problem dann ohne sie gelöst.

6. einem lebererkrankten Hund wird Cimalgex angeraten: Liebe Tierärzte, lest doch mal die Waschzettel: Cimalgex ist zwar ein super Medikament, aber wird über die Leber verstoffwechselt.

7. Nach der 3 Jahresimpfung gefragt: " das ist ein besonderer Impfstoff, der sehr teuer ist..." Lieber Doktor, es ist genau der gleiche Impfstoff, schauen sie doch mal in den Beipackzettel, sie werden sich wundern.

8. Rüde wird mit blutigem Kot und Erbrechen zum TA gebracht. Diagnose nach dem Drüberschauen!: Vergiftung 2 Spritzen. Besitzerin wird mit zwei Tabletten ! entlassen mit dem Hinweis: "... wenn er morgen früh noch lebt, kommen sie um 10:00 Uhr!"
Lieber Doktor, es war keine Vergiftung sondern eine Virusinfektion die eine sehr gute Kollegin dann mit Interferon und Infusionen die ganze Nacht behandelt hat und den Hund so rettete. Auch wenn sie sich auch nach der Konfrontation mit ihrer Fehldiagnose immer noch ganz sicher waren: es war eine Vergiftung. In einem hatten sie allerdings Recht, er hätte die Nacht nicht überlebt.

Und das sind nur Beispiele aus den letzten 8 Wochen aus meinem Bekanntenkreis.....ich frage mich wirklich langsam wo die kompetenten Tä sind!
Immer mehr drängt sich mir der Eindruck auf, dass zwar alle Kleintiermediziner bei Kastration, Diätfuttermittel, Zeckenprophylaxe, Entwurmung, Impfung und bei Praxismanagement anwesend sind, bei den wirklich wichtigen Dingen aber im Studium fehlen.
Ich finde es sehr schlimm, das die meisten Tierärzte scheinbar wenig können, dafür aber um so mehr an ihrem eigenen finanziellen Vorteilen interessiert zu sein scheinen und leider nicht mehr Tiere heilen, sondern nur noch an den Symtomen rumpfuschen, die Berufsethik ist jedenfalls gesunken.
Ich befürchte, ich muss meine Haustierärztin sehr gut pflegen, da ich noch ein "altes Exemplar" habe, die nicht nur was kann, sondern wo auch noch das Wohl des Tieres im Vordergrund steht.
Also liebe Foris seid kritisch, auch wenn der Gegenüber einen weissen Kittel trägt, damit ihr nicht ausgenommen und abgezockt werdet und Euer Airedale wirklich die beste medizinische Behandlung erfährt!
Danke für`s Zuhören, dass musste jetzt mal raus.
LG Bine

Uschi

Re: Tierärztepfusch

Beitrag von Uschi » Do 16. Aug 2012, 22:39

Hallo Bine,

das ist deprimierend, was Du da berichtest. :dog_ohmy

Ich hoffe, dass ich so einem TA-Exemplar nicht wieder über den Weg laufen muss eines Tages. Dass mein Kater fast zu Tode "therapiert" wurde, sagte ich ja schon mal.

Bine hat geschrieben:Also liebe Foris seid kritisch, auch wenn der Gegenüber einen weissen Kittel trägt,
Dass man sich bei manchen Dingen selbst schlau machen muss, die Erfahrung habe ich auch schon gemacht. Und dann hinstehen müssen und sagen: "ich will es so und so haben." Es war nicht einfach damals für mich und man muss sich selbst seeeeeehr sicher sein.


Auch habe ich eine TÄ erlebt, die Patienten-Besitzer nur für Dummköpfe ansah und sie bei Widerworten auf ihr: "das muss man" aus der Praxis hinauskomplimentierte: "auf Wiedersehen". :dog_wacko

Sie praktizierte nicht lange hier, denn keiner ging mehr hin, sie saß nach einer Weile da und wartete vergebens auf Kundschaft. :clap:



LG
Uschi

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teddy
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Re: Tierärztepfusch

Beitrag von teddy » Fr 17. Aug 2012, 08:47

hallo foris, hi bine,

ich bin die mit dem "leberpatienten" und dank bine bin ich "wach" geworden. sie gab mir folgenden link und ich konnte unter "vorsichtsmaßnahmen" entsprechendes lesen.

http://www.vetpharm.uzh.ch/reloader.htm ... halt_c.htm

teddy hat ja nicht nur ein leberproblem, sondern auch einen herzfehler....... und dann diese empfehlung für cimalgex..... kann man das glauben????? :dog_angry soll er jetzt auch noch nierenprobleme bekommen????

gibt es ein "bewertungsforum" für ta's???? gibt es doch schon für humanmediziner!

lieben gruß

kirsten
...mit teddy im herzen

Bine

Re: Tierärztepfusch

Beitrag von Bine » Fr 17. Aug 2012, 09:07

Uschi hat geschrieben:

Auch habe ich eine TÄ erlebt, die Patienten-Besitzer nur für Dummköpfe ansah und sie bei Widerworten auf ihr: "das muss man" aus der Praxis hinauskomplimentierte: "auf Wiedersehen". :dog_wacko





LG
Uschi
.... ist vielleicht nicht das Schlechteste, dann fluchtartig die Praxis zu verlassen!

@Kirsten
Ich bin so froh, dass es Teddy wieder gut geht. Drück ihn mal.
LG Bine

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Bubu09
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Re: Tierärztepfusch

Beitrag von Bubu09 » Fr 17. Aug 2012, 09:13

Hallo Bine,

das ist echt erschreckend und ich bin froh, dass ich bisher (toitoitoi) nur sehr selten einen kompetenten TA brauchte. Das macht mich echt wütend. Manche TAs sollte man aus dem Verkehr ziehen.
"Immer mehr drängt sich mir der Eindruck auf, dass zwar alle Kleintiermediziner bei Kastration, Diätfuttermittel, Zeckenprophylaxe, Entwurmung, Impfung und bei Praxismanagement anwesend sind, bei den wirklich wichtigen Dingen aber im Studium fehlen." (Bine)
Da hast du vollkommen recht, allerdings habe ich noch nie einen TA gesprochen, der wirklich Ahunung von Futtermitteln hat. Höchstens, dass er weiß wie man den Leuten Angst macht und die nicht mal unbedingt guten (teuren) Futtermittel verkauft, wofür man dann nette Prämien bekommt (je nachdem wieviel man verkauft). Die Objektivität bleibt da leider auf der Strecke.

Vielen Dank, dass Du das mal rausgelassen hast und wir (auch wenn dies immer im Hinterkopf vorhanden ist) noch aufmerksamer für die Problematik werden.

LG
Jennie

Artus

Re: Tierärztepfusch

Beitrag von Artus » Fr 17. Aug 2012, 13:30

Liebe Bine,

innerhalb von acht Wochen nur allein in Deinem Bekanntenkreis so viel Tierärztepfusch ist wirklich total erschreckend.

Wie Du schon sagtest, wenn man in der glücklichen Lage ist, einen kompetenten Tierarzt zu haben, sollte man diesen hegen und pflegen.

Totalen Tierärztepfusch haben wir bisher glücklicherweise noch nicht erlebt. Aber auch in „kleinen Dingen“ merkt man doch immer wieder, dass TÄ aufgrund von fehlendem Wissen falsch beraten.

Da wird einem eine zweite Titer Bestimmung bei einer Anaplasmose nach relativ kurzer Zeit empfohlen, obwohl dies keinen Sinn macht, da Antikörper selbst wenn eine vollständig eliminierende Behandlung machbar wäre, noch lange fortbestehen.

Wenn dies „nur“ den Geldbeutel des Hundehalters belastet, ist wenigstens dem Hund kein körperlicher Schaden entstanden. Obwohl es für viele Hundebesitzer heutzutage nicht mehr so einfach ist, die teilweise hohen Kosten für die Diagnostik mittels der verschiedensten medizinischen Gerätschaften und Behandlungen ihres Hundes aufzubringen.

Wenn aber durch falsche Diagnosen, OP`s , Beratung und Medikamente die Hunde die Leid tragenden sind, hört der Spaß wirklich auf.

Und selbst bei der Zeckenprophylaxe scheinen manche TÄ nicht zu wissen, was in dem Beipackzettel steht.

@ Kirsten – ich freue mich auch, dass es Teddy wieder besser geht.

@ Jennie – Ich persönlich habe noch keinen kompetenten Tierarzt kennengelernt, der einen wirklich professionell zur Ernährung des Hundes beraten kann. Und hier meine ich insbesondere auch eine individuelle Ernährungsberatung bei vorliegenden Erkrankungen des Hundes.

Habe mal wegen einer Lebererkrankung meines damaligen Hundes Artus zwei verschiedene kostenpflichtige Ernährungsberatungen in Anspruch genommen, die nicht wirklich hilfreich waren.

LG Rosi

Bine

Re: Tierärztepfusch

Beitrag von Bine » So 19. Aug 2012, 06:12

Bubu09 hat geschrieben:....allerdings habe ich noch nie einen TA gesprochen, der wirklich Ahunung von Futtermitteln hat. Höchstens, dass er weiß wie man den Leuten Angst macht und die nicht mal unbedingt guten (teuren) Futtermittel verkauft, wofür man dann nette Prämien bekommt (je nachdem wieviel man verkauft). Die Objektivität bleibt da leider auf der Strecke.
Jennie
Da sehe ich einen ganz "wunden" Punkt. Die "Futterbibel" der Tierärzte wurde von einem Prof. geschrieben, dessen Forschungsarbeit von einem namenhaften FeFu Hersteller gezahlt wurde. Ein Schelm....
Aber auch die Richtungswende zum BARFen hat wieder geschäftstüchtge Leute auf den Plan geholt und auch da macht sich immer mehr Profitdenken breit. Fertigbarf in allen Variationen, Fleisch aus dubiosen Quellem, wo schon das Auftauen zur Belastungsprobe für die Nase wird, gewollft gestreckt und billiges Obst und Gemüse.
Obst, Gemüse eingefrorem und dem Fleisch schon beigemischt, ist zwar praktisch, aber auch nicht das "Gelbe vom Ei". Schon mal was von "biologischer Verfügbarkeit" gehört?
Leber- & Nierenprobleme können relativ einfach angegangen werden und das zum Nulltarif, wenn man weiss wie, gut man muss mal wieder die "Augen aufmachen und den Hintern bewegen", aber dann wird`s auch artgerecht. Ideal wäre der Pansen frisch aus dem Weiderind, aber wer kommt in Zeiten der Massentierhaltung und Silagefütterung incl. der EU Vorschriften, denn da noch dran? Kaum einer!
Meine Tä ist da sehr aufgeschlossen und unterstützt mich jederzeit in der artgerechte Ernährung und Frau Dr. Jutta Ziegel, das "schwarze Schaf" der Brache happy_02 verkauft gar keine FeFu mehr. Und ist bei den meisten Kollegen spätestens nach "Hunde würden länger leben..." eine Person non Grata
LG Bine

airenois
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Re: Tierärztepfusch

Beitrag von airenois » So 19. Aug 2012, 07:56

Hallo Bine,

Frau Dr. Jutta Ziegler verkauft kein Fertigfutter, aber empfehlen tut sie noch das FT von natura-vet.

Lieben Gruß
Nicole
Lieben Gruß Nicole & Ennox und Erle

Bine

Re: Tierärztepfusch

Beitrag von Bine » So 19. Aug 2012, 08:43

airenois hat geschrieben:Hallo Bine,

Frau Dr. Jutta Ziegler verkauft kein Fertigfutter, aber empfehlen tut sie noch das FT von natura-vet.

Lieben Gruß
Nicole
Stimmt. Für mich persoenlich ist Fe gar keine Option mehr. Ich Kauf auch nur Stück-Fleisch und wolfe es selber,
weil ich grundsätzlich sehen möchte, was im Napf landet.
LG Bine

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Eddis
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Re: Tierärztepfusch

Beitrag von Eddis » So 19. Aug 2012, 18:48

Bine hat geschrieben: Also liebe Foris seid kritisch, auch wenn der Gegenüber einen weissen Kittel trägt, damit ihr nicht ausgenommen und abgezockt werdet
LG Bine
Ja und beschränkt euch nicht so auf die Tierärzte, bei den Menschenärzten ist Mißtrauen ebenfalls angebracht.
Lieber Gruß Simona mit Sir Eddi

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