Ist Homöopatie Humbug?

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doris
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Re: Ist Homöopatie Humbug?

Beitrag von doris » Mi 30. Mär 2011, 10:26

Hallo,

leider habe ich persönlich auch noch keine guten Erfahrungen mit Homöopatie gemacht. Bei mir hat es nie geholfen. Ich halte es aber durchaus für möglich, daß ich einfach beim "falschen" war. Ich glaube auch, daß man suchen muß und Glück haben, daß man dann an den richtigen kommt.
Was bei mir aber wirklich sensationell gewirkt hat war TCM (Traditionelle chinesische Medizin). Allerdings habe ich da auch den "Richtigen" gefunden.
Er hat nach Schulmedizin-Studium als Arzt gearbeitet und nebenher in jahrelanger Arbeit eine TCM-Ausbildung gemacht.
Das ist jetzt leider OT und deshalb will ich da auch nicht näher drüber berichten.
Ich will damit sagen, daß ich durchaus an Homöopatie glaube, allerdings bin ich Eddis Meinung, daß sich sehr sehr viele Scharlatane hier tummeln.
Ich glaube die Alternativ-Medizin ist überhaupt kein Humbug, nur nicht jede Thearapie-Form ist für jeden was.
Das gefällt mir auch an Alternativen Heilmethoden, daß nicht jeder über einen Kamm geschoren wird, sondern es, wenn es gut gemacht wird, sehr individuell therapiert wird.

LG Doris
Stillstand ist Rückstand

Eddi

Re: Ist Homöopatie Humbug?

Beitrag von Eddi » Mi 30. Mär 2011, 11:35

Moin,

nun, @Doris, @all, ich denke, gute Medizin ist immer individuell, egal ob sog. alternativ oder sog. schulmedizinisch.
Und ich glaube (befürchte eher!), daß die sich gut verkaufenden Scharlatane da einfach die Marktlücke ausfüllen, die Leute zuquatschen und über diese "Zuwendung" einen großen Teil ihres fragwürdigen Erfolgs beziehen. Wobei das jetzt nicht so negativ aufzufassen ist, daß alle Alternativler (ich will mal nicht sagen -mediziner) dummes Zeug labern. Auch die guten nehmen sich Zeit für ihre Patienten, auch die guten Schulmediziner. Bei denen it nur das Problem, daß sie ihre Zeit nicht bezahlt bekommen. Was ich zB nicht verstehen kann, krankt doch unser Gesundheitswesen genau daran, daß aus Zeit- u Hektikgründen viele falsche Diagnosen und Therapien zustande kommen.
Der "richtige" Homöopath muß sich die Zeit einfach nehmen, denn ohne die aufwendige Anamnese kann er gar nicht das richtige Mittel ermitteln. Und das ist auch genau die "schlachte" Erfahrung, die viele mit der Homöopathie machen. Sie nehmen Humpti-D6, weil der Nachbar danach auch wieder fit war, aber Humtpi paßt nun mal nur zum fettleibigen cholerischen Senior, der abends schlapp wird und nicht zur schlanken, freundlichen Frau, die abends munter wird. Fazit der freundlichen schlanken Frau: Homöopathie taugt nicht.
Das ist ja die Krux daran, daß es eben nicht mit den überfliegen der Apothekenumschau gelernt wird, sondern profundes Wissen dahinter steckt. Die guten Alternativler, die ich kenne, rekrutieren sich überwiegend aus dem Ärztekontingent, das festgestellt hat, das Wissenschaft nicht alles ist und das andere Methoden mit geringeren Nachteilen eingesetzt werden können. Die haben eine gescheite Grundlage, auf deren fruchbaren Boden auch alternative Methoden sinnvoll eingesetzt werden können. Die kennen auch die Grenzen und können frühzeitig genug andere Therapien einsetzen.

Das Beispiel Meditonsin:
fällt ebenfalls unter Komplexmittel, hat daher eine relativ große Wirksamkeitsbreite; Inhaltsstoffe sind Atropinum = Tollkirsche, Mercurium = Quecksilber, Aconitum = Eisenhut. Nur mal beiläufig so zur Anschauung, daß hier zwar mit stark verdünnten aber noch nicht rechnerisch Ausgangssubstanzfreien Lösungen umgegangen wird, die im Ursprung doch ausgesprochen giftig sind. Atropinum ist neben anderen Indikationen bei beginnendem "dicken Hals" gedacht. Mercurium bei Entzündungen im Mund/Rachenschleimhautbereich, Aconitum generell bei grippalen Infekten.
Wenn man sich die Mühe macht, bei diesen Komplexmitteln mal die einzelnen Modalitäten zu vergleichen, stellt man oft fest, daß sich einige zwar nicht wirklich diametral aber doch schon ein wenig widersprechen. Man hofft einfach, daß das Mittel, welches am ehesten zum entsprechenden Typ einzeln passen würde auch in der Kombination greift und die anderen die Wirkung nicht zunichte machen. Funktioniert auch meist recht gut, siehe Traumeel und Co. Aber grad bei Meditonsin ist das A + O, daß es ganz ganz früh gegeben wird, am besten ehe man die Symptome merkt. Ich sag immer "wenn Sie morgen krank werden, nehmen sie es heute ein". Daraus ergibt sich aber, wenn man die Symptome erst mal hat, daß es auch nicht mehr wirklich durchschlagend wirkt, v.a. wenn man möglicherweise besonders auf das Atropinum (wg, Typ, Modalitäten und Verlauf) reagiert.
Gutes Beispiel dafür, daß eine unpassende Indikation zu schlechtem Ergebnis führt. In diese Fällen hätte vielleicht ein Komplexmittel aus der Heel-Serie besser gewirkt oder ein Einzelmittel, das auch dem Konstitutionstyp des Patienten besser entspricht.

LG
Eddi

Freddy

Re: Ist Homöopatie Humbug?

Beitrag von Freddy » Mi 30. Mär 2011, 18:58

Hallo zusammen,
pivi hat geschrieben:frei nach dem Motto, keine Wirkung ohne Nebenwirkung.
das muss nicht unbedingt so sein. Falsch repertorisierte homöophatische Mittel haben meist auch keine Wirkung bzw. Nebenwirkung. Das heißt aber nicht, das die gleichen Mittel bei dem "richtigen Patienten" bzw. der "richtigen Krankheit" wirkungslos sein müssen.

Nur mal meine laienhaften, spekulativen Gedanken dazu. Ich erkläre mir die Wirkung und auch die meist fehlende Nebenwirkung, analog zu dem fast allgegenwärtigen Phänomen der Resonanz.

Resonanz bedeutet das ein schwingungsfähiges System ( z.B. der Schwingkreis im Radio, Gitarrensaiten oder die Mauern von Jericho ;) ) durch Zuführen von Energie in seiner Eigenfrequenz (z.B. elektromagnetische Wellen, Schallwellen oder Bewegungsenergie) zugeführt bekommt in immer größer werdende "Resonanzschwingungen" gerät.
Ganz anschaulich bei dem Beispiel Radio. Wir stellen mit dem Senderknopf ( er ist verbunden mit dem Kondensator eines Schwingkreises) die Eigen-Frequenz des Schwingkreises ein. Sobald wir die richtige Frequenz des gewünschten Radiosenders gefunden haben, gerät der Schwingkreis durch winzige Energiezuführung in Form elektromagnetischer Wellen in Resonanz. Man sagt das man den Schwingkreis auf den Sender abgestimmt hat. Beim einem Detektorempfänger können wir sogar ohne weitere Verstärkung und Energiezufuhr mit einem Ohrhörer den Sender hören. Wir haben eine eindeutige (hörbare) Wirkung. Wenn wir den Schwingkreis auf eine andere Eigenfrequenz stellen, welche kein Sender nutzt, empfangen wir nur das normale Grundrauschen...also haben keine Wirkung bzw. Nebenwirkung.
Ich stelle mir nun vor, das nur das richtige Mittel mit der entsprechenden Frequenz bzw. Wellenlänge eine Wirkung auf ganz bestimmte Systeme ( eben die mit der "passenden" Eigenfrequenz) im Körper haben könnte. Andere Systeme mit anderen Eigenfrequenzen werden nicht angesprochen. Das könnte auch erklären, warum man so genau und fachgerecht repertorisieren muss. Ein falsches Mittel kann gar nicht wirken, weil es die "falsche" Eigenfrequenz dafür hat.

Oder für den, der es weniger technisch mag: Wir kennen das gleiche Prinzip doch alle aus unseren Kindertagen. Man kann nur schaukeln, wenn man sein Gewicht in Resonanz mit der Schaukel (die auch ihre Eigenfrequenz hat) verlagert. Würde man sein Gewicht zu schnell oder zu langsam verlagern könnte man nicht schaukeln. Wenn man aber in der richtigen Frequenz und im richtigen Moment Bewegungsenergie zuführt, schaukelt man immer höher. Man spricht ja auch sonst nicht umsonst vom "Aufschaukeln"...

Das soll jetzt keine Erklärung für die Wirkungsweise der Homöophtie sein, falls die überhaupt schon jemand kennt. Nur eine Metaher oder ein Gedankenanstoß, aufgrund welcher winzigen und feinen Stimulationen die richtig gesetzt werden, relativ viel "bewegt" werden kann. Ein Grundprinzip das sich die gesamte Natur zieht....

Oh je, verquatscht...:silent:

Wie sagte Eddi so schön, ein Thema:
Eddi hat geschrieben:(gut... für Romanschreiber.... :dog_wink )
Stimmt! Ich nehme nun erstmal Humpti D6, vielleicht hilft das ja... ;)

LG
Freddy

Christine

Re: Ist Homöopatie Humbug?

Beitrag von Christine » Fr 1. Apr 2011, 09:58

Hallo zusammen,
ich habe da `ne nette Geschichte: mein Bruder litt schrecklich an Heuschnupfen (das komplette Programm mit Asthmaanfällen), die herkömmlichen Medikamente vertrug er schlecht. Als es mal wieder besonders schlimm war, lief er in der Firma durch die Produktion und wurde von einem Arbeiter angesprochen, er müsse unbedingt DHU Heuschnupfenmittel nehmen, das wirkt und macht nicht müde. Mein Bruder verzweifelt genug, alles zu probieren, läßt sich das Zeug von seiner Frau besorgen: Igitt, das ist ja Homöopathie!!! So ein Schwachsinn, Humbug etc. Da es jetzt schon mal da war, hat man es halt auch eingenommen, im Prinzip eigentlich nur um zu beweisen, dass es nichts taugt. Tja und was passierte? Die Wirkung war phänomenal! Was er allerdings nicht verstehen konnte, ist warum es nicht jedem Heuschnupfen-Patient hilft. Ich konnte ihn aber mit meinen rudimentären Kenntnissen noch nicht erhellen, da er immer noch nichts über Homöopathie wissen will (seit Jahren nun). Männer halt :dog_wink
Unser Tierarzt unterstützt übrigens auch gerne mit Homöopathie, wobei er es bedauert, sich nicht mehr damit befassen zu können, also ist die erste Wahl bei ihm oft die herkömmliche Medizin, da er mit seinen Patienten nicht experimentieren möchte.
Viele Grüße
Christine

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ChristaS
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Re: Ist Homöopatie Humbug?

Beitrag von ChristaS » Fr 1. Apr 2011, 12:15

Hallo zusammen,

meine Tierärztin tat früher Homöopathie auch als Humbug ab, mittlerweile konnten aber zahlreiche Patienten und ihre Besitzer sie davon überzeugen, dass irgendetwas daran sein muss. So behandelt sie mittlerweile nicht rein schulmedizinisch sondern auch alternativ, wenn es sinnvoll ist, und bildet sich auch regelmäßig weiter. Ein Beispiel: Während sie früher bei Herz(rhythmus)störungen immer selbstverständlich (teure) Herztabletten verschrieb, ist sie mittlerweile darauf umgestiegen, bei alten Hunden erstmal Crataegus zu probieren und erst wenn das Mittel keinen Erfolg zeigt auf herkömmliche Medizin zurück zu greifen.
Ich selbst war früher auch skeptisch, dachte "wenn man dran glaubt...", doch als vor vielen Jahren ein Viehdoktor meinen Cockerspaniel mit homöopathischen Mitteln behandelte und (für mich) wahre Wunder vollbrachte, musste ich meine Meinung revidieren, denn die Hündin "glaubte" sicher nicht dran.
Noch ein Tipp: Heute ist ein ganz wichtiges Buch in meinem Regal "Unsere Hunde - gesund durch Homöopathie" von H.G.Wolff. Darin bekommt man viele Erklärungen und Anregungen über die Verwendung einzelner Substanzen. Die Anschaffung lohnt sich, finde ich.

Liebe Grüße,
Christa
... mit Butzi, Olympia und Laima im Herzen.

Artus

Re: Ist Homöopatie Humbug?

Beitrag von Artus » Fr 1. Apr 2011, 12:29

Hallo Christa,
hallo zusammen,
Christa schrieb: meine Tierärztin tat früher Homöopathie auch als Humbug ab, mittlerweile konnten aber zahlreiche Patienten und ihre Besitzer sie davon überzeugen, dass irgendetwas daran sein muss. So behandelt sie mittlerweile nicht rein schulmedizinisch sondern auch alternativ, wenn es sinnvoll ist
Unsere Tierärztin ist immer aufgeschlossen und tolerant gegenüber der Homöopathie gewesen. Wir haben ihr immer von den homöopathischen Behandlungen unserer Hunde berichtet.

Inzwischen ist es auch bei unserer TÄ so, dass sie bereits ein Seminar besucht hat, und auch alternativ mit Homöopathie behandelt.

Ich finde dies einfach toll.

LG Rosi

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