Vorteil-Hund?

rb_Zarefkoeb
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Vorteil-Hund?

Beitrag von rb_Zarefkoeb » Do 5. Jul 2007, 09:28


Ein freundliches Hallo erstmal an dieser Stelle.


Nun habe ich zwei Hunde verloren binnen eines Jahres. Einen an einer Krebserkrankung und vor 48 Stunden den zweiten an einem Verkehrsunfall!


Es geht mir nun verdammt dreckig, denn immer wieder sehe ich den Film vor meinen Augen ablaufen, und das in Bild und Ton. Dann bekomme ich Atemnot, so schlimm, dass ich glaube nun zu ersticken. Mein recher Arm verliert völlig das Gefühl. Das alles hat eine Dauer von ca. fünf Minuten. Den ganzen Tag wird mir abwechseld kalt und warm. Den Pullover ziehe ich dann an und wieder aus.


Nun aber wenn es mir mal "gut" geht stelle ich mir plötzlich die Frage:

"Wozu schaffe ich mir überhaupt einen Hund an, wo liegen eigentlich die Vorteile?"

Ich sehe kaum noch Gründe für ein Für, sondern nur Gegenargumente. Das kann doch eigentlich nicht sein.

Daher nun meine Bitte:

Postet mal die Vorteile für die Anschaffung, denn ich scheine auch noch zu "erblinden!"


rb_Cap
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Beitrag von rb_Cap » Do 5. Jul 2007, 09:46


Hallo,

ich kann mir vorstellen, daß du im Moment noch unter Schock stehst und alles in Frage stellst.

Lass dir doch Zeit, schreib wenn du möchtest über

den Unfall und deine Gedanken dazu. Es hilft vielen, wenn sie über solche Stresssituationen reden und du hast dann auch die Chance selber zu einem Entschluß pro oder Kontra Hund zu kommen.

Schreib uns doch auch, was du für einen Hund hattest, wie er war...

Ich hoffe ich konnte dir ein wenig helfen.

Liebe Grüsse Regine


rb_Zarefkoeb
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Beitrag von rb_Zarefkoeb » Do 5. Jul 2007, 10:09


Die erstgenannte Hündin, hatte ich sieben Jahre, im Februar stellte sich heraus, dass sie an unheilbaren Krebs litt. Sie stab im September.

Die Zweite hatte ich mal gerade fünf Monate. Schon nach acht Wochen machte ich mit ihr die BH, die sie bestand.

Ja zu Unfall:

Sicherlich kennst du die Geschichte von Hase, Hund und Auto. Irgendwie passt das nicht, denn einer bleibt auf der Strecke. Es war eine ganz, ganz Liebe, fuhr gern Auto, im Urlaub und im Hause war sie eine Wucht, verstand sich mit allen Hunden, und sie gab bei der Arbeit 100 %.

Nix deutete auf auf diesen "Hasenhunger".

Nun was empfinde ich?

Trauer? Nein nicht wirklich! Hass, Enttäuschung und die totale Wut.

Fast schäme ich mich für diese Zeilen, aber das sind nun mal meine Gefühle.


Übrigens: Stimmt, allein darüber zu sprechen oder zu schreiben hilft. Danke für das "Zuhören"!


rb_Stripey
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Beitrag von rb_Stripey » Do 5. Jul 2007, 11:15


Hi und Hallo,

da hast Du wirklich Schreckliches erlebt, und ich kann verstehen, dass Du total durcheinander bist.


Ich kann mich Regine nur anschließen: Versuche, dieses schreckliche Erlebnis Schritt für Schritt aufzuarbeiten, in dem Du darüber sprichst oder schreibst.


Über die Frage, weshalb Du Dir überhaupt einen Hund anschaffst, würde ich mir jetzt überhaupt keine Gedankenmachen. Du hast Dir nach dem Tod Deiner erstegenannten Hündin wieder eine Hündin geholt, weil Du vorher eine schöne Zeit mit ihr hattest. Und -so wie ich das sehe- ist jetzt nach diesem schrecklichen Erlebnis wirklich nicht die Zeit, dass Du über die Anschaffung von Hunden nachdenken solltest! Du musst erst einmal das Erlebte verarbeiten. In Deiner jetzigen Situation ginge es wirklich jedem, der einmal einen Hund an der Seite hatte, dreckig.


Gegen wen richten sich Deine negativen Gefühle? Magst Du darüber ein bisschen mehr schreiben?


Liebe Grüße,

Stripey



Groovy greetings and have a nice day Stripey

rb_Zarefkoeb
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Beitrag von rb_Zarefkoeb » Do 5. Jul 2007, 12:44


Gegen wen richten sich Deine negativen Gefühle? Magst Du darüber ein bisschen mehr schreiben? Das ist die Frage.


Einfach zu beantworten: Die zweite Hündin ist gemeint. Sie lernte:

nicht werzulaufen

Nicht zu jagen

Auf Zuruf sofort zu mir zu kommen

Eine Straße nie ohne mich zu überqueren.


Vier Verbote innerhalb dieser kurzen Zeit, das ist schon heftig und alles schön durchgezogen.

"Mal dem Alten zeigen, dass ich es besser kann," Ergebnis sehe ich ja nun.


Geübt habe ich mit ihr wie ein Bekloppter.

Nun noch zu deiner Aussage, dass ich mir gleich wieder einen Hund anschaffte.


Nun dafür muß ich weit ausholen. Ich hatte schon mehrere Hund, alles hatte ich immer im Griff.

Ich habe mir noch nie die Frage gestellt, wo die Vorteile liegen. Ich habe einfach gehandelt, weil ich einen Hund wollte. Erst jetzt wo es mir so dreckig geht, ich meine der eingeschlafene rechte Arm und Erstickungsanfälle, stelle ich mir diese Frage.

Vielleicht bin ich wirklich nur blöd oder blind vor Wut. Das will ich eben nun rausfinden, Nun habe ich ja auch wieder mehr Zeit für diese Gedanken.

Obwohl ich auch mal wegen der angeschlagenen Gesundheit oft pausieren muß. Wie jetzt, denn ich sehe auch etwas schlechter so verschwommen.

Pauuse


rb_Konny
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Beitrag von rb_Konny » Do 5. Jul 2007, 14:11


Hallo


Mein erster Hund ist mit 1 1/2 Jahren vom Auto überfahren worden(auf der Jagd nach einer Katze).

Meinen 2. Hund musste ich abgeben(ich litt sehr darunter).

Der 3. Hund ist eine "soziale Sau" und unberechenbar(trotzdem liebe ich sie).

Den 4. Hund musste ich letztes Jahr wegen Krebs einschläfern lassen(das schlimmste Erlebnis mit meinen Viechern, das ich hatte, ich leide teilweise heute noch).

Der 5. Hund ist als Notfall zu uns gekommen, total hyperaktiv und nervös(wir haben ihn einigermassen wieder hinbekommen).

Der 6. Hund unser erster Airedale (ich liebe ihn und will nicht daran denken wie es ist, wenn er mal gehen muss).


Nach alledem frage ich mich auch warum habe ich Hunde?

Sie machen Arbeit,du musst bei Wind und Wetter raus, bist so bekloppt und rennst mind. 2 mal in der Woche auf den Hundplatz,Sie fressen dir die Haare vom Kopf)))))),geschweigedenn die Tieraruztkosten, ect.


Aber was gibt es schöneres als wenn Du abends auf dem Sofa liegst und sie kuscheln mit Dir?

Sie himmeln Dich an egal wie gestresst du bist, sie "lieben" Dich ohne Wenn und Aber.

Sie begrüssen Dich freudig.

Deine schlechte Laune nehmen sie Dir nicht krumm.

Ich kann mir ein Leben ohne Hunde nicht mehr vorstellen, es würde mir was fehlen.

Die Kinder verlassen irgendwann das Haus und dann?

Hunde sind mein Hobby so wie andere Briefmarken sammeln oder segeln.


Gruss Konny



Der Weg wächst im Gehen unter Deinen Füssen, auf wunderbare Weise entfaltet sich die Reise mit dem nächsten Schritt.


Frieder Gutscher

www.boyar-vom-drachenhort.de.tl

rb_Stripey
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Beitrag von rb_Stripey » Do 5. Jul 2007, 14:41


Das mit dem "gleich wieder einen Hund anschaffen" bezog sich nicht auf Deine jetzige Situation, sondern darauf, dass ich mir an Deiner Stelle diese grundsätzliche Frage jetzt gar nicht stellen würde (Du hattest diese Frage in Deinem ersten Posting aufgeworfen). Da Du Dir nach dem Tod Deiner Hündin wieder eine Hündin geholt hast, scheint es Dir vom Grundsatz her mit Hund ja recht gut zu gehen. Und nach einem schweren Verlust stellt sich -zumindest für mich- die Frage nach einem "Ersatz" gar nicht erst, eil es eben keinen Ersatz geben kann.


"Vier Verbote innerhalb einer Zeit" - darüber könnte man jetzt viel schreiben, aber die Gefahr von Missverständnissen ist zu groß. Ich an Deiner Stelle sähe es nicht so krass.


Es klingt für mich fast so, als wolltest Du Deine Wut nähren, ihr eine Existenzberechtigung geben. Ich glaube, dass Deine Unterstellung ("es dem Alten mal richtig zeigen") nicht die richtige Herangehensweise ist, um mit dieser Situation jetzt fertig zu werden. All die genannten Punkte können wütend machen (ich bin selbst auch sehr wütend, wenn Madame meint, sie müsse Wild hinterher jagen, deshalb habe ich sie auch an der Leine), aber nicht in einer Intensität, wie sie bei Dir auftritt. Die schreckliche Folge (nämlich der Tod Deiner Hündin) sind es, die Deine Gefühle durcheinander bringen, sonst wäre die Wut über einmal abhauen, einmal eine Straße überqueren etc. doch längst verraucht.


Was ist das eigentlich für eine Hündin gewesen? Sie scheint ja auch schon ausgewachsen gewesen zu sein, als Du sie bekommen hattest?


Ansonsten würde ich mich ja freuen, wenn Du Deinen Namen nennst, weil es einen Austausch einfacher macht.


Gruß,

Stripey



Groovy greetings and have a nice day Stripey

rb_Kugelfich
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Beitrag von rb_Kugelfich » Do 5. Jul 2007, 22:22


Also ... vorweg einmal folgendes: Es tut mir sehr leid, daß Du einen solchen Verlust erleiden mußtest. Ich kann mir vorstellen, daß Du zutiefst getroffen bist.


Warum Du den Schmerz nicht zulassen kannst und das Ganze bei Dir in solch irrationale Wut umschlägt, weiß ich nicht, wahrscheinlich weißt Du es selbst nicht.

"Mal dem Alten zeigen, dass ich es besser kann"


Mal ganz ehrlich: glaubst Du allen Ernstes, daß Hunde so denken?


Was Deine Somatisierungserscheinungen angeht (Atemnot, "Erstickungsanfälle", Schmerzen im Arm, Verschwommensehen) weiß ich nicht, was Du damit bezweckst, das hier im Forum zu erwähnen.

Wenn Du Dir Sorgen machst, daß es was Ernsthaftes ist, geh zum Arzt.

Wenn der Schock Dich so trifft, daß Du diese körperlichen Symptome hast, auch, denn wenn Du die Situation immer wieder durchlebst und tatsächlich körperliche Symptome hast, dann könnte man das als Belastungsreaktion werten und dann brauchst Du professionelle Hilfe.


Gruß,

Stella.

[Dieser Beitrag wurde am 05.07.2007 - 21:24 von Kugelfich aktualisiert]



"Der Wunsch, ein Tier zu halten, entspringt einem uralten Grundmotiv - nämlich der Sehnsucht des Kulturmenschen nach dem verlorenen Paradies." (Konrad Lorenz)

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Beitrag von rb_Corinna » Do 5. Jul 2007, 22:39


sorry , ich hätte den Text besser lesen sollen , das Gefühl von Hass und Wut über meinen verstorbenen Hund kenne ich nicht .

[Dieser Beitrag wurde am 05.07.2007 - 23:36 von Corinna aktualisiert]



Corinna und die Airedales von der Villa Kunterbunt

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Beitrag von rb_Vanja » Do 5. Jul 2007, 23:33


Hallo,


warum bist du sauer auf die Hündin? Was, um Himmels Willen hat sie dir getan?

Dich verraten? Dich bloßgestellt? Dich geärgert?

Sich ohne vorher zu fragen von dir entfernt?


Hoffentlich bist du dir darüber im Klaren -und wenn nicht solltest du dir schleunigst darüber klar werden - es ist ein Hund.


Ein Hund, der seinem Trieb gefolgt ist. Der sich erlaubt hat Hund zu sein. Der einfach nur getan hat, was ihm vorgegeben wurde und ihm in die Wiege gelegt wurde. Er hat seinem Trieb nachgegeben und ist seinem Hang, etwas zu jagen, gefolgt.


Sie hat ihrem Trieb nachgegeben, ohne nochmals Nachfrage zu halten. Weil es in ihrem Repertoire nicht vorgesehen ist. Ein Hund ist lernfähig - aber er ist und bleibt ein Hund.

Einfach zu beantworten: Die zweite Hündin ist gemeint. Sie lernte:

nicht werzulaufen

Nicht zu jagen

Auf Zuruf sofort zu mir zu kommen

Eine Straße nie ohne mich zu überqueren. Vier Verbote innerhalb dieser kurzen Zeit, das ist schon heftig und alles schön durchgezogen.

"Mal dem Alten zeigen, dass ich es besser kann," Ergebnis sehe ich ja nun.


Du bist nur ihr Begleiter, ihr Freund, ihr Futterspender.

Sie hat die Gunst der Stunde genutzt und ist dabei verunglückt. Das ist traurig, sogar sehr traurig und ich kann völlig mitfühlen.

Aber ich kann deine Wut auf den Hund absolut nicht verstehen.

Oder bist du einfach nur sauer auf dich, daß du den Hund nicht angeleint hast, bevor er weglaufen konnte?


Warum schaffen wir uns Hunde an? Weil wir sie lieben? Weil wir es lieben mit ihnen durch die Natur zu streifen,

weil wir es lieben durch ihr Fell zu streicheln, weil wir es lieben, wenn andere uns auf unsere Hunde ansprechen und wir so in Kontakt mit anderen kommen,

weil sie uns aus unserer Einsamkeit herausholen, weil sie Kameraden sind, weil wir sie lieben und sie uns viel Vertrauen und Freundschaft entgegenbringen,

weil wir mit ihnen gemeinsam viel unternehmen können, weil ......... ach, es gibt so viele Gründe.


Ich wünsche dir, daß deine - unberechtigte - Wut auf deinen Hund verraucht und daß wieder Platz ist um eine neue Freundschaft zu einem dieser wunderbaren Lebewesen aufzubauen.


LG Ilona

[Dieser Beitrag wurde am 05.07.2007 - 22:46 von vanja aktualisiert]


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