Greifvogel holt Welpen

[Eddis]

Eines Morgens fuhr ich mit dem Boot an unserem Vogelschutzgebiet vorbei und sah in der Ferne eine Ziege. Wo kommt die denn her? Ich bin etwas kurzsichtig und plötzlich erhob sich die Ziege in die Luft und war ein Seeadler. Also der kann auch dicke einen ausgewachsenen Mops davon tragen. Was mich wundert ist der Abstand. Greifvögel sind ziemlich scheu. Wie weit war der Welpe denn weg von seinen Besitzern?

[Stefan K.]

Hallo!

Ich halte die Geschichte auch für glaubwürdig, denn:

Als Benny gerade 10 Monate war, sind wir mit ihm spazieren gegangen und trafen dort Jäger mit einem Steinadler auf der Beitz(Jagt). Adrian und ich durften zum Falkner hin, Benny aber nicht, da der Adler Benny als Beute ansehen könnte, erklärte uns der Jäger. Tja, mit fast einem Quadratmeter Flügelfläche kann ein solches Tier schon seine 10 bis 12 Kg anheben. Gut, Benny hätte er nicht wegschleppen können, aber angreifen und böse verletzen können...

Gruß, Stefan & Benny

[Horst]

Oh man, das is traurig für die Leute.


Ich fand es schon schlimm, wenn Raubvögel die Goldfische im Teich holen, aber ein Hundekind is doch grausam. Die Bilder im Kopf wird man doch ewig nicht los.
Da sitzt man abends vor dem leeren Hundekörbchen mir riesigen Schuldgefühlen. Auch wenn das sicher jedem hätte passieren können.

Gruß Horst und Strolch

[kampo]

Wie schrecklich!!

Ich wäre sicher auch nicht auf den Gedanken gekommen, dass ein Raubvogel mein Hundebaby wegschnappt.

Aber dieses wird sich jetzt in meinem Gehirn festbrennen und ich werde auch die Besitzer von kleinen Hunden warnen. Bei uns sieht man auch Bussarde oder so was ähnliches (kenne mich nicht so aus) fliegen.

Viele Grüße
Ute

[Eddi]

Moin,

also ich wäre echt nicht auf den Gedanken gekommen, mein Hundekind vor einheimishen Greifen schützen zu müssen. Habe auch noch nie erlebt, daß ein Greifvogel mehr als abwartend einen Hund anguckt. Beim Reiten begegne ich ja recht oft allerlei Geviechs und habe auch mit Welpen noch nie festgestellt, daß Bussarde diese "gierig" ansehen.
Aber ich traue solches Verhalten eher Milanen zu, die sind größer und kräftiger, Bussarde tun sich mit großen Beutetieren eigentlich nicht so einfach.
Milane sind auch diejenigen, die wohl in der Tat Fische erbeuten können, @Horst aber ob die aus Gartenteichen was abfischen? Da glaube ich dann aber doch eher an den Graureiher. Dem kann man es ja auch nicht wirklich übel nehmen, denn so ein buntes glitzerndes Fischchen ist halt einfacher aufzuspüren als ein tarnfarbig dunkles Modell.

Mich würde nun brennend interessieren, welche Greifvögel das tun. Ich mein, Vorkommnisse aus dem Gebirge, wie sie Mechthild beschreibt, passen besser in meine Vorstellungswelt. Adler sind groß und stark, schlagen auch große Beutetiere, die sie gar nicht wegtragen können.
Aber daß die deutlich kleineren Nichten und Neffen aus dem Tiefland so nah beim Menschen Beute machen, erstaunt mich ganz schön. Wobei ein Zwerghundwelpe bestimmt nicht schwerer zu erbeuten ist, als eine starke Ratte, die vielleicht sogar wehrhafter ist. Mein Verdacht geht da ganz klar zum Milan, der streicht gern im Tiefflug über das Gelände und überrascht sein Opfer.
Also ich werde jetzt immer ein Auge auf die Burschen haben, wenn ich einem Welpen die Wildnis zeigen will.

Würde man mir auf den Straße oder im Wartezimmer mit sowas kommen, würd ich es echt ungläubig abtun; nun bin ich unerwartet geplättet.

LG
Eddi
hatte mal ne Freundschaft zu einer Schleiereule als Reitbegleitvogel.....

[Barica]

@Eddi: Wieso gerade der Milan? Ich würde eher auf den Habicht tippen. Der siedelt sogar teilweise in urbanen Gebieten und schlägt durchaus Kaninchen und größere Hühner.

LG,
Barbara

[meusebach]

hallo,
gut, ein Papagei ist kein Hund...aber wenn ich mit meinen beiden Vögeln draußen bin, kreist oft ein Milanenweib über uns, kommt auch recht tief herunter und verrenkt sich den Hals beim runterschauen. Bisher habe ich mich immer darüber amüsiert, aber jetzt...
bei Habichten habe ich immer den Eindruck, daß sie doch die menschliche Nähe meiden. Einem Bekannten wurde aber eine freifliegende Amazone vor seinen Augen von einem Falken geschlagen, zum Glück nicht ernsthaft verletzt, so daß sie ihn mit einem herzhaften Biß zum loslassen überreden konnte. Ein Hundewelpe hat da schlechtere Karten .
LG
Mechthild

[Eddi]

Hallo Barbara,

Ich würde eher auf den Habicht tippen

ja, das könnte durchaus auch sein, stimmt. Den hatte ich weniger auf dem Plan, weil immer von "großem Raubvogel" die Rede war, aber die Frau Habicht ist ja durchaus so groß wie ein Bussard. Und die Habichte sind diejenigen, die auch relativ große Beutetiere schlagen, das richtig. So ein Kleinhundwelpe ist ja nicht mehr, eher weniger als ein Karnickel.
Irgendwie hab ich wohl noch eine heile Welt im Kopf, in der die Vögel artig in ihrem Lebensraum bleiben und wir Menschen in unserem. Klar, die Habichte sind schon längst klammheimlich aus dem Wald in bewohntere Gegenden vorgedrungen. Und sie jagen noch mehr als Milane im Überraschungsangriff aus dem Tiefflug und der Deckung heraus.

Früher habe ich immer Hühner bei den Pferden gehalten, da gab es öfter Mal "Ausfälle" wegen Habichtangrifen. Einmal sah ich einen Bussard herab stoßen, der mußte aber dem herbei geeilten Hahn (riesig!) noch schneller flüchten. Ach ja, und die eine Henne, die wochenlang psychisch völlig am Boden war und Panikattacken vom eigenen seufzen bekam, schon als die Wunden längst verheilt waren.....
Übrigens haben sich die Hühner recht intensiv an den Ponys orientiert und sind entweder mehr oder weniger als geschlossene Gesellschaft in den Wald getuppelt oder haben rund um die Ponys gepickt. und das sicher nicht nur, weil sie dort mehr aufgescheuchte Insekten zu finden hofften, sondern weil die großen Tiere auch Sicherheit vor "Raubzeug" boten. Ach menno, ich vermisse meine Hühner, die sind sooo klasse....

Gut, daß unsere ATs eher nicht mehr ins Beuteschema passen.
Ach mensch, mir tun die Leute echt leid, die ihren Mops so verloren haben. Da läßt endlich mal jemand seinen Zwerghund Hund sein und dann so was.

@Mechthild
jau, ich bin nach diesem Thread nun auch bereit, deiner Milanin zu unterstellen, daß sie sich nicht ausschließlich über die abartige Färbung dieser Fremdvögel amüsieren will, sondern möglicherweise deren Nährstoffgehalt berechnet.
Besser mal genau aufpassen, was?

LG
Eddi

[Petra]

Furchtbar, aber leider glaubwürdig !

Unser Foxwelpe hatte im Garten der Züchter einen Bau, in den sind die Welpen oft verschwunden, wenn ein großer Vogel kreiste. Das ging in wärmeren Jahreszeiten gut, nur einmal gab es den Winterwurf, zu dem auch unser Fox gehört, da waren selbst kleinere Vögel so hungrig, dass die Welpen im Schnee dauernd vor ihnen beschützt werden mussten. Wir waren froh, als wir ihn abholen konnten ...
Mittlerweile erwachsen flippt er völlig aus, wenn im Fernsehen Raubvögel zu sehen sind und verbellt sie mit eingezogener Rute ...

Ich kann mich also dem Rat anschließen, auf dem freien Land mit Welpen auch auf die Gefahr aus der Luft zu achten (schätze aber auch, ein AT-Welpe ist schnell zu groß für Raubvögel)

Liebe Grüße, Petra und co.

[GabyP]

Hallo,

hier, auf einer Art Hochplateau, leben Bussarde, Falken und meine Freunde, die Roten Milane. Die Bussarde und Falken bleiben draußen in der Prärie (der Waldrand ist 3 km entfernt) und überm Wald, die Milane kreisen auch übers Dorf. Falken sind eh nie am Boden, die Bussarde bleiben ziemlich lang sitzen, wenn ich mit den Hunden vorbeikomme, ehe sie sich dann mühsam in die Luft erheben (Sitzstangen gibt es nur im Winter und auch nicht mehr so viele wie vor einigen Jahren) - wenn ein Milan mal am Boden ist, geht der viel früher als ein Bussard auf Flucht, ich schätze mal so 40 bis 60 m Entfernung zu meinen Hunden. Und der Milan streicht nicht prüfend über die Hunde, um die "Speisekarte" zu lesen - er fliegt weg. Ich habe noch keinen Milan hier in einen der Gärten abtauchen gesehen.

Als eine Nachbarin - auch letztes Haus im Dorf, großer Garten ohne hohe Bäume, freie Fläche rundum - mehrere Würfe Westies großzog, und mit den Junghunden auch spazierenging, ist ihr keiner der Kleinen greifvogelhalber abhanden gekommen.

Über Habichte kann ich nichts berichten - ich gehe mit den Hunden nicht in den Wald, nur kurze Stücke am Waldrand entlang. Ich weiß, daß Habichte da sind, aber es gab noch keine Begegnung.

Es tut mir leid um den kleinen Mops, traurig für seine Leute.

Aber ich denke schon, daß das in unseren Breiten und Höhen bei fehlender Adlerpopulation schon eine Ausnahme ist.

Viele Grüße