Zeckenprophylaxe über Vit.B-Komplex

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Artus

Re: Zeckenprophylaxe über Vit.B-Komplex

Beitrag von Artus » Di 12. Apr 2011, 21:50

Hallo zusammen,
Uli schrieb: Permetrhin gilt als besser verträglich, wie andere Pyrethroide, jedoch haben verschiedene Läusestämme bereits Resistenzen entwickelt.
Ist es dann undenkbar, das Zecken auch Resistenzen gegen diesen Wirkstoff entwickeln könnten?

http://www.hamburger-fortbildungstage.d ... asion.html

LG Rosi

Freddy

Re: Zeckenprophylaxe über Vit.B-Komplex

Beitrag von Freddy » Mi 13. Apr 2011, 11:29

Hallo zusammen,
kenzo hat geschrieben:Pyrethroide werden seit Jahrzehnten beim Menschen, insbesondere bei Kindern gegen Kopfläuse eingesetzt.
Das stimmt schon...diese werden normalerweise aber nur bei akutem Befall gegeben und nicht vorbeugend ganzjährig eingesetzt...

Felix bekam in den vergangenen 4-5 Monaten kein Zeckenschutzmittel ( außer etwas Bierhefe im Futter) und hatte in dieser Zeit nicht eine einzige Zecke. Welchen vernünftigen Grund gibt es, ihn vollkommen unnötig in dieser Zeit einer chemischen Keule auszusetzen?

Wenn eine akute Zeckengefahr vorhanden ist und keine anderen ungiftigeren Mittel oder Repellentien für eine Bekämpfung ausreichen, kann ich den Einsatz solcher Mittel durchaus nachvollziehen. Es ging mir einfach darum, einen etwas kritischeren Umgang mit Substanzen deren Auswirkungen wir nicht genau einschätzen können, zu vermitteln

In meiner Nachbarschaft gibt es einen Hund der ganzjährig ein „Antifloh- bzw. Antizeckenhalsband“ (Scalibor) trägt. In der Familie leben zwei kleine Kinder...auf meine Frage warum sie das tun, hatten sie keine schlüssige Antwort....es ist halt einfach, sauber und bequem...

Wie ich schon Eingangs sagte, es ist immer eine Risiko-Nutzen-Abwägung und letzten Endes muss das jeder für sich, seinen Hund und seine eigene Situation entscheiden. Wie beim Impfen und anderen Dingen eben auch...

Aber jetzt kommen wir doch etwas weit von der Eingangsfrage weg. Es ging darum, ob sich Vit. B-Komlexe für eine „Zeckenprophylachse“ eignen oder nicht. Wenn ich das richtig verstanden habe, kommen bestimmte chemische Mittel bei Porter eh nicht in Betracht, weil er sie nicht verträgt...

LG
Freddy

Artus

Re: Zeckenprophylaxe über Vit.B-Komplex

Beitrag von Artus » Mi 13. Apr 2011, 12:16

Hallo Annette,

ich würde mich freuen, wenn Du noch einmal über Deine Erfahrungswerte "nach der Zeckenzeit" berichten würdest.

LG Rosi

Jackson

Re: Zeckenprophylaxe über Vit.B-Komplex

Beitrag von Jackson » Mi 13. Apr 2011, 13:55

Hallo Rosi,

das mache ich gerne,

lieben Gruß
Annette

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kenzo
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Re: Zeckenprophylaxe über Vit.B-Komplex

Beitrag von kenzo » Do 14. Apr 2011, 10:23

Freddy:Das stimmt schon...diese werden normalerweise aber nur bei akutem Befall gegeben und nicht vorbeugend ganzjährig eingesetzt...
...und genau so machen wir das mit der Zeckenprophylaxe!

Maximal 3-5 Monate pro Jahr!


Gruß
Uli
Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird!

Eddi

Re: Zeckenprophylaxe über Vit.B-Komplex

Beitrag von Eddi » Do 14. Apr 2011, 11:32

Hallo,

ich wollte mich ja eigentlich zu Beginn des Threads schon über das Präparat aufregen; nicht persönlich, sondern über die unglaublich frechen Werbeversprechen an sich.
Auch hier wird mit natürlich und Vitamin B aus der Bierhefe geworben. Ja, putzig gell, wenn man sich mühsam und mit Hilfe bis zur Zusammensetzung vorgearbeitet hat (wer tut das, wenn er schon so niedlich wahnsinnsgesund und natürlich gelesen hat?), erfährt man, daß zwar Bierhefe drin ist, aber doch auch so tolle Sachen, wie Reisstärke etc. Sollte der Allergikerhund also vorher immer mal gründlich recherchieren. Und dann kommts: VitB ist auch zugesetzt(!). Ja, und da liest man auch wieder gern drüber hinweg, steht ja schon im Zusammenhang mit natürlich da. Doch die Quelle fürs Vitamin wird nicht verraten, ergo künstlich. Ob das nun schlimm ist oder nicht, will ich mal jedem selbst überlassen, aber mich kotzt es echt an, daß mit unzähligen Präparaten und der geschürten Angst der Tierbesitzer vor allem was nach "Chemie" klingt Schindluder getrieben wird, mit Versprechen, die bei näherem hinsehen keine sind.

Ob nun Prävention mit Vit B überhaupt sinnvoll ist oder so ganz ohne Nebenwirkungen, oder überhaupt mit Wirkung ist sehr umstritten. Porter mag noch keine Zecke gehabt haben. Aber Zirbel auch (fast) noch nicht, obwohl sie mehr im Wald herumschwirrt, als Jago, deer schon eine Handvoll volle Biester präsentiert hat und "nur" mit auf die Pferdeweide geht. Das Problem istz, daß man sich gern einreden mag, daß es geholfen hat aber keine Blindstudie als Vergleich machen kann. nun mag man sagen, VitB sei nicht weiter schädlich. Aber das hat man vor noch nicht langer Zeit von Vit E beispielsweise auch gedacht und festgestellt, daß es ganz erheblich schädlich sein kann und im Gegenteil zur Absicht das Krebsrisiko teilweise sogar erhöht hat.
Daß der Körper überschüssges Vit B sogar über die Haut, dem unpraktischsten Weg, "Fremdstoffe" loszuwerden, abgeben wil, zeigt, daß die "normalen" Stoffwechselwege erschöpft sind, sonst würde es über Leber und Nieeren ausgeschieden/abgebaut.

Ich will damit Porters und anderer Hunde Erfolge im Kampf gegen die Blutsauger nicht schlecht machen, wenns klappt, soll es mir Recht sein und wenn andere Präpararte nicht vertragen werden, so muß man eben das individuelle Risiko anders bewerten und den Weg wählen, der funktioniert, auch wenn es möglicherweise objektiv nicht die erste Wahl ist.

Ich möchte nur dafür sensibilisieren, daß nicht alles, wo natur in Regenbogenfarben drauf prangt auch natur ist und daß alles Wirkungen und Nebenwirkungen hat.
Chemische Präparate haben unzweifelhaft den Vorteil, daß sie in ihrer Wirkung genauer erforscht und sehr viel definierter als viele "natürliche" Substanzen sind. Damit auch oft in ihrer Konzentration trotz der auch für Warmblüter vorhandene Giftigkeit ungefährlicher als so manche Natursubstanz in gleicher Indikation.

Bleiben wir beim Beispiel diverser Repellents für Blutsauger aus dem Gliederfüßerbereich:
ersetzt werden Monosubstanzen aus der Permethrinklasse gern durch "pflanzliche" Präparate. Deren Inhaltsstoffe sind nicht standardisiert und somit in ihrer Zusammensetzung oftmal stark schwankend (fragt sich da eigentlich jemand, ob sie aus biologischem oder umweltverträglichem Anbau oder Gewinnung stammen?). Und welche Hauptbestandteile sind in diesen Pflanzen, die insektizid/repellierend wirken? Geraniol, Permethrin-Derivate. Das Permethrin ist aus Pflanzen isoliert und dann künstlich nachgebaut worden und wird nun in Reinform in den "chemischen" Keulen verwandt. Also gart nicht so viel anders, als Frontline und seine Kumpels.
Wenn andere Stoffe eingesetzt werden, so sind es häufig ätherische Öle. Wirken durchaus stark abwehrend bis tödlich auf Rüsselpieker. Aber sie werden zB auch über die Haut aufgenommen, im Gegensatz zB zu den modernen "Chemiesachen", die so formuliert wurden, daß sie möglichst nicht resorbiert werden und im Fettmantel der Haut gebunden werden. Unsere Haustiere können artspezifisch teilweise diese Öl-Substanzen viel schlechter abbauen als wir Menschen.
Summasumarum ist es stets die Dosis, die das Gift macht. Und die stärksten Gifte kommen aus der Natur. Nicht weil "Pflanze" draufsteht sind diese Sachen automatisch gesund und Nebenwirkungsfrei. Auch der Einsatz überdosierter Vitamine sollte unter Nachdenken erfolgen.

Wollt ich nur mal so zum Nachdenken anbieten, nicht gleich als Plädoyer und Lobbyismus für BASF und Co sehen. Ganz sicher nicht. Und es gibt wenig, was nicht verbessert werden könnte.Ich finde nur, da wird viel zu kritiklos "gut gemeint".

LG
Eddi

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Sabine14
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Re: Zeckenprophylaxe über Vit.B-Komplex

Beitrag von Sabine14 » Do 14. Apr 2011, 12:18

Eddi

:thumbup:

ich bin stark Öko orientiert: aber Hunde, Katz, Pferd werden sehr häufig entwurmt, Scalibor wird bei Hunden, Katz Frontline angewendet.
Und mir würde es eben aus den von Eddi angeführten Gründen nicht im Traume einfallen ungeprüftes Zeug auf / in die Viecher zu kippen - ich habe nämlich vor der Natur den allerhöchsten Respekt!

Beispiel:
Aconitum = Eisenhut (wunderschön) eine der giftigtigsten Pflanzen bei uns, kann jeder frei im Gartencenter erwerben. Für eine Vergiftung reicht es aus, die Wurzel in der Hand zu halten, Gift wird durch die Haut aufgenommen. Ohne Warnhinweise. Mich schüttelt es jedesmal wenn ich das sehe.
Oder Digitalis oder Stinkwacholder (da reicht es den Geruch einzuatmen, um Leberschäden hervorzurufen).
Und da gibt es noch ganz viele solcher Fälle.

LG

Sabine
"Wir sehen die Dinge nicht, wie sie sind, wir sehen sie, wie wir sind." unbekannt

Freddy

Re: Zeckenprophylaxe über Vit.B-Komplex

Beitrag von Freddy » Do 14. Apr 2011, 19:42

Hallo Sabine,

diese Dinge kann man nicht verallgemeinern. Du sprichst von ausgesprochenen Giftpflanzen die man bestenfalls homöpatisch nutzen würde (1). Niemand der bei Sinnen ist, würde sie sich einverleiben oder auf Haut schmieren....ebensowenig auf den Hund...
Es gibt viele Pflanzen bzw. Zubereitungen daraus, die ähnlich gut erforscht sind oder vielleicht noch besser als chemische Substanzen, auch weil sie z.T. schon seit Jahrtausenden erfolgreich in Gebrauch sind...Bierhefe z.B. ;)

LG
Freddy

OT: (1)Oder wie im Falle des Aconitum als Bestandteil der Flugsalbe. Die im falschen Maße appliziert, allerdings schnell für ein endgültiges "Abheben" sorgen könnte...

Die sich hieraus ergebene "Hexendiskussion" habe ich mal hierhin verschoben...
Freddy
Zuletzt geändert von Freddy am Fr 15. Apr 2011, 18:17, insgesamt 3-mal geändert.
Grund: Verweis auf "Hexendiskussion" zugefügt...

TiJo

Re: Zeckenprophylaxe über Vit.B-Komplex

Beitrag von TiJo » Mi 20. Apr 2011, 07:38

Hallo,
Eine Freundin von mir hat einen chronisch kranken und an Diabetes leidenden Hund, der bereits 11Jahre alt ist. Sie hat früher auch Expot gegeben und wollte das der alten Hündin nicht mehr antun, nach dem Diabetes festgestellt worden war.
Sie füttert nun auch Bierhefe und gibt ein wenig Kokosfett ins Fell, laut Ihrer Aussage funktioniert das sehr gut.
Wir selbst haben die letzten 2Jahre immer Expot benutzt und es hat super gewirkt, nachdem ich aber in letzter Zeit immer mehr über Leberschäden bei Spoton Benutzern gelesen habe, habe ich dieses Jahre zu ersten Mal das Scalibor angelegt.
Bisher habe ich seit dem keine Zecken mehr gefunden, auch nicht bei der Bordermixdame und Ihrer wahnsinnigen Wolle.
Es ist ein leidiges Thema und ich glaube man wird immer einen KOmpromis eingehen müssen, entweder Zecken und was da sonst noch kreucht oder Zeckenmittel.
Bei uns Menschen ist das doch auch nicht anders, Medikamente haben auch oft Nebenwirkungen, man muß halt enscheiden was schlimmer ist.

redchili

Re: Zeckenprophylaxe über Vit.B-Komplex

Beitrag von redchili » Mi 20. Apr 2011, 07:48

Moin Tine,
TiJo hat geschrieben:nachdem ich aber in letzter Zeit immer mehr über Leberschäden bei Spoton Benutzern gelesen habe
kannst Du dazu was Näheres sagen oder Quellen angeben? Ich bin aus praktischen Gründen kein Freund von Zeckenhalsbändern, weswegen ich dem Wuffel auch das Spot-on-Zeug verpasse, und höre davon zum ersten Mal. Da würd ich gern mehr zu wissen.

Viele Grüße,
Antje mit Luzie

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