Hallo,
Franka hat geschrieben:Heißt diese Aussage jetzt,daß, wenn das Blut des Hundes ,wie meine Tierärtzin sagte, super ist,doch nicht i.O. sein muß?
Auch in der Tierklinik fanden sie Ronjas Allgemeinzustand und auch die Blutwerte top.(sie finden dort auch super ,wenn gebarft wird!)
ich möchte zusätzlich zu Freddy nochmal etwas wissenschaftlicher und allegemeiner darauf eingehen:
Blutuntersuchungen sind unglaublich wertvoll aber eben allein und noch schlimmer einzelne Parameter für sich betrachtet wenig aussagekräftig. Gerade mit den meisten Mengen-Elementen ist das so eine Sache: die werden so nötig im Zellstoffwechsel gebraucht, daß sich der Körper einen Mangel oder ein Ungelichgewicht nicht leisten kann. Darum werden diese Spiegel im Serum akribisch gleich gehalten, sonst funktioniert alles nicht mehr. Ein akuter Ca-Mangel zB macht die Tiere träge, schlapp, die Körpertemperatur fällt, die einzelnen Zellen werden auf Sparflamme gestellt, Kreislauf fährt runter. Wird nun nicht ausgeglichen, so fahren alle Systeme immer weiter herunter, bis der Körper einfach aufhört zu funktionieren.
Darum kann der Ca-Wert im Blut nicht viel sagen, betrachtet man ihn allein, solange das Tier nicht platt in der Ecke liegt. Passen aber alle Prameter zusammen, die Verhältnisse der E-lyte, Organwerte, die Transporteiweiße (im Befund als Gesamt-Protein, Globuline, Albumin etc aufgeführt) und die klinischen Erhebungen (Hund platt, Hund pumperlgsund scheinend etc) , dann kann man sich ja auch auf die entsprechende Erkrankung oder noch schöner Nichterkrankung konzentrieren. Ist der Hund munter und fit und die Parameter alle im grünen Bereich, dann darf man auch insgesamt zufrieden sein.
Wäre nur das Ca erniedrigt, so würde man sicher auch andere klinische Veränderungen wahrnehmen, wie mangelnde Belastbarkeit, Stoffwechselauffälligkeiten etc, möglweise Lahmheiten bei chronischen Ca-Imbalancen.
Und wie immer sind Blutwerte eine
Momentaufnahme. Wenn Abweichungen vorliegen, sollte das mit weiteren Parametern verifiziert werden und meist auch der VErlauf kontrolliert werden. Natürlich gibt es Parameter, die viel wichtiger sind als andere, welche, die allein schon recht eindeutig in eine Richtung weisen und welche, die allein völlig uninteressant sind, in Gesellschaft aber wichtige Hinweise liefern.
Darum dränge ich ja zB bei den ganzen Hormonsachen so auf viele Parameter, mehrfache Bestimmung etc.
LG
Eddi
PS
Zirbels Blutwerte während der schlimmen Gastritis waren fast alle im Normbereich. Nicht mal im Blutbild krankhafte VEränderungen. Sogar die Standard-Pankreaswerte gaben keinen Verdacht auf eine so schlimme Panktreatitis. Nur der schrecklich kranke Hund. Erst weiterführende Blutparameter brachten es zu Tage, bzw brachten eine Übereinstimmung von Klinik und Werten. Hätte man sich hier auf die "einfachen" Blutwerte verlassen, so hätte Zirbel genau die verkehrten Medikamente "für den Magen" bekommen und... nun, das hätte die Bauchspeicheldrüse sicher platt gemacht und im Gefolge den Hund.
Nur mal so als bei mir noch sehr präsentes Beispiel für Interpretationen von Blutuntersuchungen.