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Prey-Modell

Verfasst: Mo 17. Jun 2019, 09:45
von Anja1402
Hallo zusammen,

in letzter Zeit habe ich im Zusammenhang mit der Rohfütterung immer öfter vom sogenannten Prey-Modell gehört und gelesen. Diese Methode orientiert sich noch stärker als das normale Barfen am Fressverhalten des Wolfes, bevorzugt werden ganze Beutetiere verfüttert, Gemüse oder Kohlenhydrate werden gar nicht gegeben, höchstens Öl kommt noch dazu. (Infos zB hier: https://vitaler-hund.de/ernaehrung/die-prey-methode/ oder unter anderen Links, einfach mal googeln.) Für Katzen erscheint mir das sinnvoll, aber bei Hunden gehen die Meinungen ja teilweise weit auseinander, ob der Verdauungstrakt des Hundes wirklich dem des Wolfes entspricht oder ob sich unsere Hunde im Laufe der Jahrtausende des Zusammenlebens mit uns nicht doch eher Richtung Omnivor entwickelt haben und dementsprechend eine reine Fleischfütterung wie beim Prey-Modell evtl. unzureichend ist. Außerdem stelle ich mir die Beschaffung des Futters etwas aufwendig vor - wenn man nicht gerade an einer Quelle sitzt (Jäger, Bauernhof, Schlachter in der Bekanntschaft o.ä.), ist es doch nicht ganz einfach, an ganze Beutetiere heranzukommen. Klar, manchmal werden Kaninchen oder Hühnchen im Ganzen im Supermarkt angeboten, aber die sind ja auch immer ausgenommen und gehäutet. Und ich hätte Bedenken, dass mein Hund, wenn er ganze Beutetiere bekommt, zum Selbstversorger mutiert - ich meine jetzt nicht, dass er anfängt zu jagen, aber ich würde mir Sorgen machen, dass er zB tote Tiere, die ab und zu im Wald oder auf dem Feld rumliegen, aufnimmt und frisst :dog_wacko
Hat jemand von euch Erfahrungen mit dieser Fütterungsart, selbst gemacht oder aus dem Bekanntenkreis? Gibt es irgendwelche Vorteile, die das Ganze rechtfertigen, oder gravierende Nachteile?

Re: Prey-Modell

Verfasst: Mo 17. Jun 2019, 12:57
von ChristaS
Hallo Anja,

ich habe gar keine Erfahrung damit, kann aber sagen, dass MEINE Hunde damit nicht zufrieden wären. Sie fressen von sich aus Gras, plündern meine Obststräucher und -bäume und machen auch vor den Tomatenpflanzen nicht halt. Sie lieben ihr "Mittagessen", das aus rohem Obst und/oder Gemüse besteht, meist Apfel, Möhre, Kohlrabi, Banane oder was halt sonst gerade da ist. Selbst Mais klauen sie auf dem Feld und fressen ihn genüsslich. Davon abgesehen fressen auch Wölfe Beeren und Früchte und durch das Verspeisen von Huftieren auch mittelbar (verdaut oder vorverdaut) Gras, Getreide etc.
Tatsächlich kenne ich auch niemanden, der diese Prey-Methode anwendet. - Mir wäre das tatsächlich zu unsicher, ernährungstechnisch betrachtet.

Liebe Grüße,
Christa

Re: Prey-Modell

Verfasst: Mo 17. Jun 2019, 17:27
von lutz
Hallo Anja,

Habe auch keine Erfahrung mit dieser Art der Fütterung. Aber ich kann mir auch nicht vorstellen dass diese doch wohl ziemlich unappetitliche Fütterungsmethode unsere Hunde wirklich gebrauchen. Die zweite Frage stellt sich da für mich ob das wirklich gesund ist, für mich wäre da der Eiweißanteil der die Nieren belastet glattweg zu hoch. Das kann ein Airedale gar nicht gut vertragen. Der Anteil an der Fütterung von nur 15% vorverdauter oder ganz verdauten Nahrungsbestandteilen in den vorgetäuschten Beutetieren der Hund ist m.E. zu gering.
Grteta bedient sich jeden Tag draußen nicht nur mit Gras sondern liebt Beinwell und Lungenkraut sehr. Beides ist gut für die Gelenke. Sie ist zwar eine große Jägerin würde aber niemals z.B. eine Ratte oder auch nur Maus fressen. Ihr geht es dabei mehr ums killen.

Viele Grüße von lutz mit Greta