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Hallo allerseits,

nochmals herzlichen Dank für die netten Begrüßungen im Vorstellungsthread! Nachdem ich Frésia bisher als den Superhund präsentiert habe, der sie ja natüüürlich auch ist möchte ich jetzt doch mal ein kleines Problem ansprechen, das uns erst normal bzw. harmlos erschien, in den letzten Tagen aber doch sehr nervig geworden ist.

Die Lütte beißt bei JEDEM Spiel, sowohl bei mir als auch bei meinem Freund, und so langsam fängt es an, weh zu tun, wenn sie einem ihre spitzen kleinen Zähnchen in die Hände bohrt. Die üblichen Tipps wie "NEIN sagen, Spiel sofort abbrechen" oder auch "Schnauze zuhalten" usw. nützen bisher leider gar nichts. Vorhin war ich für die 2. Impfung beim Tierarzt. Da war sie natürlich mal wieder gaaaanz lieb, die kleine Streberin. Ich hab das Problem angesprochen, und er hat mir empfohlen, ihr zu zeigen, wer der Chef ist: am Nacken packen, eng zu mir heranholen, dann in die liegende Position drücken und so lange unten halten, bis sie ganz ruhig wird. Eben beim Spaziergang hab ich das schon ausprobiert - ruhig wird sie in der Tat, und sie versteht auch, dass es ernst ist, aber gleich nachdem es vorbei war, hat sie wieder gebissen bzw. geschnappt. Und ich kann sie doch nicht alle paar Minuten auf den Boden drücken - oder doch? Ich erinnere mich nicht, dass unsere Airedales das früher so extrem hatten. Klar, sie haben als Welpen beim Spielen auch mal ein bisschen geschnappt, aber bei Frésia nimmt es grad unangenehm überhand.

Ich kam mir bei dem Dominanzmanöver vor den Augen der französischen Spaziergänger natürlich auch gleich vor wie die böse Deutsche, die ihren armen Hund knechtet...

LG,
Insa

Salut,

meine erprobte Antwort darauf ist: zurückbeissen!

Eigentlich mehr die menschliche Variante davon: kneifen.

Wenn Welpen miteinander spielen, beißen sie sich - gegenseitig und gleichzeitig. Das ergibt eine direkte Rückkopplung: wer zu fest zubeißt, wird fester zurückgebissen. Beißhemmung ist nicht angeboren, sondern so erlernt. Woher soll Hund wissen, daß er damit Schmerzen verursacht? Ein Kauknochen meckert schließlich auch nicht...

Die bei unserem Welsh erprobte Vorgehensweise ist: Spielen - wenn Hund beißt, eine mittelgroße Hautfalte nehmen und kneifen, nicht zu fest, am besten proportional zum Schmerz, den der Hundebiß verursacht.

Am besten man hat schon die Hautfalte locker in den Fingern, dann kann man schneller reagieren - erst noch nach der Hautfalte suchen, ergibt eine zu große Zeitverzögerung und Hund kann die Verbindung nicht knüpfen. Man merkt sofort, daß der Hund nachläßt.

Ich würde das sofort und so oft wie möglich trainieren, irgendwann ist das Zeitfenster für diese Lerneinheit zu.

Viel Spaß
Dina

Hallo Insa,

was Dina sagt, sehe ich auch so. Wenn mich ein Zwerg so kneift und mir weh tut (in dem Fall tuts auch weh, wenn die Klamotten leiden! ), kneif ich zurück. Besonders effektiv ist es, wenn Baby die Hand grad locht und man die Lefzen packt oder den ganzen Kiefer drückt, resp die Lefzen auf die Zähnchen. Baby soll ruhig ein bißchen dabei au-piepsen müssen. Klingt gemein, ist aber so effektiv, daß Du das zuhause ohne Publikum schnell erreichst. Meist genügt es das ein paar mal zu machen und Hundi versteht was "auuuu!" heißt.
Nacken rütteln macht man mit Ratten zum totschütteln, normalerweise nicht mit kleinen Hunde zum zurechtweisen, das ist erstens mit Kanonen auf Spatzen schießen und zweitens für den Welpen so nicht verständlich. Seine Geschwister quieken und schnappen zurück, seine Eltern grummeln und weisen sorgfältig zurecht. Nur die böse Rudelchefin vom konkurrierenden Nachbarrudel hinterm Berg würde Welpi totschütteln wollen und so empfände ein Hundebaby auch das Nackenrisseln von Dir.
Wenn Baby beleidigt aufgepiepst hat, nachdem Du -"au"- zurück gekniffen hast, solltest Du beleidigt das Spiel abbrechen und ein paar Sekunden später alles vergessen haben. Dann kanns wieder von vorn los gehen.

Was mir allerdings nicht dazu passt, Deine Schilderung, daß es beim Spaziergang passiert.

Dominanzmanöver vor den Augen der französischen Spaziergänger

Kneift sie da in eure Beine oder wie kommt es? Ich mein, du sitzt doch vermutl nicht auf dem Bürgersteig und machst Welpenkampfspiel?
Wenn sie bei solchen Gelegenheiten nicht aus Spielvergessenheit heraus, sondern zum Erreichen eines bestimmten Zieles (Dich vom Weg abbringen, Kekse haben...) zwickt, dann ist das eine ganz andere SChiene und sollte tatsächlich extra besprochen werden.

LG
Eddi
könte jedes zweite Jahr so einen Knuddelkäfer großziehen....*schmacht*

Danke für die Antworten! Wir werden es mit dem zurückkneifen mal probieren! Erscheint mir auch logischer und weniger brachial als das komplette Unterwerfungsritual.

Eddi, zur Erklärung: Wir hatten vorhin beim Spazierengehen gerade eine kleine Knuddelpause eingelegt, weil sie mir das Bällchen so schön gebracht hat. Dann schmeißt sie sich immer ganz glücklich auf den Rücken und lässt sich durchkraulen - allerdings nie, ohne dabei zu schnappen und zu beißen zu versuchen, was den Spaß erheblich herabsetzt. Aber wie gesagt: Ab jetzt wird zurückgebissen!

LG;
Insa

Hallo Insa,

so klein sind sie alle bissige Krokodile.


Wir haben Wijnta nicht gekniffen, sondern ein "auuuuuuu" in höchsten Tönen und laut hervorgebracht und haben sie stehen lassen. Ihr Blick war dann oft nicht mitanzusehen, so traurig, weil das Spiel zu Ende war. Deshalb sich lieber nicht umdrehen beim Weggehen. Sie hat es recht schnell verstanden und sich ordentlich angestrengt, nicht so grob zu sein. Gelang ihr nicht immer, aber immer öfter.

Es hörte erst wirklich auf, als sie ihre bleibenden Zähne hatte.


Wenn sie biss beim Pfotenabputzen haben wir sie geschimpft. Stehen lassen ging dann ja schlecht. Nach kurzer Zeit hat sie sich dann aufs Händelecken verlegt als Ersatzhandlung.


Viele Grüße
Uschi

Moin Insa, von auf den Boden drücken halte ich garnichts. Verspieltes Beißen und Knabbern ist normal in dem Alter. Wir haben es gemacht wie Uschi, laut Aua gesagt oder gequietscht und das Spiel abgebrochen. Doch das kleine Krokodil versucht es immer wieder. Kein Körperteil ist sicher vor den spitzen Zähnchen und ein kleiner Hund hat sie nicht unter Kontrolle. Auch Kauspielzeug hat nichts genützt. Nach dem Zahnwechsel hat Hund Eddi damit aufgehört. Manchmal überkommt es ihn heute noch, es hat nichts mit Rangordnung zu tun, eher verstehen wir es als eine Aufforderung zum Spiel.

Hallo allerseits,

ein kleiner Statusbericht: Das Zurückkneifen hilft! Sie lässt das Beißen mit wachsendem Erfolg bleiben und hat sich stattdessen angenehmerweise darauf verlegt, uns Hände und Füße abzulecken. Am ersten Tag war noch Dauerkneifen angesagt, inzwischen muss sie nur so so ca. 3-4x am Tag daran "erinnert" werden, dass Beißen nicht nett ist.

Vielen Dank für diesen wirklich guten Tipp, und ich bin froh, dass wir uns die dramatischen Unterwerfungsrituale sparen können, die liegen nämlich keinem von uns.

Liebe Grüße,
Insa mit Frésia aus Saumur (schwitzend bei 33 Grad im Schatten - dabei fällt mir ein: vielleicht ist sie auch nur zu schlapp zum Beißen )